Super-Premium oder einfach Überteuerter Sch...?

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      Wie geht man jetzt mit so einem Satz um, wenn man überlegt, das er von einem wenig erfolgreichen Ex-Manager eines wenig erfolgreichen Konzerns über Spirituosen allgemein gesagt wurde.
      Für mich zunächst nur insoweit vollständig irrelevant was der schreibt, da für mich persönlich Maltwhisky etwas gänzlich anderes ist als ein Wirkungsalkohol der beliebig auch in Cola und "nicht - Flügel verleihende Zuckersprudel" geschüttet wird.
      Es zeigt viel mehr, das lieblose Produkte von lieblosen Managern lieblos behandelt werden. Dies läßt mich prophezeien, dass, wenn wertige Getränke, von anspruchsvollen Genießern am Markt nachgefragt, wenn sie genauso lieblos von lieblosen Managern behandelt werden am Ende dadurch starken Schaden nehmen werden.
      ___Mortlach.de

      ____ „Kühner als das Unbekannte zu erforschen, kann es sein, das Bekannte zu bezweifeln.“ Alexander von Humboldt

      Wir alle seins Brüder,
      Wir alle seins gleich!
      Hi there,

      ich würde deine Einschätzung weder über Arthur Shapiro noch zu Seagrams teilen. Da Seagrams eine Zeit lang der größte Spirituosenkonzern der Welt war, kann er so erfolglos nicht gewesen sein.
      Greetings
      kallaskander
      Ah yes, predictability, a word that has come to define today’s whisky in so many ways.

      “Nowadays people know the price of everything and the value of nothing.”
      Oscar Wilde

      Es besteht keine Verpflichtung obigen post zu lesen, zu mögen oder zu kommentieren.
      Sollte eine persönliche Meinung enthalten sein, besteht weiter keine Verpflichtung, sich diese zu eigen zu machen.

      rednose schrieb:


      Für mich zunächst nur insoweit vollständig irrelevant was der schreibt, da für mich persönlich Maltwhisky etwas gänzlich anderes ist als ein Wirkungsalkohol der beliebig auch in Cola und "nicht - Flügel verleihende Zuckersprudel" geschüttet wird.


      Weil es Leute wie dich gibt, gibt es Produkttexte wie diesen:

      "Corryvreckan takes its name from the famous whirlpool that lies to the north of Islay, where only the bravest souls dare to venture. Swirling aromas and torrents of deep, peaty, peppery taste lurk beneath the surface of this beautifully balanced dram.

      Like the whirlpool itself, Corryvreckan is not for the faint-hearted!"

      Du hast in der Whiskyindustrie - ebenso wie in vielen anderen Industrien - sonne und solche. Soll heißen: Es gibt die Konzerne, denen es nur um Marge geht. ...und dann gibt es noch die kleinen Player, die mit Liebe zu Werke gehen und ihre Nischen bedienen. Aktuell funktioniert das. Wenn es wieder einen Kollaps gibt, wie Ender der 70er/Anfang der 80er, könnte das Destilleriesterben wieder losgehen.
      Ein Leben ohne Whisky ist möglich, aber sinnlos.

      und dann gibt es noch die kleinen Player, die mit Liebe zu Werke gehen und ihre Nischen bedienen.

      Von Luft und Liebe allein kann nur keiner Leben und am Ende geht es doch immer darum, schwarze Zahlen zu schreiben... Effektiv, muss man leider so sagen, ist diese "Handcrafted"-Sache auch immer sehr gutes Marketing - und das funktioniert.
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      jknoxmc schrieb:


      und dann gibt es noch die kleinen Player, die mit Liebe zu Werke gehen und ihre Nischen bedienen.

      Von Luft und Liebe allein kann nur keiner Leben und am Ende geht es doch immer darum, schwarze Zahlen zu schreiben... Effektiv, muss man leider so sagen, ist diese "Handcrafted"-Sache auch immer sehr gutes Marketing - und das funktioniert.


      Dass auch die Kleinen am Ende des Tages wirtschaftlich arbeiten müssen, wollte ich gar nicht bestreiten. Von denen sind aber zumindest weniger Fälle von "Schaut euch unseren neuen superduper hammergeilen exlusiven und limitierten Extraklassewhisky an!" bekannt.
      Ein Leben ohne Whisky ist möglich, aber sinnlos.

      Everhunter schrieb:

      Wenn ich mir so manchen hand-crafted Whisky aus deutschen Landen ansehe, weiß ich nicht ob ich "in kleinen Mengen und von Hand hergestellt" wirklich per se als Qualitätsmerkmal, das einen höheren Preis rechtfertigt, akzeptieren würde... :zwinker:

      Wie kommst du jetzt auf deutschen "Whisky"? Selbstverständlich meinte ich (und sicher auch die anderen) Scotch.
      "If you listen to fools - the mob rules!"
      Ronnie James Dio
      Hi there,
      das war wohl eher so gmeint, daß bei etwas was sich hand-crafted nennt, auch nicht immer alles Gold ist was glänzt.
      Dafür ist der sogenannte deutsche whisky wohl ein gutes Beispiel. Aber vielleicht habe ich es ja auch nicht richtig verstanden :D
      Grettings
      kallaskander
      Ah yes, predictability, a word that has come to define today’s whisky in so many ways.

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      Oscar Wilde

      Es besteht keine Verpflichtung obigen post zu lesen, zu mögen oder zu kommentieren.
      Sollte eine persönliche Meinung enthalten sein, besteht weiter keine Verpflichtung, sich diese zu eigen zu machen.
      Zum Thema "liebloses Management" ein ganz kleiner Exkurs in die Bier-Welt.

      Dafür bricht der neue Anheuser-Busch-Chef
      Brito alle Rekorde. 2013 erhielt er 144 Millionen Euro Bonus, noch
      einmal die gleiche Summe folgt 2019. Die 288 Millionen Euro sind der
      höchste Bonus, den je ein Vorstandschef erhalten hat. Und auch Britos
      Kollegen schaufeln sich die Taschen voll. Im vergangenen Jahr kassierten
      insgesamt 39 Top-Manager bei AB InBev zusammen rund eine Milliarde Euro
      an Boni.
      (Quelle: wiwo.de)

      Tja, solches Geld haben sich die Herren sicher nicht nur mit gesteigertem Umsatz "verdient", sondern in erster Linie mit Einsparungen durch eine gnadenlose Einsparungspolitik in Form einer weitgehenden "Gleichschaltung" von Rohstoffeinkauf und Produktion. Produktdiversifikation - über das blanke Marketing hinaus - dürfte also nicht gerade im Vordergrund stehen.

      Parallelen zur Whisky-Welt sind mMn nicht von der Hand zu weisen.

      HarryB schrieb:

      Na, na, na, Deutscher Whisky ist nicht per se schlecht, also macht den mal nicht schlechter, als er ist. Nur das PLV ist in der Regel deutlich schlechter als bei Schottischem Whisky in vergleichbarer Qualität.
      Tut mir leid, aber "schlecht machen" ist mMn gar nicht nötig. Die Qualität ist zumeist wahrlich nicht dolle, die dafür aufgerufenen Preise häufig ein Witz. Ich hätte bestimmt nichts gegen eine geschmacklich bzw. vom PLV her akzeptable deutsche Alternative zu Schottland einzuwenden, aber bislang sehe ich die nicht.
      Gruß
      Thomas

      Deutsche Sprache - schwere Sprache:
      Tagsüber: DER Weizen, DAS Korn. Abends: DAS Weizen, DER Korn. ?(

      HarryB schrieb:

      Na, na, na, Deutscher Whisky ist nicht per se schlecht, also macht den mal nicht schlechter, als er ist. Nur das PLV ist in der Regel deutlich schlechter als bei Schottischem Whisky in vergleichbarer Qualität.

      Nun ja. Aus meiner Sicht wäre es schon eine Herausforderung, deutschen "Whisky" schlechter zu machen, als er ist...
      "If you listen to fools - the mob rules!"
      Ronnie James Dio
      Die Diskussion um die Qualität deutschen Whiskys wollte ich eigentlich gar nicht lostreten, das ist an anderer Stelle ja schon oft diskutiert worden. Worauf sich die meisten hier im Forum wohl einigen können, ist dass überdurchschnittlich viele deutsche Whiskys zu sehr ambitionierten Preisen verkauft werden und dafür oft enttäuschende Qualität liefern (Ausnahmen bestätigen hier wie so oft die Regel). Und ein grottenschlechter 3 Jahre alter Whisky, der dann für 80 Euro die Pulle verkauft wird, wird nicht dadurch besser, dass er in Handarbeit und in kleinen Mengen hergestellt wird. Genauso wie ein schlechter NAS Scotch nicht gut wird, nur weil die Verpackung schick ist und sich jemand eine tolle Geschichte dazu ausgedacht hat. Man sollte also auch hier differenziert betrachten. Dass Produkte aus handwerklicher Fertigung einen Sympathiebonus haben, würde ich allerdings für mich auch nicht bestreiten wollen.
      Also: ich habe im vergangenen Jahr eindeutig mehr mich positiv überraschende deutsche als schottische Whisky im Glas gehabt. - D.h. nicht, daß es mehr mich negativ überraschende schottische Getreidebrände gegeben hätte. Es meint nur: es hat oft auch was mit der Erwartungshaltung zu tun. Und da wird in letzter Zeit meine Erwartung beim schottischen Landwein sehr häufig nicht erfüllt. Und in zunehmendem Maße sogar enttäuscht. Das passiert mir beim deutschen Whisky deutlich seltener. Allerdings erwarte ich da (noch immer) deutlich weniger. - Und mit all dem habe ich noch nix zum Preis oder seinem Verhältnis zur Leistung gesagt...
      Meine Top 3 - Whisky´s:
      Macallan 1965/2008, Fino Sherry Butt 2114 (484 Bottles) 54,1 % Scottish Liqueur Centre "Cárn Mór"
      Glenglassaugh 1972/------- Cask 2891, 59,4 % Fass-Sample (Andrea Caminneci)
      Tamdhu 1961/2000, 40,0 % Gordon & MacPhail "Rare old"



      Mitglied bei "Diem No. 2" :prost2:
      @ Everhunter: Mit all dem hast du natürlich nicht unrecht. Worauf ich eigentlich hinauswollte, waren die vielen neuen Destillen in Schottland, die zu einem erheblichen Teil diesen hand-crafted approach haben. Eben gerade als Gegenbewegung zu dem Trend der Industrie, ohne Rücksicht auf Verluste beim Geschmack (kürzere Fermentationszeiten etc. etc. etc.) die Produktion brutal auf Effizienz zu trimmen.
      Natürlich kann man bei den allermeisten dieser Kleindestillen noch nicht einmal ein belastbares Zwischenfazit ziehen, weil sie einfach noch nicht entsprechend gut gereiften Stoff haben (oder wie Daftmill, aus welchen Gründen auch immer, nicht raushauen). Deswegen bemühe ich an dieser Stelle gern Kilchoman: Was da unlängst an 10yo Stoff (aus Private Casks) in die Gläser kam, zeigt der Südküste für meinen Geschmack jedenfalls mal ganz gepflegt, wo der Hammer hängt... Sicher, nur ein Beispiel. Aber ein Hoffnung machendes.
      "If you listen to fools - the mob rules!"
      Ronnie James Dio
      Bei diesem "wir sind die geile kleine Brennerei, die sich viel Zeit nimmer und nur cooles Zeug raushaut" - Ansatz kommt zwar am Ende toller Whisky raus, für mich wird er aber erst dann interessant, wenn er nicht mehr völlig überteuert ist.
      Eine neue Brennerei wird sicherlich ihre Zeit brauchen, ein konstantes Portfolio zu etablieren und es liegt auch nahe und ist verständlich, bis dahin limitierte Single Casks und teure Standard-NAS zu verkaufen um "sich am Leben zu halten".
      Man kann aber noch nicht beurteilen, ob es der Brennerei am Herzen liegt, guten Whisky, oder sagen wir "Handwerksqualität" zugänglich zu machen, oder ob sie nur irgendeine Art Prämienpreispolitik fährt.

      Ok, ist immer noch besser als NAS Strategien und den Markt mit "schlechterem" Whisky zu überfluten, aber "nur" gute Qualität herzustellen und fett abzusahnen ist in meinen Augen keine große Leistung der Brennerei und ist auch nicht integer, wenn man den kleinen Handwerksbetriebe raushängen lässt, der mit der großen gewinnorientierten Industrie nichts zu tun haben will.

      Springbank schafft es auch, trotz überfragter Sonderabfüllungen (wie dem 11er LB, der sicher kein gutes PLV hat) ein konstantes Produktportfolio mit wirklich gutem Whisky zu vernünftigen Preisen anzubieten.
      Und Springbank hat es ebenfalls geschafft, mit Kilkerran nochmal so eine Brennerei hochzuziehen. Den ersten 12er hätte man auch für 60-70€ raushypen können. Hat man aber nicht, und das ist schon ein ziemlich cooler Move.

      Daran müssen sich diese Microdestillen meiner Meinung nach messen, und Kilchoman zum Beispiel kann man höchstens bescheinigen, auf einem guten Weg zu sein. Ich habe ein paar Sachen probiert, ich frage mich aber, ob man wirklich so viele verschiedene teure NAS / junge Whiskies in seinem Portfolio braucht (Machir Bay, Sanaig, 100% Islay, Loch Gorm, CS ...). Ohne Zweifel kein schlechtes Zeug, ist mir den Preis aber einfach nicht wert.
      @irrerelevant: Deinem Standpunkt schließe ich mich weitgehend an. Bei allem Verständnis für die Sympathien, die die qualitätsorientierte Ausrichtung der Brennerei Kilchoman einbringt, nebst der berechtigten"Hoffnung" auf weiterhin guten Stoff... Man kann auch darüber diskutieren, ob die Single Casks ihre teils 100+ EUR wert sind oder nicht. Guter, ehrlicher Stoff sind diese Abfüllungen jedoch allemal.

      Doch die Stunde der Wahrheit steht mMn erst dann an, wenn es darum geht, so etwas wie eine Standard Range mit 10yo, 12yo oder was auch immer in einer solchen Weise zu etablieren, dass Qualität, Preis (und dessen Markt-Akzeptanz) sowie eine marktgerechte Verfügbarkeit in einem zufrieden stellenden Gleichgewicht stehen. Das wird nicht sooo leicht werden, stelle ich mir vor.
      Gruß
      Thomas

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