Vorbemerkung: in einem anderen Thread spricht Werner, der Whiskykanzler, von einer “Partie” von Fässern, die abgefüllt und dem Endverbraucher präsentiert wurden…
Wenn ich mir Abfülljahr und Fass-Nummer ansehe, so gibt es eine solche Partie von Fässern auch bei diesem Linkwood. Die No. 1623 wurde (2009?) 25jährig von Adelphi abgefüllt, die No. 1624 (im Jahre 2010) 26jährig von A.D. Rattray, die No. 1625 (ebenfalls 2010) vom Bladnoch Forum und die 1627 (auch im Jahre 2010) von Moon Import… Allesamt tolle Abfüller, die sich hier jeweils ein Fass (???) sichern konnten und damit offensichtlich (siehe Bewertungen auf der Whiskybase) auch gut daran taten… Der hier probierte Linkwood ist lt. Sample-Daten wohl noch nicht abgefüllt (!?)…
Farbe: dunkles, strahlendes Gold (mit kleiner Episode am Rande: an der Stiel-Basis des Glases hatte sich etwas Flüssigkeit des Malts gesammelt… Vielleicht hatte ich auch etwas gematscht. Aber was der Alkohol noch vermag – so als Farblöser – das sah ich dann anschließend an meinem Echtholz-Tisch… Einen sich deutlich abzeichnenden hellen Glasrand! – Also: wenn er noch gekonnt hätte, dann hätte er wohl auch im Fass noch…)
Glas: Ein sehr dünner und zarter Rand entläßt nur sehr widerwillig und spät ganz, ganz wenige Legs. Es bilden sich zwar noch etwas mehr Nasen – aber da laufen keine Beinchen herab. Sie bleiben einfach als Nase stehen. Die Beinchen selbst sind sehr weit (aber gleichmäßig voneinander) entfernt. Der Rest des Glases bleibt „sauber“ und von Tropfen, Schlieren oder Beinchen verschont.
Nase: Ohhh. Lecker. Sogar richtig lecker! Dieser Malt beginnt mit fast ausschließlich schweren fruchtigen und süßen Noten. Und (bei diesem Alter überraschend!) mit Hefe und hefigen Aromen. Wenn der Malt ein paar Minuten Luft bekommen hat, kommt ein ordentlicher Schwall warmer Noten, die mit getreidigen Aromen beginnen, scharfe Schokolade (mit Pfeffer oder Chilli) mitbringen und mit Rosinen enden. Das bleibt auch so im weiteren Verlauf. Nach längerer Zeit bekommt man dann auch die Frucht-Noten auseinander genommen: hier ist eine sehr reife Birne (Butter-Birne) dabei und auch ein Touch von süßen (richtig süßen!) Zitrus-Früchten (Orange, vielleicht auch nur Orangen-Schale, Aprikose). Und das war´s dann eigentlich auch schon… Zunächst jedenfalls. Hier ist weder Alkohol zu spüren. Noch Holz. (Beides ist wohl da und vorhanden – aber sehr zurückhaltend und schön eingebunden). Aber das ist dann schon erstaunlich – nach 28 Jahren Lagerung im Fass! Dieser Duft ist einfach nur warm, schön und dunkel… Er pendelt dann zwischen stark fruchtigen und deutlichen getreidigen Noten immer wieder hin und her… Und eventuell ist da auch noch ein Hauch von Nuss… Und vielleicht auch ein Hauch von Kaffee. Nach seeehr langer Zeit im Glas kommen dann auch (rote) Beerenfrüchte (und Red-Bull-Noten bzw. Gummibärchen) im Glase zum Vorschein. Und im hinteren Teil der Nase (im Übergang zum Rachenraum) findet sich dann auch irgendwie feuchtes Holz…
Geschmack: Auf der Lippe ist der Malt erst einmal kühler als erwartet. Hier spürt man den Alkohol. Aber er ist auch nicht wirklich störend. Erstaunlicherweise wirkt der Malt hier erst einmal wesentlich dünner, als es die Nase vorgaukelt. Im Mund spürt man dann den Pfeffer. Und Chilli. Und zwar warm und scharf. Danach kommen gewaltige Getreide- und Brot-Noten – gefolgt von Kirsche. Das ist eine wässrig-kirschige Schatten-Morelle. Oder eine dieser schwarzen Kirschen mit leichtem Mandel-Aroma, die man gern zum Backen nimmt… Also: nicht (!) Sauerkirschen oder die übermäßig süßen… Ja. Das Mandel-Aroma bleibt präsent. Und auch die gedämpfte Frucht-Note… Dazu kommt hier viel (!) Holz und deutliche Espresso-Noten. Dieser Malt ist im Geschmack angenehm fruchtig, holzig, sehr warm und schön. Ein schöner Trink-Whisky. Etwas für´s Nachmittags-Kaffee-Kränzchen…
Abgang: Der Abgang ist mittellang und warm. Er bleibt allerdings auf dem Holzweg stehen und verliert sich relativ schnell ohne größere Erinnerung…Eventuell etwas zu viel "Im Nu"-Kaffee im Finish.
Fazit: Wie schon gesagt: ein schöner Trinkwhisky mit toller Nase – auch wenn beide nicht so recht zusammen gehen wollen… Nach der recht vollen, fruchtigen Nase hatte ich hier auch einen volleren Körper und Geschmack erwartet. Das hält der Malt nicht ganz – ist aber dann in seiner Gewichtsklasse ein schöner…
Wenn ich mir Abfülljahr und Fass-Nummer ansehe, so gibt es eine solche Partie von Fässern auch bei diesem Linkwood. Die No. 1623 wurde (2009?) 25jährig von Adelphi abgefüllt, die No. 1624 (im Jahre 2010) 26jährig von A.D. Rattray, die No. 1625 (ebenfalls 2010) vom Bladnoch Forum und die 1627 (auch im Jahre 2010) von Moon Import… Allesamt tolle Abfüller, die sich hier jeweils ein Fass (???) sichern konnten und damit offensichtlich (siehe Bewertungen auf der Whiskybase) auch gut daran taten… Der hier probierte Linkwood ist lt. Sample-Daten wohl noch nicht abgefüllt (!?)…
Farbe: dunkles, strahlendes Gold (mit kleiner Episode am Rande: an der Stiel-Basis des Glases hatte sich etwas Flüssigkeit des Malts gesammelt… Vielleicht hatte ich auch etwas gematscht. Aber was der Alkohol noch vermag – so als Farblöser – das sah ich dann anschließend an meinem Echtholz-Tisch… Einen sich deutlich abzeichnenden hellen Glasrand! – Also: wenn er noch gekonnt hätte, dann hätte er wohl auch im Fass noch…)
Glas: Ein sehr dünner und zarter Rand entläßt nur sehr widerwillig und spät ganz, ganz wenige Legs. Es bilden sich zwar noch etwas mehr Nasen – aber da laufen keine Beinchen herab. Sie bleiben einfach als Nase stehen. Die Beinchen selbst sind sehr weit (aber gleichmäßig voneinander) entfernt. Der Rest des Glases bleibt „sauber“ und von Tropfen, Schlieren oder Beinchen verschont.
Nase: Ohhh. Lecker. Sogar richtig lecker! Dieser Malt beginnt mit fast ausschließlich schweren fruchtigen und süßen Noten. Und (bei diesem Alter überraschend!) mit Hefe und hefigen Aromen. Wenn der Malt ein paar Minuten Luft bekommen hat, kommt ein ordentlicher Schwall warmer Noten, die mit getreidigen Aromen beginnen, scharfe Schokolade (mit Pfeffer oder Chilli) mitbringen und mit Rosinen enden. Das bleibt auch so im weiteren Verlauf. Nach längerer Zeit bekommt man dann auch die Frucht-Noten auseinander genommen: hier ist eine sehr reife Birne (Butter-Birne) dabei und auch ein Touch von süßen (richtig süßen!) Zitrus-Früchten (Orange, vielleicht auch nur Orangen-Schale, Aprikose). Und das war´s dann eigentlich auch schon… Zunächst jedenfalls. Hier ist weder Alkohol zu spüren. Noch Holz. (Beides ist wohl da und vorhanden – aber sehr zurückhaltend und schön eingebunden). Aber das ist dann schon erstaunlich – nach 28 Jahren Lagerung im Fass! Dieser Duft ist einfach nur warm, schön und dunkel… Er pendelt dann zwischen stark fruchtigen und deutlichen getreidigen Noten immer wieder hin und her… Und eventuell ist da auch noch ein Hauch von Nuss… Und vielleicht auch ein Hauch von Kaffee. Nach seeehr langer Zeit im Glas kommen dann auch (rote) Beerenfrüchte (und Red-Bull-Noten bzw. Gummibärchen) im Glase zum Vorschein. Und im hinteren Teil der Nase (im Übergang zum Rachenraum) findet sich dann auch irgendwie feuchtes Holz…
Geschmack: Auf der Lippe ist der Malt erst einmal kühler als erwartet. Hier spürt man den Alkohol. Aber er ist auch nicht wirklich störend. Erstaunlicherweise wirkt der Malt hier erst einmal wesentlich dünner, als es die Nase vorgaukelt. Im Mund spürt man dann den Pfeffer. Und Chilli. Und zwar warm und scharf. Danach kommen gewaltige Getreide- und Brot-Noten – gefolgt von Kirsche. Das ist eine wässrig-kirschige Schatten-Morelle. Oder eine dieser schwarzen Kirschen mit leichtem Mandel-Aroma, die man gern zum Backen nimmt… Also: nicht (!) Sauerkirschen oder die übermäßig süßen… Ja. Das Mandel-Aroma bleibt präsent. Und auch die gedämpfte Frucht-Note… Dazu kommt hier viel (!) Holz und deutliche Espresso-Noten. Dieser Malt ist im Geschmack angenehm fruchtig, holzig, sehr warm und schön. Ein schöner Trink-Whisky. Etwas für´s Nachmittags-Kaffee-Kränzchen…
Abgang: Der Abgang ist mittellang und warm. Er bleibt allerdings auf dem Holzweg stehen und verliert sich relativ schnell ohne größere Erinnerung…Eventuell etwas zu viel "Im Nu"-Kaffee im Finish.
Fazit: Wie schon gesagt: ein schöner Trinkwhisky mit toller Nase – auch wenn beide nicht so recht zusammen gehen wollen… Nach der recht vollen, fruchtigen Nase hatte ich hier auch einen volleren Körper und Geschmack erwartet. Das hält der Malt nicht ganz – ist aber dann in seiner Gewichtsklasse ein schöner…