Ahab schrieb:
Lorion schrieb:
Natürlich gibt es beide Extreme. Aber so wie es jetzt ist, ist jeder skeptisch, dass da wirklich viel altes Zeug enthalten ist. Sollte überall "3 Jahre" draufstehen, würden einige den Whisky als "3 Jahre alt" abstempeln, selbst wenn ein ordentlicher Teil durchaus alt ist.
Bewahre Dir Deinen Glauben.
Heißt: keep the problem...
Guckst Du:
Auszug aus dem Interview mit Jürgen Deibel:
drinks-and-more.ch: Beim Single Malt Whisky geht der Trend in Richtung NAS-Whyskies, also Whiskies ohne Altersangabe. Was halten Sie davon?
Ich bin ein Freund davon, denn ich verschliesse mich nicht den aktuellen Entwicklungen. Allerdings habe ich eine wichtige Einschränkung: Der Whiskymaker entscheidet, wann der Whisky auf den Markt kommt, nicht der Controller oder der Marketingverantwortliche. Grundsätzlich finde ich den Trend zu NAS-Whiskies richtig, denn ein 25jähriger Whisky ist nicht unbedingt besser als ein 12jähriger. Das Problem liegt darin, dass man in den 70er Jahren zum Beispiel einen 12jährigen Whisky auf den Markt gebracht hat, bei dem ein Teil 15 oder 20 Jahre alt war. Danach wurde immer mehr Whisky getrunken und auch die Nachfrage nach alten Jahrgängen stieg stark an. Also verkaufte man diese lieber als 15- oder 18jährige, weil da auch höhere Preise erzielt werden konnten und die Nachfrage von Seiten der Verbraucher immer grösser wurde. Die Folge war aber, dass die Whisky mit Altersangaben nun den tatsächlichen Angaben auf dem Etikett entsprachen und nicht mehr nur das jüngste Fass das Alter vorgab. Und ob dieses „Alter“ den tatsächlich ausdrucksstärksten, interessantesten Whisky ergab, den der Verbraucher erwartete, war oftmals nicht gegeben. Gleichzeitig wurden die Vorräte an alten Whiskies natürlich auch knapper. Man musste sich also etwas einfallen lassen.
Dank dem viel besseren Woodmanagement und mehr Wissen über die Art und Qualität der Fässer ist man heute in der Lage 5- oder 8jährige Whiskies auf den Markt zu bringen, die wunderbare Abfüllungen sind und mit ihrer Komplexität alle überraschen. Wenn also bereits so junge Whiskies absolut überzeugen können, dann sollten wir uns von der Alterangabe verabschieden und wieder mehr über Whiskystile reden. Das bedeutet, der Konsument wird wieder stärker probieren müssen, um seinen präferierten Geschmack und die dazugehörige Abfüllung zu finden. Dafür gibt es Messen und Tasting.
Natürlich wird die Whiskyindustrie weiterhin auch die Wünsche der Konsumenten nach Altersangaben erfüllen, dies aber dann, wie jüngste Entwicklungen bereits zeigen, sicher zu deutlich erhöhten Preisen. Angebot und Nachfrage bestimmen den Markt.