Whisky - als Geldanlage, immer noch aktuell?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Ich mach es mal einfach:
      Um zu erkennen, was für Unfug da geredet wird sollte sich das mal durchlesen
      In die Apple-Aktie 10.000 Euro vor 20 Jahren investiert: Das wäre das definitiv marktschlagende Ergebnis! - onvista.

      Wenn Whiskyhändler und Investmentberater von Renditen sprechen, dann meinen sie stets die eigenen ;-), aber unterhaltsam ist es dennoch ;-)
      Wenn jemand ein Problem mit mir hat, kann er es behalten. Ist ja schließlich seins.
      Wenn du vor 20 Jahren in Bitcoin/Amazon/Google eingestiegen bist, wäre das Ergebnis vermutlich noch höher ... aber natürlich gibt es auch Deutsche Bank / Telekom / Wirecard / Thomas Cook ...

      aber auch Ardbeg LotI / Macallan Sherry 10 CS / Macallan 18 YO Sherry / Laphroaig CS / Black Bowmore / Port Ellen wäre bestimmt nicht schlecht gelaufen.

      XLarge schrieb:

      Wenn du vor 20 Jahren in Bitcoin/Amazon/Google eingestiegen bist, wäre das Ergebnis vermutlich noch höher ... aber natürlich gibt es auch Deutsche Bank / Telekom / Wirecard / Thomas Cook ...

      aber auch Ardbeg LotI / Macallan Sherry 10 CS / Macallan 18 YO Sherry / Laphroaig CS / Black Bowmore / Port Ellen wäre bestimmt nicht schlecht gelaufen.


      Es klingt im Nachhinein recht einfach, auf das richtige Pferd zu setzen. Gut auf den Punkt gebracht. Bei Whisky als Investment jetzt noch einzusteigen halt ich um Jahre zu spät. :)
      WB-Whishlist: Klick


      Mir reicht schon der reißerische Videotitel „40% garantiert“ - das sagt zur Seriosität schon alles. Sicher kann man auch heutzutage mit bestimmten Flaschen (Feis Ile, Limited, destillery only usw) - sofern man sie zum EK bekommt - danach bei Auktionen Rendite machen, aber im Gegensatz zum Aktienmarkt muss man hier einen sehr guten Zugang haben. Zudem braucht man sehr gutes Marktwissen und das richtige Näschen, welche Flasche einmal begehrt sein wird. Ausserdem preisen viele Hersteller die (möglichen) Preise des Sekundärmarkts doch mittlerweile ein, insofern kann man nicht einfach von hohen Renditen (wenn überhaupt) beim Wiederverkauf ausgehen. Das ist alles nichts für „Otto-Normal-Investor“.

      Zusätzlich geht es mir mächtig gegen den Strich wenn man mit Lebens- und Genußmitteln spekuliert, v.a. mit unserem geliebten Whisky!
      “Whisky is made for drinking.“
      Mitglied der Bergsträsser Maltfreunde / Schottland- & Single Malt-Liebhaber (Ardbeg, Bowmore, Brora, Glenfarclas und Glen Grant)
      So ein paar Tage halte ich meine Nase schon ins Glas aber das ich ein besonderer Freund des Hauses am See und seines Vozeigehorstes kann mir keiner unterstellen ... aber!
      Das was Horst in dem Video sagt ist ja fast ausnahmslos richtig. Gut, er verkürzt manches, nennt keine Kompetenzen die mehr Ahnung davon handvoll und verschweigt vielleicht auch das ein oder andere. Aber kritisierten kann man daran wenig. Und das es Spekulanten, Sammler und Anleger gibt ist ja kein neues Phänomen.
      ___Mortlach.de

      ____ „Kühner als das Unbekannte zu erforschen, kann es sein, das Bekannte zu bezweifeln.“ Alexander von Humboldt

      Wir alle seins Brüder,
      Wir alle seins gleich!

      rednose schrieb:


      Das was Horst in dem Video sagt ist ja fast ausnahmslos richtig. Gut, er verkürzt manches, nennt keine Kompetenzen die mehr Ahnung davon handvoll und verschweigt vielleicht auch das ein oder andere. Aber kritisierten kann man daran wenig. Und das es Spekulanten, Sammler und Anleger gibt ist ja kein neues Phänomen.


      Sehe ich auch so. Hatte vor dem Video mehr Werbung für Whisky als Anlageobjekt erwartet, aber das war ja recht neutral.

      Es gibt natürlich jetzt auch noch Abfüllungen, die sich als Anlage eignen, aber die werden immer rarer. Entweder sind es die Whiskyshops oder die Produzenten, die jetzt die Arbitrage einsacken.

      Man schaue sich nur Signatory Vintage an, die bei Abfüllungen von Schwesterfässern mittlerweile 100 % draufschlagen im Vergleich zu 1-2 Jahren.

      Man of Skye schrieb:

      Zudem braucht man sehr gutes Marktwissen und das richtige Näschen, welche Flasche einmal begehrt sein wird.


      Das ist meiner Meinung nach aber beim Aktienmarkt (aber auch auf allen anderen Märkten, in die man investieren kann) auch so, denn ohne ein hohes Maß an Kompetenz, deren Erwerb nur durch einen hohen Zeitaufwand und viel Arbeit möglich ist, eine entsprechende Strategie und die unbedingt notwendige Disziplin lässt sich auch auf dem Aktienmarkt langfristig keine Überrendite erwirtschaften. In einer Hausse ist das leicht, denn da steigen viele Werte, aber wer wirklich Ahnung davon hat, zeigt sich erst in der Baisse.

      Warren Buffett hat das mal so ausgedrückt: „Man sieht erst, wenn die Ebbe kommt, wer die ganze Zeit über ohne Badehose geschwommen ist.“
      Die 25 klügsten Zitate von Warren Buffett | The Motley Fool Deutschland

      Und das dürfte auf dem Whiskymarkt, so man denn dort als Investor/in unterwegs sein möchte, nicht anders sein ...
      Aus meiner Sicht lohnt es sich nicht als wirkliche Investition - eher als Hobby.

      Aber solange man nur Schnapps kauft, den man auch gern trinken würde, kann man halt nach X Jahren entscheiden:

      Port Ellen 10th für 300€ gekauft - jetzt über 2000€ "wert" -> verkaufen
      Macallen Sherry 10yo CS für 50€ gekauft - jetzt teilweise 800€ "wert" -> verkaufen
      Ardbeg Corryvreckan normales Release für 50€ gekauft - jetzt vielleicht 75€ "wert" -> trinken

      Wenn nun andere Flaschen keinen entsprechenden Wertzuwachs haben, kann man diese natürlich auch gut trinken.

      Man sollte natürlich die steuerlichen Aspekte berücksichtigen und entsprechende Gewinne angeben, soweit anwendbar.
      Stichworte: Spekulationsfrist, Sammlungsverkauf, Gewinnerzielungsabsicht.
      Wenn man das Ganze per EBay macht, kann es schnell als gewerblich angesehen werden.

      Pauci schrieb:

      XLarge schrieb:

      Wenn du vor 20 Jahren in Bitcoin/Amazon/Google eingestiegen bist, wäre das Ergebnis vermutlich noch höher ... aber natürlich gibt es auch Deutsche Bank / Telekom / Wirecard / Thomas Cook ...

      aber auch Ardbeg LotI / Macallan Sherry 10 CS / Macallan 18 YO Sherry / Laphroaig CS / Black Bowmore / Port Ellen wäre bestimmt nicht schlecht gelaufen.


      Es klingt im Nachhinein recht einfach, auf das richtige Pferd zu setzen. Gut auf den Punkt gebracht. Bei Whisky als Investment jetzt noch einzusteigen halt ich um Jahre zu spät. :)

      Es gibt eine Faustregel: wenn ein Investment beim "Volk" angekommen ist, ist es zu spät um einzusteigen. Eines von vielen Beispielen.
      Ein Leben ohne Whisky ist möglich, aber sinnlos.
      Videos über Whisky-Invests gibt es schon länger. Das angesprochene Video von Marc Friedrich sehe ich eher als ein Vertriebsinstrument von ihm. Was mir eher Sorge macht, sind die enormen Preissteigerungen und dass die Whiskys immer jünger werden. Bei Whiskys wird es ähnlich wie bei Immobilien oder Aktien sein. Wenn die Geldschleusen der Zentralbanken geschlossen werden, wird die Party weitestgehend vorbei sein. Einen Unterschied gibt es jedoch zu diesen Assets. Whiskys werden getrunken und haben Liebhaber, deswegen wird es immer eine Nachfrage geben.

      torfbombe schrieb:

      es gibt noch 2 weitere Unterschiede zu Aktien:

      alte Whiskies werden in der Qualität nicht mehr hergestellt
      jede geöffnete oder getrunkene Flasche reduziert das verfügbare Angebot


      Und noch zwei Unterschiede:
      Aktien nehmen weniger Platz in Anspruch und sind in einer Minute problemlos und flott verkauft ;-)
      Ansonsten stimme ich Dir natürlich uneingeschränkt zu.;-)
      Wenn jemand ein Problem mit mir hat, kann er es behalten. Ist ja schließlich seins.

      Sjaunja schrieb:

      Das ist wahr.
      Ich hatte vor ca. 20 Jahren mit Kommilitonen auf Aktien gesetzt.
      Zwei Lehren habe ich draus gezogen:
      als damals Nokia eine Gewinnwarnung rausgab, saß ich vor den TV und schaute n-tv, und lauschte der lieben Katja Dofel, als plötzlich hinten der DAX in den Keller ging.
      Siemens, damals auch im Handygeschäft aktiv, sank um sage und schreibe 20% innerhalb von Sekunden aus dem Nichts und trotz umgehender Dementierung von Siemens.
      Ich hatte damals Siemens Aktien. So schnell wie Dinge an der Börse geschehen, kann man als Privatanleger nicht reagieren. zumal man ja die 15min Offset der Kurse hatte.
      Wer jetzt meint, Fonds seien die Rettung:
      Es gab damals von Union-Investment einen Fonds der den Tecdax nachbildete. der wurde als extrem erfolgreich angeboten und angepriesen. Als ich drüber nachdachte da Anteile zu kaufen, stand der bei 250.-€. Tags drauf ein wenig tiefer. Da man ja nie in ein fallendes Messer greifen sollte, wartete ich ab. Bis der Kurs bei ungefähr 25.-€ (!) war. Da musste ich nicht mehr abwarten. Warum? Weil der Fonds zwangsliquidiert wurde. So eine Pleite würde sich auch in der Fondsübersicht von Union-Invetament schlecht machen. Man will ja keine Verlierer.

      Wir alle haben damals unsere Aktien verkauft, als eine Bank eine Firma an die Börse brachte, die den Strommarkt digitalisieren wollte. Da wir fast alle E-technik Studenten waren, war klar, das die Party nun zu Ende geht. Strommarkt digitalisieren..... ganz klar NPV. NPV= Nobelpreisverdächtig. Hätten die Banker ja mal blos uns gefragt.....


      Da hast du sicherlich Recht und auch ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht: 2000 durch einen Versicherungs- und Vermögensberater (der selbst ähnlich investiert hat) in Fonds eingestiegen, gierig jeden Tag auf dem Bildschirmtext die Kursentwicklung verfolgt, dann auf eigene Faust und ohne große Ahnung in Einzelaktien (Nokia, EMC, Dell, Sun Microsystems etc.) investiert und schließlich die Baisse voll mitgenommen und mit teilweise deutlich über 50% in die Miesen gerauscht.

      Das wollte ich dann aber nicht "auf mir sitzen lassen" und habe mich kompetenter gemacht, Bücher gelesen, in einem Board gepostet, mich mit Boardmitgliedern ausgetauscht, eine passende Strategie gesucht, Unternehmensanalysen angefertigt, Unternehmenswerte bestimmt (bzw. versucht zu bestimmen). Und siehe da: Es funktioniert und hat dazu geführt, dass sich das damals übriggebliebene Geld über die Jahre vermehrt hat - und zwar deutlich mehr, als das mit Festgeld der Fall gewesen wäre.

      Und natürlich gibt es immer Einzelwerte wie die von dir genannte Allianz, Nokia oder auch die Telekom, die damals zu Preisen gehandelt wurden, die ihrem Unternehmenswert in keinster Weise entsprachen. Es gibt aber auch jede Menge Einzelunternehmen, die heute deutlich mehr Wert sind als damals. Und wenn du dir die Indizes ansiehst, so haben fast alle (Ausnahme: der Nikkei) ihre damaligen Höchststände hinter sich gelassen. Das mag nicht immer bedeuten, dass die jährliche Rendite zufriedenstellend im Vergleich zu anderen Investments ausgefallen wäre, und natürlich muss auch die Inflation in diese Rechnung miteinbezogen werden, aber nominelle Verluste dürftest du mit einem Indexinvestment nicht gemacht haben.

      Wichtig ist aus meiner Sicht dabei vor allem, den Wert eines Unternehmens abzuschätzen und die Anteile des Unternehmens dann zu kaufen, wenn man mir sie deutlich unter dem von mir angenommenen Wert verkaufen möchte. Und dann gilt es, in der Summe häufiger richtig als falsch zu liegen ... Womit ich dann wieder bei meiner zuvor getätigten Aussage wäre: Wer (in welchem Markt auch immer) nachhaltig erfolgreich sein möchte, muss sich kompetent machen, die richtige Strategie verfolgen und diszipliniert sein.

      Das gilt dann wohl so ähnlich auch für den Whiskymarkt (um mal wieder zurück zum Thema zu kommen). Wer hier vor Jahren eine Ahnung davon gehabt hat, was später mal wertvoll werden könnte, konnte vermutlich in der Summe kaum Geld verlieren. Das stelle ich jetzt auf der einen Seite mit Freude fest, da alle meine Flaschen inzwischen mehr wert sein dürften, auch wenn ich erst spät zu diesem Hobby gefunden habe. Auf der anderen Seite muss ich aber auch feststellen, dass ich leider für viele leckere Whiskys aus den 60er- bis 80er-Jahren deutlich zu spät bin (wenn ich sie denn zu Ausgabepreisen kaufen möchte).

      Ein weiterer großer Unterschied zwischen Whisky und Aktien ist meiner Meinung nach aber folgender:
      Ein Whisky gewinnt an Wert, weil es sich um ein begrenzt verfügbares Gut handelt, das im günstigsten Fall zukünftig nicht nur mehr Nachfrage erfährt, sondern auch noch in geringerer Anzahl verfügbar sein wird (da Flasche geöffnet und ausgetrunken werden). Eine Aktie und damit ein Unternehmensanteil gewinnt an Wert, weil es sich dabei um sogenanntes Produktivkapital handelt und das Unternehmen in seinem jeweiligen Markt erfolgreich ist, Marktanteile gewinnt und mehr Geld verdient und deshalb die Nachfrage nach den Unternehmensanteilen steigt.

      Der Whisky, der in limitierter Flaschenzahl vor Jahren und Jahrzehnten abgefüllt wurde, kann nicht mehr werden, aber die Nachfrage könnte sich verringern. Das Unternehmen kann etwas falsch machen und weniger erfolgreich sein - aber ein Unternehmen glaube ich persönlich besser analysieren zu können als die zukünftige Whiskynachfrage.

      In welchem Markt jemand investieren möchte, bleibt schlussendlich jedem und jeder selbst überlassen - dass gut investiertes Kapital jedoch mehr Rendite bringt als das auf dem Tagesgeldkonto steht für mich außer Frage.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Hole“ ()

      Jau, stimmt. Schöne Reportage.

      Allerdings hat das Ganze außer dem Wort "Spekulation" nach wenig mit Whisky zu tun.

      Wenn nun einer auf die Idee kommt mit Whisky zu spekulieren und meinetwegen eine gesamte Abfüllung von "GlenHaumichweg exclusively bottled for Kirsch Import" aufkauft und dessen Preis dominiert; tut dies ja weder in der realen Welt keinem anderen weh, noch interessiert es der restlichen Menschheit in merkbarer Weise und Schmetterlingen schon gar nicht.
      Immer schön Dram bleiben