Das Whiskyfass-Projekt von Jai

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      Das Whiskyfass-Projekt von Jai

      Hallo Whiskyfreunde!
      Wie schon an anderer Stelle berichet, habe ich mir nun auch endlich ein Whiskyfass zugelegt. Einige Forenmitglieder haben ja schon mehr als eindrucksvoll gezeigt, was man so alles mit einem alten Fass anstellen kann. Und so möchte auch ich ein altes Cask in einen anprechenden Fass-Bar-Vitrinen-Tresen (wie auch immer) verwandeln.

      Eigentlich wollte ich mir ein Fass von einem unabhängigen Abfüller besorgen und dank einiger Tipps aus diesen Forum fing ich dann an, bei einigen anzufragen. Doch leider war für mich nicht das "ultimative Fass" dabei und vor allem die Speditionskosten lassen den Preis dann doch etwas in die Höhe schnellen. So habe ich mich dann für die folgende Alternative entschieden: Ich bastel mir selbst mein ultimatives Singlecask - von meiner Lieblings-Destille und aus meinem Jahrgang! Da es sich immerhin um ein "echtes" Whiskyfass handelt, werde ich mit dem "Fake" leben können. ;)

      Ich dachte mir, ihr freut euch, wenn ich die einzelnen Arbeitsschritte ein wening dokumentiere und hier nach und nach meine Fortschritte einstelle. Also, let´s go! :)

      Phase 1:
      Am Morgen des 14. Januar 2012 online bestellt. Unglaublich aber wahr - am darauffolgenden Tag nachmittags lieferte die Spedition das Fass auch schon an. Zum Glück konnte meine Freundin das gute Stück entgegen nehmen. Und da steht es nun in meinem Keller:

      Es handelt sich der Beschreibung nach um ein gebrauchtes Whiskyfass mit 190 Litern aus massivem Eichenholz. Es ist bereits abgeschliffen und die Metallringe sind schwarz nachgestrichen. Maße: ca. 90 cm hoch, 65 cm Durchmesser am Bauch und oben und unten ca. 57 cm. Etwa 50 Kilo bringt das Ding auf die Waage! Innen soll das Fass getoastet sein.
      Nach einer kleinen Nachbehandlung mit Schleifpapier meinerseits sieht das Fass nun so aus:

      Auf dem Bild ist kaum ein Unterschied zu erkennen, aber ein einigen Stellen war noch etwas Dreck oder schwarze Farbe, die ich noch ein wenig entfernt habe. Bis auf ein paar Einkäufe im Baumarkt (Lackfarbe, Schrauben, Holzlasur, ...) habe ich heute noch nicht mehr geschafft. Mal schauen, wie es weiter geht - ich freu mich jedenfalls auf morgen.
      Ach so, etwas wichtiges habe ich doch noch geschafft: Zwischenzeitlich habe ich natürlich schon das Layout für die Deckel-Beschriftung erstellt - aber bis zur Anbringung ist es noch ein langer Weg. :)
      Singlemalt Whisky - eine der köstlichsten Kompositionen aus Erde, Wasser, Feuer und Luft.
      Na dann werde ich das nette Fässle wohl irgendwann in naher Zukunft zu Gesicht bekommen! Ich bin ja ehrlich...ich bin zu faul für so etwas und es fehlt Zeit dafür bei mir, daher werde ich die Kauf-Variante "fertig" wohl in Anspruch nehmen! :D

      Viel Glück und viel Spaß dabei! :rauf:

      Bis demnächst!
      Soooo ... erkältungsbedingt konnte ich in den letzten Tagen nicht so viel machen, aber gestern Abend und heute Morgen habe ich einges geschafft. So ging es weiter:

      Phase 2:
      Nach guter Überlegung, wo und wie ich das Fass öffne, folgte der erste Schnitt. Genau gegenüber des Einfülllochs sollte die Öffnung sein. Sicherheitshalber habe ich die zu entfernenden Dauben mit einem Stift markiert. Da die Dauben nach innen konisch zulaufen, war es nicht leicht, die erste heraus zu bekommen - eichfach nach innen kloppen: Fehlanzeige! Mit Bohrmaschine und großem Holzbohrer habe ich die Daube in der Mitte geteilt, dann ging´s ganz leicht.

      Die weiteren Dauben lassen sich nun etwas leichter entfernen, da man mit der Säge besser ansetzten und die Daube nach innen fallen kann.
      Achtung: Sobald man zwei bis drei Dauben entfernt hat, sollte man die Metallringe an den nächstgelegenen, nicht zu entfernenden Dauben mit einer Schraube und Mutter fixieren. Ansonsten rutschen die Rinnge ggf. ab und das Fass könnte instabil werden. Die Verschraubung ist zunächst nur provisorisch (da unschön).

      Die Öffnung des Fasses ist nach einiger Feinarbeit, wie schleifen und feilen fertig. Wie man seht, habe ich mich zunächst dazu entschlossen, die Metallringe nicht abzusägen, sondern über die Öffnung laufen zu lassen. Ich finde, das sieht eigentlich ganz gut und urig aus und die Form des Fasses bleibt auch im offenen Bereich erhalten.
      Zeitaufwand bis jetzt (aufgrund meiner mickrigen Säge) inklusive Vorarbeiten wie schleifen, bohren etc.: circa 4 Stunden.

      Die Grobarbeiten sind erst mal abgeschlossen - nun folgt der schöne Teil: Wir geben dem Fass etwas Farbe! Dafür muss das Fass, innen wie auch außen, gründlich gereinigt werden. Am besten mit einem Staubsauger und feuchtem Tuch. Zunächst kümmere ich mich um den Fassdeckel. Den Rand klebe ich gründlich mit Malerkrepp ab. Weiter unten binge ich auch noch einen Sprühschutz an, wofür sich die Tapetenreste des Vormieters bestens eignen. In mehreren Schichten trage ich schwarzen Sprühlack in seidenmatt auf. (Auf den Bildern noch etwas nass.)
      Singlemalt Whisky - eine der köstlichsten Kompositionen aus Erde, Wasser, Feuer und Luft.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Jai“ ()

      Phase 3:
      Das Lasieren. Zunächst habe ich an einer heraus getrennten Daube einen Lasurtest gemacht. Immer schön in Faserrichtung streichen und sparsam auftragen. Auf den Bildern ist die Farbe noch frisch und etwas feucht. Ich war zunächst über den doch recht rötlichen Farbton und die insgesamt kräftige Abdunklung des Holzes überrascht. Die Holzstruktur kommt nun viel deutlicher rüber. Mit der Zeit hellt der Farbton aber wieder leicht auf.
      Verwendet habe ich eine Holzlasur für den Außenbereich, Farbton: Palisander. Eine 750ml-Dose reicht locker für ein Fass. Auch das Fassinnere habe ich mit der Lasur behandelt. Zeitaufwand für das Lasieren und Lackieren: ca. 3 Stunden.
      Ach so, die Schrauben zum Fixieren der Metallringe sind mittlerweile versenkt und schwarz lackiert - so fallen sie kaum noch auf.

      Was für ein Unterschied zu vorher! :)
      Singlemalt Whisky - eine der köstlichsten Kompositionen aus Erde, Wasser, Feuer und Luft.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Jai“ ()

      Jai schrieb:

      Verwendet habe ich eine Holzlasur für den Außenbereich,

      hi Jai,

      wenn du das Faß in Innenräumen verwenden möchtest, könnte die Außenlasur eventuell problematisch werden.
      (Geruch, Ausgasungen, Schadstoffe..). Da eine Außenlasur witterungsbeständig sein soll, kommen da manchmal Stoffe rein, die in einem Innenbereich eigentlich nichts zu suchen haben.

      Besorge dir mal das technische Merkblatt für die Lasur. Dort kannst du nachlesen, ob die Lasur auch für Innenräume geeignet ist.

      Wenn du die Struktur des Holzes heraus arbeiten willst, sind heute auch Wachse und Öle eine gute Wahl, da meistens natürlich und biologisch.


      Käfer
      Whisky: Protect it by drinking :schlürf:
      Vielen Dank dür die Info Käfer!
      Meinst du, das Zeug ist wirklich so schädlich, weil es für den Außenbereich geeignet ist? Ich will ja kein Whisky mehr in das Fass einfüllen und es dunstet momentan im Keller aus. Außerdem war kein Totenschädel-Symbol auf der Dose. :D
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