Whisky Quiz-Forum!

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      Okay. Das kleine, wilde Tal, das ich meine, mündet in ein größeres, das selbst kleine Kinder schon (oft) kennen... Und dem Namen nach selbst Leute, die da noch nie waren. Angeblich soll das vor Ur-Zeiten mal Zugang zum offenen Meer gehabt haben, weswegen da immer mal wieder Dinge gesichtet werden, die schier unglaublich sind... Meiner Meinung nach hat das aber vor allem mit dem übermäßigen Genuß von Whisky zu tun... Allerdings wohl nicht von dem aus der von mir gesuchten Destille. Reicht erstmal?
      Meine Top 3 - Whisky´s:
      Macallan 1965/2008, Fino Sherry Butt 2114 (484 Bottles) 54,1 % Scottish Liqueur Centre "Cárn Mór"
      Glenglassaugh 1972/------- Cask 2891, 59,4 % Fass-Sample (Andrea Caminneci)
      Tamdhu 1961/2000, 40,0 % Gordon & MacPhail "Rare old"



      Mitglied bei "Diem No. 2" :prost2:
      Jaaa, Dennis... Deshalb schrieb ich ja:
      In einigen Quellen jedoch taucht sie gar nicht auf.


      :D :xmas:
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      Mitglied bei "Diem No. 2" :prost2:
      Na, nun legt mal Eure vornehme Zurückhaltung ab... Wenigsten ein paar "Rate-Versuche" könntet Ihr doch machen...
      Und damit das leichter fällt, grenze ich das Terrain mal auf´s südliche Loch Ness ein. Hilft DAS jetzt weiter??? :smoke:
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      Mitglied bei "Diem No. 2" :prost2:
      Nu saacht emmaal...
      Wassn hier los? Zu schwer? Keine Lust? Weihnachtseinkäufe wichtiger???
      Hilfts, wenn ich noch ein paar Initialen verrate? Zum Beispiel F.A. oder G.T.?
      Nu abbor! Los...
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      Mitglied bei "Diem No. 2" :prost2:
      Ganz ehrlich?
      Selbst nach stundenlanger (okay, war wirklich nur eine Stunde :) ) Netzrecherche habe ich immer noch nicht den Hauch des Schimmers einer Ahnung!
      Und falls Du meinst, dass Brian Townsend hier weiterhelfen könnte, müsstest Du Dich schon gedulden, bis ich bei Amazon eingekauft habe! :D
      Was Du heute kannst entkorken, das verschiebe nicht auf morken !!! ;)

      Menace schrieb:

      Und falls Du meinst, dass Brian Townsend hier weiterhelfen könnte, müsstest Du Dich schon gedulden, bis ich bei Amazon eingekauft habe! :D

      Vergiß Townsend, Dennis. Der hilft (fast) nie... :naja:
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      Mitglied bei "Diem No. 2" :prost2:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „altstadtkneipe“ ()

      Na endlich geht es hier mal voran! - Und die richtige Spur ist zumindest schonmal aufgenommen...
      Was die Initialen betrifft: F.A. = Fort Augustus. Richtig!
      Aber:

      altstadtkneipe schrieb:

      [blink]Ich suche eine Highland-Destille, die in den meisten Quellen mit nur einer Jahreszahl präsent ist...[/blink] Oder bei der ganz lapidar steht: "Date unknown!" Die Suche danach dürfte also nicht sooo schwer sein. In einigen Quellen jedoch taucht sie gar nicht auf. Und in einer (der vermutlich am meisten gelesenen) ist sie sogar falsch geschrieben... In fast allen Quellen wird gemutmaßt, daß sie mit einer anderen namentlich genannten Destille identisch gewesen sein könnte. Ich kann Euch schon mal soviel verraten: sie war es!
      Den Namen der zweitgenannten Destille findet man heutzutage noch immer als Ortsnamen. Der der ersten bezeichnet ein kleines wildes Tal... Viele von Euch, die schon mal Schottland bereist haben, sind da mit Sicherheit auch vorbei gekommen! Allerdings ist von der Destille nichts mehr zu sehen.
      [blink]Ich möchte von Euch eine der vier (!) bekannten Schreibweisen der erstgenannten Destille wissen[/blink].


      Die 8,5 Jahre betreffen wohl die Angaben, die man zur Fort Augustus Destille kennt.
      Insofern nicht falsch. fettgrins
      Aber ein knapp 9jähriges Tröpfchen willst Du nur haben??? - Zumindest bist Du bisher der Einzige, der eins haben will... :xmas:
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      Mitglied bei "Diem No. 2" :prost2:
      Hallo Jens,

      ich habe nirgends eine schlüssige Antwort gefunden und Raten wird auch keine Lösung bringen.

      Gute Frage - vermutlich zu schwer für uns Halbwissenden.

      Mach bitte weiter so - da lernt man wenigstens was.

      Danke

      Andreas
      leben und leben lassen !

      It`s better to keep your mouth shut and appear stupid than to open it and remove all doubt!
      (Mark Twain)
      Also gut. Zur Antwort: gesucht wurde die Glentarff Distillery. Und die existierte (da sie mit der Fort Augustus Distillery identisch war!) von 1826 bis 1858. Also 32 Jahre...
      @sinuskurve: mailst Du mir mal Deine Daten? Deine Mühe soll belohnt werden... :xmas:

      ACHTUNG! - Die folgende Sammlung ist eine lose Sammlung meiner "Erkenntnisse". Sie beinhaltet Theorien, Spekulationen, Fundstücke und andere Sachen mehr. Manches davon ist allgemein bekannt und anerkannt. Manches ist von mir dazu geschrieben und "ausgedeutet"... Die Form ist "Work in progress". D.h. die Reinschrift dazu harrt noch ihrer Ausarbeitung. Momentan sind die Versatzstücke nur lose "montiert". Ich hoffe, daß man dennoch das Wesentliche daraus entnehmen kann...

      Glentarff Distillery/Glen Tarff Distillery/Glentarph Distillery/Glentraff (???) Distillery/Fort Augustus Distillery<<<(NH 3809)<<
      Glentarff Distillery (John Johnstone & Co.); Inverness-Shire; Est.: 1826 – 1834 (1858 )

      Die Glentarff (!) Distillery wurde bei whisky.de irrtümlich (oder schusselig?) als Glentraff Distillery bezeichnet. Ihr Betreiber wird hier mit John Johnstone & Co. angegeben – allerdings wird dafür nur eine Jahreszahl (1858 ) genannt. Hatte die Brennerei wirklich eine so kurze Zeitspanne ihrer Existenz? - Hier wird jedenfalls auch schon davon geschrieben, daß diese Brennerei wahrscheinlich mit der Fort Augustus Distillery identisch gewesen sei… Und diese Fort Augustus Distillery wiederum soll schon von 1826 bis 1834 (!) im Betrieb gewesen sein und von Donald McDonald betrieben worden sein… Also doch eine etwas längere Existenz??? Ja.
      Denn im „Inverness Journal“ vom Freitag, dem 16. März 1827, erfahren wir jedenfalls schonmal, daß die Glentarff Distillery (!!!) in der Nähe von Fort Augustus (!) zu verkaufen sei… Damit ist schon mal geklärt, daß die Brennerei unter diesem Namen nicht erst 1858 (!!!) auftaucht… Sondern schon 1827! Dieser Irrtum ist u.a.a. noch im Buch „The Scottish Whisky Distilleries“ von Misako Udo zu finden, die hier „Date unknown!“ zu stehen hat… Dafür leitet Misako Udo den Namen der Destillerie (hier: Glen Tarff) sehr schön ab… „Tarff“ kommt ihrer Darlegung zufolge vom Wort „tarbh“ – und das meint im Gälischen die Übersetzung von „bull“ (also: Bulle oder Stier)… Allerdings wird dieses „bull“ in Ortsnamen häufig als Synonym für „Strom“ benutzt. In diesem Zusammenhang weist Misako Udo darauf hin, daß diese Bullen ein recht häufig und gern benutztes Motiv auf den behauenen Piktischen Steinen ist, die entlang der Flüsse errichtet wurden… Weiterhin führt sie aus, daß das altnordische Wort „tarfr“ (der Bulle!) dem gälischen Wort „tarbh“ sehr ähnlich ist…
      Von der Festung Augustus wiederum wissen wir, daß sie nach den Jakobiten-Aufständen im Jahre 1715 errichtet wurde. Sie wurde nach dem berüchtigten und verrufenen William Augustus, dem Duke of Cumberland, benannt, dessen Spitzname „The Butcher“ allzu deutliche Hinweise auf sein damaliges Tun gibt…
      Zuvor hieß dieser Ort wohl Kiliwhimin… (gälisch: Cill Chuimein???). Was den Ursprung bzw. die Herleitung dieses Namens betrifft (der eigentlich eine Siedlung benennt, die etwas weiter südlich gelegen war – doch dazu später!), so scheint es zwei Lager zu geben. Die Vertreter des ersten, häufiger zitierten, meinen, daß sich Cill Chuimein von „Zelle“ bzw. Kirche von Cuimen herleitet. Cuimen Albus, der „heilige Albus der Messe“, war zwischen 657 und 699 nach Christus der 7. Abt von Iona. Und er war ein Verwandter von St. Columba… Angeblich reiste der zu jener Zeit durch den Great Glen und gründete eine Kirche (oder „Zelle“) auf der Hälfte seines Weges – dem Ort der späteren Siedlung Cill Chuimein… „Cill“ stammt vom gälischen „Ceall“ und dem lateinischen „Cella“ ab und meint tatsächlich Zelle oder eben Kirche… Damit schlägt es einen Bogen zur christlichen Religion. Und genauer noch: auf die Existenz von Kirchen, Friedhöfen oder zumindest auf Einsiedler-Zellen… „Cill“ als Bestandteil und Element eines Ortsnamens ist damit nicht (!) als die Hingabe eines Missionars an eine ihm fremde Sprache zu verstehen – sondern vielmehr als die Erinnerung jener Menschen, denen „Cill“ als das natürliche Wort, die natürliche Beschreibung für eine kirchliche Struktur bereits bekannt war…
      Die zweite Version für die Herleitung des Names Cill Chuimein besagt, daß das Wort „Chuimein“ einen Krieger des Clans der Comyn – also der Cumming-Family – bezeichnet… Dieser Krieger wurde angeblich auf den Hügeln im Süden des Loch Ness tödlich verwundet, wo seidem der Name Suidhe Chuimein (oder: Cuimen´s Seat – oder: Ciumen´s Rest) den Ort seines Todes markiert. Demzufolge ist dann der Ort Cill Chuimein nach seinem Grab und der Grabstätte benannt…
      Wie dem auch immer gewesen sei – Kiliwhimin blieb über die Jahrhunderte eine kleine Siedlung.
      Timothy Pont´s Karte aus dem 16. Jahrhundert (1583 – 1614) zeigt jedoch schon ein burgtypisches Gebäude mit der Bezeichnung „Kilchuma“.



      Und das ist genau an jenem Punkt eingezeichnet, an dem sich der heutige „Kilchumein Buriel Ground“ befindet… Möglicherweise war dies der Versuch eines nicht gälisch sprechenden Kartografen, den Namen von Cill Chuimein in eine nicht-gälische Lautform zu übertragen… Spätere Variationen von Killiwhymen, Kiliwhiman und Kiliwhimun sollten noch folgen… Und noch einige mehr…
      Eine „Board of Ordnance Map“ aus dem Jahre 1719 zeigt jedenfalls eine „alte Burg“ auf einem Hügel, die von einem Wassergraben umgeben ist. Dieser Standort ist jener, auf dem dann die spätere Festung erbaut wurde…
      Die nachfolgende Karte ist jedoch noch von 1718. Und zwar von John Dumareasq (Ingenieur) und John Henri Bastide (Bauzeichner)…



      Im Zuge der Jakobiten-Aufstände im Jahre 1715 wurden die ersten Baracken am Hang oberhalb des Loch Ness errichtet. Und zwar an genau jenem Ort, wo sich heutzutage das „Lovat Arms Hotel“ befindet (und auch noch Mauerreste davon vorweisen kann!). Allerdings stellte sich recht bald heraus, daß dies nicht der sinnvollste Ort für eine Kaserne war – weil der Nachschub (von Lebensmitteln und Waffen und anderem Material) recht einfach zu unterbinden gewesen wäre… Deshalb begann mit mit dem Bau der neuen Festung, die sich in weniger als 2o Jahren einen bald darauf berühmt-berüchtigten Namen erworben hatte. Doch dafür sorgte „Butcher“ Cumberland (Schlächter Cumberland), der Architekt der ethnischen Säuberungen…
      Die nachfolgende Karte von George Wade stammt aus dem Jahre 1729…



      Und die nun folgende stammt von William Skinner (1747).



      Und die nun folgende (175o) von Abraham Daubant



      William Roy´s Karte(n) von 1793 von „Fort Augustus“ zeigen deutlich die alte Kaserne, die neue Festung und die Siedlung Killiwhimen in einer ähnlichen Lage wie auf der Karte von Timothy Pont: in der Nähe des River Tarff im Bereich des heutigen „Kilchumein Buriel Ground“ – sich über den Tarff hinweg ausbreitend in Richtung des Loch Ness…
      Erstaunlicherweise belegt bereits der „Statistical Account“ (179o bis 1798 ), daß „die Bewohner aller Ränge sehr regelmäßig in ihrer Teilnahme am Gottesdienst sind. Aber wir bedauern, in unseren Informationen erwähnen zu müssen, daß die unterste Schicht geneigt ist, sich an den Abenden in Whisky-Häusern zu versammeln. Das zurückliegende parlamentarische Verbot der Destillation hat zu einer erheblichen Reformation auf diesem Gebiet geführt, nachdem die meisten dieser Belästigungen des Verkaufes und des Handels fast beseitigt schienen… Und wir hoffen, nie wieder beobachten zu müssen, mit welcher Häufigkeit Verletzungen von Anstand und Moral in dieser Pfarrei vorkommen…“
      Ganz offensichtlich (!!!) gab es also bereits Ende des 18. Jahrhunderts auch in dieser Gegend Whisky-Destillerien… Zumindest jedoch „Whisky Houses“… Vermutlich wurde hier schwarz gebrannter Whisky ausgeschenkt. Ob der am Ort produziert wurde, ist nicht belegt. Aber zumindest in der näheren Umgebung gab es einige Orte, an denen man von der (illegalen) Produktion von Whisky zumindest bereits hörte… Neben der Lovat Family gab es in jener Zeit sechs weitere Eigentümer von Mühlen, von denen jeder eine eigene Mühle besaß… Und es gab drei (!) Mühlen innerhalb des Lovat-Geländes in dieser Gemeinde…
      Die nachfolgende Karte stammt aus dem 18. Jahrhundert und ist eine sogenannte „Military Map of Scotland“.

      An dieser Stelle fehlt eine Karte, die ich aufgrund der begrenzten Datei-Anhänge später einfügen werde.

      Im „Statistical Account“ vom September 1831 erfährt man, daß in Cill Chuiman (einschließlich der verbliebenen Garnison) 216 Seelen lebten… Mit einiger Verwunderung sucht man hier jedoch Eintragungen zu einer Brennerei – vergeblich! Und das, obwohl die Brennerei Glentarff/Fort Augustus bereits 1826 gegründet wurde…
      Bis zum Beginn des 2o. Jahrhunderts wanderte die Siedlung von seinem ursprünglichen Standort am River Tarff immer mehr in Richtung Loch Ness… Und dafür wird es verschiedene Gründe gegeben haben. Vor allem sicherlich wirtschaftliche. So wird man handwerkliche Dienstleistungen für die verbliebene Garnison in der Festung benötigt (und angeboten) haben. Und auch der Bau des Kanals benötigte viele Arbeiter in diesem Bereich. Die wiederum benötigten Unterkünfte und Geschäfte (um sich die wesentlichsten Dinge des Lebens kaufen zu können). Und sie brauchten auch „Ale Houses“, um ihren Lohn durchzubringen… Und so machte es (wahrscheinlich!) mehr Sinn, die Bewohner des Ortes dahin zu bewegen, wo das Geld war – als umgekehrt…
      Erst im Jahre 1876 wurde die Festung, die inzwischen überflüssig geworden war, an den Orden der Benediktiner übergeben…
      Die Fort Augustus Distillery (von der auch bei Misako Udo davon ausgegangen wird, daß sie mit der Glentarff Distillery identisch gewesen sein könne!) wurde jedenfalls im Jahre 1826 von Clark & Mackenzie gegründet. Wo, ist mir noch immer nicht klar. Aber mit Sicherheit erhoffte man sich zu jener Zeit (Destillerien wurden gerade eben erst lizensiert!) einen Standort-Vorteil auch durch den „Caledonian Canal“, der zwischen 1803 und 1822 von Thomas Telford zu einem Preis von 84o.ooo £ erbaut worden war. Demzufolge vermute (!) ich den ehemaligen Standort in der Nähe des Kanals…
      In den „Accounts and Papers, Four Volumes“ (Vol. XVII) für die Session vom 21. November 1826 bis zum 2. Juli 1827 sind als Betreiber der Destille Clerk (!) & McKenzie (!) benannt. Hier haben wir wieder einmal einen Fall, wo sich die schriftliche Wiedergabe der Namen der Lautform anpaßte – denn ganz offensichtlich sind diese beiden Herren mit den bereits benannten Clark & Mackenzie identisch…
      Für den Zeitraum vom 5. April 1826 bis zum 5. Januar 1827 sind in den o.g. Unterlagen für die Fort Augustus Distillery „14.1oo Gallons of Wash distilled“ verzeichnet. Und daraus produzierte man hier insgesamt „1.246 Gallons of Spirits“. Also rund gerechnet 5.664 Liter Alkohol oder nicht ganz 19 Fässer… Aber es gibt in diesen Unterlagen auch andere Zeitabschnitte, für die Zahlen vorliegen… So erfahren wir hier, daß bereits zwischen dem 5. Januar 1826 (!!!) und dem 5. Juli 1826 in der Fort Augustus Distillery „1.o78 Gallons of Proof Spirits made from Malt only” hergestellt wurden. Das waren rund 4.9o1 Liter Malt Whisky New Make… Oder reichlich 16 Fässer. Weiterhin findet man, daß „567 ¼ total Bushels of Malt used in making the same“… Wurde die Brennerei vielleicht doch schon 1825 (und nicht – wie bisher überall publiziert – 1826) gegründet? Beweisen kann ich es nicht. Aber die folgenden Zahlen geben zumindest dieser Vermutung neuen Nährboden… Denn für den Zeitraum vom 1o. Oktober 1825 (!!!) bis zum 5. April 1826 sind hier folgende Angaben verzeichnet: hier wurden „3.465 Gallons of Wash distilled“. Und daraus stellte man „380 Gallons of such“ her… Möglicherweise (!) wurden diese reichlich 1.727 Liter Whisky (oder knapp 6 Fässer!) tatsächlich erst im Jahre 1826 hergestellt. Aber sicher kann man sich/kann ich mir hier natürlich nicht sein…
      Andererseits: für das Jahr 1825 gibt es hier keine (!) Aufzeichnungen über die Mengen von gelagertem Malz in den Malt Rooms der Destillerie. Für 1826 wurden hier 858 Bushels Malt registriert. Die laut weiteren Aufzeichnungen auch allesamt gemahlen und verarbeitet wurden. Und für 1827 (bis zum 5. Januar 1827 – da endete hier das Quartal!) wurden hier noch einmal 24o Bushels Malt registriert – von denen zum Zeitpunkt der Registratur 182 Bushels bereits gemahlen waren…
      Im Zeitraum vom 1o. Oktober 1825 (meine Zweifel hatte ich hier schon formuliert!) bis zum 1o. Oktober 1826 wurden insgesamt „11.955 Gallons of Wash distilled“. Insgesamt „1.118 Gallons of Proof Spirits produced therefrom“ – also rund 5.o83 Liter Alkohol. Oder nicht ganz 17 Fässer… Oder noch anders gesagt: durchschnittlich nicht ganz anderthalb Fässer pro Monat…
      Vom 1o. Oktober 1826 bis zum 5. Januar 1827 wurden in der Fort Augustus Distillery „274 Total Gallons of Proof Spirits made from Malt only“ produziert. Das sind in diesem Quartal rund 1.246 Liter bzw. etwas mehr als 4 Fässer… Sozusagen eines pro Monat… Und dafür benötigte man hier 157 Bushels (= Scheffel) Malt…
      Von 1827 bis 1831 soll die Brennerei von John Clark & Co. betrieben worden sein – wobei wir nun ja aufgrund des Artikels im „Inverness Journal“ von 1827 wissen, daß die Brennerei hier schon als Glentarff Distillery bezeichnet wurde.
      In den „House of Commons Papers” (Band 34, Seite 247 ff – für die Session vom o6.12.1831 bis 16.o8.1832) ist die Brennerei allerdings wiederum als Fort Augustus Distillery aufgeführt. Hier sind auch jene John Clark & Co. als ihre Betreiber benannt. Für den Zeitraum vom 1o.1o.1827 bis zum 1o.1o.1828 wurden hier für die Brennerei folgende Angaben gemacht: hier wurden „38.235 Gallons of Corn Wash distilled“… D.h. es wurden hier ungefähr 173.821 Liter Korn-Maische destilliert… Und daraus wurden „3.963 Gallons of Spirits produced“ – was soviel heißt, als daß innerhalb diesen Jahres rund 18.o16 Liter Alkohol hergestellt wurden. Oder (rund gerechnet) reichlich 6o Fässer… An anderer Stelle dieses Buchwerkes findet man zwar für diesen Zeitraum die Angabe „4.o86 Gallons of Malt Spirits distilled“ – aber solche differierenden Angaben hat man bei jeder (!) der hier verzeichneten Destillerien. Woher diese unterschiedlichen Angaben stammen bzw. worauf sie fußen, habe ich noch nicht herausbekommen können… Für diese Menge an Malt Whisky (!!!) – immerhin 18.575 Liter = 62 Fässer - benötigte man in diesem Zeitraum 52 ½ Bushels (= Scheffel) Malt. Damit hat man nun eine ungefähre Vorstellung von der „Größe“ des Ganzen…
      Vom 1o.1o.1828 bis zum 1o.1o.1829 wurden „42.123 Gallons of Corn Wash“ (= 191.496 Liter Maische) destilliert. Und daraus wurden “4.o83 Gallons of Spirits produced” – also ca. 18.562 Liter Alkohol (!!!)… Oder knapp 62 Fässer… An anderer Stelle liest man auch hier wieder von „4.195 Gallons of Malt Spirits“ (d.h.: 19.o71 Liter Malt Whisky bzw. knapp 64 Fässer), wofür man 85 ½ Bushels Malt benötigte…
      Vom 1o.1o.1829 bis zum 1o.1o.183o wurden „49.796 Gallons of Corn Wash“ (= 226.378 Liter Maische) destilliert. Und daraus wurden “4.829 Gallons of Spirits produced” – also ca. 21.953 Liter Alkohol… Oder etwas mehr als 73 Fässer (bei jeweils 3oo Litern Befüllung)… Und auch hier gibt es noch die zweite Mengen-Angabe mit „4.975 Gallons of Malt Spirits“ (d.h.: 22.617 Liter Malt Whisky bzw. reichlich 75 Fässer)…
      (Quelle: House of Commons Papers, Band 34, Seite 247 ff – vom o7.o3.1832).
      Aber es kommt noch schöner: bereits am Freitag, dem 8. Dezember 1826, findet sich im „Inverness Journal“ eine Anzeige, in der die Glentarf (!) Distillery aus Fort William (häh? – Fort William?!?!) nach einem (?) Partner sucht… Auch wenn hier die Destille mal kurzerhand um knapp 3o Meilen nach Süden verlegt wurde, scheint doch inzwischen recht klar geworden zu sein, daß die Fort Augustus Distillery und die Glentarff Distillery nicht nur vermutlich identisch waren… Nein. Die Destillerie scheint mir vielmehr von Anfang an so geheißen zu haben… Nur – wie es eben manchmal so ist – hatte sie wohl zur besseren Lokalisierung neben dem eigentlichen Namen auch noch den zweiten (ihre Lage bestimmenden) Lokalisationsnamen…
      Am Freitag, dem 4. November 1831, findet sich im „Inverness Journal“ eine Anzeige, in der die Glentarff Distillery zum Verkauf angeboten wird. Offenbar war diese Offerte erfolgreich. Denn schon ab 1832 wurde die Brennerei dann von Donald McDonald betrieben… Allerdings auch wiederum nur knappe zwei Jahre bis 1834. Hier bricht dann jedoch die Geschichte der Fort Augustus/Glentarff Distillery (zunächst) ab. Und es dauert 24 Jahre, bis die Glentarff Distillery im Jahre 1858 (?) erneut auf dem Plan erscheint… (???) – So jedenfalls laut bisheriger Lesart…
      Nun – diese Zeitdauer von 24 Jahren konnte ich inzwischen um weitere vier Jahre verkürzen! – Denn am Dienstag, dem 1o. Oktober 1854 (!!!), taucht im „Inverness Advertiser“ die Meldung auf, daß die – man achte auf die Schreibweise! – Glentarph Distillery in Fort Augustus in Reparatur gegangen sei… Ein Mr. Johnston (zuletzt in der Invermoriston Distillery) sei der (neue?) Mieter… Moment mal: Invermoriston Distillery??? – Eine solche wurde bisher auch noch nirgends kommuniziert! Ein doppelter Glücksgriff!
      Eine weitere Meldung findet sich am Dienstag, dem 26. Juni 1855, im „Inverness Advertiser“. Hier wird davon berichtet, daß die Glentarff Distillery aus Fort Augustus ein Fass ihres Whiskies Sir Colin Campbell, einem großen Heerführer der britischen Armee, präsentiert (überreicht) hätte.
      Soweit ich das richtig sehen konnte, war unsere Glentarff-/Fort Augustus Distillery eine Malt Whisky Distillerie, die sich am Süd-Ende des Loch Ness befunden hat…
      Auf der nachfolgenden Karte (Ordnance Survey Map, One Inch, First Edition) von 1856 bis 1891 (Erstellungsdatum ca. 1878 ) ist jedenfalls weder von einer Fort Augustus Distillery noch von einer Glentarff Distillery irgend ein Zeichen zu finden…

      Die hier fehlende Karte reiche ich nach...

      Hier sehen wir nur, daß auch das Fort Augustus inzwischen ausgedient hat und stillgelegt wurde – und auch nicht mehr benutzt wird… Doch auch auf der zweiten Karte (Ordnance Survey Map, Six Inch, First Edition) von 1843 bis 1882 (Erstellungs-Datum um 1871) ist keine Brennerei (oder ein dem nahekommendes Objekt) zu finden…

      Karte wird nachgereicht.

      Am ehesten könnte man hier noch das sogenannte Glentarff Inn dafür in Betracht ziehen… Oder aber die „Corn Mill“ westlich von Bunoich… Wie auch immer: sollte die Corn Mill in Frage kommen, dann scheint fest zu stehen, daß die(se) Brennerei/Mühle ihr Wasser wohl nicht (!) vom River Tarff bekam… Sondern wenn, dann wohl eher vom River Oich… Und damit fiele sie wohl aus dem Reigen der „Anwärter“ wieder heraus… Oder ist vorstellbar, daß eine Brennerei mit dem Namen Glentarff nicht am River Tarff liegt – sondern am River Oich??? Wohl eher nicht…
      Auch die letzte Karte (Ordnance Survey Map, 25 Inch, First Edition) von 1855 bis 1882 (Erstellungs-Datum 1871) hilft uns hier nicht weiter… Ein „vernünftiger“ Standort für diese ehemalige(n) Brennerei(en) will sich einfach nicht anbieten…

      Karte wird nachgereicht.

      Auf der nun folgenden Karte (Ordnance Survey Map, One Inch, Second Edition) von 1885 bis 19oo (Erstellungsdatum ca. 1896) erkennt man am heutigen „Buriel Ground“ wenigstens noch den Standort einer Mühle – ein (!?) Zeichen eines möglichen Standortes einer Destillerie… Aber das ist dann auch schon alles, was ich an „Spuren“ finden konnte…

      Karte wird nachgereicht.

      Inzwischen habe ich noch ein bischen weiter geforscht. Und bin dabei auf einen Standort südlich von Fort Augustus gestoßen, der eventuell in Frage käme… Gemeint ist hiermit die sogenannte Loch-unanagan Mill (eine schon 1871 nicht mehr genutzte Corn Mill!), die sich heutzutage im Millfield, einem (neu bebautem) Wohngebiet mit Einfamilien-Häusern, befunden haben müßte…
      Und wenn man sich die Karte (Ordnance Survey Map, Six Inch, First Edition) von 1843 bis 1882 (Erstellungs-Datum um 1871) noch einmal genauer anschaut, dann findet man östlich von diesem Standort ein Areal, daß auf dieser Karte mit „Cill Chuimin“ (= Kiliwhimin) bezeichnet wird… Das scheint dann wohl der alte Standort des Dorfes gewesen zu sein, bevor es aufgrund besserer wirtschaftlicher „Rahmen-Bedingungen“ näher an das Fort Augustus heranrückte… Hier befindet sich heute der Friedhof des Ortes. Und um so glaubwürdiger wird mir ein Standort hier in der Nähe…
      Zumal der River Tarff hier in Spuckweite liegt…
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      Na gut, ein kurzes (ich bin ja immer noch die Bilder bzw. Karten schuldig):
      (Old) Pulteney behauptet gern, die nördlichste (Festlands-)Brennerei zu sein... Seit wann können sie das denn?
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