Whisky - als Geldanlage, immer noch aktuell?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Na gut, doch noch ein Tipp von mir:

      Ich investiere in Briefmarken, hat schon mein Onkel Theo gemacht. Der ist nur zu früh gestorben.
      Mit Rentenbeginn wird verkauft und vom Gewinn Whisky gekauft.

      Zusammen mit der Ü-Eiersammlung meiner verstorbenen Nachbarin und der Pokemon-Sammelkarten-Sammlung meines Sohnes (der lebt noch, hoffentlich ist das jetzt kein schlechtes Omen) werde ich wohl einen sicheren Lebensabend verbringen können.

      P.S.: Sollte wider jeder Vernunft der Markt für Briefmarken wegfallen, kann ich die ja immer noch an eine Laterne kleben. Das kann man mit Aktien nicht!!
      Immer schön Dram bleiben

      Alastor schrieb:

      Wer damals Black Bowmore 1964 gekauft hat, kann Gewinn machen. Das lohnt sich richtig.

      Black Bowmore 1964 erzielt bei Auktion 150fachen Einkaufspreis - WhiskyExperts


      Moin Alastor,

      sich aus der Sicht von heute, vereinzelte Flaschen rauszusuchen und das aktuelle Auktionsergebnis mit dem Einkaufspreis von damals zu vergleichen, trägt eigentlich nüscht zum Thema dieses Threads bei ("Whisky- als Geldanlage immer noch aktuell?").

      Warum?
      1. Sagt es lediglich aus, dass es sich 1995 [*]
      gelohnt hätte, ein paar Black Bowmores einzukaufen, um sie heutzutage versteigern zu lassen. Es ist also kein Beleg dafür, dass es sich "aktuell" lohnt in Whisky zu investieren (sprich:"zu kaufen")... es sei denn, was ich ja nicht weiß... irgendjemand ist hier mit einem De Lorean DMC-12 inkl. eingebautem Fluxkompensator aka. Flusskompensator unterwegs. :zwinker:

      2. Abgesehen davon, dass eine Rückschau keine Aussagen über die Erfolgschancen einer heutigen Investition in Whisky darstellt, sollte man auch nicht von grandiosen Erfolgen bei Einzelwerten auf erfolgreiche Wertzuwächse eines generellen Whiskyinvestments schließen.

      Sehr stark vereinfacht ausgedrückt:
      Selbst wenn Deine Whiskyanhäufung eine Flasche Black Bowmore zum damaligen Einkaufspreis beinhalten sollte, relativiert sich die Gesamtperformance Deines Whiskyinvests um einen wesentlichen Faktor, falls die anderen 500 Pullen aus der 19 jährigen "Age of Discovery"- Serie von Glenfiddich, aufgepeppt mit einem paar Highland Park Ice Editions, bestünde. :D Will sagen: Deine Winner müßten so stark sein, dass sie all Deine Fehlgriffe ausbügelten und darüber hinaus noch in der Gewinnzone blieben. Von Versand- und Veräußerungskosten, sowie der Liquidität der Werte mal völlig abgesehen.

      Kurzgefasst: Ich denke die Zeit, in der es sich gelohnt hat, Whisky wegen eines Wertzuwachses einzukaufen, ist aktuell vorbei ... und viele werden denken:" Gott sei Dank! Endlich versauen uns die Investoren nicht mehr die Preise" :zwinker: :D

      Edith:
      [Jahreszahl geändert: Danke XLarge :rauf: ]
      Das Leben ist zu kurz für schlechten Alkohol! :slainte:

      Komm, wir essen Opa! ...Immer beachten: Satzzeichen können Leben retten!!!...



      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „Mr.Mooc“ ()

      Mr.Mooc schrieb:

      Kurzgefasst: Ich denke die Zeit, in der es sich gelohnt hat, Whisky wegen eines Wertzuwachses einzukaufen, ist aktuell vorbei ... und viele werden denken:" Gott sei Dank! Endlich versauen uns die Investoren nicht mehr die Preise" :zwinker: :D


      Grundsätzlich stimme ich zwar zu, dass die Gewinnaussichten mit Whisky heute nicht mehr so dolle sind, als wenn man sich in den 80er und 90er Jahren mit gewissen Tröpfchen eingedeckt hat. Das Problem ist allerdings, dass immer noch alle von einem Boom schreiben (es eröffnen eine Reihe neue Destillerien) und daher vielen Leute durchaus glauben es würde sich noch lohnen, in Whisky zu investieren. Das heißt, die Investoren machen uns durchaus noch die Preise kaputt. Leider. :(
      Ein Leben ohne Whisky ist möglich, aber sinnlos.
      Der Bowmore 1964 wurde allerdings erst 1993 in die Flasche gepackt :)
      (Wobei, 70x150 nicht 11450 beträgt, wie im Bericht behauptet wird.)

      Und die Zeit Whisky als Sachanlage zu kaufen ist bei 0,01% auf dem Sparbuch wohl noch nicht vorbei.
      (Habe auch lieber schmackhaften Whisky im Keller als Silber/Gold ...)
      Allerdings ist auch bei vielen Genießern der Keller inzwischen sehr gut gefüllt, dass die Nachfrage evtl. deswegen und wegen hoher Preise sinkt.

      HarryB schrieb:

      Das Problem ist allerdings, dass immer noch alle von einem Boom schreiben (es eröffnen eine Reihe neue Destillerien) und daher vielen Leute durchaus glauben es würde sich noch lohnen, in Whisky zu investieren.


      Das war auch der eigentliche Grund, warum ich auf das Posting geantwortet habe. Das Hypen durch die Medien zuzüglich solcher Auktionsmeldungen verleiten meines Erachtens viel zu viele unerfahrene Leute, sich den Keller wahllos mit Whiskypullen vollzustellen.

      XLarge schrieb:

      Der Bowmore 1964 wurde allerdings erst 1993 in die Flasche gepackt


      :wall: Aargh... vielen Dank für den Hinweis! Hab´s in meinem Posting geändert!
      Das Leben ist zu kurz für schlechten Alkohol! :slainte:

      Komm, wir essen Opa! ...Immer beachten: Satzzeichen können Leben retten!!!...



      Alastor schrieb:

      Wartet mal ab, bis die Finanzinvestoren wie Warren Buffett einsteigen. Dann geht es nur noch um Kohle. Auch der chinesische Markt wächst. Dort leben viele Millionäre und Milliardäre, die sich mit Wein eingedeckt haben. Als nächstes wird sicher Whisky drankommen.


      Ist doch Perfekt.
      Ich decke mich gerade mit Wein (andere sind auf dem Bier Trip) ein, da können die gerade den Whisky übernehmen.
      Wobei ich trinke den Wein ja.,. :prost: :prost: :prost: :freu:

      :alles:
      Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird.
      Winston Churchill


      Das Thema beginnt doch schon an der Wurzel.

      Jede Flasche Whisky (egal ob 40,- oder 4000,- Euro) besitzt keinen realen Wert, sondern der liegt im Auge des Betrachters was er bereit ist dafür hinzulegen. Und ganz wichtig: Den "Betrachter" muß man auch finden.
      Es ist daher immer ein rein "spekulatives Geschäft". Wenn einem das bewußt ist, da hat man schon viel erkannt :-)

      Darauf einen Dujardin ;-)
      Wenn jemand ein Problem mit mir hat, kann er es behalten. Ist ja schließlich seins.
      Besonders irrsinnig ist ja das die Brennereien gezielt Abfüllungen als "sammelnswert" auf den Markt werfen und sich gleichzeitig selbst nen guten Teil eines potentiellen Gewinns durch hohe Verkaufspreise einsacken (ok, nen Teil verursachen auch die Händler solcher Flaschen). Sowas wie die ganzen HP Holzsägearbeiten wird nie großartig an Wert gewinnen und das sich heute ne 30-80€ Flasche nochmal im Wert verfünf- oder verzehnfacht wird auf absehbare Zeit wohl nicht passieren.

      MiddleCut schrieb:

      Das Thema beginnt doch schon an der Wurzel.

      Jede Flasche Whisky (egal ob 40,- oder 4000,- Euro) besitzt keinen realen Wert, sondern der liegt im Auge des Betrachters was er bereit ist dafür hinzulegen. Und ganz wichtig: Den "Betrachter" muß man auch finden.
      Es ist daher immer ein rein "spekulatives Geschäft". Wenn einem das bewußt ist, da hat man schon viel erkannt :-)

      Darauf einen Dujardin ;-)

      :rauf:

      Den Betrachter zu finden, wenn man das Geld nun wirklich braucht, ist auch nicht ganz so einfach.
      Immer schön Dram bleiben

      Kapaneus schrieb:

      ... und das sich heute ne 30-80€ Flasche nochmal im Wert verfünf- oder verzehnfacht wird auf absehbare Zeit wohl nicht passieren.

      Das liegt natürlich zum einen daran, dass in dieser Preisspanne mittlerweile kaum noch grandiose Abfüllungen (mit limitierter Stückzahl) auf den Markt kommen. Dennoch gehe ich davon aus, dass z. B. der prozentuelle Wertzuwachs des aktuellen Laphi CS mit einer hohen Wahrscheinlichkeit größer sein wird, als bei so mancher Pulle, welche im Einkaufspreis über 300 € oder sogar noch darüber liegt.

      Zum einen ist Kapitaleinsatz und- bindung in dieser Preisklasse um ein Vielfaches höher und zum anderen reduziert sich die Zielgruppe für einen späteren Verkauf deutlich.
      Wir können es hier im Forum oft schon beobachten; für Pullen im Tausender Bereich wird die Luft im Verkaufsmarkt seehr dünn ... es sei denn sie werden überraschend günstig angeboten. [Und hier darf man dann wieder spekulieren, ob diese vielleicht nur zum spekulieren...ach, lassen wir das. :D ]

      Natürlich gibt es, auch hier im Forum, Liebhaber, die einen vierstelligen Betrag für eine Flasche Schnaps ausgeben und diesen auch trinken ... deren Kreis ist jedoch überschaubar und deutlich kleiner als die Anzahl der Leute, die eine gute Pulle im Bereich von 100- 300 Euro aufruppt.
      Hinzu kommt noch, dass bei Pullen, wie z. B. dem Laphi CS der weitaus größte Teil seiner eigentlichen Bestimmung zugeführt werden wird und somit das Angebot weiter verknappt.

      Wenn ein Pulle jedoch schon im Einkaufspreis hochpreisig ist, dann schlummert u. U. der größte Teil in irgendeinem Regal "auf den richtigen Tag" oder auf seinen Wertzuwachs. :D Die Flaschen sind zwar offiziell ausverkauft, aber eigentlich scharrt dort ein großer schattenhafter Verkäufermarkt auf den Startschuß.

      Vor allem aber kann man es nicht oft genug im Zusammenhang mit den zahlreichen "Mit Whisky reich werden"- Posaunisten betonen: Der Wertzuwachs ergibt sich nicht aus dem Preis, den irgendjemand irgendwo auf der Welt für seine Pulle zu verlangen gedenkt, sondern aus dem Preis, welchen ich im bevorzugten Verkaufszeitraum, unter Berücksichtigung aller Kosten, auch realisiere!!! Und das ist meist viel weniger als mancher denkt.

      Okay, okay... wenn man natürlich hingeht und seine Wertanlagen hier zu Hochpreisen als
      Flaschenteilungen einstellt, mag es funktionieren ... dann erzielt man
      sein Geld jedoch weniger mit einem Wertzuwachs als mit einem Stundenlohn
      für den Abwicklungsaufwand. :zwinker:
      Das Leben ist zu kurz für schlechten Alkohol! :slainte:

      Komm, wir essen Opa! ...Immer beachten: Satzzeichen können Leben retten!!!...



      Ich sehe den Stichpunkt "Geldanlage" eher als "Trinkanlage". Ich habe mir Whisky gekauft auf Vorrat und kaufe auch immer noch mal Whisky auf Vorrat, der mir einfach richtig gut schmeckt, wo ich was im Keller von haben möchte, wo ich vielleicht denke, dass ich mir den zukünftig nicht mehr leisten kann oder leisten will. Bestes Beispiel ist z.B. der Glenfarclas 40yo für teilweise damals 220,00 €, wo ich mir dachte, dass der so günstig wohl nicht mehr angeboten wird, wenn selbst damals schon George Grant über den zu günstigen Preis in Deutschland geschimpft hat und der in UK für die um die 350 Pfund angeboten wurde.

      Und wenn ich meinen Whisky zu Lebzeiten nicht schaffe, auszutrinken.... mir doch egal, dann freut sich mein Sohn. Mein nicht in Whisky investiertes Geld gebe ich schließlich auch nicht bis auf den letzten Cent bis zu meinem Tod aus.

      hydrou schrieb:

      Ein schönes Beispiel findet sich bei Ardbeg:

      - Ardbeg 21 mit Altersangabe (!), Ausgabepreis 370 Euro, regelnässige Erlöse bei ebay ~ 400 Euro
      - Ardbeg Committee Releases, aktuell Kelpie, nur ein NAS Whisky mit viel Marketing, Ausgabepreis 84 Euro, regelmäßige Erlöse bei ebay ~ 160 Euro


      Allerdings muss man dazu sagen das der Kelpie Committee schon ziemlich lecker war. Da kann es durchaus passieren das Preise sich einfach aufgrund der erhöhten Nachfrage bei gut dem doppelten einpendeln.
      Was mich allerdings stört ist das neuerdings , sei es Highland Park oder ähnlich große auch der genannte Ardbeg Kelpie, in so hohen Auflagen erscheinen das es kaum denkbar ist das da eine Preissteigerung irgendwann einmal eintreten kann.

      Kapaneus schrieb:

      und das sich heute ne 30-80€ Flasche nochmal im Wert verfünf- oder verzehnfacht wird auf absehbare Zeit wohl nicht passieren.


      Wenn Kilchoman erstmal seinen Betrieb einstellt hat, werden die Preise für die Flaschen schon in die Höhe gehen, keine Sorge, auch wenn aktuell der Markt mit Kilchomans übermäßig voll ist.

      Aber das richtig große Geld kann man natürlich auch in 20 Jahren nur mit den Flaschen machen, die nicht 20 Jahre lang in jeder Whiskynerd Schrankvitrine gestanden haben.
      An den Preisen für Blends aus den 80zigern kann man wohl am besten die zuerwartende Preisentwicklung der Ardbegs, Maccallans, Octomores oder Bowmores unserer Tage ablesen.
      Immer schön Dram bleiben

      Kevin schrieb:


      Was mich allerdings stört ist das neuerdings , sei es Highland Park oder ähnlich große auch der genannte Ardbeg Kelpie, in so hohen Auflagen erscheinen das es kaum denkbar ist das da eine Preissteigerung irgendwann einmal eintreten kann.

      Das stört dich? Ich persönlich sähe das - für den Fall, dass ich das Zeug tatsichlich lecker fände - eher postiv. Man stelle sich vor: ein leckerer Whisky, der nicht sofort von den ganzen Margegeiern aufgekauft wird! Man könnte glatt auf den Gedanken verfallen, dass Whisky ein Genussprodukt wäre...
      "If you listen to fools - the mob rules!"
      Ronnie James Dio