Tastingnotes schreiben, lesen oder lassen?

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      Ja, ich schreibe Notes, in ein kleines Notizbuch und hin und wieder hier im Forum.

      Ja, ich lese Notes, überall wo man welche findet, weil ich es amüsant und hilfreich finde.

      Ja, ich kaufe schon mal aufgrund von solchen Notes und wurde noch nie enttäuscht, ganz im Gegenteil.

      Ja ich befürworte es, wenn Menschen mich an ihren Empfindungen teilhaben lassen, in allen Lebenslagen - naja, fast in allen.

      Und hier nur ein Beispiel, warum ICH Notes so hilfreich finde:

      Ich liebe einen guten, reifen, sherryfassgelagerten Malt, aber ich hasse Schwefel, Gunpowder oder Streichholznoten. Von daher haben mich Notes schon von mancher Fehlentscheidung abgehalten.
      Gründungsmitglied der "Zweebrigger Whisky Batscher"

      Malt Whisky - what else?

      Nach dem vierten warmen Jägermeister kann man schon mal worksen!!
      Ich gehe mal schlicht davon aus, daß die obigen Zeilen ironisch gemeint und durchaus überspitzt zu Papier gebracht wurden. - Dann will ich auch ebenso antworten: Um mich gedankenlos zu besaufen, ist mir der Whisky zu schade.


      zumindest von mir war das nicht ironisch gemeint, ich kann durchaus gedankenlos geniessen ... einfach so ... nenn' es drin versinken oder sich treiben lassen oder wie auch immer Du magst - ich kann auch Musik hören und toll finden und geniessen und muss ihr nicht auf den Grund gehen, muss mich nicht fragen, was es ist, was mich da jetzt so fasziniert, sondern geniesse es einfach in seiner Ganzheit ... und zumindest bei mir geht das mit Whisky auch ganz hervorragend ... mir fehlen dann wirklich die einzelnen Gedanken, nicht die Worte und nicht der Wille, etwas zu Papier zu bringen ... aber ich bin ja auch nicht jeder ;)


      "The nobility show themselves very great before strangers; they ply you briskly with drink;
      for its their way of showing you'r welcome, by making you drunk"


      Thomas Kirke, during his travels around Scotland in 1679
      Auch ich oute mich als einen Whisky-Geniesser, der es liebt, sich mit seinen geschmacklichen Eindrücken auseinanderzusetzen (s.o. Jens). Auch ich kann nicht trinken, ohne über den "Stoff" nachzudenken. Besonders intensiv ist die Beschäftigung dann wenn ich mich mit anderen unmittelbar austauschen kann. Alternativ freue ich mich auch über die Online-Tastings - mit ein bisschen Übung beim Maschinenschreiben, kann man sich auch hierbei sehr gut über die verkosteten Abfüllungen austauschen. :D

      Und wenn mal niemand "zur Hand" ist, dann schreibe ich eben auch mal Tasting-Notes. ;) Was ich natürlich auch öfters machen könnte, wenn ich nicht manchmal zu faul wäre.

      Zu Markus Fragen/Denkanstößen:

      Ja ich lese Tasting-Notes. Ich kaufe aber nicht allein nach Tasting-Notes, orientiere mich aber dennoch daran, wenns darum geht, was zu probieren ist.

      Da die Notes für ein und diesselbe Abfüllung so unterschiedlich ausfallen, interessiere ich mich besonders für Notizen anderer zu einem Whisky, den ich selbst auch schon beschrieben habe. Wegen dieser persönlichen geschmacklichen Differenzen sehe ich mir natürlich genau an, wer die Notes verfaßt hat, um diese für mich einordnen zu können.

      Zum Stil der Notes: Ich bevorzuge kurze Verkostungsnotizen, die sich auf die Wiedergabe der empfundenen Geschmäcker/Gerüche beschräknen. :ironie: Dabei scheint's oft schwierig zu sein, sich auf bestimmte Geschmacksrichtungen festzulegen. Stattdessen finde ich des öfteren blumige Sätze, die viel Gefühl enthalten, mit denen ich dann doch weniger was anfangen kann. ;)
      Viele Grüße
      Martin

      maaatin schrieb:

      Auch ich oute mich als einen Whisky-Geniesser, der es liebt, sich mit seinen geschmacklichen Eindrücken auseinanderzusetzen (s.o. Jens). Auch ich kann nicht trinken, ohne über den "Stoff" nachzudenken. Besonders intensiv ist die Beschäftigung dann wenn ich mich mit anderen unmittelbar austauschen kann. Alternativ freue ich mich auch über die Online-Tastings - mit ein bisschen Übung beim Maschinenschreiben, kann man sich auch hierbei sehr gut über die verkosteten Abfüllungen austauschen.

      Und wenn dann auch noch Walnüsse drinn sind................. :D

      Genau so ist es und es macht immer wieder Spass. Ich glaube aber das die Anhäufung von Notizen eher in die Anfangszeit eines Whisky Geniessers fallen.
      Mit der Zeit wurde es doch bei mir immer weniger. Hatte mir mal die Arbeit gemacht alle Tastingnotizen von meinen Zetteln und Büchlein in eine Datei zu
      übertragen. Total Absturz im Rechner, Notizen weg und Zettel auch nicht mehr da :wall:
      Da ich eher ein Freund von kurz und knackig bin konnte ich allerdings mit toten Mäusen wo auch immer recht wenig anfangen. Beschreibungen müssen bei mir
      immer nachvollziehbar sein. 1 zu 1 Abhandlungen von SV ( auch wenn die Reihenfolge geändert wird) überzeugen mich auch nicht unbedingt. Vor vielen Jahren
      hatte ich mir mal eine Aromentabelle gemacht mit einer Zusammenfassung welche Aromen ich eher bei Sherry oder Bourbon gefunden habe.
      Tastingnotizen haben mich zu so manch einer Probe verführt jedoch nie zu einem Blindkauf verleitet.
      Bei der Suche von Aromen hatte ich auch nie das Gefühl einen Whisky, einen Wein oder ein Gericht zu zerlegen sondern eher eine Art Befriedigung. Welch ein
      wohliges Gefühl dem Aromenspiel nachzuspüren und sich auf nichts anderes zu konzentriern. :lechz:
      Wer nicht kommt zur rechten Zeit der kriegt die die übrig bleibt
      mmmh, es soll ja auch Menschen geben, die behaupten: Solange man noch Notes schreiben kann hat man noch nicht genug Whisky getrunken... :)

      Da ich mich ja schon als Notes - Leser geoutet habe, nun noch einen Tipp an die Schreiber, die ihr Trinkerlebnis nicht nur für sich, sondern auch für eine breitere Leserschaft hier im Forum veröffentlichen wollen:
      Gut finde ich Tasting Notes die einen vergleichenden Charakter haben, dann wird für mich der Whisky auch interessant. Serge macht das ganz gut indem er immer 4-5 mehr oder weniger benachbarte Abfüllungen hintereinander beschreibt. Dann werden die beschriebenen Unterschiede lesbar. Wird dann eine Abfüllung z.B. mit stärken Orangenaromen beschrieben, so ist diese weniger von den zufälligen Eindrücken des Tasters belastet.
      Immer schön Dram bleiben

      Glenturretsyndrom schrieb:


      ...Da ich mich ja schon als Notes - Leser geoutet habe, nun noch einen Tipp an die Schreiber, die ihr Trinkerlebnis nicht nur für sich, sondern auch für eine breitere Leserschaft hier im Forum veröffentlichen wollen:
      Gut finde ich Tasting Notes die einen vergleichenden Charakter haben, dann wird für mich der Whisky auch interessant. Serge macht das ganz gut indem er immer 4-5 mehr oder weniger benachbarte Abfüllungen hintereinander beschreibt. Dann werden die beschriebenen Unterschiede lesbar. Wird dann eine Abfüllung z.B. mit stärken Orangenaromen beschrieben, so ist diese weniger von den zufälligen Eindrücken des Tasters belastet.

      Welch hübsche Idee. Nur hab ich dann doch nicht die Absicht, mir immer so 4 - 5 mehr oder weniger benachbarte Abfüllungen zu besorgen, um sie umzusetzen. Mal abgesehen davon, dass dies meine Bestände noch mehr anschwellen lassen würde (egal ob nun Samples oder Großflaschen) als ohnehin schon, muss ich das ganze Zeug ja auch noch bezahlen.

      Ahab schrieb:

      Glenturretsyndrom schrieb:


      ...Da ich mich ja schon als Notes - Leser geoutet habe, nun noch einen Tipp an die Schreiber, die ihr Trinkerlebnis nicht nur für sich, sondern auch für eine breitere Leserschaft hier im Forum veröffentlichen wollen:
      Gut finde ich Tasting Notes die einen vergleichenden Charakter haben, dann wird für mich der Whisky auch interessant. Serge macht das ganz gut indem er immer 4-5 mehr oder weniger benachbarte Abfüllungen hintereinander beschreibt. Dann werden die beschriebenen Unterschiede lesbar. Wird dann eine Abfüllung z.B. mit stärken Orangenaromen beschrieben, so ist diese weniger von den zufälligen Eindrücken des Tasters belastet.

      Welch hübsche Idee. Nur hab ich dann doch nicht die Absicht, mir immer so 4 - 5 mehr oder weniger benachbarte Abfüllungen zu besorgen, um sie umzusetzen. Mal abgesehen davon, dass dies meine Bestände noch mehr anschwellen lassen würde (egal ob nun Samples oder Großflaschen) als ohnehin schon, muss ich das ganze Zeug ja auch noch bezahlen.

      :) Ja, sicher nicht so einfach, wundere mich beim SV auch immer wo er die Samples zusammen bekommt.

      Aber wenn man es nicht ganz so professionell machen möchte, kann man ja den Begriff "benachbarte" Abfüllung etwas weiter fassen. Im Prinzip muss es ja nicht das Nachbarfass, oder die vorjährige Abfüllung des UAs sein. Könnte ja auch als Vergleichswhisky die Standardabfüllung und ein,zwei Abfüllungen der gleichen Distille sein.

      mmmh, also wenn ich zuhause einen neuen "besonderen" Whisky probiere kommen eigentlich meist alle offen Pullen der Distille auf den Tisch, einfach auch um das Spezielle des neuen Whiskys zu finden.
      Immer schön Dram bleiben
      Aslo ich hab mir erstmal ein paar Jahre keine Tastingnotes gemacht, da ich mir dachte: was wirklich sehr gut oder sehr schlecht ist bleibt schon im Kopf kleben. Aber nachdem ich zu wiederholten Mal einen Malt im Glas hatte, der so ganz anders geschmeckt hat, als ich in Erinnerung hatte, hab ich mal angefangen mir Notizen zu machen (digital, sonst könnte ich's schon nach ein paar Tagen selbst nichtmehr lesen :zwinker: ) und auch die Tastingnotes anderer zu dem gleichen Whisky mal zu lesen. Videos schauen nicht zu vergessen :D . Inzwischen benutze ich die Notes von Serge als "Hilfsmittel" um neue, interessante Malts für mich auszumachen. Ganz einfach deshalb, weil es so furchtbar viele schon von ihm getrunkene Whiskys sind und man den einen oder anderen davon selbst daheim stehen hat. Damit kann man schonmal grob die Richtung sehen "aha, so beschreibt der das und das" Wdas schmeckt ihm, das nicht" und das ganze mit den eigenen Vorlieben abgleichen. Das funktioniert hier im Forum meist nicht so gut, da die meisten zu wenig schreiben (oder viel, aber über Malts die man selbst nicht kennt) um ihren Geschmack kennen zu lernen. Also kurz gesagt: Eigene Tastingnotes ja; Fremde Notes als Kaufanreiz ja; die aus diversen Foren eher nein.
      Hier im Forum schreib ich manchmal ein paar Kurzendrücke, aber keine ausführleichen Sachen. Mir fehlt als Grünzeugverweigerer halt meist genau die konkrete Frucht zur Aromabeschreibung und immer "diverse undefinierbare Früchte" als Beschreibung werden den meisten Lesern wohl nicht weiterhelfen :D

      Ahab schrieb:

      andreas_k schrieb:

      ...Es werden mittlerweile viel zu wenig Notes eingestellt. Es laufen Flaschenteilungen, dass einem schwindelig wird. Aber Feedback gibt's kaum....


      ...Ich fände es schön, wenn es wieder mehr Tastingnotes gibt. Also Leute, haut eure Notes raus.

      Da kann ich nur zustimmen. Wenn nur von 10 % der Teilungen, die hier so durchgehen, auch mal Tastingnotes eingestellt würden, wäre das Archiv sehr viel mehr gefüllt. Und leider kommen die Notes zu einer Abfüllung auch meist nur von 1 Person. Wenn da mehrere etwas zu schreiben würden, wäre es sicherlich wesentlich hilfreicher, einen wirklichen Eindruck zu erhalten.

      Das war früher hier so. Da wurden Notes zu aktuellen Abfüllungen eingestellt und anhand der "Schnittmenge" konnte man ungefähr einschätzen, ob einem diese Abfüllung Spaß machen könnte.

      Leider ist dies heute hier nicht mehr so. Ist vielleicht aber auch nicht mehr wichtig. Denn bevor hier ein paar Notes stehen, haben sich die Käufer auf die verfügbaren Flaschen gestürzt und selbst wenn man versucht ist, gibts keine mehr zu kaufen. :rolleyes:

      Ich persönlich schreibe gerne meine Eindrücke nieder. Nicht immer - manchmal genieße ich einfach nur. Manchmal habe ich aber auch Spaß daran, eine Abfüllung richtig auseinanderzunehmen. Warum diese Eindrücke dann nicht mit anderen teilen ? Hobby soll ja Spaß machen. Also alles zu seiner Zeit und nach Lust und Laune.

      Und vom Austausch lebt ein Forum ja. Da könnte sich hier ruhig wieder mehr tun.

      Und darum stelle ich heute wieder zwei Eindrücke ein. ;)
      Ich lese & schaue gerne Tastingnotes, aber meistens nur
      dann, wenn ich irgendwie auf eine Abfüllung aufmerksam geworden bin und nach
      Eindrücken suche. Oft klingen Notes ganz interessant, was ich aber wirklich
      davon halten soll weiß ich nicht. Geschmäcker sind eben doch sehr verschieden.
      Und vor allem verändern sie sich mit jedem Glas und jeder Flasche.
      Hilfreich finde ich es deshalb, wenn vergleiche angestellt
      werden. Schmeckt rauchiger als Abfüllung X, viel mehr Sherry als bei Y, ...
      Selber schreiben? Da traue ich mich noch nicht ran. Aber
      vielleicht probiere ich es einfach mal aus. Denke meine Notes werden nicht ganz
      so lyrisch ausfallen, und sich auf wenige Eindrücke beschränken.
      Mir macht es Spass meine Geschmackserfahrungen zu verschriftlichen, und da ich auch noch nicht so lange bei diesem Hobby dabei bin ( seit Nov. 2012) ist es immer eine gute Übung. Ob ich das auch noch in 20 Jahren tuen werde (so mir das Schicksal hold ist), weiß ich nicht. Ich schreibe für die größte Whiskycommunity der Welt, /r/Scotchit auf Reddit.com, meine Reviews und copy-paste die dann auch immer in die Base. So kann ich auch später immer nachvollziehen wie/wo/wann ich was probiert habe und wie mir was geschmeckt hat.

      Ich finde allerdings nicht alle Notizen hilfreich. Ab und an gibt es schon gehörige Diskrepanzen bei der Wahrnehmung, was dann vermutlich auf Begleitumstände und Tagesform zurück zuführen ist. Was mich total freut ist, dass SV und ich anscheinend ein ziemlich gleiches Geschmacksempfinden haben. Ich kann die grundsätzlichsten seine Notes immer nachvollziehen. Seine mannigfaltigen Nuancen sind mir dann allerdings etwas zu krass, was aber nicht bedeutet, dass ich ihm die nicht abkaufe. Ich meine, der Mann hat fast 10000 (ZEHNTAUSEND) Whiskies probiert und ist vermutlich auch sonst mit sensorischem Wissen jeglicher Art vollgestopft.

      Abschließend lässt sich sagen, dass ich zwar nicht nach Notes kaufe (eher nach Style und fassauswahl, bzw. "schmeckt gut!-Fazits") aber sie einfach ein nettes Nebenprodukt des Hobbies darstellen. Ich unterscheide hierbei aber auch stark zwischen Verbraucher- und Erzeugernotizen, da letztere doch oft Marketingbehaftet sind.
      da ich gerade ziemlich ernüchtert an meinem Schreibtisch sitze
      läßt sich gut über himmlische Gefühle reden

      klar genieße ich manchmal Whisky und denke nicht die Spur an tasting notes dabei

      warum ich notes verfasse hat unterschiedliche Gründe
      angefangen habe ich nur, um die Aromen besser unterscheiden zu können
      bald habe ich gemerkt
      ich vergesse den Geschmack des Whiskys
      mein Geschmacksgedächniss führt mich in die Irre
      also habe ich notes verfasst um mich erinnern zu können
      auch hier bin ich recht bald am Ende gewesen
      meine notes waren zu ähnlich
      Torf, etwas Rauch, dunkle Früchte etc.

      besonders bei seltenen Whiskys, die ich wohl nie wieder trinken werde
      war das Bedürfniss da, sie für mich unvergesslich werden zu lassen

      jeden, der an tasting notes keinen Gefallen findet, kann ich trotzdem gut verstehen
      einfach genießen und fertig

      zum Abschluß ein Auszug aus
      all about my notes von meiner website:

      my whiskies are male in my imagination
      that's why I often use the masculine personal pronoun
      ___________________

      I've read so many tasting notes
      so many notes written by myself
      not always easy to imagine when reading tasting notes
      how whisky really tastes
      I often thought when reading notes,
      many of these whiskies should actually taste quite similar
      according to their tasting notes,
      but they do not

      not every whisky has the power to take us on a journey
      only very special whiskies provide this
      when I started to look for such whiskies and to drink them
      I wanted to remember these whiskies and their specifics
      even a long time later
      they should be unforgettable by reading my tasting notes
      our brain can connect smells and flavors with specific situations or experiences
      therefore such associations help us to remember
      so I have started to describe the memories and feelings
      that these magnificent whiskies triggered within me
      my tasting notes were just like small whisky travel reports
      with associations allow me to recognize this whisky all time
      and to feel his taste on my tongue
      just by reading my tasting notes
      ______________________
      thus my uncommon whiskies were vivid and unforgettable for me




      @ Rednose
      Deine Zusammenstellung der tasting notes zeigt sehr anschaulich die Unterschiede im Stil
      dankeschön dafür
      Einen Spaziergang im nasse Sand in Kintra auf Islay erlebe ich gerne selbst und verbinde ihn nicht zwingend mit einem Whisky.
      Die Sprache bei den Verkostungsnotizen musste, ähnlich wie beim Wein, einfach blumiger und poetischer werden, denn sonst würden sie ja wohl kaum noch Interesse wecken.
      >>Der würzige Duft eines vierblättrigen Kleeblattes, nachdem eine Kuh über dieses drübergelatscht ist<< klingt einfach besser als >>würzig-grasig<<.
      Bei unser gerade wieder auflebenden Tastingrunde "Inner Circle" gab es immer nur knappe Kommentare, die sich auf das Wesentliche beschränkten.
      Nase, erster Eindruck, Geschmack, Geschmacksvolumen von 1-5, Fazit. Punkt. Das hat gereicht und wird es auch weiterhin.
      Wenn ich aus Fassproben einen Whisky aussuche, mache ich mir meine persönlichen knappen Notizen. Dann gehen die (blind) Proben an 2-3 Leute, deren Wissen und Geschmack ich kenne und schätze. Aus der Summe der Ergebnisse wird dann ausgesucht. Oft genug lag meine persönliche Einschätzung nicht auf Platz 1.
      Überaus wichtig sind die Verkostungsnotizen aber für den Verkauf. Schreibt ein meinungsbildender Mensch etwas, dann hat das einen gravierenden Einfluss auf den Verkauf, da offensichtlich viele Menschen dem Geschrieben vertrauen.
      Zu Serge habe ich in Limburg mal gesagt : >>Gib meinem Glendronach 105 oder 38 Punkte, dann wird er sich in jedem Fall verkaufen...<<

      25.Whiskyherbst® am 13+14 September 2024 in der Malzfabrik in Berlin Tempelhof

      Trotz alledem...seit über 30 Jahren Sozi und das mit Stolz...
      Hallo zusammen,

      Tasting Notes schreibe ich einmal hier fürs Forum um meinen Eindruck eines Whiskies zu vermitteln. Ohne diese Beiträge wäre ja der Spaß im Forum eingeschränkt. Schließlich ist es ja schön, wenn jemand schon mal was probiert hat und dann darüber schreibt.

      Dann mache ich mir selbst Tasting Notes um z.B. manche Abfüllungen zu vergleichen und manche Spezialitäten oder besondere Abfüllungen "festzuhalten". Ist auf jeden Fall immer wieder schön auf alte Tasting Notes zurückzuschauen (ach ja der war wirklich lecker...).

      Ansonsten aber sind Tasting Notes von anderen für mich ein guter Punkt zu sehen, was mich interessieren könnte. Das heißt aber nicht, dass das für mich unbedingt kaufentscheidend ist.

      Was ich bei Tasting Notes eigentlich nicht wirklich mag, sind die ganzen Punktesysteme. Pseudomäßig gibt es 0-100 Punkte, aber in der Realität bewegt sich dann das meiste zwischen 70-90 Punkten. Den genauen Unterschied zwischen 86 und 87 kann mir so und so niemand erzählen, dass das jemand beurteilen kann, weshalb also diese pseudo-wissenschaftliche Darstellung?

      Interessanter sind mir lieber Bewertungen die möglichst ohne großen Einfluß entstanden sind. Daher verkoste ich die Samples immer im blauen Glas und so oft als möglich blind. Da gibt es wirklich tolle Überraschungen, wenn man weder Farbe noch Destillerie vorher kennt.

      Wenn der Whisky einmal verkostet wurde, dann höre ich auch mit den Tasting Notes auf. Grundsätzlich glaube ich nämlich, dass wir als Malt-Freaks oft einfach zu viel tasten, statt zu genießen.

      Gemäß dem Motto "Tasten wir noch oder genießen wir schon", sollten wir einfach mal ein Glas in guter Stimmung mit guten Freunden oder allein einfach genießen.

      In diesem Sinne

      Slainte
      Openmind
      Also ich möchte mich jetzt hier mal bei allen bedanken, die das Forum mit Tastingnotes bereichern.

      Ich lese gerne Tastingnotes.
      Zwar nicht immer und nicht von allen Abfüllungen.
      Manchmal reizen mich diese dann auch zum probieren. Eine Kaufentscheidung leite ich daraus allerdings nicht ab.

      Gerne würde ich auch selbst welche erstellen, allerding sind diese meist sehr dürftig und sicherlich für andere Mitglieder nicht interessant.
      Das ist einfach wenig aussagekräftig.
      Einfacher tue ich mich da meine Eindrücke mündlich wiederzugeben.

      Insofern wohl besser in entspannter Runde gemeinsam verkosten.

      Pfü schrieb:

      Gerne würde ich auch selbst welche erstellen, allerding sind diese meist sehr dürftig und sicherlich für andere Mitglieder nicht interessant.
      Das ist einfach wenig aussagekräftig.
      Einfacher tue ich mich da meine Eindrücke mündlich wiederzugeben.


      So billig kommste uns hier nicht davon! :ups: Im Ernst, einfach aufschreiben was Dir einfällt. Ich präferiere selbst eher die kurzen Notes und auch meine Verkostungsnotizen sind keine Romane. Egal! Eindruck ist Eindruck und das kann Dir keiner nehmen! Und uns auch nicht - wenn Du schreibst! :yes:
      Viele Grüße
      Martin