Inchgower, The Whisky Agency, Sea Life, 1980-2012, 32 Jahre, Refill Butt, 52,0%

Vielen Dank an c.e. für das Sample.

Nase: ranzige Butter, mineralisch, Heidelbeere, abgebranntes Lagerfeuer am Morgen danach, ein wenig "kompostig"... diese Nase ist mal was anderes... mit Wasser verschwindet das ranzige und er wird frischer mit einer leichten Salznote

Mund: säuerlich, prickelnder Alkohol, Vanillesoße, Zimtrinde... mit Wasser deutlich süßer (Traubenzucker)

Abgang: Salz, schon rau, trocken, kurz bis maximal mitellang... mit Wasser zu kurz.

Fazit: Hm... schwer den einzuordnen. Denke dieser Inchgower halt Polarisierungspotential... Bin mir ziemlich sicher dass ich den an anderen Tagen ziemlich geil finden würde. Werde ich definitiv nochmal nachtesten müssen. Heute war er leider nicht so meins...

Zinni schrieb:

Fazit: Hm... schwer den einzuordnen. Denke dieser Inchgower halt Polarisierungspotential... Bin mir ziemlich sicher dass ich den an anderen Tagen ziemlich geil finden würde. Werde ich definitiv nochmal nachtesten müssen. Heute war er leider nicht so meins...

Genau so dachte ich anfangs auch. Lass das Teil mal was länger stehen bzw. in der geöffneten Flasche durchatmen!
Dann wirst du ihn wahrscheinlich "ziemlich geil" finden

Inchgower, The Whisky Agency, Sea Life, 1980-2012, Refill Butt, 52%



Vielen Dank an c.e. für dieses Sample!

Farbe/Verh.i.Gl.:: Strahlendes Gelbgold. Alkoholisch flüssig und mit schlecht definierten Legs ablaufend.

Nase: Buttrig schwefelige Sherrynoten. Etwas Holz und sobald die erste doch sehr direkte aber nicht eingängige Noten abgeklungen sind, wird er angenehmer. Es kommen typische Sherrynoten von saftigen Trockenfrüchten hervor. Etwas dunkle und sehr sehr reife Früchte.
Mit Wasser wirkt er etwas jünger und der Sherry bekommt die Richtung die ich nicht einschlagen will.

Geschmack: Etwas prickelnd auf der Zunge und nun kommt kräftig die dunkle angenehme Süße. Apfelschale und Rotkohl. Leichtes Salz und etwas dunkles Brot.
Mit Wasser wird er wieder etwas schwefelig ranzig und kommt sogar mit kleinen weißen toten Mäusen daher. Schade.

Abgang: Mittellang bis lang. Eine leichte wechselnde Note.

Fazit: Hier ist der Alkohol gut eingebunden und der Tropfen ist sicher auch keine schlechter. Mit Wasser geht er aber in eine Richtung die ich nicht mag. Sie ist mild aber immer da, deswegen ist er für mich mit Wasser erst mal raus. Ohne Wasser keine schlechten Noten. Keine Fehlnoten aber das ist für mich eben noch nicht genug.

Erstmal ganz herzlichen Dank an Ben für das Sample.

Nase:
Erstmal - wenig überraschend - sehr salzig, maritim, dazu mischt sich aber eine edle, ganz leicht faulige Süße. Aber ganz klar, hier geht die Reise in die Nordsee. Der Sherry taucht zwischendurch auf, bringt auch mal ein klein wenig Maggi mit, dann eher wieder Pralinen. Als Kind war meine Lieblingssüßigkeit ein Stück Milka auf nem Pom-Bär, also salziges Knabberzeug + Schokolade......daran erinnert mich das hier zeitweise. Eine kleine Spur Rauch zieht sich auch schön durch.

Gaumen:
süßer, als erwartet, bleibt das auch durchgehend. Gummibärchen, ein klein wenig Rauch und auch wieder maritim, wenngleich nicht ansatzweise so salzig, wie die Nase es vorgibt. Sehr deutlich roter Traubensaft. Zwischendurch ein wenig metallisch, dann schmeckt er ein bisschen nach Nasenbluten , aber nicht unangenehm.

Dynamik:
Mittel. Fass und Brennereicharakter wechseln sich in der Führung immer schön ab.
Komplexität:
Mittel bis hoch. Es gibt was zu entdecken, aber von einem Blumenstrauß an Aromen würde ich jetzt auch noch nicht sprechen.
Abstimmung:
Ausgezeichnet. Ich finde ohnehin, das salziger Whisky und (oftmals auch salziges) kräftiges Sherryfass wunderbar zueinander passen.
Intensität:
Hoch. Nase und Gaumen lassen sich nicht lange bitten.

Gesamteindruck:
Dieser Inchgower spaltet ja mal wieder.....Ich gehöre zu denen, die ihn klasse finden. Inchgower ist für mich manchmal sowas wie der dreckige, vulgäre, exzessive Bruder von Springbank. Jedenfalls trifft das auf dieses Exemplar absolut zu. Dolles Ding!