Sommer-Loch ... Sommer-Whisky ?

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      Sommer-Loch ... Sommer-Whisky ?



      Sommer-Loch ... Sommer-Whisky ?
      Wo kommt die Plattitüde des leichten Sommerwhiskys her ?


      Zunächst mal hätte ich den Beitrag gerne direkt geschrieben, aber ich habe offensichtlich keine Rechte mehr Artikel im freien Bereich zu posten. Bin ich gesperrt und weiss es nur noch nicht?

      Es ist Sommer. Ja, ich weiss, hier bei und ist es das eigentlich nur laut Kalender.



      Aber immerhin sind die Temperaturen doch den ein oder anderen Tag über 20 °C. Und es soll auch schon Stellen in Deutschland gegeben haben die über 30 °C reicht haben.

      Eigentlich wurde es dann Zeit das Whisky - Themen arme Zeit durch den beliebten Sommerwhisky zu überbrücken. Ja, ich höre meinen alten Freund applecross schon :kotz: , aber es gab das Thema schon fast so lange, wie es das Forum gibt.

      2008
      Sommerwhiskyempfehlung
      &
      Kühlschrank tötet Whisky

      2011
      28.Juli - wo bleibt der Sommerwhisky Fred?

      2012
      Whisky mit Eis

      2013
      Whisky für ganz heiße Tage (Tipps und Lagerung)

      Jetzt bitte das Thema an sich nicht aufwärmen ... aber man kann mal an der Stelle versuchen zu ergründen woher eigentlich das Märchen stammt, das man im Sommer eher leichte und fruchtigere Tropfen trinkt.

      Gibt man den Begriff mal bei einer der großen Suchmaschinen ein findet man von jedem Blog der sich zum Thema Single Malt tummelt mit Sicherheit einige Empfehlung dazu. Jeder Club, jeder Tastingnotesschreiber und jeder Händler hat den Begriff im Programm und immer ist er gleich besetzt.
      Klar, fruchtig, frisch, leicht ... Begriffe die man im Sommer für Getränke und Speisen eben so assoziiert.
      Aber eigentlich setzen wir Maltheads auch nie eine angebrannte Erbsensuppe nicht mit Laphroaig gleich. Ein Altbier nicht mit einem Glendronach. Ein Radler nicht mit einem Rosebank.

      Dabei ist aber doch gerade der Sommer auch die Zeit des Grills. Angebrannter Bauchspecks, dunkelroter Moink Balls, zarter und krosser Rippchen und dunklem Pulled Pork. Dunkle und geschmacklich kräftiger Geschmackseindrücke, wie sie weniger zu einem leichten Glenlivet 12 als zu einem Bowmore aus dem Dark Sherry Fass passen würden.

      Woher stammt also die Legende des "Sommerwhiskys"? Um es vorweg zu nehmen, ich habe keine befriedigende Antwort gefunden. Auch wenn Redaktionskollegen meinen die Legende vom "Sommerwhisky" hätte dieselben Wurzeln wie die vom Sommerwein. Sie würden dem dringenden Wunsch, mittels Nahrungs- und Genußmitteln, der unerträglichen Sommerhitze zu trotzen. Und wenn schon der Körper unter der Hitze leidet, so soller er doch nicht unter den Genußmitteln Wein (bzw. Whisky) leiden. Also müsse dieser "leicht" sein - oder den Eindruck von Leichtigkeit vermitteln.

      Aber bevor ich mich mit einem Sommerwhisky hinsetze und verzweifele, sehen wir die CN doch mal als das was sie sein sollen. Als Anregung zur Diskussion. Woher stammt diese (meiner Ansicht nach so falsche) Plattitüde des Sommerwhiskys ?

      Oder verfallen wir doch wieder in "Geschmacksdiskussionen", die man dann auch mal über Winterwhisky führen kann - oder was man dafür hält.
      ___Mortlach.de

      ____ „Kühner als das Unbekannte zu erforschen, kann es sein, das Bekannte zu bezweifeln.“ Alexander von Humboldt

      Wir alle seins Brüder,
      Wir alle seins gleich!
      "Leicht" würde ich an dieser Stelle auch noch mit "Frisch" und "weniger komplex" umschreiben. Im Sommer mag ich weniger die stark eichenlastigen und würzigen Whiskys sondern mehr die sauberen, bei denen man nicht stundenlang nach Aromen sucht. Einen Grund dafür kann ich auch nicht nennen, vielleicht weil man wegen den hohen Temperaturen eh schon angestrengt ist und nicht auch noch viel Energie in das "erforschen" des Whiskys stecken möchte.

      Man könnte ja auch mal Fragen, wieso man im Sommer keinen Stollen oder Zimtkekse backt. Warum sind diese Aromen "typisch" winterlich und hat diese Zuordnung vielleicht auch einen Einfluss darauf, das wir Whiskys mit ähnlichen Aromen im Sommer hinten anstellen ?

      Es muss übrigens nicht mal unbedingt ein eher einfacher Glenlivet 12yo sein den man als "Sommerwhisky" bezeichnet sondern es kann auch gerne ein mittelrauchiger und mittelalter ex-Bourbon Islay sein. Ich hab da nen leckeren 95er W&M Bowmore im Kopf bei dem die Kombination Salz, Rauch und Zitrone einfach total in den Sommer passen.
      Das Thema "Sommerwhisky" ist für mich etwas ambivalent.
      Einerseits kann man ja schon feststellen, dass in den Regionen der Welt, in denen es klimatisch im Allgemeinen heißer her geht als bei uns in Mittel- und Nordeuropa, auch deutlich weniger Singlemalt getrunken wird als bei uns. Dort greift man dann eher zu Rum, Tequila, oder Ähnlichem. Das liegt zum Teil aber sicher auch daran, dass man eben das destilliert, was in der jeweiligen Region wächst.
      Auch ist bekannt, dass das ernsthafte Bewerten von Whisky bei hohen Temperaturen schwer fällt. So nimmt sich Serge Valentin beispielsweise in Hitzeperioden immer Hitzefrei, und veröffentlicht erst dann neue Verkostungsnotitzen, wenn die Temperaturen dies seines Erachtens wieder sinnvoll zulassen.
      Persönlich trinke ich, wenn es sommerlich ist, weniger Whisky als bei kaltem Wetter und ich tendiere im Sommer dazu, eher ein wenig mehr mit Wasser zu verdünnen, als ich es im Winter mache. Im Sommer trinke ich zum Abwechslung auch gern mal einen guten Rum, Bourbon oder Obstbrand. Allerdings trinke ich im Sommer nicht mehr Lowlander oder Iren, sondern präferiere weiterhin heftige Islays. Dass mir die im Sommer nicht schmecken würden, kann ich nicht feststellen. :D
      Gestern hatten wir Whiskystammtischtreffen in Leer und aufgrund des Wetters haben wir uns spontan entschlossen, zu grillen und ein gut gekühltes Fass Ostfriesenbräu anzustechen. Einige Whiskies haben wir dann aber trotzdem im Laufe des Abends verkostet. Neben Glemorangie Lasanta und Quinta Ruban haben wir uns nach dem Grillen drei Bowmores (Darkest, 18, Lamraig) gewidmet, die nicht nur mir bestens mundeten und mit den Grillaromen sehr schön harmonierten.
      So many malts, so little liver...
      bei diesem Thema bin ich nicht objektiv!

      als bekennender Sommerwhisky Lowland Fan (Rosebank und Littlemill)
      stellt sich für mich nur die Frage des bezahlbaren Nachschubs!

      also dann viel Spaß beim Grillen und genießen :schlürf:

      vg
      Oli

      Leorin schrieb:


      Gestern hatten wir Whiskystammtischtreffen in Leer und aufgrund des Wetters haben wir uns spontan entschlossen, zu grillen und ein gut gekühltes Fass Ostfriesenbräu anzustechen. Einige Whiskies haben wir dann aber trotzdem im Laufe des Abends verkostet. Neben Glemorangie Lasanta und Quinta Ruban haben wir uns nach dem Grillen drei Bowmores (Darkest, 18, Lamraig) gewidmet, die nicht nur mir bestens mundeten und mit den Grillaromen sehr schön harmonierten.


      Ich hätte die Malts weggelassen und noch ein 2tes Fass Ostfriesenbräu angeschlagen. Saulegger das Zeug. :lechz:
      :flag:
      _____________
      Slainte, Andreas

      Meine offenen Flaschen

      Mitglied bei "De ech Kölsche Drämmcher" - Gewinner der Roten Laterne 2012

      Lebenslang Grün-Weiß

      andreas_k schrieb:

      Ich hätte die Malts weggelassen und noch ein 2tes Fass Ostfriesenbräu angeschlagen. Saulegger das Zeug. :lechz:


      Jau, das Ostfriesenbräu ist durchaus sehr genießbar. :mahlzeit:

      Zum Thema Sommerwhisky: ich halte diesen Begriff für eine Legende. Genauso wie beim Sommerwein erhofft man sich von dem "Trank" ganz einfach Linderung von den Beschwernissen des heißen Sommers (Hitze, Schwitzen, Magendrücken...).

      Dass ein Whisky diese Erleichterung nicht verschaffen kann, ist objektiv klar, tut aber der Legende Abbruch! :ups:

      Aber die Legende lebt! Danke Marcus für diesen kleinen Artikel. :rauf:
      Viele Grüße
      Martin
      Ich gebe zu, dass ich im Sommer gerne mal vom Thema "Scotch Whisky" abweiche.
      So eine schöner "Wild Turkey Rare Breed" oder auch ein Blantons oder ein Beam "Small Batch", alle mit ein wenig Eis, haben im Sommer meine Gnade als "Sundowner".
      Auf der anderen Seite bin ich seit einigen Monaten Mitglied im erlesenen Zirkel des CSSOT.
      Die letzten beiden Tastings waren deutlich als "Sommer-Tasting" zu bezeichnen.
      Dahingehend sage ich, ich habe Favoriten für einen gemütlichen Abend mit Freunden, wenn ich die Flaschen öffne :schlürf:
      Auf der anderen Seite wäre mir ein Laffi CS zum Mittagessen bei über 30° C vielleicht etwas hart, generell ablehnen würde ich aber nicht, da ich im Umgang mit Wasser trainiert bin. fettgrins

      Summa sumarum schließe ich mich Martin an:
      Die Legende "Sommer-Whisky" lebt!
      Sláinte!
      Martin


      I love to sing, and I love to drink whisky.
      Most people would rather listen to me drinking whisky. :prost:

      Lossemer Whiskyfreunde - die dunkle Seite des Malt! (sacht Dietmar) ;) :slainte:


      Ich gebe was ab: FT-Reste & Samples

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Martin_P“ ()

      rednose schrieb:

      Eigentlich wurde es dann Zeit das Whisky - Themen arme Zeit durch den beliebten Sommerwhisky zu überbrücken. Ja, ich höre meinen alten Freund applecross schon :kotz: , aber es gab das Thema schon fast so lange, wie es das Forum gibt.


      Der Gute hat doch letztes Jahr beim Lagerfeuertasting mit Teelichtern (am heißesten Tag des Jahres mit einer nicht minder kalten Nacht) zu dem Thema Laphroaigs ausgepackt :D

      Zur Sommerwhiskymär:
      Manch Bourbon auf Eis kommt im Sommer anscheinend doch besser weg, als ein schwerer warmer Single Malt.... davon hab ich mich überzeugen lassen.
      Laphis sind durchaus trinkbar, aber nicht so bekömmlich wie ein Blend, finde ich.

      Ich denke schon, dass manche Whiskys im Sommer schlechter zu trinken sind als andere. Weiterhin verlieren mM nach die Meisten bei 30° im Schatten an Potenzial. Darum trinke ich im Sommer auch gar nicht so oft Whisky.
      Das wiederum muss aber nicht bedeuten, dass Whisky im Sommer nicht schmeckt.....
      Alle wünsche werden gut um den gesund zu sein :wh2:

      "Always do sober what you said you'd do drunk. That will teach you to keep your mouth shut."
      - Ernest Hemingway
      Ich möchte euch ja nicht in der Diskussion beschränken aber ...
      es geht eigentlich eher darum, ob es wirklich im Sommer ein "leichterer", "schlankerer" oder "fruchtigere" Tropfen sein soll und wenn ja, warum und worin ist dies begründet.



      Ich selber liebe "Peat in the heat". Ich trinke auch schwere Tropfen im Sommer und erfreue mich wenn sie ihren Duft leichter her geben als bei -5 °C auf dem Weihnachtsmarkt.
      Was ich ganz schlecht ab kann ist Schwefelige und gummilastige Sherrywhiskys im Sommer. Aber Alt, harmonisch und tief bei 25 °C zum Sonnenuntergang am Strand ist geil.


      Zurück zur Ausgangsfrage. Hat es wirklich einen Grund warum man immer wieder liest, das Sommerwhiskys leicht und schlank sein müssen oder ist das eigentlich nur eine Einbildung die sich in den Jahren festgesetzt hat?
      ?(
      ___Mortlach.de

      ____ „Kühner als das Unbekannte zu erforschen, kann es sein, das Bekannte zu bezweifeln.“ Alexander von Humboldt

      Wir alle seins Brüder,
      Wir alle seins gleich!

      rednose schrieb:

      Hat es wirklich einen Grund warum man immer wieder liest, das Sommerwhiskys leicht und schlank sein müssen oder ist das eigentlich nur eine Einbildung die sich in den Jahren festgesetzt hat?


      Tja, Markus... könntest Du Dir einen (warmen) klebrigen Glühwein besser im Sommer oder Winter vorstellen? Oder doch lieber nen gekühlten weißen Wein.
      Mit dem Essen ist es wohl ähnlich. Ein leichtes Menü geht bei 30° einfach besser in den Schlund, als eine fette Gans.

      Ich denke mit dem Whisky ist es hier auch ähnlich. Die Schweren habens halt nicht so leicht im Sommer, und sind im Winter bekömmlicher.

      Erklären kann ich das grad nicht so genau, aber ich denke dieses Gefühl teilen die meisten.
      Alle wünsche werden gut um den gesund zu sein :wh2:

      "Always do sober what you said you'd do drunk. That will teach you to keep your mouth shut."
      - Ernest Hemingway

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „NovA“ ()

      rednose schrieb:

      Ich möchte euch ja nicht in der Diskussion beschränken aber ...

      Megadet schrieb:

      Sommer ohne (Malt) Whisk(e)y :?:

      Kommt gar nicht in die Tüte. ;)

      Ich mein das schon genau so wie es da steht. Sommer/Winter - Laphroaig/Rosebank is mir wurscht.
      Es geht hier schießlich nicht um das trinken von 'nem halben Liter Fassstärke, sondern um das Ellenlange nippen an 2cl. Und wenn ich dafür im Sommer 15Min. länger "brauche", wen schert's.
      Und wenn ich höre "erfrischender" Single Malt (Alkohol an sich), nun ja :rolleyes:. ICH persönlich trinke noch nicht mal'n Bier "gegen den Durst". Dafür gibt's Wasser.
      Und wenn's - so wie heute - wirklich knüppelwarm is u. ich überlegen soll ob 'n torfiger Islay nicht zu "schwer" u. man eher nen "leichten" Lowland ... dann lass ich den Schnaps auf der Maschine u. gut.


      Beste Grüße,
      Det
      They won't appreciate your long experience. They'll only notice when we've gone.
      No one remember, not that I can see. That we were defenders, we were the free.
      Ließt denn hier kein Ernährungswissenschaftler mit, der sein Wissen mit uns teilen möchte ?

      Ich denke aus ernährungsphysiologischen Gründen ist es dem Organismus / der Verdauung egal, ob es einen leichten fruchtigen Whisky, oder einen deftig dunklen Sherry-Whisky gibt.

      Über die verschiedenen Jahreszeiten /Klimabedingungen passen wir unsere Ernährung den Gegebenheiten ja auch an.
      Leichte Gemüse und Obst im Sommer. Deftige Gerichte mit verdauungsanregenden Gewürzen im Winter.
      Im Sommer mögen wir es leicht, um den Körper nicht zu belasten. Im Winter deftig, um auch innerlich zu wärmen. Das ganze kann mit weihnachtlichen Gewürzen noch unterstützt werden.

      Und das ist für mich das entscheidende beim Whisky. Über die Geruchs- und Geschmacksassoziationen beim Verkosten, reagiert der Organismus mit erlerntem Verhalten.

      Und somit haben wir das Gefühl, daß eine heller Bourbon-Fass gereifter Whisky erfrischt und eine dunkler Sherry-Whisky mit viel Würze von Ihnen wärmt und scheinbar weniger gut geeignet ist.

      An heißen Tagen darf es bei mir auch schon mal ein unkomplizierter Blend mit einem Eiswürfel sein. An anderen Tagen die Rauchbombe von Islay.

      Viel Spaß Euch allen, beim nächsten Lieblingswhisky im Sommer ...
      ... die Erklärung von foxboro klingt einleuchtend.

      Ich selber hab mir die Vokabel zur Klassifizierung auch angeeignet, weniger aber durch persönliche Erfahrungen, sondern durch Gespräche mit Maltheads bzw. lesen und studieren von Fachliteratur, Foren und Tasting-Notizen. Wenn man von Sherry-Tunte, Torf-Monster oder Sommer-Whisky spricht, weiß jeder gleich was man meint.
      Da sind auch so Vokabeln wie "Frauen-Whisky" dabei ... wie grenzt der sich vom "Sommer-Whisky" ab? ;)
      Vielleicht ist der floraler, weil die Frauen die Blümchen doch so mögen :D

      Ne ... hab selber keine Erklärung, frag ich aber manchmal ob mein trinkverhalten anders ist.
      I.d.R. trinke ich Whisky abends ... ob nu Winter oder Sommer ... in der Mittagspause erlaube ich mir selten einen :angel:
      Für den Sommer heißt das, dass eher ein kühles Bier als ne Flasche Single-Malt im Picknick-Korb für den Baggersee ist.
      Und abends, wenn die Sonne dann hinterm Nachbarhaus verschwunden ist, dann sind die Temperaturen auf der Terrasse ähnlich bzw. denen, die ich im Winter mit meinem Schwedenofen in meine Bude zauber. Daher trink ich Islay wie Ire zu jeder Jahres- aber nicht unbedingt zu jeder Uhrzeit.
      Und an der Temperatur bzw. Luft kann es nicht liegen ... oder trinkt jeder in Limburg in der Halle nur leichtes Zeuch? fettgrins

      Und da ich in 14 Tagen auf Islay bin, sind das natürlich alles Sommer(Urlaubs)whiskys für mich ;)
      ... und da gönne ich mir den ein oder anderen schon vor Sonnenuntergang :yes:
      Gruß :ostern1:

      NovA schrieb:

      Tja, Markus... könntest Du Dir einen (warmen) klebrigen Glühwein besser im Sommer oder Winter vorstellen? Oder doch lieber nen gekühlten weißen Wein.
      Mit dem Essen ist es wohl ähnlich. Ein leichtes Menü geht bei 30° einfach besser in den Schlund, als eine fette Gans.

      Ich denke mit dem Whisky ist es hier auch ähnlich. Die Schweren habens halt nicht so leicht im Sommer, und sind im Winter bekömmlicher.
      Dass im Winter ein heißer und zuckerhaltiger Glühwein oder auch ein fettiger Braten den Organismus ordentlich wärmen können und deshalb im Winter geeignet sind, den Menschen im Kampf gegen das kalte Winterwetter zu unterstützen, finde ich durchaus nachvollziehbar. Andersherum kühlt im Sommer ein Weißwein oder Bier aus dem Kühlschrank oder ein kalorienarmer Salat mit erfrischend-säuerlichem Essig, Joghurt oder Zitronendressing den Körper und schützt ihn damit vor Überhitzung.
      Aber vermeintlich leichte Sommerwhiskies und die soganannten Wintermalts, von denen einfach so behauptet wird, sie seien in irgendeiner Weise "schwerer", unterscheiden sich weder erkennbar durch ihre Alkoholstärke, noch durch einen anderen Kaloriengehalt, noch durch eine deutlich unterschiedliche Trinktemperatur. Lediglich die Aromen, die nur einen verschwindend geringen Anteil des Whiskies ausmachen, sind andere. Die Frage, warum Raucharomen bei Grillfleisch zum Sommer, im Whisky aber zum Winter passen sollen, wurde hier bereits aufgeworfen und dass es darauf keine plausible Antwort gibt, sollte jedem ersichtlich sein.
      Laut der jahrtausende alten chinesischen Ernährungslehre gelten Spirituosen übrigens immer als "heiß" und sind deshalb - wenn überhaupt - nur im Winter, oder bei laut TCM mit Kälte assoziierten Erkrankungen zu empfehlen.
      So many malts, so little liver...
      Als es den legendären "Inner Circle" noch gab, eine Tastingrunde, die sich über viele Jahre traf um einmal im Monat eine Flasche Malt gemeinsam einer Blindverkostung zu unterziehen, geschah im einem heißen Sommer folgendes.
      Der einzige der wusste was in der Flasche ist, weil er sie auswählte, nahm einen 1964/66er? Linkwood von Signatory aus meinen Regalen. Durch die anhaltende Hitze war der Laden ebenfalls aufgeheizt und somit auch der Whisky. Er wurde durchgehend schlecht bewertet, weil er "aufgeweicht" schmeckte. Erst hinterher kamen wir auf die Idee, dass er bei niedrigeren Temperaturen vielleicht völlig andere Aromen entwickelt hätte.
      In der Folgezeit wurde, so es die Zeit erlaubte, der Whisky, wenn es wieder so warm war, für eine halbe Stunde in die Kühlung des Pubs gelegt. Und siehe da, ein solcher "Fehlgriff", der ja keiner war, passierte nie wieder.
      Nicht die Außentemperatur ist also entscheidend, sondern die des Whiskys.
      Wobei ein Jura, Dalwhinnie oder Auchentoshan für mich im Sommer auch eher in Frage kommt, als einer meiner schweren Glendronach PX oder ein torfiger Islay Malt.
      Der Sommer ist sowieso für Weißwein oder Gin Tonic gebucht.

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      Trotz alledem...seit über 30 Jahren Sozi und das mit Stolz...