GlenDronach das neue Macallan

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      Ich kann Jens nur zustimmen, Macallan WAR der Rolls-Royce, und Glendronach ist es (noch?) nicht. Dazu fehlt mehr, als seit ein paar Jahren gute SherryMalts auf den Markt zu bringen. Von mit aus ist Glendronach zur Zeit die Benchmark für SherryMalts, was Macallan - Rolls-Royce hin oder her - definitiv nicht mehr ist. Wie viele andere auch finde ich die aktuellen Abfüllungen schlicht langweilig, das fing schon mit dem "fine oak" an. Und der 12y Sherry für inzwischen über 60.- ? Neee, isser mE nicht wert.

      Schöne (und friedliche (noch :)) ) Diskussion übrigens, danke Markus für das Thema.
      Es wurde mehrfach der Begriff "Gewinnmaximierung" in den Raum geworfen. Könnte man das der BenRiach Distilling Company nicht auch "anhaften"? Bezogen auf Sherrymalts, ist der potentielle Ertrag pro Liter doch durch SC-Abfüllungen am höchsten oder? Klar könnte man OAs mit Mischcharacter rausbringen wie es viele Brennereien tun, aber da es hier ja vermeintlich um reinrassige Sherrycasks geht , dürfte die derzeitige Produktpolitik das maximum darstellen. Das is auch der Grund warum ein 21er SC aus Batch8 150€ kostet und der gevattete Parliament die Hälfte.

      Nur mal meine zwei Cent vorsichtig als Frage formuliert :D
      Ich persönlich finde gerade die Single Cask Politik Spitze... :rauf:

      Wenn ich mir überlege was ein Macallan OA Single Cask kosten würde.... uiuiui... zum Vergleich ein 18er Vatt von Macallan liegt bei über 150,- € also in dem Bereich wo ich bei GlenDronach eben einen Single Cask bekomme... garnicht zu sagen das der GlenDronach 18yo ca. ein Drittel des Macallan kostet :ups:
      Gruß Roberto =)

      Wer nicht weiß, wohin er segeln will, für den ist kein Wind der Richtige.
      (Seneca, römischer Philosoph)

      HamburgMalt schrieb:


      Ahab schrieb:

      Große Unterschiede bei den einzelnen Abfüllungen sind kaum erkennbar.
      Will man einer Destillerie ihren Charakter vorwerfen? Vergleichbares ließe sich auch über die eine oder andere Islay-Destille sagen, ohne dass sich darüber beschwert wird. Ganz davon abgesehen, finde ich schon, dass es nicht unerhebliche Unterschiede gibt. Der Eindruck rührt wohl, wie oben erwähnt, eher daher, dass es so dermaßen viele SC Releases gibt.

      Wenn man Sherry ohne Ende als Destilleriecharakter bezeichnen möchte, bitte schön. Und Islay-Destillen, die einem mehr oder weniger nur noch Rauch und Torf um die Ohren hauen, kritisiere ich übrigens ganz genauso. :) Aber wenn nicht mal mehr ein nennenswerter Unterschied zu bemerken ist ob ich einen 10-12jährigen oder aber einen gut 20jährigen im Glas habe, weil der Sherry wirklich alles andere überdeckt, dann stimmt da für mich etwas nicht. Wohlgemerkt, ich beziehe mich auf die Single Cask Abfüllungen. Den 18jährigen Allardice schätze ich sehr, weil er ausgewogen ist, Revival, Parliament und Cask Strength sind mir persönlich aber auch zu Sherrylastig.
      Also - wir hatten vor Kurzem, dem Hype folgend, ein Tasting mit 6 oder 7 GlenDronachs - neben dem 21y und dem 15y aus der Standard Range auch einige SC.
      Und ich muss ehrlich sagen - vom Hocker hat mich keiner gedonnert.
      Fast alle hatten das (für mich) störende Schwefelaroma, bzw. gun powder smell, wie es an anderer Stelle genannt wird.

      Vielleicht hatten wir bei der SC - Auswahl einfach nur ein schlechtes Händchen

      Auf der anderen Seite habe ich seit ein paar Tagen eine 12y Sherry Oak und eine (ältere, vielleicht 5 Jahre alte) 15y fine oak Flasche von Macallan auf, die ich beide sehr lecker empfinde. Aus der aktuellen Range hatte ich vor Kurzem den Sienna im Glas und fand ihn gar nicht so schlecht. Ist aber zu hochpreisig, da geb ich den meisten hier Recht.

      Sherrytechnisch ist für mich aktuell der BenRiach 15y PX ein echter Kracher - und günstig ist er noch dazu.
      Gründungsmitglied der "Zweebrigger Whisky Batscher"

      Malt Whisky - what else?

      Nach dem vierten warmen Jägermeister kann man schon mal worksen!!
      Ich habe nicht abgestimmt, weil ich die Fragestellung einfach zu reißerisch und bei genauerer Betrachtung als nicht vernünftig beantwortbar empfinde.
      Wie hier schon erwähnt wurde, ist bzw. war Rollce Royce eine absolute Edelmarke, bei der gediegene Qualität zu gepfefferten Preisen geliefert wird.
      The Macallan hat aktuell allenfalls Mittelmäßiges im Portfolio und dies zu meist völlig überteuerten Preisen. Wie ich schon mal andererorts geschrieben habe, ist das für mich heute eine Zombiedestille, die ihre heutigen Produkte nur deshalb so teuer verkaufen kann, weil sie sich einen guten Ruf mit exellenten Sherrymalts erworben hat, die sie heute so nicht mehr annähernd zu liefern vermag. Allerdings sind die Malts, auf denen sich dieser Ruf begründet, bis heute kaum erreichte Meilensteine dieses Whiskystils, gegen die auch die heutigen Glendronachs in aller Regel nicht gewinnen können. In dieser Hinsicht ist Macallan immernoch der Rollce Royce unter den Sherrymalts - man muss nur willens und in der Lage sein, in einer Auktion einen vierstelligen Betrag für einen solch glorreichen alten Macallan hinzublättern.
      Von Glendronach sind andererseits im heutigen Einzelhandel zweifelsohne viele gute Sherrymalts zu - verglichen mit Macallan - fairen Preisen zu finden. Die Beliebtheit von Glendronach resultiert aber meines Erachtens nicht immer aus der erhabenen Qualität, sondern zu einem guten Teil einfach daraus, dass dunkle Sherrymalts mit 46, 48 Volumenprozenten, oder gar in Fassstärke einfach en vouge sind und in einer solchen Fülle einfach momentan von kaum einer anderen Brennerei auf den Markt gebracht werden. Mitunter finden sich bei Glendronach aber durchaus schwefelig-schmutzige Abfüllungen, die zwar trinkbar sind, die ich aber nicht wirklich als Krone der Whiskyschöpfung ansehen kann. Andere Dronachs sind wirklich sehr gut und ihr Geld wert, aber das kann man mit Fug und Recht z.B. auch von Glenfarclas behaupten.
      So many malts, so little liver...

      HamburgMalt schrieb:


      Ahab schrieb:

      Große Unterschiede bei den einzelnen Abfüllungen sind kaum erkennbar.
      Will man einer Destillerie ihren Charakter vorwerfen? Vergleichbares ließe sich auch über die eine oder andere Islay-Destille sagen, ohne dass sich darüber beschwert wird. Ganz davon abgesehen, finde ich schon, dass es nicht unerhebliche Unterschiede gibt. Der Eindruck rührt wohl, wie oben erwähnt, eher daher, dass es so dermaßen viele SC Releases gibt.


      Uiui, doppelte Verneinung. ;)
      Danke, kann ich nur bestätigen: ich habe ja in letzter Zeit oft Gelegenheiten gehabt, Glendronachs, ob nun SC, CS, oder die Standards direkt zu vergleichen. Zu Hause, beim Stammtisch oder bei der Distillerie direkt.
      Der Teufel liegt nunmal im Detail.
      Und die gibt es. Zuhauf.
      Wer da keine Unterschiede riecht oder schmeckt, für den tuts dann auch der 12jährige. ;)

      Ahab schrieb:


      Wenn man Sherry ohne Ende als Destilleriecharakter bezeichnen möchte, bitte schön. Und Islay-Destillen, die einem mehr oder weniger nur noch Rauch und Torf um die Ohren hauen, kritisiere ich übrigens ganz genauso. :) Aber wenn nicht mal mehr ein nennenswerter Unterschied zu bemerken ist ob ich einen 10-12jährigen oder aber einen gut 20jährigen im Glas habe, weil der Sherry wirklich alles andere überdeckt, dann stimmt da für mich etwas nicht. Wohlgemerkt, ich beziehe mich auf die Single Cask Abfüllungen. Den 18jährigen Allardice schätze ich sehr, weil er ausgewogen ist, Revival, Parliament und Cask Strength sind mir persönlich aber auch zu Sherrylastig.


      Starke Worte. Aber ich bin ganz deiner Meinung: Da kann was nicht stimmen. :D Entweder du hattest die falschen Gläser vor Dir, oder irgendetwas stimmt mit deinen Geschmacksnerven nicht mehr. :smoke:
      Und ich bin nochmal deiner Meinung: den 18er Allardice finde ich auch klasse.

      micheluzzo schrieb:

      anscheinend geht's mir so, wie anderen auch, daß ich diesen spezifischen glendronach sherrygeschmack (und geruch) nicht so mag.


      und ich dachte (ernsthaft!) schon, ihc wäre der einzige auf der welt dem es so geht ... :)

      bei den ganz alten ist das noch nicht so ausgeprägt, aber bei den jungen gehts bei mir irgendwie gar nicht :)

      Sjaunja schrieb:



      Starke Worte. Aber ich bin ganz deiner Meinung: Da kann was nicht stimmen. :D Entweder du hattest die falschen Gläser vor Dir, oder irgendetwas stimmt mit deinen Geschmacksnerven nicht mehr. :smoke:
      Und ich bin nochmal deiner Meinung: den 18er Allardice finde ich auch klasse.

      Danke, ich bin mit meinem Geschmacksempfinden ganz zufrieden, es ist eben anders als Deins. Ich maße mir aber im Gegensatz zu Dir nicht an, meins als das allein richtige anzusehen und dem anderen zu unterstellen, dass bei seinem etwas nicht stimmt. Schlechter Stil.

      Leorin schrieb:

      Die Beliebtheit von Glendronach resultiert aber meines Erachtens nicht immer aus der erhabenen Qualität, sondern zu einem guten Teil einfach daraus, dass dunkle Sherrymalts mit 46, 48 Volumenprozenten, oder gar in Fassstärke einfach en vouge sind und in einer solchen Fülle einfach momentan von kaum einer anderen Brennerei auf den Markt gebracht werden.
      Da möchte ich für mich mal ganz klar widersprechen. Ich stehe eigentlich nicht sonderlich auf Sherry-Malts. Aber lecker bleibt nun mal lecker. Und von Glendronach gab es im Lauf der letzten zwei, drei Jahre einige wunderbar fruchtige, für meinen Geschmack erstklassige Abfüllungen, die sonst zumindest in diesem Preissegment der Markt einfach nicht hergab bzw. gibt. Soll heißen: Ich glaube nicht, dass Glendronach seine aktuelle Beliebtheit einem Hype verdankt sondern schlichtweg der insgesamt guten Qualität der Abfüllungen. Das lässt sich aus meiner Sicht nicht zwingend über alle Destillerien sagen, die derzeit in aller Munde sind... :zwinker:
      Es wurde hier zwar auch - und zwar mMn zurecht - der Name Glenfarclas ins Spiel gebracht, der aber letztlich doch eine ziemlich andere Geschmacksfarbe bedient.

      T O M schrieb:

      bei den ganz alten ist das noch nicht so ausgeprägt, aber bei den jungen gehts bei mir irgendwie gar nicht
      Na, dann wirst du auf der Fachtagung aber partiell zu leiden haben, mein Freund! :smoke:
      "If you listen to fools - the mob rules!"
      Ronnie James Dio
      Lustig dass beim Stichwort "Sherry" erst einmal das Wort "Glenfarclas" gefallen ist...

      was mich stört, ist dass der Benchmark in Sachen Sherry anscheinend immer mehr an der Farbe ("muss dunkel wie Cola sein") festgemacht wird, und dass 95% des Geschmacks intensiver Sherry sein muss. Deshalb sehe ich weder Macallan noch Glendronach als den Benchmark in Sachen Sherry-Charakter an. Gerade bei den alten Sachen ist zuviel Intensität für mich meistens eher kontraproduktiv.

      T O M schrieb:

      was mich stört, ist dass der Benchmark in Sachen Sherry anscheinend immer mehr an der Farbe ("muss dunkel wie Cola sein") festgemacht wird, und dass 95% des Geschmacks intensiver Sherry sein muss.
      Wenn dem durchgehend so wäre, würde ich dir zustimmen. Grundsätzlich finde ich das Thema Farbe für mich komplett irrelevant, ob nun Sherry Cask oder nicht. Am Ende zählt nur der Geschmack. Und da finde ich eben schon, dass die guten Glendronach SC durchaus einen ganz eigenen Charakter haben und nicht einfach nur auswechselbare Sherry-Tunten sind (wie für mich z.B. einige hier gefeierten MacDuffs - so unterschiedlich sind die Geschmäcker...).

      T O M schrieb:

      Deshalb sehe ich weder Macallan noch Glendronach als den Benchmark in Sachen Sherry-Charakter an. Gerade bei den alten Sachen ist zuviel Intensität für mich meistens eher kontraproduktiv.
      Ich finde in diesem Bereich ohnehin EINE Benchmark sehr, sehr schwierig. Und auch mMn sind viele der herausragenden Abfüllungen aus den 70ern (schon wieder bin ich bei Glen Grant, aber auch z.B. Caperdonich) aus Refill-Fässern gehüpft. First Fills sind nach 25+ Jahren sehr häufig zumindest für meinen Gaumen overdone.
      "If you listen to fools - the mob rules!"
      Ronnie James Dio
      Hm. Rolls, Benz, Golf ... Is mir eigentlich alles schnuppe.
      Generell unterscheide ich weniger nach "Sherry intensität" sondern eher nach "durchgereift", also ob der New Make noch mit seinen für mich störenden sprittig/scharfen Noten durchkommt od. nicht.
      Und da darf ich für mich feststellen das mir die meisten neumodernen Sherryklopper eher weniger zusagen. Egal ob jetzt Macallan, Glendronach od. sonstwas.
      Woran das jetzt genau liegt, vermag ich nicht mit Sicherheit zu sagen. Vermutlich werden viele Fässer seit etlichen Jahren auch aus anderen Eichesorten geschnitzt u. interagieren auch nicht mehr so viele Jahre mit dem Spanischen Starkwein wie dazumal. Ich kann mich immer öffter des Eindruckes nicht erwehren dass da mit ganz viel Sherry versucht wird über den Brand "drüberzubügeln". Auch wird wohl alles abgefüllt was geht u. früher so nicht in die Flasche gekommen wäre. Der Markt saugt es doch wie ein Schwamm auf ...

      Aber auch aktl. Rolls, Bentley usw. sind heute nicht mehr das was sie mal waren. Nicht umsonst klappen die Kinnladen runter, wenn man mal 'n ollen Silver Shadow od. gar Silver Cloud vor die Linsen bekommt. ;)

      Dummerweise kann ich mir die alten Teile nur äusserst eingeschränkt leisten u. die Aktl. möchte ich mir immer öfter nicht kaufen.


      Schaun wa ma wat wird. Bis dahin trink ich meine Bestände kleiner u. freue mich, wenn mir doch noch mal was neues, leckeres, bezahlbares über den Weg läuft.


      Beste Grüße,
      Det
      They won't appreciate your long experience. They'll only notice when we've gone.
      No one remember, not that I can see. That we were defenders, we were the free.

      Ahab schrieb:

      Sjaunja schrieb:



      Starke Worte. Aber ich bin ganz deiner Meinung: Da kann was nicht stimmen. :D Entweder du hattest die falschen Gläser vor Dir, oder irgendetwas stimmt mit deinen Geschmacksnerven nicht mehr. :smoke:
      Und ich bin nochmal deiner Meinung: den 18er Allardice finde ich auch klasse.

      Danke, ich bin mit meinem Geschmacksempfinden ganz zufrieden, es ist eben anders als Deins. Ich maße mir aber im Gegensatz zu Dir nicht an, meins als das allein richtige anzusehen und dem anderen zu unterstellen, dass bei seinem etwas nicht stimmt. Schlechter Stil.


      Oha, wo maße ich mir an,
      meins als das allein richtige anzusehen
      ????

      Das Einzige was ich geschrieben hatte, dass irgendwas nicht stimmen kann, wenn man einen 10jährigen nicht mehr von einem 20 jährigen unterscheiden kann.

      Selbst schuld wenn Du das so bierernst nimmst .

      Roman schrieb:

      Macallan? Glendronach?

      Aufwachen!

      Der beste Whisky kommt von Islay alles andere ist doch nur Wasser :smoke:


      :rauf: :genauso:
      Meine Whisky-Weisheiten (wird laufend erweitert):
      1. Nach dem Whisky-Kauf ist vor dem Whisky-Kauf
      2. Dem Geld-Problem vor dem Whisky-Kauf folgt in der Regel ein Platz-Problem nach dem Whisky-Kauf
      3. Es gibt drei Gründe für regelmäßigen Whisky-Genuss: Whisky macht schön, intelligent, potent und erfolgreich.
      4. Whisky oder Whiskey? Völlig egal, hauptsache schottisch
      5. Der Ardberg ruft. - Lass ihn rufen.
      6. Investierst du noch oder trinkst du schon?
      7. Mist, mein Whiskyschrank platzt!