Nordschottland, Orkney und Speyside... Reisebericht Nr. 5

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Nordschottland, Orkney und Speyside... Reisebericht Nr. 5 / Kapitel 6

      Das erste was ich heute morgen, etwa 7 Uhr Ortszeit machte, als sich die Augen auftaten, war ein Griff zum Handy, kurz Spiegel online, Schlagzeile: Schotten stimmen mit Nein, oder so ähnlich... Ok...55% der Schotten möchten also im Verband Großbritannien verbleiben. Nun gut, wie man dazu steht ist jedem selbst überlassen, es war die Entscheidung der Schotten, die müssen es schließlich wissen was sie wollen, sicher war es für viele Schotten eine reine Kopfentscheidung, das Herz hat sicher mehrheitlich "Yes" gesagt. Ich glaube nicht das alles umsonst war, Schottland wird viele Zugeständnisse bekommen, was zur Folge haben wird, das die anderen Teile Großbritanniens auch mehr haben wollen, aber das ist zum Glück nicht meine Baustelle. Am heutigen Tag hier in Kirkwall war nichts von der Wahl und dem Ergebnis zu spüren, Orkney war glaub ich sogar die größte "No" Hochburg des Landes, was sicher auch daran liegt, das sich hier viele Leute Norwegen bzw. Skandinavien viel näher sehen als alles andere. Ich hätte gerne mehr berichtet über dieses Referendum, wenn sowas schonmal ist und man ist vor Ort, ja aber vielleicht wäre das in Glasgow oder irgendwo anders spannender gewesen, hier ist nix passiert...
      Auf der Tagesordnung stand heute ein autofreier Tag in Kirkwall mit Besichtigung von Highland Park. Kirkwall ist die Hauptstadt der Inselgruppe Orkney Islands und ist mit über 6000 Einwohner schon sowas wie Metropolis. Es gibt eine Fußgängerzone in der Autos fahren dürfen, einen Hafen und eine Kathedrale. Die St. Magnus Kathedrale wird auch das "Licht des Nordens" genannt. Sie ist, gemessen an der Einwohnerzahl riesengroß, stammt aus dem frühen Mittelalter und ist geprägt von normannisch romanischen sowie frühgotischen Stileinflüssen. Ich habe mir eine gute halbe Stunde Zeit genommen, sie in aller Ruhe zu besichtigen und etwas in der Vergangenheit zu schweben. Nachmittags war dann die Magnus Eunson Tour bei Highland Park angesagt. Die Tour selbst war nichts besonderes aber angenehm, es durfte bis auf wenige Ausnahmen fotografiert werden und wir wurden zu fünft von einem recht betagten Guide geführt. Das Besondere dieser Tour ist das anschliessende Tasting, welches 7 Malts zwischen 12 und 40 Jahren bietet. Mein Favorit bei dieser Range war der HP 30 Jahre, wobei mir bis auf 12 und 15 Jahre eigentlich alle zusagten. Der 40jährige, der in der Brennerei für stattliche 1700 £ angeboten wird, war natürlich auch nicht zu verachten, mir persönlich aber etwas zu trocken und nicht so rund wie sein 10 Jahre jüngerer Bruder, der für mich fast perfekt war.
      Morgen tauchen wir tief, nein sehr tief in die Geschichte ein und widmen uns den steinernen Zeugen der ...Steinzeit.
      "Wir sind Männer, wir trinken keine Fanta !" :slainte:

      Wolf-Dieter Ahlenfelder (1944-2014) Deutscher Schiedsrichter


      mclarsen.de
      Nordschottland, Orkney und Speyside... Reisebericht Nr. 5 / Kapitel 7

      So, Samstag und whiskyfreier Tag auf Orkney. Für unsere kleine Rundfahrt im Zeichen der Archeologie spielte uns das Wetter in die Karten, es war zwar wechselhaft, aber ab und zu klarte es auf und die Sonne schien. Überhaupt das Wetter...normalerweise ist ja immer eitel Sonnenschein, wenn ich im gelobten Land bin, diesmal ist es nicht ganz so gut aber größtenteils trocken, was ja schonmal das wichtigste ist. Wir besichtigten heute die Stones Of Stennes (~5000 Jahre alter Steinkreis), den Ring of Brodgar (~ knapp 5000 Jahre alter Steinkreis, aber mit über 100 meter Durchmesser deutlich größer), Skara Brae (~5000 Jahre alte ausgegrabene Siedlung) und den Broch of Gurness (über 2000 Jahre alter Turmbau mit umliegender Siedlung) . Alle historischen Stätten hatten eine besondere Atmosphäre, am besten waren die Momente als keine weiteren Leute dabei waren...dann hätte es mich vielleicht nicht gewundert, wenn ein kleiner Hobbit aus den Steinhäufen gesprungen wäre... Inmitten unserer steinzeitlichen Erkundungen, stand plötzlich eine Pagodendach wie von einer Whiskydestille vor uns. Es war aber keine heimliche Whiskybrennerei sondern die Orkney Brewery, in der wir gleich mal zu Mittag speisten...Nach so viel Steinzeit machten wir noch einen Abstecher zum Scapa Flow und ich machte ein paar Fotos von der Scapa Distillery. Leider ist es fast unmöglich da mal rein zu kommen, aber vielleicht beim nächsten mal.
      Morgen früh geht die Fähre zurück nach Thurso, dann werden wir lange Auto fahren und irgendwann in Dufftown ankommen, wo der Rest der Reise (morgen ist Halbzeit...) stattfinden wird...
      "Wir sind Männer, wir trinken keine Fanta !" :slainte:

      Wolf-Dieter Ahlenfelder (1944-2014) Deutscher Schiedsrichter


      mclarsen.de

      McLarsen schrieb:

      ... und irgendwann in Dufftown ankommen, wo der Rest der Reise (morgen ist Halbzeit...) stattfinden wird...

      Ich gehe mal davon aus, dass das auch "Dufftown Autumn Festival" heißt. :D
      Viel Spaß dabei :rauf:
      Sláinte!
      Martin


      I love to sing, and I love to drink whisky.
      Most people would rather listen to me drinking whisky. :prost:

      Lossemer Whiskyfreunde - die dunkle Seite des Malt! (sacht Dietmar) ;) :slainte:


      Ich gebe was ab: FT-Reste & Samples
      Hmm, mit jeder Zeile, die ich lese, steigt meine Vorfreude :-), am 8.10. geht es los. Da unserer Planung nach, Strecke auf jeden Fall bis nach Thurso führt, werde ich vermutlich zwei Anregungen aus deinem Bericht übernehmen :-)

      Sehr informativ, gerne mehr.
      Ich bin auf der Suche nach einer Flasche Glengoyne - 21 Jahre - 1988 - Cask No. 780.
      Nordschottland, Orkney und Speyside... Reisebericht Nr. 5 / Kapitel 8

      ...heute gibt es nicht viel zu berichten, wir sind um 9 Uhr mit der Fähre Richtung schottisches Festland los und waren gegen 15 Uhr in Dufftown. Da es Sonntag war und nicht viel auf den Strassen los war, hat es ziemlich viel Spaß gemacht, durch die teilweise recht kahlen Northern Highlands zu fahren. Hier angekommen, bezogen wir unser Zimmer im Commercial Hotel, wo ich letztes Jahr auch schon wohnte. Das einzig verfügbare Zimmer, das es vor ein paar Monaten hier gab, ist wie angekündigt sehr klein, aber es geht schon irgendwie. Ich habe meine Sachen aus dem Koffer in den Schrank geräumt und den Koffer selber ins Auto gebracht, sonst wäre es schwierig hier. Ein kleiner Schock für mich war, als ich in mein geliebtes Royal Oak einkehrte und mir mitgeteilt wurde, das John und Yvonne garnicht mehr Betreiber des Ladens sind sondern irgendwo anders hingezogen sind... ok, das war unerwartet..., am späteren Abend war ich nochmal da und es ist so : Yvonnes Stiefmutter gehörte der Laden sowieso noch und sie kontrolliert ihn auch wieder, sie ist eine Dame um die 70 mit ...hierzulande sagt man wohl Haare auf den Zähnen... Aber es gab viele Punkte, da hatte sie recht....
      Morgen ...weiß ich auch noch nicht, ich muß den alten Mann mit dem ich reise irgendwie bei Laune halten, also erstmal ons Whiskycastle nach Tomintoul...
      "Wir sind Männer, wir trinken keine Fanta !" :slainte:

      Wolf-Dieter Ahlenfelder (1944-2014) Deutscher Schiedsrichter


      mclarsen.de
      Nordschottland, Orkney und Speyside... Reisebericht Nr. 5 / Kapitel 9

      So... Halbzeit war heute und der erste von drei Tagen in der Speyside, die noch terminfrei waren. Unser erstes Ziel war das Whiskycastle in Tomintoul. In etwa 20 min kommt man von Dufftown in die höchstgelegene Ortschaft Schottlands und das auf einer Straße, die ich als Tierfriedhof bezeichnen würde, alle 100 meter liegt irgendein Kadaver auf der Fahrbahn, das ist wirklich nicht schön anzuschauen. Ich nahm mir vor extra weitsichtig und vorsichtig zu fahren, aber einen Fasan habe ich leider auch auf dem Gewissen, da nutzte auch eine Vollbremsung nichts mehr... :( Im Whiskycastle wurden wir von Mikes Frau bedient, die sehr...wie sagt man, euphorisch in ihrer Ausdrucksweise ist, "oooohhh...reeeeeeaaaly....?....oooooh....niiiiice....", man kann das schriftlich nicht so richtig wiedergeben... Im Whiskycastle ist man auch nicht gerade geizig, was Probierdrums angeht, ich mußte bereits nach wenigen Minuten bremsen, schließlich mußte ich ja noch fahren. Eine Eigenabfüllung wanderte in meine Tasche, es handelt sich um einen Mortlach zu Ehren ihres betagten Hundes... :) Im Laden war zudem ein älterer Herr zugegen, der Mitte der 1960er Jahre Stillman bei Tamnavulin war. Er gab uns den Tipp, ruhig mal in der Distillery anzuklopfen und zu fragen, ob wir uns mal umsehen dürfen. Gesagt getan, vorher machten wir noch einen Abstecher in die Pampa zur Braeval Distillery um ein paar Außenfotos zu schießen, dann Tamnavulin. Der Tipp war super und ich empfehle das weiter, kommt man aufs Brennereigelände, steht links ein separates Haus, wo das Büro drinnen ist. Der Manager, ein sehr junger Herr hatte überhaupt nichts dagegen, das wir die Distillery auf eigene Faust erkunden. Die wenigen Mitarbeiter hatten auch Spaß daran, das mal andere Leute kommen und erklärten alles gerne...so mag ich es... Tamnavulin war zwischen ca. 1996 und 2006 geschlossen, danach wurde etwas Geld investiert und nun produziert man wieder wie dolle und verrückt. In den 1980ern gab es sogar ein Visitor Center gleich neben der Brennerei in einer schönen alten Wassermühle, dort haben die Spinnenweben allerdings die Türen versiegelt. Es ist ein schöner Kontrast, die alte, romantische Mühle und die eher häßliche 1960s Brennerei... Danach ging es wenige Kilometer weiter zu Glenlivet. Ich war letztes Jahr bereits dort und wir wollten hauptsächlich etwas essen, Glenlivet hat ein großes, modernes Visitorcenter. Als wir gerade in der Kantine anstanden um eine Suppe zu ordern, ging ein Feueralarm los und alle mussten das Gebäude verlassen. Es dauerte gut 15 Minuten, als die erste Feuerwehr eintraf, etwa 5 min später eine zweite... (Ich mag nicht dran denken, was gewesen wäre, wenn etwas ernstes passiert wäre...) irgendwann wurde der Alarm abgeblasen weil nix war, keiner wußte, warum..., später wurden sämtliche Feuermelder kontrolliert. Die Suppe wurde verschoben und wir machten eine Tour mit und das zu zweit. Die Tour war kostenlos und beinhaltete drei (!) Whiskys, 12y, 16y (Nadurra Cask Strenght) und 18y... Neben Glenfiddich, das beste Preisleistungsverhältnis ever... Unser nächste Ziel war dann Macallan. Dort angekommen mussten wir die Tour auf morgen verschieben, da die letzte Tour des Tages ausgebucht war. Stattdessen fuhren wir weiter und schauten uns den fast fertigen Neubau von Imperial an, machten einen kurzen Abstecher zu Cardhu und versuchten unser Glück bei Knockando. Die Distillerymanagerin wollte uns erst abwimmeln, fand dann aber trotzdem ein paar Minuten, uns wenigstens das Stillhouse zu zeigen...besser als nichts... So hatten wir schon einen guten Tag mit vielen Eindrücken. Morgen früh 10 Uhr haben wir ein privates Date mit George Grant von Glenfarclas, ich bin gespannt, was wir da erleben..., später dann die Macallan Tour, mal sehen, was so wird...
      "Wir sind Männer, wir trinken keine Fanta !" :slainte:

      Wolf-Dieter Ahlenfelder (1944-2014) Deutscher Schiedsrichter


      mclarsen.de
      Nordschottland, Orkney und Speyside... Reisebericht Nr. 5 / Kapitel 10

      ...heute morgen um 10 Uhr hatten wir eine Verabredung mit George Grant, der momentan parallel zu seinem Vater John Grant die Geschicke der sich seit fast 150 Jahren im Familienbesitz befindlichen Brennerei Glenfarclas leitet. Das mit der Uhr läuft ja in Schottland alles etwas lockerer, um 10 Uhr war noch nicht einmal eine Mitarbeiterin vom Visitor Center da, wobei aber schon 10 Uhr Öffnungszeit dransteht, sie kam so etwa 10.10 Uhr und hatte durchaus die Ruhe dabei weg. Etwa zeitgleich kam auch George mit seinem Labrador des Weges. Ulli und George kennen sich schon etwas länger, so war es also möglich, das er eine halbe Stunde für uns hatte, gestern noch in London, morgen wieder in Madrid, der Gute ist viel unterwegs. Zur Unterhaltung schenkte er uns ein paar Drams ins Glas. Das leckere Frühstück war ein 2003er Fassample, ein 1973er Family Cask und noch einen großzügigen Dram (weil Flasche dann leer) 1961er Family Cask. Alles natürlich Sherrygranaten vom Feinsten, der 61'er kostet 1500£ die Flasche... Leider hatte er auch bald den nächsten Termin, so übergab uns George einer Tour und ich schaute mir den Ferkelladen zum dritten mal an. Interessant war, das eine Brennblase gerade weg ist, da das Fundament wo sie draufsteht brüchig war und Maurer damit beschäftigt waren, das zu sanieren, die Brennblase wurde derweil durchs offene Dach ausgelagert. Sowas sieht man nicht alle Tage. Danach liefen wir noch etwas hin und her bis die Traumstöffchen wieder aus meinem Kopf waren und wir fuhren ein wenig durch die Gegend. Ich zeigte Ulli alle Brennereien in Rothes von außen. Bei Glen Grant stiegen wie kurz aus und schauten ins Visitor Center, Speyburn ist derzeit eine einzige Baustelle, da wird glaub ich gerade alles neu gemacht, Mauern waren offen, Dächer werden gedeckt und die Omnipräsenz von Fahrzeugen der Firma Forsythe, welche u.a. Brennblasen herstellen, lässt die Schlussfolgerung zu, das einiges am Equipment neu gemacht wird.
      Weiter ging es dann zu Macallan, wo wir um 13:30 eine Tour gebucht hatten. Die Brennerei, die ich persönlich ja kritisch beäuge, will noch dieses Jahr beginnen, die komplette Distillery neu zu bauen, ein paar meter neben der aktuellen. Von der Sache macht das sicher Sinn, die jetzigen Gebäude sind alles andere als schön und wenn man schon was großes plant, dann auch richtig. Man will später 16 Mio. Liter Alkohol produzieren, damit wären sie derzeit die größte Maltbrennerei Schottlands...das der Whisky wieder so gut wird wie früher, kann man wohl sowieso vergessen. Die Tour ging insgesamt fast 2 Stunden, es wurde viel über Holz und Fassmanagment erklärt, fotografieren war nicht erlaubt und es gab 4 Whiskys und ein New Spirit, das ganze für 15£, ist ein gutes Preisleistungsverhältnis. Empfehlenswert ist es, sich vorher anzumelden.
      Abends beim Bier lernte ich wieder einige Whiskyliebhaber aus Deutschland kennen, die mir z.T. auch schon vom Namen geläufig waren, mit vielen gemeinsamen Bekannten und reichlich Stoff zum erzählen. Das ist der Teil von so einem Festival, der immerwieder geil ist, man findet zueinander fern der Heimat. Die Welt der Whiskyversteher ist eher klein, aber herzlich ...und das ist auch gut so...
      "Wir sind Männer, wir trinken keine Fanta !" :slainte:

      Wolf-Dieter Ahlenfelder (1944-2014) Deutscher Schiedsrichter


      mclarsen.de
      Nordschottland, Orkney und Speyside... Reisebericht Nr. 5 / Kapitel 11

      ...so, heute war der letzte Tag vor Beginn des Festivals. Wir fuhren zu Glendronach und machten die einfache Tour, Ulli nahm die Upgradevariante mit drei Whiskys zur Verkostung. Für mich war es nichts neues, ich war letztes Jahr schonmal hier, fand es aber auch schön, das alles mal wieder zu sehen, Glendronach zählt schon zu meinen beliebteren Destillen....und ja, es darf eine Flasche 1993 Oloroso Sherrycask, available only in the distillery, mit nach Berlin... Anschliessend machten wir einen Abstecher zu Duncan Taylor nach Huntley. Der Bau der eigenen Distillery soll demnächst ins Rollen kommen, einige Vorbereitungen laufen wohl schon. Man zeigte mir auch auf dem Computer, wo sie stehen soll, nämlich ziemlich nahe an der A96 Richtung Aberdeen zwischen dem Kreisverkehr und der Straße zum Bahnhof, falls das jemanden etwas sagt... Danach machte ich noch ein paar Außenaufnahmen von Longmorn und Glenlossie. In beiden Fällen war eine Besichtigung nicht möglich, im Falle von Longmorn empfielt es sich fürs nächste mal, einen Termin zu vereinbaren. Mehr aus Langerweile, oder sagen wir mal so, drei Gratiswhiskys zu erhaschen, bogen wir dann nochmal bei Glenfiddich ein. Ich hatte dann aber doch keine Lust mehr, mir diese Touribrennerei zum vierten mal anzusehen und ging dann schon mal nachhause.... Morgen steht ein Besuch der Speyside Cooperage an, da liegt'ne Menge Holz auf 'm Hof, später geht es dann zu Glen Keith in...Keith, dem nächstgrößeren Ort hier...
      "Wir sind Männer, wir trinken keine Fanta !" :slainte:

      Wolf-Dieter Ahlenfelder (1944-2014) Deutscher Schiedsrichter


      mclarsen.de

      McLarsen schrieb:

      ... später geht es dann zu Glen Keith in...Keith, dem nächstgrößeren Ort hier...


      Fahrt ihr mit dem Express nach Keith?
      Sláinte!
      Martin


      I love to sing, and I love to drink whisky.
      Most people would rather listen to me drinking whisky. :prost:

      Lossemer Whiskyfreunde - die dunkle Seite des Malt! (sacht Dietmar) ;) :slainte:


      Ich gebe was ab: FT-Reste & Samples

      McLarsen schrieb:

      ...mit der Bahn bin ich aber auch schon gefahren, da kamen gleich Erinnerungen der Kindheit hoch, u.B. Ein Schaffner mit Lochzange.
      ...nur den Whisky, der gereicht wurde, gab es damals noch nicht... :D

      Wir sind ab Sonntag in Schottland, werden um 15 Uhr die Bahn besteigen und den ein oder anderen Whisky genießen.
      Von Montag bis Donnerstag stehen dann Tamdhu, Benriach, Tomintoul, Glendronach, Glen Moray, Aberlour und Royal Lochnagar auf dem Programm.
      Freu mich schon :)

      Lunatic schrieb:

      McLarsen schrieb:

      ...mit der Bahn bin ich aber auch schon gefahren, da kamen gleich Erinnerungen der Kindheit hoch, u.B. Ein Schaffner mit Lochzange.
      ...nur den Whisky, der gereicht wurde, gab es damals noch nicht... :D

      Wir sind ab Sonntag in Schottland, werden um 15 Uhr die Bahn besteigen und den ein oder anderen Whisky genießen.
      Von Montag bis Donnerstag stehen dann Tamdhu, Benriach, Tomintoul, Glendronach, Glen Moray, Aberlour und Royal Lochnagar auf dem Programm.
      Freu mich schon :)


      ...dann sehen wir uns vielleicht irgendwo. Wir fahren am Dienstag zurück.
      Falls nicht, dann viel Spaß :rauf:
      "Wir sind Männer, wir trinken keine Fanta !" :slainte:

      Wolf-Dieter Ahlenfelder (1944-2014) Deutscher Schiedsrichter


      mclarsen.de
      Nordschottland, Orkney und Speyside... Reisebericht Nr. 5 / Kapitel 12

      Ganz ohne Donnerschlag etc. startete heute das Speyside Autumn Festival. Im Frühjahr gibt es ebenfalls ein Speyside Whisky Festival, welches auf die gesamte Speyside ausgeweitet ist. Bei etwa 50 Brennereien, was etwa die Hälfte aller schottischen ist, hat man da eine große Auswahl. Das Autumn Festival ist viel kleiner und hat sein Epizentrum in Dufftown. Ich bin das dritte mal hier und kenne schon einige Leute, die Macher, die Unterstützer und die Stammgäste, die jedes Jahr kommen. Insgesamt ist es eine sehr familiäre Angelegenheit.
      Unsere erste Veranstaltung war ein Besuch der Speyside Cooperage, also eine Küferei, welche Fässer herstellt bzw. repariert. Es gibt eine große Halle, in der etwa 15 Arbeiter im Akkord alte Fässer auseinander nehmen, schleifen, sägen, austauschen...und sie wieder zusammenbauen, das alles macht reichlich Krach. Die Arbeiter machen das in großer Geschwindigkeit, ein Fitnesstudio brauchen die Jungs auf jeden Fall nicht. Hinter der Werkhalle sind tausende Fässer pyramidenförmig aufgestapelt, ein beeindruckendes Bild, auch wenn momentan eher weniger Fässer gelagert waren, als bei meinem Besuch vor drei Jahren.
      Bis zum nächsten Event war dann eine gewisse Lücke, ich nutzte sie, um kurz mal bei Mortlach vorbeizuschauen, Ulli um Suppe zu essen. 15:30 jedenfalls startete die Bustour zu Glen Keith nach..Keith. Neben Strathisla und Strathmill ist Glen Keith sowas wie die unbekannte dritte Distillery im ca. 4500 Seelen-Nest Keith. Glen Keith wurde erst Ende der 1950er Jahre gebaut und war zuletzt von 1999 bis 2013 geschlossen. Die Besitzer, der Konzern PernodRicard ersetzte das komplette Interiour und hat nun eine der modernsten Brennereien überhaupt. Die Führung machte Distillerymanager Brian Macaughly, der auch für die benachbarte Strathisla Brennerei zuständig ist, bei Glen Keith zum ersten mal. Anschliessend gab es noch zwei fasstarke Glen Keith im Chivas Regal Tastingroom ...
      Danach ging es zurück nach Dufftown, wo das nächste Event wartete, der offizielle Auftakt namens "It started with a big drum", vom Whiskyshop Dufftown. Es gab den neuen Mortlach OA NAS 43,5%, (nett, aber über 70£ für eine 0,5 l Flasche...nein danke) , den Highland Park Dark Origins, (wird möglicherweise demnächst im Offside offiziell vorgestellt...) und einen 1991er Glenfarclas Family Cask, der schon sehr, sehr lecker war, aber mit 200 £ leider zu teuer ist...
      Kurz was gegessen, ging es weiter zu den Mates Of The Whisky Museum, ich kürze etwas ab, als Member bekommt man ein Buffet und etliche Whiskys zum probieren, das taten wir...später gab es noch zwei Bier im Royal Oak mit Whiskyfreunden aus Hamburg (Jan (HamburgMalt) und Roger)
      ... Und jetzt... Reicht es für heute...morgen früh steht Glen Elgin und BenRiach auf dem Plan...
      "Wir sind Männer, wir trinken keine Fanta !" :slainte:

      Wolf-Dieter Ahlenfelder (1944-2014) Deutscher Schiedsrichter


      mclarsen.de
      Nordschottland, Orkney und Speyside... Reisebericht Nr. 5 / Kapitel 13

      Festival Tag 2, auf dem Programm steht heute die Busfahrt zu Glen Elgin und BenRiach. Beide Brennereien befinden sich außerhalb der Stadt Elgin, mit 20.000 Einwohnern ziemlich groß und so eine Art Verwaltungssitz der Region Moray. Glen Elgin gehört zu Diageo und kann normalerweise nicht besichtigt werden. Der Whisky geht zu 99,5% in die konzerneigenen Blends wie Johnnie Walker, Bells oder White Horse. Dreimal in der Woche kommt ein Tanklaster und holt den produzierten New Spirit (so heißt der Whisky bevor er sich so nennen darf, nämlich wenn er noch nicht drei Jahre im Eichenfaß reifte). Eine Fassabfüllung gibt es bei Glen Elgin nicht. Zum Abschluß der Führung gab es im Büro einen 15jährigen Glen Elgin von Gordon & MacPhail aus dem Sherryfaß.
      Nur einen Steinwurf entfernt liegt BenRiach, was das nächste Ziel war. Bei BenRiach bekam ich letztes Jahr eine super ausführliche Führung mit ganz vielen Proben direkt aus dem Faß, darauf freute ich mich heute leider vergebens. Da in der Vergangenheit einige Besucher zu übereifrig waren, das allzu öffentlich bei Facebook & Co. zu posten, dürfen keine Fassproben mehr gezogen werden, schließlich handelt es sich um unversteuerten Alkohol. ...naja, die heutige Führung war ok und im Anschluß gab es 5 Drams von eher seltenen BenRiach Abfüllungen, darunter ein 1977er aus dem Rotweinfaß.
      Abends stand noch ein sehr traditionelles Ereignis auf dem Zettel : Stramash...das ist nichts obskures zu essen (wobei es durchaus klingt, als wäre es die Milz eines schottischen Drachens...), sondern ein musikalisches Event der Einheimischen mit Musik, Tanz, dazu etwas zu essen, freilich auch Getränke. Da ich ja eine bekennende NICHT-Tanzmaus bin und diesem Event nicht zum erstenmal beiwohnte, dachte ich, es reicht, im richtigen Moment auf Toilette zu gehen, um nicht irgendwelche obskuren einheimischen Tänze mitmachen zu müssen. Das Timing hat nicht funktioniert, die Oma aus dem Whiskymuseum (min. 80+)... Holte mich auf den Tanzboden bevor ich überhaupt begriffen hatte, was los war...nun ja, ich habe mir große Mühe gegeben, mir die Tanzschritte zu merken, bin mir aber sicher, das es höchstwarscheinlich ziemlich blöd aussah... Egal, das Event selbst ist ein Highlight für die Locals und besonders für die ältere Generation, eigentlich nix für mich, aber irgendwie gehört es dazu.
      Morgen gehen wir getrennter Wege, Ulli macht die Seven Stills Tour in Dufftown, ich mache eine Tour nach Elgin in die Glen Moray Distillery... Und werde berichten...später...
      "Wir sind Männer, wir trinken keine Fanta !" :slainte:

      Wolf-Dieter Ahlenfelder (1944-2014) Deutscher Schiedsrichter


      mclarsen.de