Islay Jazz Festival 2016

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      Islay Jazz Festival 2016

      Angeregt durch Lars seinen Blog wollte ich auch mal wieder was schreiben:

      Islay Jazz Festival 2016

      Vielleicht eine Anregung für den Einen oder Anderen.
      Ich schreib hier mal einen kleinen Abriss über das diesjährige Islay Jazz Festival und nein Musik spielt keine Rolle.

      Atti und ich haben jedes Jahr unsere Männertour die uns immer nach Islay zieht und anschließend einen Tag in die Highlands oder Lowlands. Letzten Mittwoch war es wieder soweit und um 7 gings los Richtung Amsterdam genauer gesagt nach Ijmuiden denn dort startet die Fähre Richtung Newcastle. Früher bin ich oft bei Dünkirchen rüber und durch ganz England gefahren. Aber die Fähre ist einfach gemütlicher und bequemer. Dazu buche ich auch immer ca. ein ¾ Jahr vorher die entsprechende Kabine bei DFDS. Beim Buchen die Mahlzeiten nicht vergessen. Dann gibt es Buffet abends und morgens. Auf der Fähre geht’s dann mit Whisky schon los. Man kann dort sehr viel kostenlos probieren. Diesmal gab es als Highlight einen MacAllan und ein Laphroaig abgefüllt für 150 Jahre DFDS und schon glühten die Karten. Da Frau und Kinder von uns auch versorgt werden müssen, hieß es wieder einmal die Klamottenabteilung zu plündern. Abends kann man in der Compass bar gemütlich einige Drams trinken und Bier natürlich. Allgemein ist jedoch zu sagen, dass alles auf der Fähre sehr teuer ist. (Bier ab 3,50, Guiness 4,99). Wenn man möchte kann man ins Kino gehen aber wir gehen immer lieber zur Liveshow. Also für das leibliche Wohl ist schon gesorgt (man kann auch zocken z.B. Roulette).


      Das kann man auf der Fähre essen.

      Party hart mit Cocktails ;)

      Donnerstag früh dann ab nach Kennacraig. Nun fahre ich die Strecke schon ziemlich oft und trotzdem ist es immer wieder schön durch England und Schottland zu fahren. Der Linksverkehr ist eher angenehm. Wenn man dann bei Loch Lomond angekommen ist stellt sich sowieso eine innere Zufriedenheit ein. Schottischer Charme. Von Newcastle bis Kennacraig benötigt man ca. 4 bis 5h weshalb die Fähre nach Islay ab 18 Uhr zu buchen ist. Die Faktoren der Grenze und später der LKWs sind zu unsicher als dass man die 15.30 Uhr Fähre bekommt. Außerdem kann man so einen Abstecher nach Campbeltown machen. Das war auch unser Ziel doch als ich die Karten bei Kennacraig holen wollte, stand die 15.30 Uhr Fähre da und wir durften noch mit.
      Gebucht hatte ich ein B&B namens Laphroaig View. Die Zimmer waren groß und sauber. Klasse B&B. Frühstück war sehr reichlich. Gibt sogar ein Veganes Frühstück. Im Aufenthaltsraum konnte man Kaminfeuer mit Torf machen. Absolut genial. Dazu in den bequemen Sesseln mit einem Dram. Gleich am ersten Abend feierten wir bis 3 Uhr mit einem Amerikaner.


      Blick aus dem Fenster im B&B

      Torffeuer im B&B

      Da wir gerne essen gehen hatte ich das einzig wahre Lokal gebucht, in das wir jeden Abend einkehrten. Das Islay Hotel in Port Ellen. Da muss man auch zwingend Plätze vorbuchen sonst steht man da und könnte zur Not in der Bar essen. Es ist dort richtig teuer aber so guten Hummer, Krebse und Muscheln bekommt man sonst nirgends. Klar das Harbour Inn (Bowmore) ist auch nicht schlecht und das neue Restaurant Sea Salt ist auch gut aber eben nicht ganz so gut.

      Hummer im Islay Hotel!

      Scallops Muscheln und Austern gibts da auch

      Freitag gings dann ab nach Lagavulin, nach 2 erfolglosen Jazz Jahren (2014 gabs keinen und 2015 kam er erst sehr viel später raus) waren wir gespannt ob denn was da wäre. Und siehe da wir konnten ihn kaufen. Insgesamt 6000 Flaschen sind verfügbar also der sollte eine Weile reichen. Leider NAS. Da Lagavulin mittlerweise sehr genau darauf achtet, dass man nur 2 Flaschen kauft dürften die 6000 auch lange vorhalten. Dann ab zu Ardbeg.

      Café bei Ardbeg

      Sonst kam jedes Jahr an dem Wochenende der Supernova raus aber dem war nicht so, man sagte uns den würde es nicht mehr geben. Schade eigentlich aber es standen noch 2015er Supernovas, Perpetuums und Kildaltons rum. Schöne Dark Cove Gläser gabs und einen Darki holten wir zum trinken. Dann erstmal ab zu Laphroaig Sachen kaufen. Sachen? Ja dort gibs qualitativ gute Klamotten und Schirme, Rucksäcke etc. und alles zu einem guten Preis. Wir wurden gleich erkannt und es gab erstmal einen CS Batch 8. Dann den Lore und noch einen Triple Wood.

      Nun aber ab zu Bowmore. Wir wollten ein Handbottling, wurden ja 2 Jahre lang enttäuscht, da immer das Fass gerade leer war. Diesmal war es auch sehr knapp. Ein 1st Fill Bordeaux Barrique Bowi (cask 848, 61,3% ca. 240 Flaschen) wurde abgefüllt und nach uns war quasi kaum noch was drin und am nächsten Tag war das Fass erstmal weg. Glück gehabt. Und lecker ist er wow! Das Schöne ist, dass man den Stoff selber aus dem Fass ziehen muss, die Flaschen beklebt und das Etikett beschriftet. Das ganze findet unten im Warehouse in gemütlich dunkler Atmosphäre statt. Wie immer trifft man Gleichgesinnte, die auch öfter dort verkehren.

      Atti beim Abfüllen

      Dann ging es erstmal zum Mittag. In Bowmore gibt’s ein kleines Restaurant Cottage an der Hauptstraße wo man gut und schnell essen kann.
      Jetzt eine kleine Runde von Bowmore nach Bruichladdich denn dort warten ja die Valinches auf uns. Der Laddie Sherry (Crew 23, 61,2%,12yo, cask R09/155-023) hat Atti am besten gefallen, mir hingegen der Port Charlotte Valinch (Cask exploration 10, 12yo, Bourbon, 58,4%, cask R15/358-001, 328 Flaschen). Dazu noch einen schönen Octomore 7.4 ins Glas und die Welt war in Ordnung.

      Eskalation bei Laddie :P

      Jetzt rüber zu meiner ehemaligen Lieblingsdestille Kilchoman. Dabei nichts erwartet und auch nichts Großartiges erlebt. Den neuen Sauternes gekauft und T-Shirts und im Café ein Bierchen gezischt. Auf Nachfrage durften wir den Sauternes sogar probieren und waren angenehm überrascht. Wir haben auch einiges an Torf mitbekommen, was wir in unseren neu erworbenen Torf-Räucherhäusern verwenden konnten. Ich vergaß zu erzählen, dass Bowmore einen Shop hat in dem man sich kaputt kaufen kann. Allerhand Nippes aber auch was für Kinder oder Bücher etc. etc. Und dort gab es die besagten Häuschen. Oben ist auch ein leckeres Café .

      Kilchoman sollte die letzte Destille an diesem Tag sein na gut ein kurzer Stop bei Lagavulin ist ja immer drin. Der Tag auf Islay ist dann extrem schnell um und wir fuhren noch zum Port Ellen Lighthouse etwas Schiefer sammeln. Gläser und Flaschen machen sich gut auf original schottischem Schiefer. Abends wieder ins Islay Hotel. Wo sonst. Nur gabs keine Musik. Schade eigentlich. Livemusik gabs sonst jedes Jahr. Diesmal nicht.

      Auf dem Weg zum Schiefer sammeln.Die hübschen dürfen ja nicht fehlen.
      Teil 2:

      Tag 2 startete mit einem Ausflug zum Kildalton Cross wie jedes Jahr. Das Wetter war sogar hervorragend. Ein Foto mit dem Auto muss immer sein.

      Der Dicke am Kildalton

      Dann gings nach Bunnahabhainn. Ich mag die Destille nicht so sehr aber Atti muss zwingend hin und seit es die Hand Bottlings gibt, lohnt es sich auch. Alle Destillen lassen sich recht gut erreichen bis auf Kilchoman und Bunnahabhainn. Die Single Track nach Kilchoman ist dabei recht ok nur die nach Bunna ist ziemlich antrengend. Diesmal jedoch gab es kein Gegenverkehr. Noch nie erlebt. Ein Engländer ließ mich vor und musste sich sputen dran zu bleiben. Ich glaube 2013 kam uns da mal ein Schwerlasttransport entgegen und alle Fahrzeuge brauchten 20 Minuten um sich zu sortieren. Ist ja nicht schlimm. Es sind eher die Einheimischen die mit einem Affenzahn plötzlich vor dir stehen. Jedanfalls gabs wieder 3 verschiedene Handfilled 20cl Flaschen. Besonders der Sherry hats uns angetan. Davon wurde gleich eine aufgerissen. Mir haben die alten runden Flaschen aber besser gefallen. Diese sehen jetzt aus wie bei einer FT. Nun aber ab zu Caol Ila. Da gabs urplötzlich keine Feis Pullen mehr nur noch den 2016er. Sonst standen da alle seit 2013 rum. Den 15er probiert und für sehr lecker befunden. Schöne neue Jacken gekauft (für die Frau) und nette Gespräche geführt, da wir alleine waren. Wenn man bei 2 tagen islay noch Touren machen würde, könnte man kaum alle Destillen schaffen. Deshalb verzichten wir drauf. Einzig bei Laphroaig wollten wir zur Warehouse Tour aber die war tagelang ausgebucht warum auch immer. Nochmal alles Destillen abgeklappert, getrunken, gelacht und dann wieder essen gehen. Wir haben jeden Tag Meeresfrüchte gegessen, von Muscheln über Krebsen bis zum Hummer war alles dabei. Da keiner seinen Jazz aufruppen wollte, nahmen wir dort einen Dram zu je 19 Pfund ein. Die Preise…

      Teure Angelegenheit im Islay Hotel

      Dann begann der schicksalhafte Tag 3. Wir sollten ihnen begegnen! Morgens nach einem satten Frühstück ab zum Hafen von Port Ellen. Viel zu früh da, weil ich dachte die Fähre geht 9.15 aber sie ging erst 9.45. Egal Wetter schön und wie immer musste ich die Toilette einweihen (Atti hat da eher die Pionierblase) und laufe an 2 völlig fertigen Gestalten vorbei die halb schlafend im Hafenbüro saßen. Auf dem Weg nach draußen quatschte mich eine davon an und wägte ab ob er Stress wollte aber die blinzelnden lachenden Augen sahen nicht danach aus. Da stand dann der Nova und der Rawedo ausm Forum vor uns (seit Jahren miteinander zu tun, nie gesehen). Ach da konnten wir schön philosophieren. Das ging dann natürlich auch auf dem Schiff so weiter. Nach Attis Einwurf Brora der 70iger sind eh die besten bekam er von Ralph einen 81iger eingeschenkt. Wir staunten nicht schlecht. Die beiden Zeltler hatten genug um sich warm zu halten. Immer wieder füllte sich Attis Glas mit Laga Jazz so dass nachher im Auto die Aussage kam er sei völlig blau. Das war wohl die netteste Begegnung in diesem Jahr, wir danken euch dafür!

      Die beiden mussten mit dem Bus weiter und wir fuhren zu Glengoyne. Auf dem Weg dorthin müssen wir jedoch immer im Loch Fyne Oysters essen gehen. Da empfiehlt sich auch das vorbuchen (Dauer ab Fähre ca. 1h-1,5h Fahrt). Dort gab es oh Wunder Meeresfrüchte satt.

      Austern bis der Arzt kommt!

      Glengoyne

      Zu Glengoyne ist zu sagen, dass sie sehr touristisch ist. Zwar schön aber eben auch voll. Es gab leider auch kein Fass zum abfüllen und kein Tea Pot Dram. Also 21iger eingeschenkt bekommen und ab zur neuen Unterkunft. Gebucht hab ich ein sehr gehobenes B&B (gab nicht viel Auswahl in der Nähe) mit dem namen Dunroamin B&B. Ganz Klasse dort mit Fußbodenheizung, Regendusche und mega viel Platz. Es gab gleich zum Trost einen Glengoyne Handfilled ins Glas, da die Besitzer keinen Whisky trinken. Abends ging es in die Old Mill. Ein sehr gutes Restaurant mit urigem Pub. Dort gabs dann doch mal Fleisch und Burger.

      Der letzte Tag brach an und ich wollte mal zu Auchentoshan und wir wurden nicht enttäuscht. Tolle Destille, die schön sauber und ordentlich daher kam. Gab wieder viel Nippes wie Bartowels etc. und zu Guter Letzt sogar ein Handbottling (Daten nicht parat, kann ich auf Nachfrage gern die Flasche raussuchen). Das überraschte uns am meisten, denn das Fass kam vom selben Weingut wie das von Bowmore da beide zu Suntory gehören. War ja perfekt. Erst Bowmore und nun Auchentoshan. Gut mit 80 Pfund nicht preiswert aber sehr lecker. Er fragte noch wer fährt, wir lachten alle und er goss ein.

      Auchentoshan der Eingang

      Fass zum Abfüllen

      Schönes Bild beim Einfüllen

      Schon gings ab nach Newcastle und nach Hause. Vielleicht findet der Ein-oder Andere eine Anregung. Tourdauer: 6 Tage. Tourkosten: verdammt teuer!

      Lg

      Roman