Sherrytasting mit Maltallica und Eggi

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      Sherrytasting mit Maltallica und Eggi

      Dank Axel (LoQ123) seiner Sherry-Teilung ("drüben" in Horst_$ seinem Forum meine ich) bin ich endlich mal in den Genuß gekommen, verschiedenste Sherrys miteinander zu vergleichen. Freitagabend habe ich mit Maltallica (für die Cuttyuser: ein Kumpel von mir, der jedoch nur im Blauen unterwegs ist) hingesetzt und folgende Resultate sind herausgekommen:

      Vorab muss ich sagen, dass ich in Sachen Sherry bisher absolut unbefleckt war. Ich trinke zwar gerne Sherry-Whiskys, aber in Sachen Sherry pur, beschränkt sich meine Erfahrung auf ein-/zweimal Sandemann. ;)


      Sherry Fino, José de la Cuesta, D.O. Sherry, 15,5 %, Rebsorte Palomino

      - Bei der ersten Nase dachte ich nur: "wie ein Schlag in die Fresse" (im negativen Sinne). Es wurde auch bei den nächsten Nasen nicht besser. Ich hatte vergorene Äpfel, Essig, Cider. Muss ich nicht haben. habe auch nur ein bißchen von dem Sherry getrunken und den Rest weggekippt. Wer mich kennt, der weiß, dass ich eigentlich nie was wegkippe. ;)


      Manzanilla, José de la Cuesta, D.O. Sherry, 15,5 %, Rebsorte Palomino

      - Der war besser als der Erste, aber immer noch Scheiße, aber immerhin besser... wenigstens etwas. Hier hatte ich auch wieder Äpfel, dann war der zum Teil süßlich, aber auch wieder bitter... erinnerte mich ein wenig an vergorenen Apfelsaft. Ebenfalls nicht ausgetrunken.


      Zu diesem Zeitpunkt dachte ich, dass ich und Sherry pur wohl nie Freunde werden...


      Oloroso Dry, José de la Cuesta, D.O. Sherry, 20 %, Rebsorte Palomino

      - Es geht doch noch, Sherry kann doch was. :yes: Endlich einer der mir schmeckte. Hier hatte ich Nüsse und Rosinen. Irgendwie war er süßlich, dennoch trocken im Mund (sagt ja schon der Name "Dry", aber dennoch viel das extrem auf... wir haben die Sherrys eigentlich auch immer ins Glas gekippt und hinterher erst auf die Labels geguckt, die Reihenfolge wurde so ein wenig nach der Farbe festgelegt). Ich muss sagen, dass der trinkbar war. Nicht schlecht.


      Medium Amontillado, José de la Cuesta, D.O. Sherry, 17,5 %, Rebsorte Palomino

      - Ebenfalls lecker. In der Nase: fruchtig, rote Früchte... Beeren halt. Kann was.


      Pedro Ximénez, José de la Cuesta, D.O. Sherry, 17 %, Rebsorte Pedro Ximénez

      - Boah, mein erster Eindruck war: "das muss Sirup sein" 8o ... so dickflüssig wie der ist. Nach dem Einschenken habe ich gedacht, dass Glas kriege ich nie wieder sauber, da streue ich von innen Zucker gegen und nutze es als Dekoobjekt. :D Geiles Teil, fettes Aroma: Rosinen, Rübenkraut. Echt toll.


      Sherry Cream, José de la Cuesta, D.O. Sherry, 17,5 %, Rebsorten Palomino und Pedro Ximénez

      - Sehr toll, super ausgewogen. Schönes Teil. Ich hatte Rosinen, Äpfel und generell fand ich den sehr fruchtig. Der war für mich klar der Gewinner des Tages.


      Abschließend kann ich sagen, dass das ein sehr interessante Erfahrung war. Ich kann jetzt auch für meinen Teil einige Whiskys besser deuten bzw. weiß, warum was so ist, mir häufig generell nicht schmeckt usw.. Ein dickes Danke an Axel, dass du dir die Mühe gemacht hast. Die Teilung war zwar schon im Sommer und seitdem die Samples abgefüllt, ich habe sie aber die ganze Zeit im Kühlschrank gelagert, ich hoffe, dass durch den langen Zeitraum keine Veränderung vonstatten ging. Und Axel sei mir bitte nicht böse, dass ich diese Notizen nicht drüben bei TWS schreibe, wo du die Teilung durchgezogen hast. Unter den gegebenen Umständen werde ich mich dort nicht mehr konstruktiv einbringen.
      Schöner Bericht!

      Wenn die Sherrys aber bereits seit Sommer (in der nicht mehr Original verschlossenen Flasche) lagern dürfte zumindest der Fino und der Manzanilla schon "schlecht" gewesen sein. Was erklären könnte, warum sie dir überhaupt nicht mundeten. ;) Der Amontilado sollte noch gut sein bei den anderen (Oloroso, P.X. und Cream) brauchst du keine Bedenken zu haben, diese halten sich auch geöffnet problemlos Monate.

      Du solltest also den jungen Sorten (Fino, Manzanilla) irgendwann nochmal eine Chance geben und sie nach dem Öffnen zeitnah verkosten.
      Übrigens werden Fino und Manzanilla kälter (ca. 6°C) verkostet als ihre Verwandten (12-16°C).

      Also, gib den beiden eine zweite Chance, sie haben es verdient. :)

      LG
      Joachim
      A whisky a day keeps the doctor away.
      Sie lagen jedoch die ganze Zeit im Kühlschrank. Wenn ich noch mal die Gelegenheit habe, werde ich auf jeden Fall wieder an so einer Teilungsaktion mitmachen. Sherry für zuhause ist nichts, da ich eigentlich sowas nicht trinke und es mich auch nicht so überzeugt hat, dass ich es unbedingt haben muss. Wenn ich mir dann noch eine Flasche kaufe, wird die ja erst recht schlecht.

      RE: Sherrytasting mit Maltallica und Eggi

      Eggi schrieb:




      Manzanilla, José de la Cuesta, D.O. Sherry, 15,5 %, Rebsorte Palomino

      - Der war besser als der Erste, aber immer noch Scheiße, aber immerhin besser... wenigstens etwas. Hier hatte ich auch wieder Äpfel, dann war der zum Teil süßlich, aber auch wieder bitter... erinnerte mich ein wenig an vergorenen Apfelsaft. Ebenfalls nicht ausgetrunken.


      Äpfel sidn da auch zu erwarten, wenn mich mein etwas eingerostetes Spanisch nicht im Stich lässt, ist der Name nämlich die Verkleinerungsform des spanischen Wortes für die Frucht ;)


      Zu dem Namen "Amontillado": War das nicht das Zeug, mit dessen Hilfe in einer schaurig-schönen Kurzgeschichte von Edgar Allan Poe jemand in den Tod gelockt wird?


      Zu den Getränken selbst kann ich leider nichts beitragen, ich ihr seht mir das Off-Topic nach =)