Der Kino-Thread

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      Rocketman (versus "Bohemian Rhapsody") - ein Film der vermutlich die Geister scheidet

      Erst kürzlich hatten wir uns auf wiederholte Lobpreisungen meines Sohnes "Bohemian Rhapsody" auf Bluray angeschaut. Ein Film, der für mein Empfinden hauptsächlich von der Atmosphäre rund um das nachgestellte Live Aid- Konzert im Wembley- Stadion lebt, welches gegen Schluß einen bedeutsam langen Anteil am Film hat (gute gefühlte 20 Minuten).

      Klar können solche Massenszenen flashen und sind vielleicht auch der Grund, warum man dazu tendiert, nach dem Film mit einem euphorisiertem Gefühl zurückzubleiben.
      Die Kinokunst beschränkt sich hier jedoch lediglich darauf, eine Konzert- Vorlage bis ins Detail originalgetreu nachzuverfilmen. (Wobei ich das teilweise computer- animierte Publikum dabei auch als zwischenzeitlichen Lustkiller empfunden habe.)
      Unter dem Blickwinkel von Film als Kunst gleicht das eher einer Fleißaufgabe, die mit ausreichend Budget zu bewerkstelligen sein sollte.

      Abseits des Konzerts wirkte die Story des Film auf mich irgendwie lieblos zusammengepappt. Vieles von dem Potenzial der Story blieb da auf der Strecke.

      Nichtsdestotrotz ein Film, den man sich, insbesondere mit einer Queen- Affinität, anschauen kann.
      Bei den Kosten einer Bluray alles verträglich, hätte ich uns fünf dazu jedoch ins Kino eingeladen ... hätte mich im Nachgang das Loch im Geldbeutel vielleicht doch etwas gejuckt.

      Gestern also nun Rocketman, ein Biopic über Elton John, im örtlichen "Dorfkino".

      Was soll ich sagen?
      Vielleicht ist es mir so ergangen, wie man es manchmal mit dem einen oder anderen Whisky in der richtigen Runde zur richtigen Zeit erlebt.
      Zumindest als ich an diesem Abend das Kino verließ, hatte ich das Gefühl, dass sich dieser Film soeben in meine Top 20 der bislang besten Filme gespielt hatte.

      Ich war stark beeindruckt und emotional getouched.

      Ich weiß im Moment noch nicht, ob es an einem anderen Tag, wie mit dem oben erwähnten Whisky, anders sein wird und ich vielleicht mein Gefühl von gestern in der Vehemenz vielleicht nicht mehr so nachvollziehen können werde. Sicher bin ich mir jedoch, dass dies einer der Filme sein wird, die ich mir sicherlich nochmal anschauen werde.

      Warum nun "ein Film, der vermutlich die Geister scheidet"?

      Nun, zunächst einmal bin ich mir bewußt, dass es natürlich zum Gefühlsempfinden bei einen Biopic beiträgt, wenn man zu der Person und ihrer Musik eine grundlegende Affinität besitzt.
      Wem die Musik von Elton John auf den Sack geht, wird insbesondere auch in diesem Film damit seine Probleme haben, da sie kontinuierlich in Handlung und Szenen eingebunden ist.

      Schwierig könnte es auch für Zuschauer sein, die sich an dem zunächst musicalresken Eindruck des Films stoßen.

      Den Film jedoch als Musical abzustempeln, würde meines Empfindens zu kurz greifen. Musikszenen sind hier nicht notdürftig in die Handlung geklatscht, sondern sind häufig mit, mich beeindruckenden, filmstylistischen Mitteln verbunden, welche mit Bildern mehr ausdrücken als sich mit Dialogen sagen läßt und gleichzeitig die Handlung voranbringen. Viele dieser Szenen funktionieren auf mehreren Ebenen. Wenn man sich darauf einlässt und den Film nicht nur als "Popkorn- Kino" konsumiert, können manche Szenen noch lange nach Filmende nachwirken.
      Zumindest meiner Partnerin und mir ist es so ergangen, dass dieser Film noch bis heute immer mal wieder für Gesprächsthemen gesorgt hat. Das haben wir in der Art nicht bei vielen Filmen.

      Was könnte noch schwierig sein?
      Ganz klar: Wer homophob veranlagt ist oder wem es Unbehagen bereitet, wenn Liebesbeziehungen zwischen Männern auch filmisch dargestellt werden, der wird auch in diesem Film einiges Unbehagen verspüren und emotional somit einen völlig anderen Zugang zu dem Film empfinden.

      Für alle anderen (meines Erachtens) eine klare Empfehlung!
      Das Leben ist zu kurz für schlechten Alkohol! :slainte:

      Komm, wir essen Opa! ...Immer beachten: Satzzeichen können Leben retten!!!...



      MIB- International
      Nuja- die vierte Folge kann nach meiner Meinung an die ersten beiden nicht heranreichen. Vor allem am Wortwitz fehlts, die Action ist lahmer. Da helfen auch internationale Schauplätze und schöne Landschaftsbilder nicht weiter. Nicht mißverstehen- es ist immer noch mittelprächtiges Popcornkino- aber nix was mann hinterher sagt, daß das Geld gut angelegt war. Ein lauwarmes Filmchen eben.
      WARNHINWEIS: Achtung! Lesen gefährdet die Dummheit!

      HASTV GENARRET VND ZV HOCH GEFAHRN VND BOSES FVRGEHAT SO LEGE DIE HAND VFS MAVL VND BITTE GOTT VMB GNAD ( an einem Haus in Braunfels)

      Statt eines Prachett mal einen Streich: Trainer Christian Streich vom SC Freiburg und die MEGA-PERFORMANCE - YouTube .
      Ich finde das so trocken...
      Leberkäsjunkie: 6. Film des Chaos- Duos Eberhofer- Birkenberger. (7 Buch der Reihe, aber Zwetschgendatschi wurde noch nicht verfilmt.)
      Franz gehts nicht gut- das Cholesterin ist zu hoch, der Schlaf zu wenig, er muß sich vollzeit um Paule kümmern, da Susi lernen muß. Ein Bauprojekt spaltet Niederkaltenkirchen, Leopold treibt den Widerstand gegen das Projekt. Als dann noch der Bauernhof der Mooshammerin (unvergleichlich gespielt von Eva Matthes) abbrennt und darin eine weibliche Leiche gefunden wird, gerät Buengo in Mordverdacht aus Eifersucht. Zuletzt tauch auch noch die Mutter der Getöteten auf, bei der sich Vater Eberhofer erst völlig blamiert, danach aber völlig in sie verschossen ist und auf seine alten Tage nochmals auf Freiersfüßen wandelt.
      wie die ganzen Fäden sich entwirren, schaut ihr ab besten selber nach, mir hat´s sehr gut gefallen!
      Ein Super Beispiel der leichten Muße!
      WARNHINWEIS: Achtung! Lesen gefährdet die Dummheit!

      HASTV GENARRET VND ZV HOCH GEFAHRN VND BOSES FVRGEHAT SO LEGE DIE HAND VFS MAVL VND BITTE GOTT VMB GNAD ( an einem Haus in Braunfels)

      Statt eines Prachett mal einen Streich: Trainer Christian Streich vom SC Freiburg und die MEGA-PERFORMANCE - YouTube .
      Ich finde das so trocken...
      "Fisherman's Friends"
      Schöner unterhaltsamer Film über einen Shanty-Chor aus echten See-Männern und Fischern aus einer kleinen Stadt in Cornwall. Nach wahren Begebenheiten! Augenmerk wird hier auch auf den in den Großstädten weitestgehend verloren gegangene Gemeinschaftssinn gelegt, zwischenmenschliches zählt mehr als der Egoismus.
      Mir hat er gut gefallen, mal etwas andere Musik und übliche Storys mit Happy End - 7 von 10 Punkten


      "So wie Du mich willst"
      Ein spannendes Drama mit vielen Wendungen und einer tollen Juilette Binoche in der Rolle einer 50-jährigen in der Krise zwischen Scheidung, Liebhaber, Sehnsüchten und dem erliegen einer virtuellen Welt in der alles möglich erscheint, das Leben aber einen einholt und dann erst das Karten Haus zu zerfallen anfängt!
      Klasse Film aus Frankreich, fesselnd und nachdenklich stimmend was die sozialen Medien alles anrichten können und es auch von vielen so gewollt wird! 8 von 10 Punkten
      Mitglied bei

      Berliner Whiskykarawane - Whisky Cup Winner 2010
      Tach zusammen,

      Im beschaulichen Wetter in einem Sommer-Biohof-Programm-Kino:

      Green Book

      Sehr schön erzählter Film in den 60er Jahren über einen Italoamerikaner (Viggo Mortensen) der als Überbrückung den Fahrer/Tourgehilfen eines schwarzen Musikers gibt.
      Die Tour geht durch den Süden der USA. In den 60ern, mit einem weißen Fahrer eines schwarzen, durchaus snobistisch blasiert auftretenden Konzertpianisten.
      Und die Italoamerikaner sind ja auch nicht völlig vorurteilsfrei, aber was ihm auf der Reise begegnet verändert ihn auch.
      Um Problemen aus dem Weg zu gehen bekommt er von der Plattenfirma ein kleines grünes Buch mit Tipps und Unterbringungen für farbige Reisende im Süden.
      Sehr schönes Erzähltempo, schöne Bilder aus den USA, recht intensiv gespielt und sehr menschliche Darstellung der Charaktere.

      Hat mir gut gefallen.
      Was ich suche: Glen Grant 1976 SSMC , Dalmore AD Rattray , generell Toffee/Butterscotch Aromen

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      "Menschen, die Ironie nicht verstehen, finde ich super."

      unbekannt
      Ich bin sehr unvorbereitet, also ohne gelesen zu haben, was mich erwartet, in

      "once upon a time in hollywood"

      gegangen. Ein wirklich tolles - und wie ich finde - unterschätztes Meisterwerk.

      Er ist einer dieser Filme, bei denen man beim Schauen selber noch gar nicht so recht weiß, ob man ihn mag oder nicht; Ein Film, der mit dem Betrachter spielt, ihn mitnimmt und ihn anders aus dem Kino gehen lässt, als er hineingegangen ist.

      Vielleicht inspiriert durch Filme wie Shining baut Tarantino geschickt niederschwellig immer wieder Hinweise und Andeutung auf. Diese sind raffiniert gemischt in den Szenensalat aus der Hommage an die vermeidlich gute alte Zeit im Film-Business und den Fettisch-Phantasien des Regisseurs. So wird die Lunte lange 2 Stunden gelegt um dann in einem kurzen Feuerwerk zu explodieren. Genauso wie beim Feuerwerk ist dann auch der Film zu ende sobald die letzten Funken erloschen sind.

      Großes Kino, toller Märchenerzähler, schöne Bilder, schöne Darsteller, lassive Frauen und gute Musik.

      Das Film Highlight 2019 - für mich - meine Begleitung fand ihn erstmal doof.

      Nun gut, der Film ist erstmal - neben dem großen Kino auch anstrengend:

      Selten hat ein Mainstream-Kassen-Regisseur sich dermaßen penetrant ausleben dürfen wie eben Tarantino in "once upon a time". Und das will schon was heißen für einen Film und seinem Regisseur, dessen Phantasien ja schon zum Markenzeichen seiner Bisherigen Filme geworden sind. Nein, das wird hier noch mal getoppt zweieinhalb Stunden lang. Psycho und Hitchcock war vielleicht auch eine ähnlich für die Zeit untypisch penetrante Verknüpfung. Quentins Freiheiten sind da schon deftiger und anstrengend. Ich kann dies verzeihen.

      Ein zweiter schwer verdauliche Tatsache ist natürlich die, dass die vordergründig imposant erzählte Geschichte über einen niedergehenden Serienschauspieler und seinem von ihm wirtschaftlich abhängigen Stunt-Double, die 2 Stunden lang farbenfroh erzählt wird, nicht die Geschichte des Films ist. Die Geschichte des Films ist eine völlig andere. Und wäre in zwei, drei Sätzen erzählt.
      Mit diesem Erzähltrick verwirrt Tarantino und ließ nicht nur meine Begleitung mit den Fragen "Wie, jetzt, schon zu Ende? Gibt es da nun wieder einen zweiten Teil?" nach 2 ein halb Stunden alleine. Dabei sind die Antworten dazu dann doch klar. "Ja, die eigentliche Geschichte ist erzählt und einen zweiten Teil gibt es nicht".

      So nun hoffe ich mal ohne große Spoiler die Eindrücke zum Film niedergeschrieben zu haben, und wünsche mal frohes nachgucken.
      Immer schön Dram bleiben
      Sehr schön geschrieben Robert.
      Werden wir auf jeden Fall gucke, da muss ES wohl noch ne Runde mit seinem Ballon spielen.

      Es gibt aber auch noch andere Tarantino Filme die ähnlich aufgebaut sind und auch erst mal verwirren und falsche Spuren legen.

      Vielen Dank, Du hast mich nur noch neugieriger gemacht und danke, dass der Spoiler aus geblieben ist.
      'Man muss dem Leben immer um mindestens einen Whisky voraus sein'

      Humphrey Bogart
      "Joker"

      Vielleicht ist es dem einen oder anderen nicht bekannt, aber der "Joker", Batmans Counterpart, ist verrückt! Klingt komisch, aber um hier für den Fan eine Lücke zu schließen, bekam nun dieser Bösewicht einen eigenen Film, indem uns zeigt werden sollte, warum nun der kleine Joker zum bösen Joker wurde.
      Zwei Stunden lang müht sich der in jeder Szene brilliante Schauspieler Joachim Phoenix ab die Auswirkungen psychischer Erkrankung auf das menschliche Gemüt darzustellen, ohne aber zu genau ins Detail zugehen oder eine nachvollziehbare Entwicklung aufzuzeigen. Hier versagt der Film. Alles bleibt nebulös, alles bleibt offen. Und damit bleibt die Geschichte im DC - Comic-Universum, was ihr durchaus gut tut. Am Ende ist es halt nur eine weitere Geschichte im aktuell zu beliebten Superheldengenre. Einzig die Hobbypychologen im Kinosaal werden etwas verwirrt heim geschickt.

      Was ansonsten vom Film bleibt: Phoenix hat, wie schon erwähnt, als Joker überzeugt. Seine Joker-Version zum Filmende erinnerte mich an einen jungen Jack Nicholson.
      Hut ab, was sich so Schauspieler alles antun um den Oskar zu bekommen.

      Das Gotham des Films ist nicht düster sondern dreckig, ein realistisches Bild New Yorks aus den 70zigern. Die Musik ist nicht schwarz sondern weiß aus den 50?zigern. Passte aber auch ganz gut.

      Der Whisky zum Film war eine halbe Flasche "The English Whisky Company" 8y Cadenhead, ein schöner junger Islay-Malt von der Englischen St. George Destille. Auch Verrückt. Warum auch nicht.
      Immer schön Dram bleiben
      Wieder super geschrieben Robert. Danke.
      War es sehr brutal und gewalttätig? Man konnte ja am Anfang mal lesen, dass wohl viele auch den Film verlassen haben.
      Ist der Film so aufgebaut, dass es einen zweiten Teil geben könnte, oder ist eigentlich das "Thema" Joker abgehandelt. To be continued?
      'Man muss dem Leben immer um mindestens einen Whisky voraus sein'

      Humphrey Bogart
      Nun ja, es ist ein Film über einen Psychopathen... Gewalt ist hier schon zu erwarten. Es sterben Menschen, soviel sei verraten - aber nicht übermäßig grausam.

      Die Darstellung der Gewalt aber war im Gegensatz zu den üblichen Superheldenfilmen ziemlich realistisch, was den einen oder anderen verstören mag. Die Prügel, die der junge Joker zu Beginn des Filmes bekam, verfolgen z.B. dem Zuschauer in Gestalt blauer Flecken auf einem abgemagerten geschundenen Körper den halben Film hindurch.
      Im Gegensatz zu anderen Superheldenfilmennutzt der Bösewicht die Gewalt nicht um einen teuflischen Plan zur Weltherrschaft voranzutreiben, sondern sie ist das Resultat einer geistigen Störung oder gesellschaftlichen Inkompatiblität. Auch das mag den einen oder anderen verwirren.

      Die von Phoenix geschaffene Joker-Figur ließe sicherlich noch weitere Folgen zu, aber die Geschichte an sich ist durch. Joker sitzt im Arkham Asylum und der junge Bruce hat allen Grund zum Batman zu werden.
      Immer schön Dram bleiben