Sammler ... Quo Vadis ?

Meine "Sammlung" nenne ich eher "Ausstellung, mit ständig wechselnden Exponaten". Da werden ganze Sammlungen gekauft und wieder verkauft. Nur ganz wenige Whiskys behalte ich für mich persönlich, sie werden geöffnet. Der große Rest wird immer wieder durchforstet und nicht wenige Flaschen wandern in den Ausschank auf Messen. Das hat mit schon oft böse Blicke eingebracht, weil ich die Flaschen nicht verkaufen wollte. Damit lebe ich allerdings sehr gut.
"Whisky is made for drinking" ist mein Leitspruch, der wird auch in die Tat umgesetzt.
Es wird nur das Geld für Sammlungen aufgewendet, das ich nicht zum Leben brauche. Dann wird eben auch mal nicht gekauft, obwohl zwei neue Laphroaig für die Lounge dabei sind. Das Jahr ist ja noch jung, warten wir mal ab, was in diesem Jahr so passiert.

Guten Abend zusammen,

spannendes Thema, interessante Beiträge, viele neue Gedanken. Danke dafür.

Ich denke, die Grenze zwischen Leidenschaft und Sucht ist oft sehr schmal. Das trifft nicht nur beim Thema Whisky zu.

Carsten

Ahab schrieb:

Das sammeln an sich ist für mich auch nicht wirklich spannend, sondern die Jagd.

In einem Satz auf den Punkt gebracht, Käptn!

Ich hab das Sammlergen definitiv in mir (glenlivetsammlung.de/), bin aber inzwischen weitgehend geheilt davon

Die Gründe sind vielfältig : Ich hab angefangen zu sammeln, als man bei Krüger & Co. noch für 25 oder 30 Euro (wirklich!) nette Glenlivet Abfüllungen bekam, davon kann ich heute nur noch träumen. Zudem ist man als Sammler immer zwiegepalten: Einerseits möchte man jede der Flaschen der eigentlichen Bestimmung zuführen, andererseits ist sie dann halt weg - und die Sammlung "geschädigt". Es macht mir auf Dauer einfach keinen Spass etwas zu sammeln, dessen Wert gerade darin liegt, es zu vernichten

Aber eines ist sicher: Mit Spekulation hat das bei mir nix zu tun, entweder wird die Flasche mit Genuss geleert oder sie bleibt wo sie ist. Verkauft wird nichts. Können dann meine Jungs machen, wenn ich nicht mehr auf diesem Planeten weile (wenn bis dahin noch was übrig ist ). Der wirklich nette Nebeneffekt der früheren Sammlerei ist, dass mit die neuzeitlichen Preise völlig am ..... vorbei gehen.

Glenpitt schrieb:

Mein erster Whisky war 1972 ein indischer. Manchmal denke ich ich hätte es dabei belassen sollen.

Mahatma Durscht... Mahatma geen Durscht...
Da Ghandi Wahl nich so schwer sin...

Bobafett schrieb:

maltlovinglawyer schrieb:

Die Bilder, die Markus verwendet hat, sind etwas veraltet. Mittlerweile musste ich für die 440 Arrans Schwerlastregale kaufen. Anders habe ich die nicht mehr sinnvoll im Keller untergebracht.

nix für ungut, aber das wäre mit jetzt zu "industriell"

Echtholzregal im Koloniealstiel wäre doch 10x schöner....

Man parkt doch den Ferrari auch nicht auf nem matschigen Parkplatz....

Etwas mehr Stil meine Herren!

Nun ja, ein Keller ist ein Keller ist ein Keller, erst recht in einem 100 Jahre alten Haus mit 60er Natursteinmauern. Und vorher schon hatte ich mir ein Regal versaut, weil die Feuchtigkeit im Keller einfach immer vorhanden ist. Und deshalb habe ich tagsüber in den warmen Monaten immer einen Entfeuchter laufen. Da wären mir Echtholzregale im Kolonialstil zu teuer, sorry.

Bei mir hat das Sammlergen keine Auswirkung, und das ist auch gut so. Nicht das ich Sammler verurteile, warum auch, ich sammel nur nicht.
Und in der langen Zeit in der ich Whisky trinke habe ich immer so 30 - 40 Flaschen im Keller, diese haben allerdings eine hohe Futuationsrate.
Gerne häufe ich so 10 Flaschen zu einem Thema an, die dann bei einer Korkenzieher-Party mit Freunden ihrer Bestimmung zugeführt werden. Und das finde ich auch das Schönste dabei; jagen, finden,einladen, entkorken.
LG Helmut

rednose schrieb:

Ich schreibe mir z.B. nicht den Einkaufspreis auf. Ich vergleiche auch nicht, was die Pulle die ich 199x gekauft habe heute wert wäre. Mir ist sie lieb und teuer. Da ist mir egal was andere dafür geben würden. Das ist auch beim öffnen so. Ich würde sie eh nicht verkaufen also kann ich sie auch auf machen. Der Wert meiner Sammlung ist für mich noch nie monetär bewertbar gewesen. Und ich finde, das ist auch gut so.

Eine weise Entscheidung!

Ich hab leider die Einkauspreise alle im Excel (bin halt ein ordentlicher Mensch) und das verleitet definitiv dazu, ab und zu mal das Netz nach aktuellen Preisen zu durchforsten. Ich hab z.B. paar alte Littlemills, die damals keine 50 € gekostet haben (und ja mehr eigentlich auch nicht wert sind), die hab ich damals ganz klar zum Trinken gekauft - sind alle noch zu, weil "zu teuer" für mich. Verrückt....

Jaja so ändern sich die Ansichten und auch ich bin froh, daß ich vor ca. 2 Jahren beschlossen habe der "Sucht" nicht weiter so konsequent zu folgen. Das Ziel eine "komplette Laddie" Sammlung zu erreichen, habe ich bei ca. 1000 verschiedenen aufgegeben. Irgendwann fragt man sich schon, ob das noch "normal" ist, wenn man tage- wochen-, monatelang einer Abfüllung hinterher hechelt :-)


OA Abfüllungen ja (ist dank geänderter Abfüllpolitik meiner Lieblingsdestillerie kein Problem mehr) aber keine UAs, Private bottlings, etc. mehr. Hat sicherlich auch mit der allgemeinen Preisentwicklung zu tun. Trotzdem muß ich gestehen gebe ich (nocht) nicht viel weniger Geld für Whisky aus, sondern das wird eher verlagert um mal etwas anderes auszuprobieren oder man legt sich von den besonders Leckeren lieber ein Fläschchen mehr zur Seite als in "Breite" zu gehen. Komplett aufhören mit dem "Laddie sammeln", könnte ich momentan (noch) nicht, aber wer weiß was in ein paar Jahren ist. Kilchoman hatte ich auch mal als "Zweitdistille" angedacht, aber ehrlich gesagt, finde ich 200 in etwa gleich schmeckende Bourbon Cask Abfüllungen auch nicht besonders prickelnd. Bei neuen Destillerien hat man ja irgendwie die Hoffnung, diese von Anfang an begleiten zu können.



Der Beginn einer "Sammelleidenschaft" hat sicherlich immer etwas mit Emotionen zu tun (z.B. Jahrgangsabfüllungen, bestimmte Themen, Destillieren) alles andere ist eher das angesprochene "Investmentverhalten".


Entspannte Grüße aus dem "Laddieland" :-)

Die Frage ist doch, wie so häufig, wo man die Grenze zieht. Im Übrigen freue ich mich immer, wenn jemand, dessen Muttersprache nicht Deutsch ist, von seinen Sprachkenntnissen Gebrauch macht. In diesem Fall bin ich nicht so sicher.

Ahab schrieb:

Und "nur" zum öffnen und trinken kauft man ja auch noch die eine oder andere Flasche.

Ach, echt jetzt?
Ich dachte, dass man Whisky nur zum sammeln kaufen kann.
Und vielleicht für Flaschneteilungen.

Ja wenn das so ist - Slainte

DunklerRabe schrieb:

Die Frage ist doch, wie so häufig, wo man die Grenze zieht. Im Übrigen freue ich mich immer, wenn jemand, dessen Muttersprache nicht Deutsch ist, von seinen Sprachkenntnissen Gebrauch macht. In diesem Fall bin ich nicht so sicher.

Da bin ich mir auch nicht so sicher