Überangebot riskiert die schottische Whisky-Zukunft

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      Überangebot riskiert die schottische Whisky-Zukunft

      eyeforspirits.com/2016/04/07/u…hottische-whisky-zukunft/

      Was meint Ihr?

      * Müssten da nicht auch die Preise runter gehen (zumindest bei NAS)?
      * Wie wird sich das Ganze weiter auswirken? Schließungen?
      * Werden die Qualitäten (z. B. Fässer) ausreichend sein?
      * ...

      Ein interessantes Thema, finde ich...
      Früher war mehr Signatur.
      Wie´s ausschaut, besteht wohl schon die Möglichkeit, dass bei den Massenproduktionen
      die Qualität schlechter wird. Nicht genügend Fässer, kürzere Reifezeiten.

      Da bin ich froh, dass ich mir in den letzten Jahren einen kleinen Vorrat von Top-Whisky´s ansammeln konnte - zu relativ humanen Preisen.
      Dieser sollte bis an mein Lebensende reichen (wenn ich nicht weit über 100 werde fettgrins )

      Ich hoffe sehr, dass die Preise nicht weiter so steigen werden. Sonst bekommt man bei jeder Flasche, die geöffnet
      wird, ein schlechtes Gewissen.
      Grüsse von

      Fassstärke
      Gerade bei den Fässern sehe ich auch Schwierigkeiten...

      Wo sollen denn z. B. genügend Sherryfässer - in denen wirklich guter Sherry (ausreichend lange) war - her kommen? Da habe ich ernsthafte Zweifel...

      ----
      Ich bin leider noch nicht sooo lange Whiskyfreund und Whiskysammler, da macht man(n) sich schon Sorgen... Was sollen bloß meine Kinder eines Tages trinken?!

      :ironie:
      Früher war mehr Signatur.
      Wo kommt die Info her, dass es keine Fässer mehr gibt? Jeder mit dem ich mich unterhalten habe - und dessen Meinung ich schätze, hat gemeint, dass es die immer noch gibt, man muss nur zahlen.

      Wie sagte passend dazu kürzlich Mr. Grant:

      PG: Wird es schwieriger, an gute Sherryfässer zu kommen? Bezieht Ihr alle Fässer aus der gleichen Bodega oder habt Ihr unterschiedliche Lieferanten?
      GG: Wenn es für dich in Ordnung ist, dass du für sie gut bezahlen musst, kannst du sie natürlich noch bekommen. Wir beziehen unsere Sherryfässer seit 1988 aus derselben Bodega.

      whiskyclub-fs.de/2016/04/04/de…glenfarclas-im-interview/

      Wer glaubt dass die Fässer knapp werden glaubt auch dass es einen Whisky-Engpass gibt und Alter auf dem Etikett den "Master-Blender" nur bei seiner Arbeit einschränkt :D

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Johnstons“ ()

      Johnstons schrieb:

      Wo kommt die Info her, dass es keine Fässer mehr gibt? Jeder mit dem ich mich unterhalten habe - und dessen Meinung ich schätze, hat gemeint, dass es die immer noch gibt, man muss nur zahlen.

      Und wenn man das nicht möchte, dann macht man sich welche. So teuer ist einfacher Sherry nicht. :ups:
      Aber das Thema hatten wir schon. :schlürf:

      .
      Samples: whisho`s Liste mit viel Port

      Laufende FTs:
      Erstmal Danke für die Links, sehr interessante Artikel!
      Besonders interessant fand ich den Aspekt, inwieweit zu hohe Preise und Premiumisierung den Markt schrumpfen lassen - ich kann das so nicht voll und ganz nachvollziehen, weil ja eigentlich z.B. 10-12jährige Standards in den letzten 10 Jahren (gemessen an der Kaufkraft) doch eher günstiger geworden sind. Tja, und inwieweit sich Blend und Single Malt im Markt schlussendlich langfristig beeinflussen hängt m.E. mit gesellschaftlichen Entwicklungen zusammen, die mit Whisky zunächst mal gar nichts zu tun haben (und trotzdem natürlich den Markt beeinflussen).
      Was ich sehe, ist ein kurz- bis mittelfristiger Engpass von Whisky (Single Malt) mit Ü20-30 Jahren. Außerdem mit Sicherheit auch wieder mal das Problem, dass ein sehr langfristig orientierter Produktionszyklus sich auf sehr schnelllebige Marktgegebenheiten nur unzureichend einstellen kann. Aber es gibt ja Destillen (Glenfarclas, Glenfiddich), die bewiesen haben, dass man mit kluger Planung doch einiges abfedern kann.
      Fässer: Ja, das scheint ja schon länger ein Problem zu sein. Auf der anderen Seite: Um einen durchschnittlichen Sherry-Fass-Whisky zu produzieren, vielleicht auch noch eher jung, reicht es ja offensichtlich tatsächlich aus, Fässer gezielt zu "pimpen". Quasi 1 Jahr mit Sherry traktieren, diesen dann "wegkippen" oder als Essig verkaufen und die Fässer nehmen für 5-7 Jahre Lagerung. Für die Spitzenprodukte wird es m.E. schon noch ausreichend Fässer geben - nur werden sie eben teurer.
      Preise: Ich gehe mittelfristig schon von einem kleinen Crash aus, d.h. die Industrie könnte, v.a. im Massenmarkt da schon ein Problem bekommen.
      Schließungen: Mit Sicherheit auch, wobei eher eben auch wieder temporäre Einmottungen erfolgen - und da man ja heutzutage viel automatisierter produziert, wird wahrscheinlich relativ problemlos intervallmäßig produziert werden können.
      Qualität: In der Breite stagnierend bis abfallend mit Tendenz zur Homogenisierung, in der Spitze eher "breiter werdend" mit mehr Auswahl, Qualität eher steigend, Preise exorbitant hoch weiterhin...

      so long, bis die Tage!
      Euer LM
      Bier. Macht aus armen Sündern fröhliche Seelen!

      Mein Lieblingstier: Der Zapfhahn..

      Samples: Samples vom Lord
      Sherryfässer waren doch schon immer teurer als Bourbon-Fässer. Aber auch wenn nun ein Fass anstatt 600€ auf einmal 2000€ kosten SOLLTE... auf 500l umgerechnet macht das jetzt nicht sooo viel aus.

      Man kann es drehen und wenden wie man will. Überall fallen die Preis dank immer "besserer" Industrialisierung nur beim Whisky steigen sie. Die Gründe kann man ganz gut im HP ICE Thread nachlesen.

      Ich betrachte das ziemlich emotionslos, da ich an Alkohol nicht so stark hänge dass ich mir "Sorgen" um die Zukunft machen müsste, aber für jede der Brennereien, die jetzt überdreht und in 10 Jahren schließen muss hebe ich ein Glas :)

      Bin gespannt welche Brennereien es treffen wird. Meiner Meinung nach ist es keine Frage des "ob", sondern des "wann". Ob die Preise fallen? Fraglich. Solange einzelne Flaschen für 300€ verkauft werden können reicht es auch einfach die Lagerhäuser zu füllen und die Produktionsmenge zu drosseln. Solange viele denken, dass Whisky die Rente sichert tut sich da wohl nicht viel, da kann der Absatz sinken wie er möchte.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Johnstons“ ()

      ... Ich glaube schon länger dass es in spätestens 5-10 Jahren wieder zu einem Destilleriensterben kommt weil sich der Trend dann wieder vom Whisky abgekehrt hat - NAS, Preisentwicklung und Qualität sei Dank - und gerade die Konzerne, siehe 1980er Jahre, mit den entbehrlichen Destillerien kurzen Prozess machen. Absehbar und hausgemacht aber scheinbar nicht aufzuhalten.

      Positiv dabei ist dass die kleinen und unabhängigen Destillerien davon profitieren und den Konzentrationsprozess überleben könnten. Vielleicht gilt 2025 ja wieder: "Quality first" - eine vage Hoffnung. :lechz:
      Mitglied der Bergsträsser Maltfreunde / Schottland- & Single Malt-Liebhaber (Ardbeg, Bowmore, Brora, Glenfarclas und Glen Grant)

      Man of Skye schrieb:

      ... Ich glaube schon länger dass es in spätestens 5-10 Jahren wieder zu einem Destilleriensterben kommt weil sich der Trend dann wieder vom Whisky abgekehrt hat - NAS, Preisentwicklung und Qualität sei Dank - und gerade die Konzerne, siehe 1980er Jahre, mit den entbehrlichen Destillerien kurzen Prozess machen. Absehbar und hausgemacht aber scheinbar nicht aufzuhalten.

      Positiv dabei ist dass die kleinen und unabhängigen Destillerien davon profitieren und den Konzentrationsprozess überleben könnten. Vielleicht gilt 2025 ja wieder: "Quality first" - eine vage Hoffnung. :lechz:
      Glaube es irgend wie nicht, da die ganzen großen auch noch andere Zugpferde haben mit denen sie ihr Geld verdienen. Sollte es beim Whisky schlecht laufen fahren Sie die gesamte Produktion runter und warten bis es wieder anzieht. In der Zwischenzeit deckt dann Rum, teure Taschen, Champagner, Luxusprodukte oder Cognac den Gewinn. ;)
      'Man muss dem Leben immer um mindestens einen Whisky voraus sein'

      Humphrey Bogart
      Blick in die Glaskugel ... gar nicht schwer. Die Konzerne werden das tun was sie schon immer getan haben. Sie schließen oder motten die Destillen ein, deren Spirit sie einfach ersetzen können und dessen Produktivität am schlechtesten ist. DIAGEO Brennereien in die nicht in Produktivität erfolgreich in den letzten 5 Jahren investiert wurde würde ich mal ganz schnell auf die Liste sammelswerte Destillen als Anlageberater setzen.
      Bei Einzelunternehmen und kleinen Herstellern kommt es schlicht darauf an, das sie bereits wirtschaftlich arbeiten. Kleine, neue Destillen werden es schwer haben frisches Kapital zu bekommen. Sollte dies notwendig werden ... wird das Buch der Lost Destilleries dicker.

      Und ich bin sicher, das wird keine 5 Jahre mehr dauern. Im Moment verdient man noch gutes Geld aber das ist genau die Zeit, in der man für die Zukunft vorausplanen muss. Gerade DIAGEO war schon immer ein Unternehmen das frühzeitig auf den Markt reagiert hat mit ungeliebten Maßnahmen.

      Zur Erinnerung 2009 (!)
      „Diageo, der wohlhabende und profitable internationale Getränkehersteller will 900 Angestellte bei Johnny Walker entlassen. Die Kilmarnock Verpackungsanlage sowie die Brennerei in Port Dundas sollen geschlossen werden und weitere Streichungen an anderen Produktionsorten sowie ein Outsourcing der Logistik vorgenommen werden. Im letzten Jahr erwirtschaftete Diageo 2226 Millionen Britische Pfund Profit, trotzdem sollen die Arbeitsplätze eingespart werden, um noch mehr Profit zu erwirtschaften."
      ___Mortlach.de

      ____ „Kühner als das Unbekannte zu erforschen, kann es sein, das Bekannte zu bezweifeln.“ Alexander von Humboldt

      Wir alle seins Brüder,
      Wir alle seins gleich!

      rednose schrieb:

      Zur Erinnerung 2009 (!)
      „Diageo, der wohlhabende und profitable internationale Getränkehersteller will 900 Angestellte bei Johnny Walker entlassen. Die Kilmarnock Verpackungsanlage sowie die Brennerei in Port Dundas sollen geschlossen werden und weitere Streichungen an anderen Produktionsorten sowie ein Outsourcing der Logistik vorgenommen werden. Im letzten Jahr erwirtschaftete Diageo 2226 Millionen Britische Pfund Profit, trotzdem sollen die Arbeitsplätze eingespart werden, um noch mehr Profit zu erwirtschaften."

      Nur um kurze Zeit später mit einer fetten Investition - in was war es denn noch gleich ?( - um die Ecke zu biegen u. sich für die schaffung von (vergleichsweise) einer handvoll Arbeitsplätze in div. Gazetten u. Blog feiern zu lassen ...

      Wie? Nein. Ich will hier DIAGEO als Konzern bzw. die Verantwortlichen dort nicht a.d Pranger stellen. Das wäre doch wohl zu billig. Die setzen auch nur um was "unsere" (Geld)Gier ihnen in's Buch schreibt.




      Weiterhin frohes schaffen noch, Det
      They won't appreciate your long experience. They'll only notice when we've gone.
      No one remember, not that I can see. That we were defenders, we were the free.
      Angebot und Nachfrage werden's auch hier hier in Zukunft regeln.
      Ob die Rationalisierungs- bzw. Industrialisierungstendenzen der letzten Dekaden ewig durch Marketing-Nebellichter kaschiert werden können, wage ich mal zu bezweifeln.
      Gute Bourbonfässer wird es auch in Zukunft ausreichend geben, gute Sherryfässer wird es zwar auch noch geben, aber eben nur wenige und teure. Dazu kommt, dass es für den Endkunden aufgrund der mangelhaften Deklarationspflicht nicht ersichtlich ist, ob ein Malt aus einem guten Sherryfass kommt, oder aus 'ner aufgepimpten Refilltonne.
      Meine Prognose ist, dass langjährig gereifte und qualitativ hochwertige Malts weiterhin teuer bleiben werden, es bei der Flut von jungen NAS-Abfüllungen für die Destillen bald aber schwer werden dürfte, da einen entsprechend großen Käuferstamm zu halten oder gar neue Käuferschichten zu gewinnen.
      So many malts, so little liver...