Hilfestellung - Geschäftseröffnung

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      Neben dem bisher schon allen richtig erwähnten Punkten, würde mich aus unternehmerischer Sicht noch Deine persönliche Motivation zu diesem Geschäftsmodell interessieren. Ich denke man sollte als Unternehmer möglichst eine starke Identifikation und Leidenschaft zu seinem Produkt haben und die kann ich aus Deinen bisherigen Posts und dem mangelnden Fachwissen heraus nicht erkennen.

      Vielleicht hast Du eigene Hobby´s oder Dir vertraute Themen an die Du anknüpfen könntest. Klar ist Whisky ein spannendes Thema, aber auf den vermeintlichen Zug aufzuspringen, um damit Geld zu verdienen, halte ich für schwierig. Da gibt es bestimmt einfacherer Methoden, um Geld zu verdienen oder für eine Unternehmensgründung.

      Aber Versuch macht klug :zwinker:
      "We don't need to finish our whisky, but you can" (Glenfarclas)
      Ich habe mich über dieses Thema einmal intensiv mit einem Händler unterhalten ( aus der Geschäftsbeziehung Kunde-Händler ist eine Freundschaft geworden), der ein Laden hat, der genau deinen Vorstellungen entsprechen dürfte. Edel aber gemütlich, große Auswahl zum probieren, große Auswahl im Verkauf. Dazu muss ich sagen das bei ihm Geld keine Rolle spielt, er macht das aus Spaß und nicht um Geld damit zu verdienen- und ich glaube, genau das macht den Unterschied. Ich kann nur eins sagen- um so einen Laden aufzubauen brauchst du eine 6- stellige Summe. Und wie meine Vorredner erwähnt haben, Erfahrung. Ich sach mal, wenn der Kunde mehr Ahnung als der Verkäufer hat, ist es aus.

      Tenbrok schrieb:

      . Ich sach mal, wenn der Kunde mehr Ahnung als der Verkäufer hat, ist es aus.


      ja darin wird wohl das Hauptproblem liegen.

      da ich wie Du aus Österreich komme, kann ich Dir sagen, solche Läden / Lokale / etc.. gibt es mittlerweile in jeder größeren Stadt (Wien: Potstill, Vinothek St. Stephan, Graz: Dr. Bottle, Linz, Weinturm, Grand Whisky und das Whiskymuseum).
      Da sehe ich für Dich als totalen Neueinsteiger kaum Möglichkeiten, es sei denn Du investierst richtig Geld. Mit 15-20k ist da nicht viel, da bekommst Du max. die Einrichtung. Wenn Du dann Ware haben willst ist es schnell wieder vorbei.
      LG aus Österreich


      www.whisky-festival.at

      Tenbrok schrieb:

      Ich sach mal, wenn der Kunde mehr Ahnung als der Verkäufer hat, ist es aus.
      Es sei denn, ich kann deshalb dort einen 73iger Longmorn für 210 € schiessen; dann würde ich dort natürlich regelmässiger vorbeischauen ... :ups:

      Aber des einen Freud, des anderen Leid. :zwinker:
      Das Leben ist zu kurz für schlechten Alkohol! :slainte:

      Komm, wir essen Opa! ...Immer beachten: Satzzeichen können Leben retten!!!...



      Ich bedanke mich nochmals für die vielen Ratschläge und der konstruktiven Kritik. Leider bin ich momentan sehr gut in meinem Hauptberuf eingespannt und kann nicht wirklich auf die einzelnen Punkte eingehen.

      Die aktuelle Problematik ist; Mein Traum ist die Selbständigkeit.. nur bin ich leider ein sehr kreativ-loser Mensch, dazu kommt noch dass ich keinen Lehrberuf habe,da ich weiter Schule gegangen bin.. also muss ich etwas neues Erfinden bzw. ein Problem lösen oder etwas funktionierendes kopieren.. und das wäre halt unter anderem die Idee von diesem Laden!

      Natürlich ist mir bewusst wie viel Arbeit dahinter steckt und auch sehr viel Geld, aber bei manchen Posts wird man schon sehr naiv dargestellt nur weil man mal etwas 'probieren' will. Wenn immer alle gleich aufgegeben hätten oder nie etwas versucht hätten.. wo wären wir dann..

      Aber ich bin sehr froh diesen Post in diesem Forum gemacht zu haben, vielen Dank nochmal für die zahlreichen Antworten!

      LG
      corx
      Nach Abi und Bundeswehr reifte bei mir in jungen Jahren auch der Entschluss, dass ich bevorzugt selbständig sein wollen würde.

      In welchem Bereich das sein sollte, war mir damals überhaupt noch nicht klar. Daher habe ich zunächst einmal Wirtschaft- und Sozialwissenschaften studiert. Während des Studiums hat sich durch einen Nebenjob dann mein späterer Weg mehr oder weniger zufällig ergeben.

      Nach mittlerweile 18 Jahren Selbständigkeit weiß ich nun, das dies mitunter nicht zwingend mehr Vorteile bereit hält, als so manches Angestelltenverhältnis. Die Zeiten, in welchen die Nachteile durch Vorteile aufgewogen werden, sind rar gesät.

      Viele Jahre waren eine verschi**ene Plagerei, Kinder und Familie standen immer hinten an. Oft und gerne wäre ich wieder in ein "kuscheliges Angestelltenverhältnis" geschlüpft.

      Zwei Dinge hielten mich davon ab:

      1. Nach ca. zwei Jahren Selbständigkeit hatte ich einen "derart hohen Deckel" fabriziert, dass es sich "nicht mehr gelohnt hätte", im Anschluss daran mit geregelter Arbeit dagegen anzukämpfen. :D
      2. "Scheitern" verbot sich als Option, um meinen Vater in seinem Denken nicht noch zu bestätigen. :dude: :rolleyes:

      Während andere in jenem Lebensabschnitt vielleicht eine Immobile abbezahlt haben, habe ich eine vergleichbare Summe (wohlgemerkt: zuzüglich den zuvor planmäßig getätigten Investitionen) für meine Selbständigkeit aufbringen müssen.

      So wie es jetzt ist, habe ich es gut getroffen und es fiele mir heute sicher ungleich schwerer, wieder in ein Angestelltenverhältnis zu wechseln. Ich bin mittlerweile auf einem guten Weg, die Zukunft verspricht weitere Verbesserungen. Dennoch ist man grundsätzlich nicht "auf der sicheren Seite". Immer noch sind "undenkbare" Situationen denkbar, welche die Mühen der vergangenen Jahre wieder für die Katz werden lassen könnten... und über das Thema "Altersversorgung" denk ich mal drüber nach, wenn ich Tod bin. :D

      Würde ich es nochmal so machen, wenn ich wüßte was auf mich zukäme? Mit Sicherheit nicht!

      Wenn also der dickliche alte Mann dem jungen Ungestümen etwas raten dürfte, dann wäre es ungefähr Folgendes:

      - Überlege es Dir gut, ob es unbedingt eine Selbständigkeit braucht, um zufrieden zu sein. Was erwartest Du vom Leben, was ist wichtig für Dich? Ist eine Selbständigkeit der Schlüssel dazu?

      Falls "ja": Brainstorme weiter! Der Whiskyladen wird es vermutlich nicht sein.

      Analysiere schonungslos Deine Stärken und Schwächen. Sie sollten Dein Risiko zu Scheitern verringern, nicht erhöhen! Im Zweifel nimm Dir die Zeit, um weiter zu reifen und Dich zu bilden.

      Ich würde über Branchen nachdenken, welche möglichst krisenresistent sind, vielleicht die Grundbedürfnisse der Menschen tangieren. Ich würde Bereiche bevorzugen, welche eine möglichst geringe Reglementierung und Vorschriftenflut aufweisen; Unternehmungen, denen eine möglichst geringe Limitierung anhaftet. Stichwort: Verfügbarkeit von Arbeitskräften, Absatz der Produkte bzw. Dienstleistungen, Wachstum.

      Meide Geschäftsfelder in denen Dir das Internet im Rahmen der Globalisierung eine unüberschaubare Anzahl von Mitbewerbern bescherrt, es sei denn Du verfügst über ein außergewöhnliches Alleinstellungsmerkmal.

      Ich würde stark subventionierte Bereiche meiden; ändern sich dort die Spielregeln, ändert sich Dein Leben.

      Oftmals liegt eine funktionierende Geschäftsidee im Unspektakulären. Eine Vielzahl von Weltmarktführern sind mit Produkten oder Dienstleistungen erfolgreich, deren Existenz oder Notwendigkeit vielen gar nicht präsent ist.

      Idealerweise ist Dein Geschäftsmodel so gestrickt, dass es Dich nicht mehr braucht, wenn Du Deinen Job gut gemacht haben solltest.
      An dem Punkt kann man dann auch mal wieder über einen Whiskyladen nachdenken... :ups: :D
      Das Leben ist zu kurz für schlechten Alkohol! :slainte:

      Komm, wir essen Opa! ...Immer beachten: Satzzeichen können Leben retten!!!...



      corx schrieb:

      Die aktuelle Problematik ist; Mein Traum ist die Selbständigkeit.. nur bin ich leider ein sehr kreativ-loser Mensch, dazu kommt noch dass ich keinen Lehrberuf habe,da ich weiter Schule gegangen bin.. also muss ich etwas neues Erfinden bzw. ein Problem lösen oder etwas funktionierendes kopieren.. und das wäre halt unter anderem die Idee von diesem Laden!

      Nimms mir nicht krumm, aber kreativlosigkeit und selbständigkeit korrelieren eher gegen 0. Also Problem(e) lösen fällt da definitv flach, funktionierendes kopieren, sieht man sich immer im Wettbewerb mit unzähligen anderen. Klar hört sich das Whisky Business erstmal verlockend an, wenn man selbst in WIrtschaftswoche und Co. als Laie darauf aufmerksam gemacht wird, dass die Branche boomt oder es sogar als Kapitalanlage des Finanzportfolios gesehen wird. Im Grunde wurde bereits genug beschrieben. Befass Dich erstmal ein Jahr mit der Materie, sieh es als Hobby - und selbst dass wird schwer, falls Dir der Genuss garnicht zusagt, was in Deinem Fall ja möglich wäre, sofern ich das hier richtig verstanden habe. Denn vor Umsetzung so einer Idee, solltest Du Dir mit Business-Plan und Co. schon locker bis zu 1/2 halbes Jahr Zeit nehmen, sofern Dir keiner ein etwaiges Patent streitig machen könnte. Das ist ja in der konkreten Situation sicher nicht der Fall. Wie auch immer: alles Gute !!!

      PS Falls ich es irgendwo überlesen haben sollte. Welche Stadt in Österreich würde es denn sein sollen?
      Ich war in Düsseldorf mal in einem - ziemlich großen - Fachgeschäft für Zahnhygieneartikel. Also: NUR Zahnhygieneartikel. Auf die Frage, wie man denn auf die Idee kommt, solch einen Laden zu eröffnen, meinte der Inhaber nur grinsend: "Wenn man zuviel Geld hat und sehen möchte, ob es klappt."

      Ob es das Geschäft heute noch gibt, weiß ich nicht. Aber für den Inhaber war die Eröffnung keine Frage der Wirtschaftlichkeit, sondern eher eine sportliche Herausforderung. So betrachtet, würde ich sagen, hat er alles richtig gemacht, denn er hat sich seinen Traum verwirklicht, als er es konnte.

      Wer allerdings darauf angewiesen ist, sich seinen Lebensunterhalt mit einem Ladengeschäft zu verdienen, für den sollte nicht die Traumverwirklichung, sondern die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund stehen. Hier gelten die Faktoren, die hier im thread schon aufgezählt wurden. Nimm sie Dir zu Herzen!

      Ich selbst bin hauptberuflich angestellt und nebenberuflich selbständig. In dieser Kombination ist es für mich perfekt. Ich habe meine wirtschaftlichen Risiken auf ein Minimum reduziert. Dafür kann ich allerdings nur beschränkt wachsen. Das ist für mich aber ok, denn ich plane nicht, mittelfristig an meinen Verhältnissen etwas zu ändern. Wenn sich meine Meinung aber irgendwann ändern sollte, könnte ich vergleichsweise schnell meine selbständige Tätigkeit ausbauen - und weiß dabei genau, was auf mich zukommt.

      Ich finde es gut, dass Du Deine Verhältnisse nicht als gottgegeben hinnimmst und hinterfragst, ob es nicht auch anders sein könnte! Das ist auf jeden Fall eine super Einstellung! Alleine damit wirst Du es sicher weit bringen. Viel Erfolg auf Deinem Weg!
      Candy is dandy
      but liquor is quicker.

      (Ogden Nash)
      Wie schön unterschiedlich doch die Menschheit ist. Ich wollte um keinen Preis selbstständig sein. Für mich sind eine ausgeglichene Work-Life-Balance extrem wichtig, und ich arbeite dafür meine 35h um mir meine Reisen über den Erdball zu finanzieren. Beides Dinge, die man sich nicht mehr "leisten" kann in der Selbstständigkeit, es sei denn man macht Beratung oder Trainings - aber dafür bin ich nicht der Typ.

      Seymon schrieb:

      Ich war in Düsseldorf mal in einem - ziemlich großen - Fachgeschäft für Zahnhygieneartikel. Also: NUR Zahnhygieneartikel. Auf die Frage, wie man denn auf die Idee kommt, solch einen Laden zu eröffnen, meinte der Inhaber nur grinsend: "Wenn man zuviel Geld hat und sehen möchte, ob es klappt."

      Ob es das Geschäft heute noch gibt, weiß ich nicht.


      Falls es das Geschäft auf der Schadowstr. war.... Nein, gibt´s nicht mehr. Grüße aus Düsseldorf von einer Selbständigen ;-)

      Und zum Thema:
      Sehr mutig, was Du da vor hast. Also ich habe Klinken geputzt, Businesspläne geschrieben, Eigenkapital eingesetzt und geschuftet bis zum Umfallen. Heute, nach fast 10 Jahren kann ich sagen, dass es gut läuft und wir uns in unserem Bereich lokal sehr gut etabliert haben. Das war ein langer Weg, für den man viel Atem und vorab eine extrem gute Vorbereitung braucht. Gute Fachkenntnisse sind ebenfalls zwingende Voraussetzung.
      Grüßle Rav


      Base
      Also als Selbstständiger kann man schon Urlaub machen. Ich bin selbst selbstständig mit einer Unternehmung, die selbst an Wochenenden, in der Nacht und an Weihnachten jederzeit verfügbar ist.
      Es ist halt nur eine Organisationsfrage, Geldfrage und auch eine Frage, ob ich kompentente Mitarbeiter habe, die mich vertreten können.
      Und wenn man jetzt in einem Gewerbe tätig ist, in dem man nicht zwingend 24/7 einsatzbereit sein muss, im Grunde nur eine Geldfrage, ob man Urlaub machen kann.