Bruichladdich Chateau d'Yquem MoS 13063, 2002/2013, 58,2% Vol.

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      Bruichladdich Chateau d'Yquem MoS 13063, 2002/2013, 58,2% Vol.

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      Nase (unverdünnt):
      Buttercreme, Karamellcreme und/ oder ähnliche hochkalorische Zutaten aus dem Konditoreibaukasten - in sehr dominanter Form, eine entsprechende Süße, der hohe Alkoholgehalt bleibt ebenfalls nicht verborgen, ohne stechend oder unangenehm zu wirken.

      Mund:
      Der buttrig-süße Eindruck setzt sich fort. Es folgen kandierte Orangen (gibt's sowas?). Ein paar Tropfen Wasser tun ihm gut. Jetzt kann man erahnen, daß in diesem dicken Sauternes-Gewand ein Laddie-Charakter steckt. Es lösen sich ein paar Zitrusaromen, eine leichte Fruchtigkeit kämpft sich durch und ein dezenter, delikater Rauchanteil kommt zum Vorschein. Die buttrige Süße bleibt zugleich allgegenwärtig, hat aber nicht mehr das alleinige Sagen.
      Noch mehr Wasser: die Zitrusaromen werden deutlicher, ebenso die Früchte, zu denen sich nun Aprikosen gesellen.

      Abgang (nach Wasserzugabe):
      Der mehrfach mit Wasser verdünnte Laddie weist einen schönen und komplexen Abgang auf, in dem sich die o.g. Früchte, der Rauch und erneut die Süße wiederfinden.

      Fazit:
      Dies ist das Paradebeispiel eines Whiskys, den es mit Wasser zu erkunden und "aufzubrechen" gilt. Unverdünnt entsteht der Eindruck eines von Sauternesfaßnoten überlagerten Malts, weshalb meine erstmalige Verkostung (unverdünnt) seinerzeit auch kein besonders gutes Urteil erbrachte. Zumal er mir unverdünnt auch einfach zu süß ist.
      Doch mit zunehmender Zugabe von Wasser eröffnen sich schöne Möglichkeiten, den Charakter des Bruichladdich hervorzubringen und gleichzeitig die Süße in angemessene Bahnen zu lenken.

      Der Malt wurde meines Wissens 2013 bevorzugt an Teilnehmer einer MoS-Veranstaltung mit Jim McEwan ausgegeben, zu dem nicht gerade günstigen Preis von 125 EUR. Trotz des hohen Preises haben die 185 Flaschen ihre Freunde längst gefunden. Ohne Glück oder erheblichen Aufschlag dürfte es schwer fallen, noch an eine zu gelangen.

      Die Art der Reifung einerseits und die Komplexität, die im wahrsten Wortsinne in diesem Malt stecken, machen ihn aber sicher zu einer besonderen Abfüllung.
      Gruß
      Thomas

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      Tagsüber: DER Weizen, DAS Korn. Abends: DAS Weizen, DER Korn. ?(
      Bruichladdich 11yo, MoS Diamonds, 58,2%, 2002 - 2013, Chateau D'Yquem Hogshead #13062

      Farbe: Bernstein

      Nase: Pur: voll und intensiv, nicht sprittig, süße Frucht, Ahornsirup, Karamell, Aprikosenmarmelade frisch gekocht. Nach einer Weile im Glas rauchige Kirsche und brennende Lederhose. Mit Wasser: jetzt etwas fruchtiger, weniger klebrige Süße, Zimt, Minze, frischer Lauch.

      Geschmack: Pur: sofort fettes Leder, viel Leder, leichter Rauch, dunkle Blutorange, Waldhonig. Ganz anders als gewohnt. Leckerst! Mit etwas Wasser: nun richtig fruchtig süffiger Stoff, der tut jetzt keinem mehr weh, erinnert an Met mit ordentlich Bums.

      Abgang: mittellang, sirupartige Süße bleibt, leicht salzig.

      Kommentar: Ganz anders, sehr außergewöhnlich. Mit Wasser gefährlich trinkbar, sehr komplex für das Alter, komplex im Sinne von völlig abgedrehter Mix. Einzigartig und lecker.
      Hat das Orakel doch heute diesen mit 74 Pts. bewertet - na dann muss ich mein Sample nach abgeklungener Erkältung doch mal wieder ausholen und gucken :D. Aber dass der wohl nicht ganz einfach ist sieht man ja schon an den obigen Notes.
      Did you know… In less than five years time 90% of all whisky retailers will be older than 90% of the products they sell. ( Whiskysponge )

      Sampleliste

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „jocmueller“ ()

      jocmueller schrieb:

      Hat das Orakel doch heute diesen mit 74 Pts. bewertet
      Na ja, er hat's ja auch nicht so mit (Wein-)Finish's...
      Ich hatte den ja auch und habe ihn da wieder abgegeben. Nicht unlecker, aber ob der großen Süße nicht so ganz mein Ding, auch mit Hinblick auf den Preis. Aber 74 Punkte sind für diesen zumindest auf seine (süße) Weise gut gemachten Malt mMn zuwenig...
      Gruß
      Thomas

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