Fass oder Fassidentisch???

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      WIR ja, Peter. Aber bei den viel zitierten Märkten und deren "Macht", auch NAS-Bottlings, "Alpha"-Bottlings u.a.m. aufzunehmen (aufzusaugen: :slainte: ), sehe ich da das zielorientierte Trinken doch oftmals im Vordergrund stehend. Ja sicher: man kann sich auch mit Einzelfass-Suppe die Birne wegschießen... Oder die Lichter ausknipsen. Das hat was enorm Dekadentes... :prost:
      Meine Frage bei all dem lautet eigentlich immer: wie weit ist denn die Marketing-Abteilung von der Produktion entfernt? Und wer hat das größere Budget? Bzw. mehr Einfluß, Entscheidungs-Kompetenz, wenn es um die kurz- oder langfristigen Ziele des Unternehmens geht?
      Meine Top 3 - Whisky´s:
      Macallan 1965/2008, Fino Sherry Butt 2114 (484 Bottles) 54,1 % Scottish Liqueur Centre "Cárn Mór"
      Glenglassaugh 1972/------- Cask 2891, 59,4 % Fass-Sample (Andrea Caminneci)
      Tamdhu 1961/2000, 40,0 % Gordon & MacPhail "Rare old"



      Mitglied bei "Diem No. 2" :prost2:

      maaatin schrieb:

      Rettung naht! Ich war heute auf einer Tour bei Sprinbank und Glengyle mit der Legende Frank McHardy - der norwegische Whiskyclub hats möglich gemacht: ich konnte mich der Tour anschließen. Und was ich da hörte ist in der Tat ein Zeichen für den oben erwähnten Gegentrend zur Effiziensteigerung auf Kosten des Geschmacks. Bei Springbank wir auch mit den neuen Gerstensorten (mit hohem Stärkeanteil) genau dieselbe Würze hergestellt wie vor 40 Jahren. D.h. die vergorene Würze hat nicht 8% Alkohol wie bei Glenlivet oder ähnlich hoch effizient geführten Konzerndestillen sondern tatsächlich nur 4,8 bis 5 % Alkohol - eben wie 1973! Das war mir neu - und ist mal wieder typisch fürs (nicht vorhandene) Springbank-Marketing. Da hat man ein Pfund und wuchert nicht damit! Die könnten sich damit sogar bei Slow Food zertifizieren lassen. Nun ja.... :rolleyes:

      Wie auch immer, solange es solche Brennereien gibt, wird es auch wirklich gute Whiskies geben!

      Ansonsten lieber Peter - ja so ist es und so wird es kommen! ;(


      Ja und da Springbank keinen Anlass sieht, seine Produktion umzustellen - und das bleibt auch beim Mälzen so - geht die Hoffnung nicht unter, weiterhin echte Qualität zu bekommen.
      Die Brennerei mag geschmacklich nicht jeden vom Hocker hauen, aber bei der Produktion sind se mM nach schon ein richtiges Vorbild!
      Und das se keine Werbung/Marketing brauchen, zeigen die immer wieder schnell vergriffenen Sonderabfüllungen, wie Jazz, Bluez, etc und auch die für die eigene Society selbst.
      Alle wünsche werden gut um den gesund zu sein :wh2:

      "Always do sober what you said you'd do drunk. That will teach you to keep your mouth shut."
      - Ernest Hemingway

      altstadtkneipe schrieb:

      Meine Frage bei all dem lautet eigentlich immer: wie weit ist denn die Marketing-Abteilung von der Produktion entfernt? Und wer hat das größere Budget? Bzw. mehr Einfluß, Entscheidungs-Kompetenz, wenn es um die kurz- oder langfristigen Ziele des Unternehmens geht?


      Tja, Jens, die Frage ist schnell beantwortet: vor 20-30 Jahren war das oft noch die Produktion, mittlerweile so gut wie ausschliesslich das Marketing. Ist bei uns so, und das hat bei Großkonzernen mittlerweile flächendeckend durchgesetzt.

      Glenpitt schrieb:

      altstadtkneipe schrieb:

      Meine Frage bei all dem lautet eigentlich immer: wie weit ist denn die Marketing-Abteilung von der Produktion entfernt?

      Da machen wir uns Gedanken über Marketing und Springbank, dabei liegt die Lösung doch so nah :idee:
      scotswhisky-community.de/forum…threadID=33118&highlight=


      Irgendsoein Italiener hat doch mal gute Ergebnisse mit dem Finish von Laphi CS gemacht, wenn ich mich richtig erinnere - und Geld natürlich auch :)

      Peter haste denn noch so alten nicht mehr haltbaren Stoff, den wir mal mit nem Finish aufpolieren können? :D
      Alle wünsche werden gut um den gesund zu sein :wh2:

      "Always do sober what you said you'd do drunk. That will teach you to keep your mouth shut."
      - Ernest Hemingway

      NovA schrieb:

      Peter haste denn noch so alten nicht mehr haltbaren Stoff, den wir mal mit nem Finish aufpolieren können? :D

      Das ist ´ne zwei-geteilte Frage. Die Peter bestimmt auch genauso beantwortet. :D
      Meine Top 3 - Whisky´s:
      Macallan 1965/2008, Fino Sherry Butt 2114 (484 Bottles) 54,1 % Scottish Liqueur Centre "Cárn Mór"
      Glenglassaugh 1972/------- Cask 2891, 59,4 % Fass-Sample (Andrea Caminneci)
      Tamdhu 1961/2000, 40,0 % Gordon & MacPhail "Rare old"



      Mitglied bei "Diem No. 2" :prost2:

      NovA schrieb:

      Irgendsoein Italiener hat doch mal gute Ergebnisse mit dem Finish von Laphi CS gemacht, wenn ich mich richtig erinnere - und Geld natürlich auch

      altstadtkneipe schrieb:

      Das ist ´ne zwei-geteilte Frage. Die Peter bestimmt auch genauso beantwortet

      Für Finish bin ich nicht zuständig. Aber über blendet Malt kann man jederzeit mit mir reden :wh1: :D
      Wer nicht kommt zur rechten Zeit der kriegt die die übrig bleibt

      Glenpitt schrieb:

      Da machen wir uns Gedanken über Marketing und Springbank, dabei liegt die Lösung doch so nah :idee:
      scotswhisky-community.de/foru…3118&highlight=


      :prost:

      Mehr sach ich dazu nicht mein lieber Peter...

      In Bezug auf die möglichst günstige Nutzung von Eichenfässern steht übrigens ein hübscher Artikel im 2013er Malt Whisky Yearbook. Bei Diageo werden die Fässer vor dem Wiederbefüllen innen ca. 2-3 mm dick abgeschliffen/abgehobelt und neu ausgekohlt. Das bringt lt. Diageo-Versuchen eine schnellere Reifung und mehr Gewürzaromen, etc. Allerdings steht in dem Artikel auch, dass man die Holzzucker und das Vanilin, dass der vorher gelagerte Stoff entzogen hat, durch das abschleifen und auskohlen nicht wieder kriegen kann, weil die Auslaugung deutlich tiefer geht als 2-3 mm!

      Die beschriebene Praxis der Fassverjüngung bei Diageo deckt sich auch mit dem was Ian MacArthur (Pinkie) im Lagavulin warehouse am Dienstag erzählt hat: Man könne Fässer viele Male benutzen, wenn man sie nur wieder neu ausbrenne. :kotz:

      Das erinnert mich an den exorbitant Faßeinflusslosen Talisker 12 FOCM von 2007. Angeblich Sherry Casks! Wenn man weiß, wie Diageo für günstig seinen Faßbestand aufmöbelt, wird einem vieles klar. :idee:

      Übrigens ist man bei Arran sowie bei Kilchoman stolz drauf, seine first fill Bourbon Barrels nur einmal zu nutzen! Danach kaufen wohl die Großkonzerne....
      Viele Grüße
      Martin

      maaatin schrieb:


      Das erinnert mich an den exorbitant Faßeinflusslosen Talisker 12 FOCM von 2007. Angeblich Sherry Casks! Wenn man weiß, wie Diageo für günstig seinen Faßbestand aufmöbelt, wird einem vieles klar. :idee:

      Das kommt für mich beim Talisker Storm auch sehr raus. Der Whisky ist ziemlich jung, hat aber im Abgang und allgemein hinten raus eine heftige Bitterkeit. Von Sherry ist (für mich) an keiner Stelle was zu finden also könnten es auch "aufgemöbelte" Fässer gewesen sein. Wenn dem so ist dann ist diese Praxis für mich furchtbar, mag ich nicht. ;)

      maaatin schrieb:

      Die beschriebene Praxis der Fassverjüngung bei Diageo deckt sich auch mit dem was Ian MacArthur (Pinkie) im Lagavulin warehouse am Dienstag erzählt hat: Man könne Fässer viele Male benutzen, wenn man sie nur wieder neu ausbrenne.

      Das läßt vermuten das man doch schon lange auf dem Weg des Fassmangels wandelt. Lösung ist dann doch nur noch gebrauchte Bourbonfässer.
      Was mache ich dann aber als alter Sherryfass Liebhaber (ausser meinen Vorrat vernichten)?
      Wer nicht kommt zur rechten Zeit der kriegt die die übrig bleibt

      Glenpitt schrieb:

      Was mache ich dann aber als alter Sherryfass Liebhaber (ausser meinen Vorrat vernichten)?

      Den Vorrat ANDERER Sherry-Fass-Liebhaber zu vernichten... ?( :smoke: :wh1:
      Meine Top 3 - Whisky´s:
      Macallan 1965/2008, Fino Sherry Butt 2114 (484 Bottles) 54,1 % Scottish Liqueur Centre "Cárn Mór"
      Glenglassaugh 1972/------- Cask 2891, 59,4 % Fass-Sample (Andrea Caminneci)
      Tamdhu 1961/2000, 40,0 % Gordon & MacPhail "Rare old"



      Mitglied bei "Diem No. 2" :prost2:

      Glenpitt schrieb:

      NovA schrieb:

      Na, billiger wirds eher nich.... also kann man nur die Karte glühen lassen

      Das würde ich ja machen, wenn es sich denn lohnen würde.Außer ( wie in den letzten zwei Jahren) altem Zeug hab ich nix erhebendes gefunden. ;(
      Genau das ist der springende Punkt. Für mich persönlich war das letzte Jahr mit einer ganzen Anzahl von wirklich herausragend guten Abfüllungen 2010. 2011 gab es noch einige wenige Nachzügler. Seither: nix. Zumindest nicht im absoluten Top-Bereich.
      "If you listen to fools - the mob rules!"
      Ronnie James Dio

      Glenpitt schrieb:

      NovA schrieb:

      Na, billiger wirds eher nich.... also kann man nur die Karte glühen lassen

      Das würde ich ja machen, wenn es sich denn lohnen würde.Außer ( wie in den letzten zwei Jahren) altem Zeug hab ich nix erhebendes gefunden. ;(


      Mir gehts ähnlich: Ich habe dieses Jahr zum ersten mal mehr "Raritäten" als neu abgefüllte Flaschen gekauft.
      Das scheint langsam überzugreifen - bin mal gespannt, ob sich dies irgendwie irgendwann am Absatz der Konzerne bemerkbar macht.
      Alle wünsche werden gut um den gesund zu sein :wh2:

      "Always do sober what you said you'd do drunk. That will teach you to keep your mouth shut."
      - Ernest Hemingway

      Glenpitt schrieb:

      NovA schrieb:

      Na, billiger wirds eher nich.... also kann man nur die Karte glühen lassen

      Das würde ich ja machen, wenn es sich denn lohnen würde.Außer ( wie in den letzten zwei Jahren) altem Zeug hab ich nix erhebendes gefunden. ;(

      HamburgMalt schrieb:

      Für mich persönlich war das letzte Jahr mit einer ganzen Anzahl von wirklich herausragend guten Abfüllungen 2010. 2011 gab es noch einige wenige Nachzügler. Seither: nix. Zumindest nicht im absoluten Top-Bereich.
      Ich überlege gerade.
      Neben der Erkenntnis dass "absoluter Topbereich" - zumindest unter hier maßgebenden geschmacklichen Gesichtspunkten - natürlich 'n Kaugummibegriff ist; Durchhänger gab's Imho immer schon mal. Der "Top Bereich" sollte sich für schon Jahr/zehnte lang dabei seiende u. neu zum Malt gekommende auf Grund des backgrounds schon unterscheiden.

      NovA schrieb:

      Ich habe dieses Jahr zum ersten mal mehr "Raritäten" als neu abgefüllte Flaschen gekauft.

      NovA schrieb:

      bin mal gespannt, ob sich dies irgendwie irgendwann am Absatz der Konzerne bemerkbar macht.
      Solange die Konzerne noch nicht einmal um die Kugel rum sind, nein.
      Die paar alten Säcke, die sich noch an alte Zeiten - in denen der Genuss mehr zählte als die Show um den Malt - erinnern, werden auch nicht ewig leben u. mahnen ... ;)
      Wobei die Erfahrung zeigt, dass das rückbesinnen/erinnern auf zurückliegende Erfahrungen - wenn es um den eigenen momentanen/kurzfristigen Vorteil geht - durchaus immer mal wieder hinten an steht. (Hatte glaube ich was mit Hemden u. Jacken bzw. Spatzen u. Tauben zu tun ... )

      Wie auch immer: m.M.n. steht es uns nich zu auf andere zu zeigen. WIR - neben Japan z.B. - haben damit angefangen. Mit der Bereitschaft für zweifelhafte Produkte irgendwelche Mondpreise zu zahlen u. den neuesten Säuen hinterher zu rennen, welche durch die Dörfer getrieben wurden u.werden, haben wir angefangen den Weg zu bereiten.

      Vielleicht zu pauschal. Aber WIR habe die, die wir heute gerne an's Kreuz nageln würden, mit groß gemacht, ohne darüber nachzudenken was unser handeln bewirkt.


      Selbstkritische Grüße,
      Det
      They won't appreciate your long experience. They'll only notice when we've gone.
      No one remember, not that I can see. That we were defenders, we were the free.

      HamburgMalt schrieb:

      Für mich persönlich war das letzte Jahr mit einer ganzen Anzahl von wirklich herausragend guten Abfüllungen 2010. 2011 gab es noch einige wenige Nachzügler. Seither: nix. Zumindest nicht im absoluten Top-Bereich.

      Sorry, das kann man so nicht stehen lassen.
      Preis/Leistungsmäßig ist ein GlenDronach CS richtig gut. Ich hatte einen 72'er GlenDronach der genial war.
      Es gab in 2012 richtig gute 76'er Tomaten.
      Es gab den MoS Diamont Glengoyne. Geiles Zeug.
      Die MoS Banff's, Glenturret und z:b. der neue PE sind richtig gut. Das waren tolle Laphis und Bowmores aus dem Sherryfässern von MoS.
      Bei der WA war ein toller Deanston. Ein geiler Mortlach von Jean Boyer. St Magdalen von Cadenhead's.
      Benriachs UA und OA die geil waren.
      ... usw usw.
      das jetzt wirklich nur auf die Schnelle.

      Vielleicht ist die Anzahl der Körner mehr geworden unter dem das blinde Huhn versucht the Perfect Malt zu finden aber es gibt sie immer noch. Der Markt ist schlicht und einfach enorm gewachsen und es werden Fässer abgefüllt, die man einfach vor Jahren nicht abgefüllt hätte.

      Und warum ist das so ? Weil sie gekauft werden.
      Schaut euch doch mal auf breiter Front an was mit den maximal mittelmäßigen Tropfen passiert, die in Mengen auf dem Markt auftauchen. Sie finden Fans, Liebhaber und Trinker. Nichts davon geht in den Gulli auch wenn man manchmal glaubt "Selbst für die Bakterien in der Kläranlage ist das 'ne Zumutung".


      Meine lieben Hühner beschwert euch nicht sucht weiter.
      ___Mortlach.de

      ____ „Kühner als das Unbekannte zu erforschen, kann es sein, das Bekannte zu bezweifeln.“ Alexander von Humboldt

      Wir alle seins Brüder,
      Wir alle seins gleich!