Cuttynotes: Glenallachie, Tastingfellows, 2005-2013, 51,6%

      Cuttynotes: Glenallachie, Tastingfellows, 2005-2013, 51,6%



      Glenallachie, Tastingfellows, 2005-2013, Cask No. 900502, 51,6%


      Nase:
      Rumrosine, Obstler bzw. verdünnter New Spirit, später etwas Vollmilchschokolade und frische Zitrusaromen.

      Geschmack: Frisch geschlagenes Holz, leicht bissig bei nicht ganz optimal eingebundenem Alkohol, gleichsam aber auch etwas wässrig, starke Traubenaromen

      Finish: Ordentlich in der Länge und mit einer Mischung aus Fassholz und Zartbitterschokolade ausklingend.

      Gesamteindruck: Eine hochinteressante Nase, die man so nicht alle Tage findet. Man merkt diesem Malt zu jedem Zeitpunkt seine Jugendlichkeit an. Dieser Eindruck bestätigt sich am Gaumen, wo er leider nicht das gleiche Interesse hinterlässt.
      Ein Malt der sicher polarisieren dürfte. Wer gerne an New Make schnüffelt, dürfte hier seine Freude haben, auch wenn natürlich 8 Jahre bereits gute Reifespuren hinterlassen haben.
      Schwer hier eine Wertung zu hinterlassen ( :rauf: )


      Vielen Dank an Lorenz Schreier für dieses Sample!!

      tastingfellows.de/index.cfm
      Ich weiß nicht immer, wovon ich rede. Aber ich weiß, dass ich recht habe. (M. Ali)

      Suche: Talisker Abfüllungen


      Glenallachie, Tastingfellows, 2005-2013, Cask No. 900502, 51,6%

      Nase: hossa, das ist mal junges Zeug! Viele grüne Äpfel und Birnen, Zitronenschale, Akazienhonig, Balsamico bianco und stets präsenter Alkohol... mit Wasser schmeißt die Birne den Apfel über Bord

      Mund: weißer Pfeffer, fast beißend, sehr grün ... mit Wasser wird er etwas runder, aber er bewahrt sich seine Jugend

      Abgang: herb, pfeffrig, kraftvoller Alkohol, glüht ordentlich nach, lang... mit Wasser verliert er einigen Biss und wird deutlich kürzer

      Fazit: Puh... scheint ein ganz schän ausgelutschtes Fass gewesen zu sein. Man muss auf junges Gemüse stehen. Ich werd mir nun direkt im Anschluss einen 73er Glenallachie MoS Angels' Choice einschenken und schaun ob ich den Distillerycharakter finde! :D

      Vielen Dank an Lorenz Schreier für dieses Sample!!

      Regensburger Maltspatz
      Glas: Der Malt liegt hell aber deutlich gelblich im Glas... Dieses Gelb erinnert an Sonnengelb. Seine Spuren am Glas sind erstaunlich beständig. Er bildet einen relativ lange anhaltenden, sehr öligen Rand, aus dem sich zunächst nur sehr vereinzelte (zwei bis drei) Legs verabschieden... Während die den Flüssigkeitspegel erreichen, bilden sich am Rand weitere sehr fette Tropfen, die unschlüssig scheinen, es den ersten gleich zu tun... Und das machen dann tatsächlich nur die wenigsten von ihnen. Sie gleiten dann lieber gemeinsam mit dem sich laaangsam senkenden Rand wieder zurück gen Glasboden...

      Nase: Der erste Eindruck beim Reinriechen ist zunächst etwas säuerlich... Okay. Ist nicht weiter verwunderlich: ist ja auch noch recht jung! - Wobei: dieser Duft ist nicht wirklich sauer. Da ist noch etwas anderes... rote (nein!) - helle Johannisbeeren vielleicht. Oder Honig-Melone. Oder Rhabarber... Diese leichte Säure kommt hier noch ohne Süße daher. Dann aber wird schon unmittelbar danach die Tür zu einer Vanille-Pudding-Produktionsstelle geöffnet. So viele richtig fette Vanille-Pudding-Noten hatte ich noch nie in einem Glas! Daneben entdeckt man Karamell. Und sogar einen Hauch von Torf (???)... Mit der Zeit entwickelt sich hier ein richtig schöner, frischer Duft nach Verona (Feldbusch-)Pooth´s Rhabarber-Vanille-Marmelade... Noch etwas länger im Glas wird die Färbung der Aromen eine Spur dunkler. Nun wandelt sich die o.g. Vanille-Rhabarber-Note zu einem schönen Stück Eierschecke-Kuchen, dessen Decke ein bischen zu viel Hitze abbekommen hat... Und die Entwicklung geht weiter in Richtung Malz... Und Malz-Bonbon. Danach tauchen dann Honig-Noten auf. Und die Veränderungen verlagern sich mehr auf die Honig- denn auf die Malz-Seite... All das ist nun eher süß. Und riecht nach einem Panettone (Zitrus, Puderzucker, Rosinen, Weizen-Sauerteig)... Auch nach längerer Zeit im Glas bleibt nun dieser Eindruck relativ konstant und verbleibt genau in diesem Aromen-Bereich...

      Körper: leicht und sehr geschmeidig, ölig

      Geschmack: Der erste Eindruck ist auch hier: ein milder und weicher Whisky. - Aber dann stellt dieser Dram seinen ersten Kontakt mit den Rezeptoren über Schärfe und alkoholische Noten her... Hier kommt nun eine gewaltige warme Welle, wobei ich mir nicht sicher bin, wer hier das Zepter in der Hand hält... Der Alkohol ist deutlich zu spüren - aber nicht übermächtig und auch nicht vordergründig. Und auch die Schärfe zwickt nur mal kurz... Der Geschmack ist voll und vielfältig. Und auch hier ist wieder viel von den Honig-Noten zu spüren... Ja. Da ist sogar richtig viel Honig! Das ist sehr schön ölig und geschmeidig. Und hat eine gut ausbalancierte Süße. Doch weder die der Marmelade noch die des Panettone konnte ich hier wiederentdecken... Dazu tritt (wieder) eine leichte Schärfe von (wahrscheinlich) schwarzem Pfeffer... Die (fette) Süße hält sich bis zum Ende. Und auch die leichte Schärfe hat man bis zum Ende... Hinzu tritt eine leichte Trockenheit...

      Abgang: Der Abgang ist mittellang bis kurz und nimmt die zum Ende etwas herb-süßeren, pfeffrig-schärferen und auch trockeneren Noten wieder auf... Von einer "holzigen Note" würde ich hier nicht direkt sprechen wollen - dafür spielt Holz in diesem Malt einfach eine zu untergeordnete Rolle... Aber die Noten gehen schon leicht in diese Richtung... Der Nachhall kommt mit ordentlich kräftigem Alkohol - und der wärmt den Brustraum noch einmal richtig gut durch...

      Fazit: Martin´s Einschätzung
      Eine hochinteressante Nase, die man so nicht alle Tage findet. Man merkt diesem Malt zu jedem Zeitpunkt seine Jugendlichkeit an. Dieser Eindruck bestätigt sich am Gaumen, wo er leider nicht das gleiche Interesse hinterlässt. - Ein Malt der sicher polarisieren dürfte. Wer gerne an New Make schnüffelt, dürfte hier seine Freude haben, auch wenn natürlich 8 Jahre bereits gute Reifespuren hinterlassen haben.
      würde ich unwidersprochen akzeptieren... Die von Zinni nicht. :no:
      Wobei ich dazu noch anmerken muß, daß dieser Malt bei zwei der hier stattgefundenen Tastings ganz unbestritten DER Publikumsrenner und Favorit des Abends war... Ich finde die Nase etwas spannender und schöner als seinen Eindruck am Gaumen. Aber offensichtlich hat er viele Gäste überzeugen können!
      Meine Top 3 - Whisky´s:
      Macallan 1965/2008, Fino Sherry Butt 2114 (484 Bottles) 54,1 % Scottish Liqueur Centre "Cárn Mór"
      Glenglassaugh 1972/------- Cask 2891, 59,4 % Fass-Sample (Andrea Caminneci)
      Tamdhu 1961/2000, 40,0 % Gordon & MacPhail "Rare old"



      Mitglied bei "Diem No. 2" :prost2:
      Moin,

      sehr interessante Einschätzungen.

      Der Spannungsbogen von "Schwer hier eine Wertung zu hinterlassen ( :rauf: )" über "Puh... scheint ein ganz schän ausgelutschtes Fass gewesen zu sein" hin zur Bemerkung "DER Publikumsrenner und Favorit des Abends" legt die Frage nahe, ob vielleicht jemand eine Flasche teilen könnte?

      Und mich mit 10cl bitte gleich eintragen würde?

      Grüße
      RudolfR
      "Leben ist aussuchen" Peter Panter in "Die Weltbühne", 13.01.1931, Nr. 2, S. 61
      Nachdem er mir auf der Finest Spirits so gefallen hat hab ich die dort gekaufte Flasche gleich mal aufgerissen für eine Bewertung:

      Nase: wow, trockener Rotwein, so wie ich ihn als Kind kennen gelernt habe, wenn Opa einen getrunken hat, wird dann mit etwas Abstand malzig-süß, nach etwas Zeit dringt der grüne Apfel sowie Zwetschgen durch, kurz vorm ersten Schluck habe ich getrocknete Blutorangenscheiben in der Nase

      Mund: anfangs ein Wechselspiel aus der malzigen Süße und einer pfeffrig-würzigen Komponente, nach etwas Zeit kommt kurz der grüne Apfel wieder vorbei um dann durch Traubenschorle abgelöst zu werden

      Abgang: überraschend lang und würzig, was am Ende bleibt ist aber die Traubenschorle.

      Von mir hat er 84/100 Punkten bekommen, sehr interessant der Kleine!
      Grüße aus dem Sonnenwald

      Apoc991 - Regensburger Maltspatz


      Meine Tauschliste
      Meine gesuchten Flaschen
      Glenallachie 2004 - 2013, 8 Jahre, 51,6% alc. Abfüller: Tasting Fellows. Ausbau: Fass Nr. 900502

      Nase: Jung und fruchtig, fast schon spritzig. Knackige Apfelspalten, reife Birne, etwas Orange. Dazu süßes Malz und Johannisbeeren, etwas Rhabarber und Zitronenkuchen, auch finde ich Butterkekse. Nicht komplex, dafür rundum schön süß.

      Gaumen: Die Frucht wird von Honig und Bienenwachs vertrieben, die Süße bleibt. Dazu sehr starke Malzaromen, Karamell und leicht angebranntes Gebäck, Pfeffer und ziemlich scharfer Ingwer. Der Alkohol kommt immer mal wieder durch.

      Abgang: Lang und wärmend, mit Malz, Pfeffer, Ingwer und Sultaninen.

      Fazit: Jung und knackig. Vielleicht nicht ganz ausgewogen, dafür aber spannend. 81/100 Punkte (2021)
      Früherer Account hier im Cutty: bennythemonster - ihr kennt mich also :wh1: