Das ist leider einer der Tropfen von denen ich nie etwas ergattern konnte...

Liest sich lecker!!

Ja schön, den würd ich auch haben wollen

Anlässlich des Verkaufsstarts des neuen Laphi Cairdeas habe ich den aktuellen QC (hier keine Notes) mit Andrea's C&S 13yo verglichen.

Eins vorweg: Ich bin nichts mehr gewöhnt. Trotz des QC zum Einstieg und "Gaumen eichen" war mir der C&S ohne Wasser heute viel zu heftig.
Zu den kräftigen Sherry-, Holz-, Schwefel-, und Torfnoten noch die 64,4% Alkohol...Das hat mich überfordert :). Hier wird glasklar, warum Laphi mal den Ruf des "most richly flavoured of all Scotch Whiskies" hatte und bis heute zumindest noch pflegt .
Wasser musste her, und zwar ordentlich. Dann noch atmen lassen und ich konnte mich ihm widmen:

Farbe: Kufper bis Rotgold, wirklich schön anzusehen was da im Glas glänzt. Mit Wasser kurz der Scotch Mist, dann wieder klar und etwas heller.

Nase: Zuerst deutlicher Schwefel in Form von Zündhölzern. Noten wie Ei, Pilze, etc. konnte ich erneut NICHT feststellen. Für mich also Schwefel im grünen Bereich. Dann heftige Sherry Noten: Schwarzkirsche, Mokka, Kakao, Zuckerrübensirup. Aromatischster frischer Lagerfeuerrauch, Teer, Kohle und deutlich Bacon. Mann, is dat ne Wurst! Entwickelt angenehme kräutrige Noten, ein wenig Thymian und Koriander. Zedernholzduft breitet sich aus. Ein wenig Minze und Kamille nehme ich ebenfalls wahr. Was für ein komplexer Tropfen.

Geschmack: Kommt schön ölig und mit angenehmer, dezenter Süße an. Bitternoten kann ich kaum feststellen, die hätte ich deutlicher erwartet. Der Alkohol ist immer noch präsent, prickelnd, aber gut eingebunden (hier passt die Floskel die nicht einmal eine ist ). Schwarzkirsche sticht heraus, trockene Kohle- und Teernote, ein wenig Jod. Kräuter nun deutlich präsent. Sehr langes und faszinierend wechselndes Finish.

Ein toller Laphroaig und faszinierender Whisky. In Zeiten von NAS mit viel Vanille und zuckerartiger Süße ist dieser hier ein Relikt, der von der ganzen Pracht zeugt, die in einem Scotch Single Malt stecken kann. Torf, 13 Jahre im Sherryfass und Fassstärke bringen ein Komplexität und Intensität hervor, die man wohl meist vergeblich sucht!

Als Entschuldigung für o.g. "Tasting-Probleme" darf sicher gelten, daß dies lt. WB der stärkste je abgefüllte Laphi ist...