Sind Flaschenteilungen des Teufels?

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      Jaja, das alte und immer wieder beliebte Thema Königskunde/böserHändler-guterHändler/AbzockerIndustrie.
      Auf Messen werde ich oft gefragt
      >>Was kostet denn diese Flasche?<<
      Nichts, denn ich öffne sie, 2cl kosten xx €uro
      >>Ach nein, ich bin ja mit dem Auto da<<
      Auch wenn ab und zu mal wieder unverkapselte Flaschen angeboten werden, dann wird immer gerne wieder abgelehnt...bis auf die wenigen, die das Zeug einfach nur zum Trinken haben möchten. Die grinsen dann und kaufen.
      Ja, früher war natürlich alles besser, da wurde aufgerissen und getrunken. Gab es Sammler? Aber sicher, die sammelten Matchbox Autos und Briefmarken. Das sind die kleinen Dinger, die man auf Briefe klebte und mit der Post verschickte.
      Und dann kam das Unglück. Einer entdeckte die Leidenschaft Schnaps zu sammeln und einer Religion gleich folgten ihm viele Jünger, die zum Orden der Maltisten konvertierten. In der Hauptstadt Maltas steht ihre Kathedrale...
      Und was passierte mit den Preisen? Sie stiegen an, da die Industrie erkannte, dass die schwarzen Limousinen der feinen Herren Vertreter ja auch Geld kosten. Das Volk schrie Zeter und Mordio ob der hohen Preise...kaufte aber vorsichtshalber doch ein paar Kisten des in 12 Tagen ausverkauften FrühlingsUfer, man kann ja nie wissen wann die schlechten Zeiten kommen. Oft kamen sie dann schon wenige Tage später, oft auch erst nach Jahren, wie sich auf den entsprechenden Verkaufsplattformen zeigte. Da kostete dann der 1996er GD 25 Jahre Jubiläumswhisky von X & X (der volle Name ist mir bekannt) nicht mehr nur 52.- €, sondern bei WhiskyHautIhnUm.com glatte 160.- € und die Tendenz steigt.
      Sind Flaschenteilungen böse? Keineswegs, denn dadurch kommen schließlich viele Leute in den Genuss dieses Edelbrandes, auch erkennbar daran, dass dieses Forum sehr stark in Richtung Teilungsforum tendiert. Die Industrie wird sicher nicht zu Grunde gehen, wenn Flaschen geteilt werden und dann vielleicht ein paar % der Menge nicht gekauft werden, aus welchem Grund auch immer. Ist das aber so? Sieht man sich dann den ach so verrissenen Springbank Local Barley 11y an, dann glaube ich das nicht. Nun, da er "ausverkauft" ist blüht der Schwarzmarkt. Überall sieht man Menschen in Trenchcoats, in deren Innentaschen Dutzende von seltenen Flaschen zum Verkauf stecken.
      Wer also wirft den ersten Stein?
      Der gescholtene Kunde, der seine Sammlung nicht von 1200 auf 1800 Flaschen vergrößern kann, weil die Familie auch noch was zu essen haben will?
      Der Händler, der die Preise von "heißer" Ware von vorn herein "anpasst", weil es sonst 24 Stunden später sein Kunde macht?
      Die Industrie, die ihren Aktionären ja nur "Gutes will bescheren" und auch mal wieder einen Palast in der Londoner Innenstadt bauen möchte?
      Sucht Euch einen aus, oder auch zwei, oder noch besser alle drei...
      Und tatsächlich gibt es auch Schmarotzer unter den Maltisten, wobei ich nicht die grünen Männchen aus NRW meine. Mit vorgestreckten Gläsern laufen sie über die Messen und halten dieses den Leuten hinter dem Stand unter die Nase.
      >>Den 40y BlowMore kenne ich noch nicht<<
      Bei mir wirst Du ihn auch nicht kennenlernen...und Abflug
      Waren da nicht noch andere? Ja richtig, das sind dann die vielen anderen Leute, die freudig probieren, sich nicht darüber beschweren, dass statt der angegebenen 2cl nicht 3cl im Glas sind, und auch mal nett fragen ob sie denn ein Sample bekommen können, weil sie ja auch einiges gekauft haben. Warum nicht antwortet man dann, denn das ist so wie die Sache mit dem Wald und dem Schall...rein und raus.
      Allen einen schönen "Vatertag", auch den nicht Vätern. Trinkt mit Genuss...



      25.Whiskyherbst® am 13+14 September 2024 in der Malzfabrik in Berlin Tempelhof

      Trotz alledem...seit über 30 Jahren Sozi und das mit Stolz...
      Ich musste spontan an den bekannten Whiskyhotte äh Whiskyhändler denken, der auch in seinen Videos da und dort darauf hinwies, dass er selbst bzgl. Sample- und Anbruchflaschenbettelei unterwegs ist... :runter:

      Für uns Genießer ist das eine praktikable und völlig legitime Lösung. Zumindest für das 'Innere'. Das oft (sehr schöne aber nur kopierte) Äußere mag da manchmal nicht allen Gesetzmäßigkeiten genügen. Da könnte sich jemand 'daran stören'. :yes:

      Teufelszeug? Ich werde morgen den Papst fragen, wenn wir gemeinsam den Vatertag feiern :smoke:
      Früher war mehr Signatur.
      Nach dem Lesen des Artikels ziehe ich Bezeichnung der Website "Whisky & Wisdom" doch sehr in Zweifel.

      Eigentlich habe ich mich über die Zeit geärgert, die mich dieser verunstaltete und unlogisch zusammengestoppelte Artikel gekostet hat. Und nun poste ich auch noch meinen Senf dazu:
      - ja, Schnorrer sind eine Spezies, die ich auch unangenehm finde, mit Flaschenteilungen hat das nichts zu tun;
      - Umfüllen (Downsizing) durch professionelle Anbieter unter Missachtung von Marken- und Bildrechten ist bedenklich;
      - wenn Flaschen (gegen Entgelt) geteilt werden, bleibt mehr Geld für den Kauf oder die Teilung weiterer Flaschen über;
      - die Kalkulation eines Abfüllers ist nur dann tangiert, wenn der Whisky den aufgerufenen Preis nicht wert ist
      - und eine Wagyu-Teilung als Vorspeise kann ich nur unterstützen.

      Slàinte
      Dirk
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      Sammlung bei Whiskybase
      Werner, danke für deine Sicht. Schreibe ich sofort unter, auch gar nicht in Lila.

      Dirk, einen Punkt hast du vergessen:
      - wenn ich ordentlichen (nicht mal unbedingt teuren) Stoff als Sample in einer FT probieren kann, steigert das die Chancen der Brennerei für spätere Käufe. Ist doch tolle Werbung.
      Whisky-Journal - von, über und wegen Whisky

      Suche:
      - SMWS 38.xxx (Caperdonich)
      - Caperdonich 24yo Whiskykanzler Uncollectable Collection
      - Caperdonich 36yo Douglas Laing Cask DL4945 und Cask DL4947
      Ich finde den Artikel in Bezug auf seine Schlussfolgerungen auch völlig lächerlich:

      Laut dem Artikel wird weniger Whisky von einer Abfüllung verkauft, wenn eine bestimmte Anzahl von Flaschen dieser Abfüllung geteilt wird.

      Was aber gar nicht miteinbezogen wird:

      - Wenn den Leuten ein Whisky gut schmeckt, wird nach dem Sample noch eine Flasche des Whiskys erworben. Wenn also der Whisky sehr gut schmeckt, könnte sich das Versamplen für die Destille auszahlen.

      - Ich beteilige mich an Whiskyteilungen, bei denen ich nicht eine große Flasche kaufen würde auf Grund des hohen Preises. Also wird doch in dem Fall noch zusätzlich eine Flasche verkauft, weil sich da Leute zusammen tun, die sich diese Flasche sonst nicht kaufen würden.

      Wie kann man solche offensichtlichen Überlegungen nicht miteinbeziehen?
      Hallo,

      also ich kann Flaschenteilungen nur positives abgewinnen.
      Der Genießer hat die Möglichkeit ein Produkt zu testen und sich zu überlegen ob es ihm für den Preis Wert ist eine große Menge davon zu kaufen.
      Ein Hersteller kann also hier direkt mit Qualität punkten, dann kauft der Genießer doch von alleine nach - und wenn der Stoff eben nicht taugt (zu dem Preis) dann hat der Hersteller wohl etwas falsch gemacht. Noch dazu gibt's mehr Tasting Notes und der Genießer kann sich treffsicherer genau das zulegen wonach ihm ist.
      Für alle Seiten ist das ein Gewinn.
      Von Schnorrern halte ich aber auch nichts :runter:
      Ja das Problem bei FTs ist sicherlich auch, dass ein schlechter Whisky durch die vielen Meinungen und Erfahrungen - bedingt durch eine FT - auch im Regal versauern kann :P

      Da hilft dann wohl nur eins: schlechten Whisky durch guten ersetzen :P
      Alle wünsche werden gut um den gesund zu sein :wh2:

      "Always do sober what you said you'd do drunk. That will teach you to keep your mouth shut."
      - Ernest Hemingway
      Es wurde im Prinzip alles wesentliche gesagt.

      Zu ergänzen bleibt vielleicht noch: Man darf nicht vergessen, dass sich bei einer FT zwar nur eine Falsche geteilt wird, aber viele Verbraucher von dieser "naschen". Falls der Whisky dann noch mundet, sind die Multiplikatoren deutlich höher. Das heißt, es kaufen dann potentiell mehr Leute eine ganze Flasche, bzw. die positive Mundpropaganda ist deutlich größer.

      Wer von seinem Produkt überzeugt ist, kann das nur gut heißen. Wer Murks anbietet, kann sich dauerhaft auch nicht mit Blindkäufern über Wasser halten. Denn der zufriedene Kunde kauft wieder und wieder.
      Die Musikindustrie behauptet auch, durch file sharing riesige Verluste erlitten zu haben. Dabei macht sie den gleichen Fehler wie der Verfasser des oben zitierten Artikels: längst nicht jede geteilte LP wäre gegen (viel) Geld gekauft worden. Und längst nicht jedes Bottling wäre blind gekauft worden. Im Gegenteil, ein gutes Bottling per FT unter die Leute gebracht, verkauft sich besser. Oder was war nochmal der Grund warum Händler Geld ausgeben um auf Messen rumzustehen? :ups:
      Viele Grüße
      Martin