SMWS 53.214, Caol Ila, “Seafood cocktail”, 17 Jahre

      SMWS 53.214, Caol Ila, “Seafood cocktail”, 17 Jahre

      Hallo an alle Whisky-Wochenendegenießerinnen und -genießer,

      nun sind wir auf Islay angekommen auf unserer Pre-Bottling-List Reise.

      Die Fakten:
      SMWS 53.214
      Alter: 17 Jahre
      Cask Type: Refill Hogshead Ex-Bourbon
      Dist. 03.09.1996
      Alk.geh.: 57,8%
      Blindverkostet in blauen Riedel-Tastinggläsern

      Nase:
      Wuchtige Aromen nach Phenol, Iod und heftigem Feuerrauch bilden den ersten Geruchseindruck dieses Single Malts. Kurz darauf folgen Vanille und gerösteter Sesam. Dann ein Säureeindruck als rieche man in ein Glas Weißwein mit leicht stechender Alkoholnote. Die Nase ist voll und komplex. Zum Abschluss findet sich dann sogar salziges Popcorn.
      Mit Wasserzugabe wird das Vanillearome stärker und es entwickeln sich mehr Fruchtaromen nach Mirabellen und Nektarinen. Ergänzt wird der Geruch nun durch eine schöne Würze. Der Eindruck nach geräucherter Crème brulée mit grünen Walnüssen als Begleitung bietet dann den nächsten Kick. Manche mögen auch Cashew-Nüsse finden.

      Geschmack:
      Der Geschmack bietet pur einen cremigen Beginn mit Vanille, Süße, aber auch eine deftige Phenolnote, Iod und wieder die bekannten Walnussnoten. Der Körper ist voll und die Komplexität hoch.
      Mit Wasser wird der Geschmackseindruck weicher, cremiger und süßer. Auch die Vanillearomen kommen nun stärker voran und die Fruchtnuancen werden nun wirklich schmeckbar. Doch auch hier ist natürlich der Phenol- und Rauchton deutlich wahrnehmbar, obwohl nun noch runder eingebunden. Auch Töne nach Mottenkugeln und über Hickoryholz geräuchertem Schinken sind zu finden. Hochkomplex.

      Abgang:
      Ölig und lang verabschiedet sich diese Abfüllung mit grünen Walnüssen, Phenol und Rauch sowie einer runden Süße, als lecke man an gerade ausbrennenden Holzscheiten mit Honigüberzug. Mit Wasser wird der Eindruck weicher und runder, sonst gleich.

      Fazit:
      Phenol-, Iod- und Rauchnoten sind wuchtig und doch deutlich erkennbar. Nichts desto trotz sind sie aber gut eingebunden in die restliche Umgebung. Für einen Malt dieser Brennerei überraschend wuchtig in Bezug auf Rauch und Phenol. Aber interessant zu sehen, wie gut dieser Whisky reift und was in dieser Brennerei steckt. “Well balanced”.

      Gelegenheit zu Trinken:
      Wunderbar als Begleiter zu einer Robin Laing CD, mit besten Freunden oder zu einer Zigarre geeignet.

      Slainte
      Openmind