Gewinnmarge Whiskydestillerien

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      Hier die bösen, bösen Konzerne, da die armen, armen Schotten, die in den Destillerien in ihr Gläschen weinen und die Entwicklung bedauern. Ich denke, so schwarz-weiß ist es dann auch nicht. Auch in Schottland hat man nach meiner Meinung sehr wohl gemerkt, dass sich mit Single Malt z. Z. richtig dick Geld verdienen lässt und macht bei dem Spielchen durchaus nicht nur unter Zwang mit. Mir ist jedenfalls nicht aufgefallen, dass z. B. bei Glenfarclas, Glenfiddich oder großen UA´s die Entwicklungen vollkommen anders sind.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Ahab“ ()

      Alastor schrieb:

      Mir ist jedenfalls nicht aufgefallen, dass z. B. bei Glenfarclas, Glenfiddich oder großen UA´s die Entwicklungen vollkommen anders sind.

      Die haben keine Hypepreise wie Ardbeg oder HP. Marketing kostet Geld. Glenfarclas war ja lange sehr preisstabil, grade bei Standardflaschen. Glenfiddich hatte nur den Snow Phoenix als Hypeabfüllung.

      Standards funktionieren immer nur in einem bestimmten Preisrahmen. Da nehmen sich die Unternehmen nicht viel. Egal ob Konzern oder Familienunternehmen. Und wenn Du Ardbeg und Highland Park erwähnst, so sind der Ardbeg 10 und der HP 12 auch nicht so sehr durch die Decke geschossen. Es sind die limited Editions, die Sonderabfüllungen und die älteren Sachen die so nach oben gegangen sind. Und das ist nach meinem Eindruck ganz allgemein so.

      paklu schrieb:

      Aber ich glaube auch Glenfarclas wird fleißig an der Preisschraube drehen. Kann man sich als Unternehmen ja auch nicht entgehen lassen.

      Das ist die Frage. Und ich bin mir noch nicht sicher, wie die Antwort ausfallen wird. Es gibt seit einigen Monaten immer wieder deutliche Signale, dass der Markt längst nicht mehr alles aufnimmt - insofern wäre ein auf Nachhaltigkeit gepoltes Unternehmen (was Familienbetriebe fast immer sind, Aktiengesellschaften dagegen eher nicht) gut beraten, nicht allzu kurzfristig zu denken. Merke: Einen ernsthaft vergraulten Kunden kriegst nur sehr, sehr schwer wieder zurück.
      "If you listen to fools - the mob rules!"
      Ronnie James Dio

      Alastor schrieb:

      Mir ist jedenfalls nicht aufgefallen, dass z. B. bei Glenfarclas, Glenfiddich oder großen UA´s die Entwicklungen vollkommen anders sind.

      Die haben keine Hypepreise wie Ardbeg oder HP. Marketing kostet Geld. Glenfarclas war ja lange sehr preisstabil, grade bei Standardflaschen. Glenfiddich hatte nur den Snow Phoenix als Hypeabfüllung.


      Die UAs haben keine Hypepreise? Dann schau Dir doch mal an was G&M, Douglas Laing, Hunter Laing, etc. mitterweile für Ihre Abfüllungen nehmen. Ausnahmen wie Signatory bestätigen die Regel!

      HamburgMalt schrieb:

      paklu schrieb:

      Aber ich glaube auch Glenfarclas wird fleißig an der Preisschraube drehen. Kann man sich als Unternehmen ja auch nicht entgehen lassen.

      Das ist die Frage. Und ich bin mir noch nicht sicher, wie die Antwort ausfallen wird. Es gibt seit einigen Monaten immer wieder deutliche Signale, dass der Markt längst nicht mehr alles aufnimmt - insofern wäre ein auf Nachhaltigkeit gepoltes Unternehmen (was Familienbetriebe fast immer sind, Aktiengesellschaften dagegen eher nicht) gut beraten, nicht allzu kurzfristig zu denken. Merke: Einen ernsthaft vergraulten Kunden kriegst nur sehr, sehr schwer wieder zurück.

      Und das gilt auch z.B. für Springbank! Und wenn einem mache Springbankabfüllung zu teuer vorkommt, dann sollte er mal deren Preise in GB oder in Luxemburg gegenchecken. Mitunter ist auch mal ein Importeur für Phantasiepreise zuständig. :rolleyes:
      Viele Grüße
      Martin
      ... grundsätzlich sind die Konsumenten - also wir - ja Teil dieses "Spiels". In hier sprechen die in vielen europäischen Ländern seit 2013 zurückgehenden Verkäufe (in Flaschen) eine eigene Sprache. Noch ist das beim Umsatz nicht angekommen - durch die gestiegenen Durchschnittspreise pro Flasche. Vom Gewinn reden wir auch nicht.

      Und leider machen die Asiaten und Teile von Russland bzw. Südamerika auch nicht mit. Man hofft auf ein Platzen der Blase, aber danach sieht es nicht aus.
      Mitglied der Bergsträsser Maltfreunde / Schottland- & Single Malt-Liebhaber (Ardbeg, Bowmore, Brora, Glenfarclas und Glen Grant)

      HamburgMalt schrieb:

      (...) insofern wäre ein auf Nachhaltigkeit gepoltes Unternehmen (was Familienbetriebe fast immer sind, Aktiengesellschaften dagegen eher nicht) gut beraten, nicht allzu kurzfristig zu denken. Merke: Einen ernsthaft vergraulten Kunden kriegst nur sehr, sehr schwer wieder zurück.

      Grade wenn man "nachhaltig" denkt verhökert man nicht die ganze Suppe aus dem Vorrat wenn die Nachfrage ansteigt. Was willste machen wenn die Leute Dir das Zeug wie blöde wegkaufen? Entweder ist Dein Lager irgendwann leer, oder die Kunden gehen leer aus.
      Um ehrlich zu sein glaube ich das ganze Gedöns mit den leeren Lagern nicht. Die Shops sind voll mit Whisky in allen Altersklassen, Glenfiddich 12 - 18 steht zB in jedem Supermarkt. Das Beispiel hinkt ein bisschen, aber Whisky boomt nun schon etwas länger, gerade 10-15 Jährige sollten en masse verfügbar sein.
      Ich persönliche hatte noch nie Probleme, Whisky zu kaufen.
      Wenn Whiskys verschwinden, dann wohl eher aufgrund einer Entscheidung des Managements.
      Allgemein hat ja GF die Preise dieses Jahr schon ordentlich angezogen (s. Family Casks) und der Standard 40yo (der demnächst in einer neuen Auflage kommt) wird sicher ein gutes Stück mehr kosten als der noch erhältliche 40yo.
      Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten. (Karl Kraus)

      Schmausel's Sample-Bar

      (Sollte es Probleme beim Öffnen der PDFs geben, einfach PN an mich)
      Der Wirtschaft geht es besser und dann geht es den Leuten besser und sie haben mehr Geld für Luxusgüter übrig. Bruichladdich verkauft seine Barleys, Macallan hat mit seinen 1824 mehr Umsatz/Gewinn denn je und sogar der miese Founders Reserve von Glenlivet geht über die Ladentische. Bei dem Gerenne und Gehype wundert es mich nicht, dass viele Brennereien auf solche Coreranges umstellen und einen großen Rest in ständigen & überteuerten limited Editions raushauen. Es funktioniert ja. Wenn sie uns jetzt noch dazu treiben, dass auch die limitierten nur noch NAS sind, dann haben sie gewonnen. Zumindest sehe ich die Sache so. Ich finde das sehr schade. Ein Lichtblick wäre, wenn jetzt die ungehypten Brennereien aus ihren Löchern gekrochen kämen und günstig anbieten würden. Auch mal mit Serien und etwas exotischeren Finishes als Oloroso/PX auf sich aufmerksam machen würden. Aber viele von ihnen ändern nichts und heben einfach ihre Preise mit an. Dabei haben doch viele von denen guten Whisky.. Ich sehe kein Ende bei den Preisanstiegen. Den Leuten geht es wie gesagt immer besser. Hier und auch überall anders auf der Welt. Russland, China, Indien und teilweise der US Markt kommen erst noch so richtig ins rollen. Die werden doch gerade mit den Fässern angefixt, die uns vorenthalten werden. Wenn die erst mal alle "geil" auf schottischen Single Malt sind, dann können wir uns glaube ich über jeden "günstigen" Tropfen freuen. Folglich werden Nachfrage/Preise meiner Meinung nach eher explodieren als alles andere. Dazu kommt, dass nur wenige Brennereien auf die Idee kommen ihre Kapazität zu erhöhen. Lieber sofort schnelles Geld mit 10y und NAS machen.
      Grüße..!

      Man of Skye schrieb:

      ... Die grundsätzliche Frage bleibt - was können wir überhaupt noch tun? Die ganzen Kommentare klingen durch und durch pessimistisch und hilflos. Haben wir Verbraucher gar keine Macht?
      Ich glaube nicht. Die paar Freaks, die sich in die Foren verirren gehen in der Masse unter und bewegen glaube ich nichts. Selbst wenn jetzt alle zB NAS Xy boykottieren würden, dann würde (wenn überhaupt/wahrscheinlich nicht mal) die Abfüllung nur hier verschwinden und sonst nichts. Die anderen würden gleichteuer bleiben und alles andere wäre so wie es auch mit der Abfüllung gewesen wäre. Wahrscheinlich würden wir uns wenig später für den gleichen Inhalt mit anderem Etikett und in limitierter Form die Köpfe einschlagen.. :ups:

      Wir haben keine Macht was das angeht. Wenn wir es nicht wollen, dann kauft es eben ein anderer. Es ist dabei auch nicht unwahrscheinlich, dass dann sogar noch mehr damit verdient wird.
      Grüße..!