Tastingnotes schreiben, lesen oder lassen?

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      Ich hole das Thema mal wieder hoch, weil hier Forum ? Warum und wo für ? das Thema Tastingnotes am Rande (auch ein wenig OT) angesprochen wurde und ich dazu inzwischen eine geänderte Meinung habe die ich dann lieber hier dazu äußere.

      Tastingnotes zu aktuellen Abfüllungen schreibe ich gar nicht mehr.
      Warum?
      a.) ich habe hier so viele Sample von lecker Zeug stehen, das ich aktuelle Sachen mit 1 max. 2 cl im Glas eher eine "Schnellanalyse" unterziehe als ausführlich zu analydieren was ich weiterhin gerne bei lecker Zeug mache.
      b.) Ich glaube die Tastingnotes von einer Vielzahl der aktuellen Sachen bringen keinen weiter. Naja vielleicht bedingt mich irgendwann. Alle anderen Whiskynerds sind dem "Stress" des aktuellen Marktes unterworfen. Auf einer Seite werden Abfüllungen gehypt und man hat maximal Stunden diese zu erwerben. Manchmal nur Minuten. Auf der anderen Seite werden die Sachen in der Base und auf Facebook von "Hypern" so extrem besprochen das man mit Tastingnotes die mehr als 8 Zeilen haben eh nicht mehr wargenommen werden. Wenn sich dann tatsächlich herausstellt das das Zeug doch nicht so prall war - so what, es gibt immer welche die kaufen einem zwei Wochen später das Zeug überteuert ab und man kauft davon den nächsten Hype. Was will da jemand mt realistischen Tastingnotes von Leuten die udn deren Geschmackseindrücke man auch noich einschätzen können muss.
      c.) Die Mehrheit, meiner Ansicht nach, bei Notes erst mal auf die Bewertung schaut. Ü90 Punkte liest man vielleicht noch kurz in welche Richtung das Zeug geht und verbringt dann mehr Zeit für die Suche als den Stoff kennen zu lernen. Ich verweigere mich den Punkten, wem biete ich da noch einen Mehrwert.
      ___Mortlach.de

      ____ „Kühner als das Unbekannte zu erforschen, kann es sein, das Bekannte zu bezweifeln.“ Alexander von Humboldt

      Wir alle seins Brüder,
      Wir alle seins gleich!
      Ich gebe zu das ich auch weniger Tastingnotes geschrieben habe in letzter Zeit, aber (!!) ich lese sie gerne und versuche mir so ein Bild vom Whisky zu machen. Was bei Facebook so geschrieben wird ist mir egal, da ich nicht bei Facebook bin. Ganz einfach. Mich interessieren vor allem, nein, eigentlich ausschließlich, Notes von Usern hier oder im Nachbarforum. Dabei ist mir egal ob ein Punktesystem zum Einsatz kommt oder einfach nur der Whisky beschrieben wird.
      Auch die von dir Markus angeführte Schnellanalyse interessiert mich.
      Ich oute mich auch mal:

      Ich kann einfach keine Tastingnotes. Punkt.
      Ich bin eher von der Trinkerfratkion. Mal schmeckt der eine Dram super. Mal der andere.
      Punkte machen es für mich als Skalierer der alten Schule nach Steve de Shazer einfacher, schneller und rationaler
      als die Beschreibung mit Blumen.
      Oder wie ein Sprichwort auch sagt: Eine Zahl sagt mehr als Tausend Worte.
      Wenn ich weiß von wem was stammt kann ich mit beiden sehr viel anfangen.
      Aber es gibt genau vier Menschen auf deren Notes in Schrift und Form ich was halte.
      Seitenlange Notes von Leuten die ich nicht kenne interessieren mich genauso viel wie 99 Punkte von Leuten die ich nicht kenne....

      Am Ende liegt die Wahrheit in meinem Glas.

      Slainté

      Peter
      Gründungsmitglied und Namensgeber der "Pangalaktischen Whiskygurgler"

      "Am Ende wird alles gut. Ist es nicht gut, ist es nicht das Ende"

      Unbekannt
      Hallo zusammen,

      persönlich schreibe ich Tastingnotizen eher selten. sowohl für mich selbst und erst recht im Forum. Andere Medien nutze ich nicht als Schreiber.
      Die Base ist ein guter Anhaltspunkt, aber auch nicht allumfassend.
      Tastingnotizen und auch Punktesysteme sind für mich wie für Peter nicht besonders hilfreich, wenn man den Ersteller nicht kennt oder anders einschätzen kann.

      Als ich neu im Forum war und noch keinen kannte, da habe ich verucht die (damals noch häufiger) vorhandenen Tastingnotizen einzuschätzen, indem ich bei den Autoren nach einer Abfüllung suchte, die ich gut kannte (damals zB Balvenie Doublewood, Talisker 10). Wenn ich mit dieser Beschreibung gut mitgehen konnte, dann war die Chance auf eine hilfreiche Tastingnotiz einer mir unbekannten Abfüllung erheblich höher.

      Was den angesprochenen Mangel an aktuellen Notizen hier im Forum angeht, dann wäre es vielleicht ein Schritt zur besseren Belebung hin, wenn die tapferen Mitstreiter aus dem Forum, die eine Notiz in die Base setzen, diese AUCH im Forum veröffentlichen. Ein einfaches Copy&Paste mit meiner Meinung nach positivem Einfluß auf das Forum.

      Sommerliche Grüße

      Der Dimmi
      Was ich suche: Glen Grant 1976 SSMC , Dalmore AD Rattray , generell Toffee/Butterscotch Aromen

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      "Menschen, die Ironie nicht verstehen, finde ich super."

      unbekannt
      ich bin auch nicht besonders gut darin, meine Geschmackseindrücke in Tastingnotes niederzuschreiben. Wenn man aber ehrlich ist, ist das vermutlich eher eine Sache der Übung. Mein Problem mit den Tastingnotes ist: Geschmack ist ja offensichtlich höchst individuell. Ich versuche eigentlich immer, wenn ich eine Whisky neu probiere, Tastingnotes zu finden. Dann gleiche ich diese mit meinem Geschmacksempfinden ab und in den seltensten Fällen finde ich das, was andere schreiben. Egal, ob das hier im Forum,. in der Base oder bei Serge ist. Ich lese diese eigentlich immer mit Interesse aber sie helfen mir in den seltensten Fällen weiter. Damit will ich keinen, der hier Notes postet abwerten sondern zolle Respekt dafür, dass man sich die Arbeit macht, anderen mag das sicher helfen.
      "Realität ist eine Illusion, die sich durch Mangel an Alkohol einstellt" - Udo Lindenberg
      Bei altem Zeug bin ich ja ziemlich fest gefahren. Interessieren würden mich da eher schon die neuen Abfüllungen . Wenn da zwei oder drei in etwa zum gleichen Ergebnis kämen wäre meine Neugier auf Neues eventuell mal wieder geweckt. Es muss ja nicht immer die ganze Bundesgartenschau sein. Beschreibungen der Grund Aromen und deren Verhältnis reichen durchaus. In meiner Anfangszeit fand ich es durchaus hilfreich. Aromen nach zu vollziehen für welche ich zunächst keinen Begriff fand. Vier fünf Zeilen sind besser als nix und ich finde man tut sich auch selber einen Gefallen wenn man in der Whiskywelt noch nicht so bewandert ist.
      Wer nicht kommt zur rechten Zeit der kriegt die die übrig bleibt
      ich habe wohl zuviel blind probiert, um meinen eigenen geschmacksurteilen davor noch zu trauen.

      und auch bei den ersten sampleaktionen in zwei deutschen whiskyforen andere blind probieren lassen, was sie schon beurteilt hatten....

      lese aber immer noch gerne die beurteilungen von SV auf whiskyfun.com und gelegentlich auch im internet die von anderen mir unbekannten whiskyfans. und je ambitionierter letztere sind, umso amüsanter finde ich sie in der regel.

      slainte
      skyed
      "Smells like wet roses on a tuesday morning... who needs this bullshit?" Jim McEwan in dieser TV-doku:
      Flüssiges Gold - Die Schotten und ihr Whisky - Doku, ARD/NDR, 2004 - YouTube

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „skyed“ ()

      Mir macht(e) es einfach Spass zu analysieren und Notes zu schreiben. Meine Excelliste hat mittlerweile jede Menge Einträge.

      Ich lese aber auch gerne die Notes meiner Geschmackszwillinge.

      In letzter Zeit werden aber die Tastinganalysen weniger (viel Neues kann es regelbedingt ja auch nicht mehr geben und meine mittelmässigen sensorischen Fähigkeiten haben wohl auch ihren Zenit erreicht) und damit auch die Notes.

      Natürlich gibt es immer noch Ausnahmen z. B. bei Tastings, welche zu einer Kaufentscheidung (mittlerweile immer weniger, da meine genehmigten Platzreserven aufgebraucht sind) geführt haben - das poste ich dann immer noch gerne.
      @rednose Hmm, das war wohl vergebene Liebesmüh.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Bruno59“ ()

      Bruno59 schrieb:

      Mir macht(e) es einfach Spass zu analysieren und Notes zu schreiben. Meine Excelliste hat mittlerweile jede Menge Einträge.


      Eine Excelliste habe ich letztens auch angefangen und mich ein bisschen doof gefühlt, weil ich dachte das wäre zu nerdig. Aber jetzt wo ich lese, dass andere das auch machen, freue ich mich ein bisschen. Wie viele Einträge hat deine denn? Und welche aufsgefallenen Punkte fügst du hinzu? :)

      CatcherintheRYE schrieb:

      Bruno59 schrieb:

      Mir macht(e) es einfach Spass zu analysieren und Notes zu schreiben. Meine Excelliste hat mittlerweile jede Menge Einträge.


      Eine Excelliste habe ich letztens auch angefangen und mich ein bisschen doof gefühlt, weil ich dachte das wäre zu nerdig. Aber jetzt wo ich lese, dass andere das auch machen, freue ich mich ein bisschen. Wie viele Einträge hat deine denn? Und welche aufsgefallenen Punkte fügst du hinzu? :)

      Mein Post ist ja schon einige Zeit her, mittlerweile habe ich über 1.500 Samples verkostet und dokumentiert.
      Allerdings habe ich festgestellt, dass viele meiner Notes veraltet sind, die Abfüllungen oft nicht mehr verrfügbar. Ich habe meine Excelliste daher geschlossen.

      Allerdings kann ich die Doku-Vorgehensweise nur jedem empfehlen. Folgende Spalten hatte die Liste: Destillerie, Produktname, Whisk(e)ytyp, Alter, Preis, Geruch, Geschmack, Abgang, Kommentar, Bewertung.
      Warum das Führen einer EXCEL-Liste - gerade bei diesem Hobby - "nerdig" sein soll, verstehe ich nicht.

      Ich fahre beim Dokumentieren meiner probierten Whiskys, Cognacs, Armagnacs und Rums seit jeher zweigleisig. Meine Geruchs- und Geschmackseindrücke, jew. mit und ohne Wasser, schreibe ich handschriftlich nieder, trage alles, was ich verkostet habe, aber auch in eine EXCEL-Liste ein, allerdings nur die Eckdaten: Brennerei, Abfüller, Name (z.B. "Allardice"), Alter, Vol., Faßart, ggf. Faßnr., Region, meine Note (ich vergebe keine Punkte, sondern Schulnoten, ist ja eh alles nur für mich).

      Dies hat den großen Vorteil, nachschauen zu können, ob ich eine bestimmte Abfüllung schon einmal im Glas hatte, und wenn ja, wie sie mir gefallen hat. Klar, vieles habe ich in Erinnerung, vor allem die absoluten Highlights und die krassen Enttäuschungen, aber halt nicht alles. Meine Liste enthält aktuell über 800 verschiedene Abfüllungen.
      If the ocean was whiskey, and I was a duck,
      I'd dive to the bottom, and never come up.

      Tex Ritter, "Rye whiskey", 1933

      Bruno59 schrieb:

      CatcherintheRYE schrieb:

      Bruno59 schrieb:

      Mir macht(e) es einfach Spass zu analysieren und Notes zu schreiben. Meine Excelliste hat mittlerweile jede Menge Einträge.


      Eine Excelliste habe ich letztens auch angefangen und mich ein bisschen doof gefühlt, weil ich dachte das wäre zu nerdig. Aber jetzt wo ich lese, dass andere das auch machen, freue ich mich ein bisschen. Wie viele Einträge hat deine denn? Und welche aufsgefallenen Punkte fügst du hinzu? :)


      Allerdings kann ich die Doku-Vorgehensweise nur jedem empfehlen. Folgende Spalten hatte die Liste: Destillerie, Produktname, Whisk(e)ytyp, Alter, Preis, Geruch, Geschmack, Abgang, Kommentar, Bewertung.


      Cool, danke. Abgang hatte ich gar nicht drin. Mit meinen 17 Einträgen ist das natürlich kein Vergleich mit euren Listen, aber vielleicht wird sie auch mal größer. Wenn man als "Anfänger" sowas macht, empfindet man das natürlich zuerst als nerdig bzw kommt sich was komisch vor, weil man noch nicht wirklich Ahnung hat oder auch schonmal doofe Kommentare kriegt :)

      CatcherintheRYE schrieb:

      Bruno59 schrieb:

      CatcherintheRYE schrieb:

      Bruno59 schrieb:

      Mir macht(e) es einfach Spass zu analysieren und Notes zu schreiben. Meine Excelliste hat mittlerweile jede Menge Einträge.


      Eine Excelliste habe ich letztens auch angefangen und mich ein bisschen doof gefühlt, weil ich dachte das wäre zu nerdig. Aber jetzt wo ich lese, dass andere das auch machen, freue ich mich ein bisschen. Wie viele Einträge hat deine denn? Und welche aufsgefallenen Punkte fügst du hinzu? :)


      Allerdings kann ich die Doku-Vorgehensweise nur jedem empfehlen. Folgende Spalten hatte die Liste: Destillerie, Produktname, Whisk(e)ytyp, Alter, Preis, Geruch, Geschmack, Abgang, Kommentar, Bewertung.


      Cool, danke. Abgang hatte ich gar nicht drin. Mit meinen 17 Einträgen ist das natürlich kein Vergleich mit euren Listen, aber vielleicht wird sie auch mal größer. Wenn man als "Anfänger" sowas macht, empfindet man das natürlich zuerst als nerdig bzw kommt sich was komisch vor, weil man noch nicht wirklich Ahnung hat oder auch schonmal doofe Kommentare kriegt :)

      Mit hat die Excel-Liste lange Jahre geholfen, die Destillerien zu identifizieren, bei denen ich abfüllungsmässig mehr in's Detail gehen wollte. Von daher ist sie eine gute Sache.
      Jeder wie er mag aber noch eine Excel Liste für Tastingnotes anzulegen ist mir zu überdimensioniert. Mir reichen meine Punktebewertungen in der Base, die ich hauptsächlich für mich zur „Buchführung“ mache. Darüber kann ich jede Flasche wiederfinden und an die leckeren Sachen kann ich mich meistens noch erinnern.
      "Realität ist eine Illusion, die sich durch Mangel an Alkohol einstellt" - Udo Lindenberg

      Onkel O. schrieb:

      vieles habe ich in Erinnerung, vor allem die absoluten Highlights und die krassen Enttäuschungen
      Meine Erinnerungen reichen mir. Die schönen Momente wo die Drams getrunken wurden helfen auch sich zu erinneren.
      Listen zu erstellen habe ich einige Jahre systematisch gemacht, dann nur noch sporadisch und mein letzter Listeneintrag war Anfang 2014. Wenn die Liste zu lang wird, wird diese auch unübersichtlich :angel:
      Mitglied im Team Bergische Jongens - Organisator Whiskycup 2012

      "Wer sich für zu wichtig hält für kleine Aufgaben, ist meistens zu klein für wichtige Aufgaben"
      Jacques Tati
      @ Gerar'd
      mein letzter Listeneintrag war Anfang 2014
      Hast es ja ganz schön lange ausgehalten:-))
      Vor vielen Jahren hatte ich meine Notes, in vielen Jahren gesammelt, vom Papier auf meinen Rechner übertragen . Dachte das es übersichtlicher wäre. Etwa 6 Monate später verabschiedete sich mein PC mitsamt der Liste. Seit dem nix mehr mit Tasting Notes. Ich beschränke mich auf meine nervigen Nachbarn welche bei einem Tasting ihre Eindrücke auf DinA 4 Blättern sammeln oder in ihr Handy tippen und mich permanent fragen ob ich auch das gleiche schmecke wie sie.
      Wer nicht kommt zur rechten Zeit der kriegt die die übrig bleibt