NAS ... No Age Statement - Ist das wirklich so schlimm ?

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      firpo21 schrieb:

      Ich persönlich finde die oft gehörte Argumentation, dass letztlich der Geschmack/Qualität entscheidend ist und nicht das Alter ein wenig problematisch bei der Preisgestaltung.

      Die Kosten der Whiskyherstellung hängen natürlich auch mit der Reifezeit zusammen.
      Von daher habe ich Verständnis, dass ein 25 jähriger Whisky teuer ist als ein 10 jähriger, selbst wenn mir der 10 jährige besser schmecken sollte.


      Schau dich mal bei den Faßteilungen bzgl. der Lagerkosten um. Die Reifezeit dürfte bei der Bepreisung der älteren Whiskys die geringste Rolle spielen. Das meiste zahlst du für "Exklusivität", Marketing und Geschmack.

      Insofern ist der Schweinefleischvergleich nicht passend, denn dann dürftest du nur noch 10jährige oder jünger kaufen ;)
      Sure they’ve always made NAS whiskies, but those were the cheapest ones. Like NAS–8–12–15–18–25. Not NAS–NAS–NAS–NAS–25. (Serge Valentin)
      Ich bin auch der Meinung das NAS Abfüllungen ok sind... aber nicht zu jedem Preis. Ich bezahle hier ja schließlich viel Geld für SCHNAPPS... da könnte ich ja auch einfach einen günstigen Obstler kaufen und keinen Whisky. Der ist eben teurer WEGEN der langen Fassreifung! Warum sonst bezahlen wir teilweise hunderte von Euro für ein Getränk!?
      Gruß Roberto =)

      Wer nicht weiß, wohin er segeln will, für den ist kein Wind der Richtige.
      (Seneca, römischer Philosoph)

      HamburgMalt schrieb:


      Nicht den Angel's Share vergessen!


      Stimmt, als Faßstärkekäufer vergißt man das gerne ;) Aber trotzdem erklärt das noch keine Preis-Verfünf- bis Verzehnfachung bei einer Verdopplung des Alters (beim Vergleich von 12 auf 25 Jahre).
      Sure they’ve always made NAS whiskies, but those were the cheapest ones. Like NAS–8–12–15–18–25. Not NAS–NAS–NAS–NAS–25. (Serge Valentin)

      SpiritSafe schrieb:

      HamburgMalt schrieb:


      Nicht den Angel's Share vergessen!


      Stimmt, als Faßstärkekäufer vergißt man das gerne ;) Aber trotzdem erklärt das noch keine Preis-Verfünf- bis Verzehnfachung bei einer Verdopplung des Alters (beim Vergleich von 12 auf 25 Jahre).

      Nun ja, während dieser zwölf Jahre machen die Engel locker mal etwa ein Viertel des Stoffes platt, wenn nicht noch mehr. Hinzu kommen Lagerkosten, Umlage sonstiger Kosten etc pp.
      Dass die Preise mit steigendem Alter anziehen, hat also durchaus seine Berechtigung. Aber es stimmt natürlich, dass sich etliche Preissprünge nicht mit dem Kostenprinzip erklären lassen. Da kommt dann eher das grundsätzlichste Prinzip der Marktwirtschaft überhaupt zum Tragen: Angebot und Nachfrage...
      "If you listen to fools - the mob rules!"
      Ronnie James Dio
      Cash Flow - der Whisky liegt dort eben für 25 Jahre, ohne Geld zu bringen, andere bringen schon nach 10 Jahren wieder Geld in die Kasse. Kapital ist teuer. Mit Zinseszins wird z.B. aus 100 EUR Kapital, das ich z.B. mit 8% verzinsen muss, nach 15 Jahren rd. 317 EUR, d.h. eine Vervielfachung - dieses Geld fehlt dazu noch für neue Investitionen. Dazu verdunsten über die Laufzeit nicht unerhebliche Mengen an Angels Share. Der dann noch übrige Dram ist seltener und edler. All das kommt zusammen. Über Geschmack lässt sich ja nicht streiten, aber wer mal was leckeres von 42 Jahren oder so im Glas hatte will darauf auch nicht mehr unbedingt verzichten...
      Did you know… In less than five years time 90% of all whisky retailers will be older than 90% of the products they sell. ( Whiskysponge )

      Sampleliste
      Ich denke, dass die Lagerzeit ein Großteil der Preisfindung ausmachen dürfte.

      Die Ausgangsprodukte (Malz, Wasser, Hefe) sind sicher bei der Preisfindung unbedeutend.
      Die Herstellung selbst durch Automatisierung, etc, wahrscheinlich auch.

      Aber was richtig reinschlägt ist die 25 jährige Kapitalbindung für Whisky und Fass.

      Wenn ich mit meinem beschränkt kaufmännischen Verstand mal hochrechne, komme ich bei 25 Jahren mindestens auf eine Verfünffachung des Kapitaleinsatzes bei der Herstellung. Bei 12 Jahren übrigens nur auf eine Verdopplung.

      Also von daher....
      Gründungsmitglied der "Zweebrigger Whisky Batscher"

      Malt Whisky - what else?

      Nach dem vierten warmen Jägermeister kann man schon mal worksen!!

      Tommyknocker schrieb:

      Hat sich denn mittlerweile jemand bereits erklärt das an die entsprechenden Stellen weiterzuleiten? Ansonsten werden wir nie erfahren ob irgendwer darauf antwortet...

      Ich bin dabei die Mailadressen zusammen zu stellen.
      Ich bleibe also dran.
      ___Mortlach.de

      ____ „Kühner als das Unbekannte zu erforschen, kann es sein, das Bekannte zu bezweifeln.“ Alexander von Humboldt

      Wir alle seins Brüder,
      Wir alle seins gleich!
      Es gab i.Ü. mal eine ganz nette "Ausarbeitung" von Malt Maniac Oliver Klimek zum Thema "What is the fair price of Whisky", hier nachzulesen:

      What is the fair price of Whisky?

      Allerdings geht er hier nicht explizit auf die NAS ein, aber die oben angeschnittene Diskussion, was "das Alter" kostet, wird hier ebenfalls behandelt.

      Wen's interessiert, mal ganz spannend zu lesen...

      Grüße,

      Jochen
      Did you know… In less than five years time 90% of all whisky retailers will be older than 90% of the products they sell. ( Whiskysponge )

      Sampleliste

      Thereal8 schrieb:

      Ich denke, dass die Lagerzeit ein Großteil der Preisfindung ausmachen dürfte.

      Die Ausgangsprodukte (Malz, Wasser, Hefe) sind sicher bei der Preisfindung unbedeutend.
      Die Herstellung selbst durch Automatisierung, etc, wahrscheinlich auch.

      Aber was richtig reinschlägt ist die 25 jährige Kapitalbindung für Whisky und Fass.

      Wenn ich mit meinem beschränkt kaufmännischen Verstand mal hochrechne, komme ich bei 25 Jahren mindestens auf eine Verfünffachung des Kapitaleinsatzes bei der Herstellung. Bei 12 Jahren übrigens nur auf eine Verdopplung.

      Also von daher....


      Bei Herstellungskosten von 2-3 Pfund pro Liter und weiteren 1-2 Pfund für das Faß pro Liter komme ich auf max. ~5 Pfund pro Liter - bei einer Verfünffachung wären das bei 25 Jahren 25 Pfund pro Liter - bei 3% Angelsshare habe ich knapp eine Halbierung im Faß -> 25 Pfund für 50cl Faßstärke - oder 70cl in 43% + Branntweinsteuer/MwSt macht runde 40 Euro.

      Der Rest ist Gewinn.

      XLarge schrieb:

      Thereal8 schrieb:

      Ich denke, dass die Lagerzeit ein Großteil der Preisfindung ausmachen dürfte.

      Die Ausgangsprodukte (Malz, Wasser, Hefe) sind sicher bei der Preisfindung unbedeutend.
      Die Herstellung selbst durch Automatisierung, etc, wahrscheinlich auch.

      Aber was richtig reinschlägt ist die 25 jährige Kapitalbindung für Whisky und Fass.

      Wenn ich mit meinem beschränkt kaufmännischen Verstand mal hochrechne, komme ich bei 25 Jahren mindestens auf eine Verfünffachung des Kapitaleinsatzes bei der Herstellung. Bei 12 Jahren übrigens nur auf eine Verdopplung.

      Also von daher....


      Bei Herstellungskosten von 2-3 Pfund pro Liter und weiteren 1-2 Pfund für das Faß pro Liter komme ich auf max. ~5 Pfund pro Liter - bei einer Verfünffachung wären das bei 25 Jahren 25 Pfund pro Liter - bei 3% Angelsshare habe ich knapp eine Halbierung im Faß -> 25 Pfund für 50cl Faßstärke - oder 70cl in 43% + Branntweinsteuer/MwSt macht runde 40 Euro.

      Der Rest ist Gewinn.


      Kapital ist teuer - nicht vergessen, habe das 3 weiter oben mal gezeigt - aus 100 EUR werden in 15 Jahren über 300 EUR.
      Did you know… In less than five years time 90% of all whisky retailers will be older than 90% of the products they sell. ( Whiskysponge )

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      jocmueller schrieb:



      Kapital ist teuer - nicht vergessen, habe das 3 weiter oben mal gezeigt - aus 100 EUR werden in 15 Jahren über 300 EUR.


      Das ist ja mit 5->25 Pfund (Faktor 5) ja schon abgedeckt.

      Nagut - rechnen wir für Abfüllung/Transport nochmal 5€ drauf (wie sollen sonst die Flasche Wodka incl. Branntweinsteuer/MwSt und Prokuktion/Gewinn für 3,99€ möglich sein? :D)
      Gewinn für Zwischenhändler/Händler nochmal je 20% -> 45€ *1,2*1,2 = 65€

      Was kostet der neue Talisker 25 in Trinkstärke nochmal? :wh2:

      jocmueller schrieb:

      XLarge schrieb:

      Thereal8 schrieb:

      Ich denke, dass die Lagerzeit ein Großteil der Preisfindung ausmachen dürfte.

      Die Ausgangsprodukte (Malz, Wasser, Hefe) sind sicher bei der Preisfindung unbedeutend.
      Die Herstellung selbst durch Automatisierung, etc, wahrscheinlich auch.

      Aber was richtig reinschlägt ist die 25 jährige Kapitalbindung für Whisky und Fass.

      Wenn ich mit meinem beschränkt kaufmännischen Verstand mal hochrechne, komme ich bei 25 Jahren mindestens auf eine Verfünffachung des Kapitaleinsatzes bei der Herstellung. Bei 12 Jahren übrigens nur auf eine Verdopplung.

      Also von daher....


      Bei Herstellungskosten von 2-3 Pfund pro Liter und weiteren 1-2 Pfund für das Faß pro Liter komme ich auf max. ~5 Pfund pro Liter - bei einer Verfünffachung wären das bei 25 Jahren 25 Pfund pro Liter - bei 3% Angelsshare habe ich knapp eine Halbierung im Faß -> 25 Pfund für 50cl Faßstärke - oder 70cl in 43% + Branntweinsteuer/MwSt macht runde 40 Euro.

      Der Rest ist Gewinn.


      Kapital ist teuer - nicht vergessen, habe das 3 weiter oben mal gezeigt - aus 100 EUR werden in 15 Jahren über 300 EUR.


      Deine Rechnung mit dem Kapital und so kann ich nicht ganz nachvollziehen und bin da eher bei Lars.
      Das es nämlich auch anders geht als beim Whisky, zeigt mir die Preisgestaltung beim Armagnac.
      Ich habe erst vor ein paar Tagen eine Flasche Armagnac von 1963 bei Thilo für 119,-€ gekauft.
      Und der Kapitalmarkt ist für die Franzosen auch kein anderer als für die Schotten und der Sprit wird preislich in der Herstellung nicht weit auseinander liegen.
      Was kostet aktuell ein Whisky aus dem Jahr 1963?????

      Whisky ist im Trend und deshalb ist die Preisgestaltung mit allem zu begründen, aber nicht mit Logik.

      Gruß,
      Stefan
      Schwarmblödheit schlägt Schwarmintelligenz
      Zum Thema Armagnac bei Wikipedia aufgeschnappt:

      "Prestigeprobleme

      Die hohe Qualität, die handwerklich einwandfreie Herstellung, die strenge Reglementierung, der Export in immerhin 132 Länder und die im Gegensatz zu Cognac deutlich geringere Produktionsmenge würden den Armagnac eigentlich zu einem begehrten Luxusprodukt prädestinieren, tatsächlich aber leidet er seit den Nachkriegsjahren unter deutlichen Prestigeproblemen. Damals war er besonders begehrt und verzeichnete eine extrem hohe Nachfrage, was schließlich zu einem Verfall der Qualität, zu einem Ruin des Images und im Bewusstsein der Verbraucher dazu führte, Armagnac als „kleinen“ oder „schlechteren Cognac“ anzusehen – eine Ansicht, die teilweise noch heute vorherrscht
      ."

      ==> Ist der Ruf erst ruiniert, tut man sich schwer, ihn wieder herzustellen. Der österreichische Weinmarkt hat sich bis heute nicht ganz vom seinerzeitigen Frostschutzskandal erholt, höre ich heute österreichische Weine denke ich immer auch und ziemlich schnell an diese dunkle Stunde zurück (deutsche waren i.Ü. auch beteiligt, aber nicht in diesem Ausmaß).

      Ansonsten bleibt zu sagen, dass ich ohne großen Streß auch 25yo Armagnac für 250 EUR, Single Malt im selben Alter für 130 EUR finden kann. Wenn ich dann beim Armagnac von den i.d.R. abgefüllten 40% Vol in Richtung Fassstärke gehe, relativiert sich dies auch noch etwas. Ein alter Single Cask Armagnac in CS steht nach meinen kurzen Recherchen im web preislich dem SM nicht wirklich nach.

      Dazu kommt: Die ganzen "Werbefuzzies" müssen ja auch bezahlt werden :D - egal welche Zeitung ich aufschlage, aus gefühlt jeder strahlen mir Whiskyflaschen entgegen, Werbung für Armagnac sieht man so gut wie keine. Und das derzeit wohl gewichtigste Argument für die Preise: Sie können verlangt werden, da die Nachfrage hoch ist und eben in den Krisenzeiten der 80er-Jahre auf Sparflamme produziert wurde, was sich jetzt insbesondere in den älteren Chargen bemerkbar machen dürfte. Der Schweinezyklus wird sich aber bei der derzeitigen Produktionsmenge hoffentlich wieder einfangen und die Preise etwas drücken (obwohl die Schottische Malt Asssociation ja wie die OPEC monopolistisch Ausstoßmengen beschießen könnte :D ).

      Gerade nochmal im Hirn gekramt und ganz hinten einen weiteren Artikel von Oliver Klimek gefunden: What makes up the price of a Whisky Bottle? im Artikel "Why cheap Whisky cannot be good".

      Grüße,

      Jochen

      PS: Auch mir wär's lieber, wenn meine Drams günstiger wären, but that's life und ich weiche mehr und mehr auf UA aus und checke auch mal eher unbekanntere / unbeliebtere Destillen (e.g. Miltonduff, Glen Spey, Tamnavulin etc.), von denen es zT tolle auch ältere Malts für vergleichsweise "kleines" Geld gibt.
      Did you know… In less than five years time 90% of all whisky retailers will be older than 90% of the products they sell. ( Whiskysponge )

      Sampleliste

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      Hier noch ein interessanter Artikel zum Thema in TWE-Blog:

      blog.thewhiskyexchange.com/2013/10/macallan-1824-series-m/

      Grüße aus der Eifel
      Oliver :rauf:
      Whisky investor Flippy McBottle, said:
      "I managed to get one of the limited edition Bowmore's this year. That means by the time I get it into just-scotchwhiskyonline.auctioneer this month I should have made a pretty penny. When you consider I spent over nine hours in an overnight queue to get it then, after costs, that's like £7 an hour. I'm a genius. And it was totally worth having to urinate into a thermos flask surreptitiously beneath a car blanket." (Whiskysponge Feis Ile 08.06.2017)

      fraz14 schrieb:

      Das dumme ist- ihr könnt alle Recht haben und wir können rechnen wie wir wollen, aber ändern werden wir leider nix ?(


      Wenn es nicht der Käufer kann, dann müssen wir die Reinkarnation eines Heiligen in Form eines Getränkekonzernmanagers warten....

      Der Kunde bestimmt den Kaufpreis und der hat diesen auch auf den derzeitigen Stand gebracht, also kann er ihn auch wieder runter bringen.
      Alle wünsche werden gut um den gesund zu sein :wh2:

      "Always do sober what you said you'd do drunk. That will teach you to keep your mouth shut."
      - Ernest Hemingway