Sterben kritische Whisky-Stimmen im Internet aus?

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      Hi there,

      wenn es positive news gäbe, würden die sicher auch erwähnt.

      Die Frage ist, was ist positiv.

      Wenn man sich bei neuen whiskies die Presseerklärungen und die marketing Botschaften
      ansieht strotzen die vor Positivität.... im Sinne derer die den whisky auf den Markt bringen.

      Für uns als whisky Freunde und Konsumenten ist da oft nix positives zu finden.

      Das macht ja grade den Frust der blogger aus, die sich die Sinnfrage stellen.

      Greetings
      kallaskander
      Ah yes, predictability, a word that has come to define today’s whisky in so many ways.

      “Nowadays people know the price of everything and the value of nothing.”
      Oscar Wilde

      Es besteht keine Verpflichtung obigen post zu lesen, zu mögen oder zu kommentieren.
      Sollte eine persönliche Meinung enthalten sein, besteht weiter keine Verpflichtung, sich diese zu eigen zu machen.
      Hi there,

      hier ist z. B. wieder ein blogger, der auch eine schöne Zusammenfassung über den Stand
      der schottischen whiskies aus der Sicht eines Liebhabers gibt.

      divingforpearlsblog.com/2016/07/to-north-sea-go-we.html

      Greetings
      kallaskander
      Ah yes, predictability, a word that has come to define today’s whisky in so many ways.

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      Oscar Wilde

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      macwhisky schrieb:

      Zitat von »Thereal8«
      Ein Blogger, der ernstgenommen werden will, darf sich nicht von der Industrie mit Samples versorgen lassen.

      Das halte ich nicht unbedingt für falsch, nur darf die Meinung des Tasters und seine Neutralität nicht in Frage gestellt werden, selbst kritischer Statements.



      Im Prinzip bin ich bei dir, dass Problem das ich hier sehe ist folgendes: Du bist blogger xyz bekommst von der Destille ABC drei Sample (bsp. 15yo - 150€/FL, 20yo - 250€/Fl und 35yo - 1000€/Fl) und alle drei fallen bei dir aus verschiedenen Gründen durch. Das kann man sich am Anfang nicht erlauben, denn die Hand die einen füttert beißt man nicht! Andererseits kann man es den Bloggern auch nicht verdenken wenn sie Ihre Kosten reduzieren wollen. Sind wir doch mal ehrlich zu uns selber. Blogger sind teil der Marketingindustrie (Guerillamarketing/Trojanischesmarketing) genau so wie viele Kommentare bei Amazon und Co.
      Was in der Smartphonewelt als normal hingenommen wird scheint man in der Whiskywelt nicht akzeptieren zu wollen.
      Die Blogger müssen auch irgendwo von leben....und genau deshalb finde ich, muss gerade die Meinung von Testern in Frage gestellt werden.
      Nicht alle Blogger. Es gibt einige, die es nicht nötig haben, der Industrie nach dem Mund zu reden. Das sind zum einen die ganz großen und zum anderen einige, die das rein zum Privatvergnügen machen. Ganz vorne dabei ist Serge Valentin, der selbst schreibt, daß er regelmäßig mit Samples versorgt wird, aber seine Meinung nicht davon beeinflussen läßt.
      Sure they’ve always made NAS whiskies, but those were the cheapest ones. Like NAS–8–12–15–18–25. Not NAS–NAS–NAS–NAS–25. (Serge Valentin)

      SpiritSafe schrieb:

      Nicht alle Blogger. Es gibt einige, die es nicht nötig haben, der Industrie nach dem Mund zu reden. Das sind zum einen die ganz großen und zum anderen einige, die das rein zum Privatvergnügen machen. Ganz vorne dabei ist Serge Valentin, der selbst schreibt, daß er regelmäßig mit Samples versorgt wird, aber seine Meinung nicht davon beeinflussen läßt.

      Naja, von 10 Bloggern würden wahrscheinlich 10 im Brustton der Überzeugung behaupten, dass ihre Meinung unbeeinflusst bleibt. ;)

      Ahab schrieb:

      SpiritSafe schrieb:

      Nicht alle Blogger. Es gibt einige, die es nicht nötig haben, der Industrie nach dem Mund zu reden. Das sind zum einen die ganz großen und zum anderen einige, die das rein zum Privatvergnügen machen. Ganz vorne dabei ist Serge Valentin, der selbst schreibt, daß er regelmäßig mit Samples versorgt wird, aber seine Meinung nicht davon beeinflussen läßt.

      Naja, von 10 Bloggern würden wahrscheinlich 10 im Brustton der Überzeugung behaupten, dass ihre Meinung unbeeinflusst bleibt. ;)

      Nee is klar, verstehe ich voll & ganz - Serge als unparteiischer Taster :D
      Wäre fast darauf hereingefallen.
      Mitglied bei

      Berliner Whiskykarawane - Whisky Cup Winner 2010

      Torfkopf schrieb:

      Du bist blogger xyz bekommst von der Destille ABC drei Sample (bsp. 15yo - 150€/FL, 20yo - 250€/Fl und 35yo - 1000€/Fl) und alle drei fallen bei dir aus verschiedenen Gründen durch. Das kann man sich am Anfang nicht erlauben, denn die Hand die einen füttert beißt man nicht!
      Also wenn das Futter kacke iss, dann such ich mir doch lieber eine Hand, die wat Leckeres verfüttert. :D
      Das Leben ist zu kurz für schlechten Alkohol! :slainte:

      Komm, wir essen Opa! ...Immer beachten: Satzzeichen können Leben retten!!!...



      Vorweg: Bitte lasst die Cuttynews nicht sterben. Ich finde sie durchweg sehr interessant und denke auch, dass die kritischen Themen die interessantesten sind. Bei positiven Dingen gibt es eben nicht viel zu diskutieren. Da kann man dann nur sagen, dass man auch der Meinung ist und/oder dass man es gut findet, dass auch mal ein Lichtblick in der Szene beleuchtet wird.

      Generell bin ich nicht sicher wie das Ganze zu bewerten ist, denn ich selbst bin mir manchmal nicht sicher ob ich es an so mancher Stelle nicht übertreibe. Es gibt die Nerds und die Märchenprinzen.

      Auf der einen Seite macht es sehr viel Spaß sich mit dem Thema auseinander zu setzen und tiefer in die Materie einzutauchen. Sich kritisch über NAS, Marketing, Fasswirtschaft und Qualität auszutauschen. Aber es endet momentan nicht selten im Frust. Ich rege mich gerne über Märchenprinzen auf, aber auf der anderen Seite haben sie unglaublichen Spaß´an der Sache. Ist das falsch? Ist es schlimm sich mit Scheuklappen auf den Genuss zu konzentrieren? Wenn jemand Lust hat seine Notes zu verbreiten und Freude daran hat, dann freue ich mich für ihn und dann soll er das machen. Auch wenn dessen Notes aus jeweils 5 Aromen zu Nase/Gaumen/Abgang ohne jede Gewichtung, ohne jegliche Aussagen zu Mundgefühl, Intensität, Balance usw usw usw bestehen und ich die Punktzahl am Ende nicht werten kann, weil ich gar nicht weiß warum.

      Solche Blogs gibt es nun mal wie Sand am mehr und ich könnte auch nur 2% der Blogger "blind" an deren Texten identifizieren, weil der Rest aus meiner Sicht total oberflächlich ist. Aber was solls? Auch wenn die ganzen Bunten Dosen gesammelt werden, die aus meiner Sicht evtl. nicht ansatzweise so gut sind wie sie gemacht werden oder wenn bei wirklich KEINEM der Serge-Hypeflaschen etwas subjektiv störendes gefunden wird ist das so. Ist absolut ersetzbar, oberflächlich und steril, aber dann ist es eben so. Ich muss es nicht lesen.

      Es wäre zwar schön, wenn auch mal Sätze wie "der ist monoton und einfach, aber er trifft trotzdem genau meinen Geschmack" oder "der Port Ellen ist alt, rar und teuer, aber er erreicht mich nicht" fallen würden. Oder mal Vergleiche bzw. Erinnerungen "er /eine bestimmte Note erinnert mich an Whisky XY" bzw. Hinweise/Empfehlungen wie "wer den Glendronach 15 gut findet, der könnte hier glücklich werden". Passiert leider alles nicht. Viele sind so unendlich massenkompatibel und neutral, dass man nicht mal die Likes/Dislikes herauslesen und weiß was der Typ auf der anderen Seite überhaupt mag/schätzt. Das massenkompatible kann gewollt sein um Leser zu bekommen und die Neutralität weil man sich vielleicht nicht traut mal etwas genauer zu definieren. Das klingt im ersten Moment negativ, aber so lernt man es ja auch in der Base und bei 90% aller Notes die überall stehen. Wenn das jemandem gefällt und er Spaß daran hat, dann soll er es so machen.

      Phrasen dreschen, nachplappern, NAS = schlecht, Hypes = toll, teuer = gut, selten = gut, alt = gut. Alle Bewertungen im allgemeinen Konsens. Man will ja nicht als Neuling oder Ahnungsloser dastehen, also lieber an anderen orientieren. Gleichzeitig sagen, dass alles total subjektiv ist.


      Was die kritischen Themen abseits der Verkostungen angeht ist es ähnlich. Entweder es wird nicht diskutiert oder mit Ponyhof-Charakter. Sicher werden das Thema einige Leute satt haben, aber ich glaube die restlichen 90% interessiert es nicht/versteht es nicht und/oder will es gar nicht wissen. Lieber mit Scheuklappen händchenhaltend wie die Gummibärenbande singend um den Hype-Malt tanzen. Aber, ist das zwingend schlecht?

      Insgesamt sollte (wenns nach mir gehten sollte) zwar viel mehr "mutige" Meinung kundgetan werden, aber so muss es nicht laufen. Es ist aus meiner Sicht auch viel authentischer, wenn mal einer sagen würde, dass er etwas nicht weiß oder das er mal eine Mutmaßung anstellt, die er nicht belegen kann. Wenn man dazu sagt, was einen dazu veranlasst hat auf diesen Gedankengang zu kommen, dann ist das legitim und nachvollziehbar.

      Ich möchte niemandem etwas unterstellen und ich finde es auch gut, wenn einige einen gewissen Enthusiasmus mitbringen und ausleben. Ich verstehe es und finde es gut wenn sie ihr Ding durchziehen, auch wenn ihr Blog keinen großen Anklang findet. Man selbst muss es ja nicht nutzen. Folglich braucht man auch nicht über solche Dinge meckern, sondern kann sie einfach existieren lassen und tolerieren bzw. akzeptieren. Man geht auch nicht in Rumblogs und nervt dort mit Whisky herum oder so.

      Wenn ich manchmal bemerke, dass ich aus verschiedenen Gründen schlechte Laune wegen des Hobbys bekomme, dann wünsche ich mich auch teilweise an eine Stelle zurück an der ich absolut Ahnungslos war. Wünsche mir, dass ich mich über meinen ergatterten Malt freuen kann und ihn ohne Weiteres genieße. Was sollte es mich an der Stelle kratzen wenn mich dann jemand für oberflächlich, steril, massenkompatibel oder sonstwas hält?

      Es gibt aus meiner Sicht auch relativ renommierte Blogs, die sich noch in einer Highlandwelt aus Bergen, klarem Quellwasser, selected Casks usw befinden. Da sitzen Redakteure, die sich seit 20 oder mehr Jahren intensiv mit dem Thema beschäftigen und ein unglaubliches Wissen haben. Waren oft in Schottland und treffen bekannte Leute aus der Szene. Dann kommen dort unglaublich unkritische Artikel und Interviews mit schleimigen Brand Ambassadoren denen all ihre widerlichen und unwahren Worte grinsend abgenommen werden. "Danke, dass Sie uns besucht haben!". All so Zeugs. Die Artikel zu neuen Abfüllungen könnten geradewegs aus den jeweiligen Marketingabteilungen kommen. Man merkt die Freude in solchen Artikeln und das ist auch irgendwo schön, aber es ist einfach zu glatt. Aber wenn sie Spaß daran haben?

      Für meinen Geschmack sollte es genau in die andere Richtung gehen. Interessant wird es wenn man weiß was der Verkoster/Blogger/Kritiker für einen Geschmack/Einstellung hat und dazu steht. Lieber straight als beliebt. Bei so einem kann man alles viel besser werten. Auch wenn man nicht seiner Meinung ist und seinen Geschmack hat, kann man mit dem Wissen alles für sich übersetzen.
      Grüße..!
      @Quin

      Natürlich dürfen die CuttyNews nicht eingestellt werden, aber trotzdem wünsche ich mir auch positive News. Du schriebst richtigerweise, dass über "bad news" besser und intensiver diskutiert werden kann, weil man bei "good news" ja nur "seh ich auch so" schreiben könnte.
      Naja - schau dir die kritische Themen hier an. Das "seh ich auch so" erscheint auch sehr häufig.

      Grundsätzlich stimmt es schon, dass schlechte, kritische Themen lieber aufgenommen und diskutiert werden. Ist auch im Job oder z.B. Bei der Bewertung von Ärzten so, aber du schreibst doch selbst, dass dies häufig genug zu Frust führt! Das Positive ist normal und i.d.R. unsichtbar geworden, auf den negativen Seiten muss man rumreiten. Und selbst wenn bei einem negativen Thema mal ein positiver Aspekt drin ist (ein guter NAS zum Beispiel), bleibt es trotzdem negativ.

      Ich finde, es muss immer beide Seiten geben und beide müssen diskutiert werden. Daher würde ich mir wünschen, dass die CuttyNews genauso viele positive wie negative Themen aufgreifen würde.

      Also wenn ich in meinem Hobby nur noch Frust finde und dies mit anderen auch nur noch negativ diskutiere, dann such ich mir ein anderes Hobby
      Gründungsmitglied der "Zweebrigger Whisky Batscher"

      Malt Whisky - what else?

      Nach dem vierten warmen Jägermeister kann man schon mal worksen!!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Thereal8“ ()

      altstadtkneipe schrieb:

      Ich bin kein Blogger. Aber ich lese diese Blogs (mitunter).
      Und ich schrieb (mitunter) auch - z.B. beim "Highland Herold" und beim "Whisky-Botschafter" über Whisky. Beim erstgenannten waren/sind dies Blind-Proben. Beim zweiten verständigte man sich über das Sujet im Vorfeld der Veröffentlichung... ;)
      Wer die letzten Ausgaben verfolgt hat, wird festgestellt haben, daß da nix mehr von mir stand. - Warum? - Ich kann nur mutmaßen: wahrscheinlich bin ich mit meinem Geschreibsel ein "unternehmerisches Risiko". Nicht voraussehbar. Nicht kalkulierbar... Weshalb? - Der/die Herausgeber (er)warten (auf) einen Beitrag. Kommt der - und er ist (für sie aus welchen Gründen auch immer) so nicht veröffentlichbar, wird es schwierig und kompliztiert. Termine sind einzuhalten....
      Nun: warum sind denn manche Beiträge nicht veröffentlichbar? - u.a., weil sie mit der Darstellung in den journalistischen Textbeiträgen kollidieren, weil sie den "Werbeauftrag" konterkarieren, weil sie ein Produkt "schlecht machen"...
      Ich habe meine ursprünglichen Tasting Notes der betreffenden Tropfen hier im Forum stets in der Ur-Version (unrezensiert, ungekürzt, unverändert) eingestellt - stets auch mit dem Hinweis, daß und wo die verbleibenden Bausteine veröffentlicht wurden (oder auch nicht). Jeder kann (und konnte) sich also ein Bild von der Diskrepanz dieser beiden Darstellungsweisen machen.
      Exemplarisch verlinke ich nur mal
      Glenlivet Founders Reserve
      und
      Laphroaig Select.

      Ich glaube: in beiden Notes (ob man sie nun nachvollziehen kann - oder auch nicht) wird deutlich, warum sie so nicht veröffentlicht wurden...
      Und ich finde: in Bezug auf den Select bin ich froh, daß mein Beitrag nach dem vom Werner steht. - Ja. Auch ich empfinde mich nicht als "Handlanger", wenn man weiß, was man wem anpreist (oder auch nicht). Zumal ich DEN gar nicht wissend, worum es sich handelt, beschrieb... Also: vorurteilsfrei.

      Aber es ist schon interessant und vielsagend wer stattdessen jetzt so Tastingnotes im WiBo verfasst.
      ___Mortlach.de

      ____ „Kühner als das Unbekannte zu erforschen, kann es sein, das Bekannte zu bezweifeln.“ Alexander von Humboldt

      Wir alle seins Brüder,
      Wir alle seins gleich!

      Thereal8 schrieb:

      @Quin

      Natürlich dürfen die CuttyNews nicht eingestellt werden, aber trotzdem wünsche ich mir auch positive News. Du schriebst richtigerweise, dass über "bad news" besser und intensiver diskutiert werden kann, weil man bei "good news" ja nur "seh ich auch so" schreiben könnte.
      Naja - schau dir die kritische Themen hier an. Das "seh ich auch so" erscheint auch sehr häufig.

      Grundsätzlich stimmt es schon, dass schlechte, kritische Themen lieber aufgenommen und diskutiert werden. Ist auch im Job oder z.B. Bei der Bewertung von Ärzten so, aber du schreibst doch selbst, dass dies häufig genug zu Frust führt! Das Positive ist normal und i.d.R. unsichtbar geworden, auf den negativen Seiten muss man rumreiten. Und selbst wenn bei einem negativen Thema mal ein positiver Aspekt drin ist (ein guter NAS zum Beispiel), bleibt es trotzdem negativ.

      Ich finde, es muss immer beide Seiten geben und beide müssen diskutiert werden. Daher würde ich mir wünschen, dass die CuttyNews genauso viele positive wie negative Themen aufgreifen würde.

      Also wenn ich in meinem Hobby nur noch Frust finde und dies mit anderen auch nur noch negativ diskutiere, dann such ich mir ein anderes Hobby
      Bin da genau bei dir! :rauf: Ich würde es mir auch wünschen, dass wir öfter darüber fachsimpeln könnten, wie der eine oder andere gute Malt zustande gekommen ist und wie toll sich die Abfüllungen/das Programm einer Brennerei qualitativ verbessert hat usw..

      Aber es gibt immer mehr solche Abfüllungen wie im Beitrag über mir angesprochen wurden. Der Laphi Select ist dünn und noch trinkbar, aber bei weitem nicht so grausam wie der G'livet Founders Reserve. Ähnlich mies ist der Talisker Skye meiner Meinung nach. Es ist schon schade, dass solche Brennereien bzw. die Konzerne dahinter so ein schlechtes Zeug produzieren und dann auch noch Einführungstastings in verschiedenen Ländern mit ordentlich Tamtam dafür abhalten. Oder das Diageo den 750€ NAS Clynelish bringt und den Genießern gleich sagt, dass der für ein entsprechendes Klientel gemacht ist, welches eben solche Summen für exklusiven Whisky ausgibt.

      Irgendwie verliert die Sache dabei einen Teil ihres Charmes... Und solche Verhaltensweisen kann ich auch nicht ausblenden, wenn ich beim nächsten mal wieder eine gute Abfüllung in der Hand habe. Es ist einfach nur sehr, sehr schade. Selbst Glenfarclas, die immer durch gute Preise bestochen haben und als Privatunternehmen einen gewissen Sympathiebonus genießen, haben dann irgendwann angefangen mit ihren (zu jungen und wirklich schlechten) Passion, Springs & Dingens auf diesen Zug aufzuspringen. Und das obwohl es dort angeblich keinen Fassmangel geben soll. Dann war die ganze Geschichte auch noch exklusiv für Deutschland.

      Ich weiß nicht warum sowas von allen Seiten bejubelt wird und es scheinbar keine Reaktion nach sich gezogen hat. Es wundert mich einfach unglaublich das es vielen total egal zu sein scheint was sie kaufen. Ich denke beim Thema Whisky, hat sich die Käuferschicht mittlerweile von reinen Genießern zu Sammlern entwickelt, die auch gerne nebenbei mal einen Whisky trinken. Es wird dann immer von offizieller Stelle gesagt, dass man einfach probieren soll und sich dann selbst ein Bild machen soll. Aber entsprechende Abfüllungen sind fast nur noch limited Editions, von denen dann vieles nichts besonderes ist bzw. nicht so besonders wie es gemacht wird. Und wenn es dann doch etwas tolles ist, dann bekommt man nichts mehr nach. Im Allgemeinen ist das keine schöne Entwicklung und deshalb wundert mich nicht nur, dass so wenig kritische Stimmen im Internet gibt. Mich wundert fast noch mehr, dass immer noch fast alles hochgejubelt wird und jede neue limited Edition NAS schon vor Erscheinung zu einer legendären Abfüllung hochgejubelt wird.

      Ich bin kein Stinkstiefel oder will Unruhe verbreiten, aber es hat mittlerweile immer weniger etwas mit Genuss oder Qualität zu tun. Nun boomt der Whisky und es kommen viele neue dazu und kaufen alles leer. Soweit so gut. Ich habe mich an dieser Stelle gefreut, als ich gesehen habe, dass zB Glenturret bei dieser Gelegenheit eigene Abfüllungen auf den Markt bringt um sich so in den Fokus der Genießer zu stellen. Ich denke viele andere Brennereien haben ebenfalls das Zeug dazu und sollten diese Gelegenheit nutzen um sich einen Namen zu machen. Es gibt ganz einfach keinen besseren Zeitpunkt dafür. Und was passiert? Die 3 G'turret Abfüllungen sind ähnlich grausam wie Founders Reserve, Skye oder Passion/Springs etc.. Bei Talisker und Laphi meckert zudem auch keiner wenn die ihren jeweils achten dauerhaften NAS auf den Markt bringen. Die sind cool. Bei anderen wird sofort gemeckert wenn EIN einziger NAS angekündigt wird (bevor er probiert wurde). Wenn Blogger, Kritiker und Magazine dann auch noch auf den Ponyhof aufspringen und ganz offensichtlich sogar schlechte Kritiken rauszensiert werden, dann weiß ich auch nicht warum man solche Blogs/Magazine oder sonstiges noch lesen sollte. Und das bei aller Liebe zum kostenlosen und eigentlich sehr tollen Herold. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Redakteure dort alle die rosarote Brille aufhaben.

      Wenn die Kritik ausstirbt, dann machen solche Formate einfach keinen Sinn. Das kann man nicht ernst nehmen. Ob nun irgendwie gekauft oder tatsächlich begeistert.

      Ein Bekannter hat mal Reviews zu PC-Hardware geschrieben. Er wurde dann auch von einigen Herstellern gratis mit Hardware versorgt um zu testen und so weiter. Er hat ganz klar gesagt wie so etwas läuft. Selbst wenn es schlechtes oder belangloses Zeug ist, muss man irgendwas positives finden und hervorheben. Man bekommt nichts neues wenn man schreibt, dass es sich um nichts besonderes handelt und auch der Preis nicht wirklich günstig ist. Was auch immer an der Stelle hervorgehoben wird, ist einfach eine Lüge oder schön-geredet. Es bringt dem Leser nicht das, was er sich verspricht. Und in dem Fall ist das Review nicht ernst zu nehmen und wenn man das an einer Stelle macht, dann wirkt auch der Rest nicht mehr zwingend glaubwürdig.

      Wenn nun kein Lieferant dahinter steckt ist es eigentlich nicht wirklich anders. Was bringt es mir, wenn der X-te Verkoster sämtliche bunten BenRiach Dosen in den Himmel lobt? Das ist austauschbar, wie ich im anderen Beitrag schon sagte. Da lobe ich mir jeden Blog, der nicht in diese Kerbe schlägt und damit riskiert, nicht so viele Leser zu haben. Aber das wäre ehrlich, wirkt authentisch und auch dafür würde es interessierte Leute geben. Es gibt keinen der sich a) mal geschmacklich abgrenzt, b) keinen der mal Serges Wertung in Frage stelle oder c) sich auch mal deutlich von den Whiskybase Bewertungen entfernt. Wenn es doch einer tut, dann gilt er gleich als inkompetent und wird irgendwo in den Abgründen von Facebook in der Luft zerrissen. Und das bei einer Sache, bei der es unter anderem um Geschmack geht. Unkritischer Einheitsbrei... Keine Vergleiche zu älteren oder ähnlichen Abfüllungen. KEIN Wort über Qualität. Notes und eine Zahl - Ende. Es wird meistens auch nicht angegeben, was den Whisky überhaupt ausmacht. Es wird gar keine Vorstellung davon generiert, wie der Malt ist. Warum sollte man das lesen? Man ist nicht schlauer als vorher. Wenn es dazu dann auch noch keinerlei Kritik oder irgendwelche Abgrenzungen zu anderen gibt, ist es einfach belanglos. Da kann man lieber bei Whiskybase reinsehen und einen besseren Eindruck von mehreren Personen.

      Wenn so ein Blog von einer einzelnen Person geführt wird, dann muss er/sie einfach MEHR oder etwas ANDERES geben als Whiskybase oder andere Blogger. Aber es entwickelt sich einfach leichter und schneller wenn man sich anbiedert.
      Grüße..!
      Hi there,

      wie wäre die whisky Welt ohne diese kritischen Stimmen von außen?

      Dann sind da noch einige wenige, die den whisky mit Satire vor seinen Herstellern zu retten suchen.

      whiskysponge.com/2016/07/20/wh…to-angry-depressed-poets/

      Greetings
      kallaskander
      Ah yes, predictability, a word that has come to define today’s whisky in so many ways.

      “Nowadays people know the price of everything and the value of nothing.”
      Oscar Wilde

      Es besteht keine Verpflichtung obigen post zu lesen, zu mögen oder zu kommentieren.
      Sollte eine persönliche Meinung enthalten sein, besteht weiter keine Verpflichtung, sich diese zu eigen zu machen.
      Hi there,

      wie es aussieht ist ein blog zumindest als reiner whisky blog passee...

      pourmeanotherone.com/2016/07/24/pour-me-another-one/

      Greetings
      kallaskander
      Ah yes, predictability, a word that has come to define today’s whisky in so many ways.

      “Nowadays people know the price of everything and the value of nothing.”
      Oscar Wilde

      Es besteht keine Verpflichtung obigen post zu lesen, zu mögen oder zu kommentieren.
      Sollte eine persönliche Meinung enthalten sein, besteht weiter keine Verpflichtung, sich diese zu eigen zu machen.