Citylink - Rundreise (Glasgow, Islay, Oban, Inverness, Stirling, Glasgow)

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      Citylink - Rundreise (Glasgow, Islay, Oban, Inverness, Stirling, Glasgow)

      Mitte August diesen Jahres war ich mit meiner Frau in Schottland unterwegs - per Citylink, ohne Koffer.
      Wir haben uns, als Vorbereitung auf den West Highland Way nächstes Jahr, auf einen 65+10l Wanderrucksack und zwei kleine Rucksäcke für das Handgepäck beschränkt (Das reichte tatsächlich auch, auch wenn man sich zwangsläufig bei den Flaschen zum Mitnehmen einschränkt)

      Gerne möchte ich die Erfahrungen auch teilen, da ich hier ebenfalls im Vorhinein beim stillen Lesen viel Lernen konnte. Ich werde das einmal ein wenig thematisch unterteilen, daher sind die Aufzählungen nicht unbedingt chronologisch.

      Ich fange heute mit Station 1 an:

      Glasgow

      Mitwoch, gegen Mittag ausgestiegen aus dem Flieger, begrüßt von... Regen. Gut, wir haben prinzipiell hinsichtlich des Wetters das Schlimmste erwartet um nicht enttäuscht zu werden. Hier haben wir 2 volle Tage und den Ankunftstag verbracht, bevor es dann in aller Herrgottsfrüh nach Islay ging. Doch dazu später mehr.

      Sightseeing:
      Am besten haben uns die St. Mungo's Cathedral (inkl. Necropolis) und das Lighthouse gefallen. Die Kathedrale ist ein sehr imposanter Bau, und hatte eine sehr schöne Atmosphäre, ebenso die Necropolis. Das Lighthouse würden wir jedem empfehlen: Der Blick ist fantastisch und lässt einen Blick über die ganze Stadt zu - siehe Anhang. Im selben Gebäude findet sich auch eine Ausstellung zu C.R.MacIntosh, welche für Freunde der Thematik sicherlich auch spannend ist.

      An Museen hat uns das St Mungo Museum of Religious Art and Life sehr überracht und am meisten beeindruckt. Wir wussten noch nichts über die Sikh, zu welchen viel informatives ausgestellt war, und auch zu den anderen Religionen konnte man noch etwas lernen.

      Weiterhin erwähnenswert sind sicherlich auch die Gallery of Modern Art, und das Kelvingrove Museum. Letzteres stellt viele Werke der Glasgow Boys aus, welche mitunter sehr eindrucksvoll sind. Vom Kelvingrove Museum aus ist die Universität (bzw. eine der vier) ein Katzensprung und auch einen Besuch wert.

      Für naturwissenschaftlich Interessierte ist das Science Centre noch empfehlenswert. Aufgrund der hohen Interaktivität tendenziell eher auf jüngeres Publikum, damit meine ich U-16er, ausgerichtet konnte es aber auch in mir das Kind im Manne wecken, und auch Neues bereithalten :grins: Und man kommt an der Clydeside Distillery vorbei. Ich konnte einen Blick erhaschen: Die Brennblasen stehen, aber es sind noch keine lyne arms installiert (Stand 17.08.)

      Essen& Trinken:
      Am ersten Abend haben wir gleich ein Benchmark gesetzt. Auf Tripadvisor vertraut und im Mini Grill gelandet. Ich habe in den folgenden 14 Tagen keinen besseren Burger gegessen und das Steak+Beilagen meiner Frau waren ganz großes Kino! "Never judge a book by it's cover", denn von Außen dachten wir auch erst "Ob das wohl etwas ist?", im Souterrain gelegen und erstmal doch recht unscheinbar.
      Weiterhin haben wir das Chaakoo Bombay Cafe ausprobiert: Authentisch (Genau so habe ich in Chennai auch gegessen.) und lecker. Da gab es nichts zu meckern.
      Leider vom Essen her im Vergleich zu den beiden oberen Küchen nicht so ausgefallen und schmackhaft, aber solide Küchemit einem guten PLV: Das Oran Mor. Das wird aber durch die Location in einer früheren Kirche wieder wettgemacht. Leider ein Manko: Die Whisky-Karte wird nicht wirklich gepflegt. Der Bestellvorgang zog sich,einige Male hin- und her-Rennen des jungen Herren, bis ich dann (leicht gefrustet) zu einem Standard-Dram ausgewichen bin.
      Dies war auch der Ausgangspunkt für eine Mini-Pub-Tour.
      Vom Oran Mor sind wir zum Inn Deep: Von außen wiederum leicht "shabby" (für deutsche Verhältnisse), und man läuft auch gerne einmal daran vorbei (da im Keller) dafür sehr viele gute Craft-Biere, und nette Leute.
      Die letzte Station war dann das Pot Still. Wir waren schon leicht müde, daher habe ich mich auf einen Dram beschränkt. Aber die Auswahl ist riesig, und es war sehr voll, trotz der Tatsache dass wir Donerstags und recht spät dort waren.

      Übernachtung:
      EasyHotel Glasgow. Günstig und sauber, 24h Rezeption. Aber man muss wirklich alles extra zahlen (Selbst das Säubern des Zimmers), aber bei 3 Übernachtungen ein sehr guter Kurs wenn man keine Ansprüche hat. Das Bett war recht gemütlich, es gab eine Steckdose und keinen Schimmel. Das "Bad" (Dusche, WC, Waschbecken auf höchstens 1qm) ist aber nichts für Menschen mit Platzangst.

      Am Samstag sind wir dann mit dem ersten Bus zur Fähre nach Kennacraig, für die nächste Station: Islay. Eine sehr schöne Fahrt (Rest and be thankful präsentierte sich in einem Bündel Sonnenstrahlen, die durch die Wolken brachen- Großartig!). Und dank dem tollen Busfahrer und der tiefenentspannten Crew der Fähre haben wir trotz Verspätung noch die frühere Fähre bekommen.

      Auf Islay erlebten wir das Port Charlotte Youth Hostel, Kajak fahren mit Dave (zu dem wir von Port Charlotte nach Port Ellen aus in jugendlichem Leichtsinn auf Leihrädern aufgebrochen sind) und einiges an Whisky. Vielleicht konnte ich bei dem Einen oder Anderen Lust auf Mehr (in diesem Falle Meer?) machen. Ich würde mich über Kommentare freuen und beantworte gerne Rückfragen.
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      Och, Reiseberichte sind immer gut für Tipps für Unterkünfte, Essen/Trinken, Ausflüge etc usw pp.
      Und dieser scheint einer der ausgefalleneren werden zu können... darum immer weiter so :rauf:

      Btw, schönes Panoramabild!
      Whisky-Journal - von, über und wegen Whisky

      Suche:
      - SMWS 38.xxx (Caperdonich)
      - Caperdonich 24yo Whiskykanzler Uncollectable Collection
      - Caperdonich 36yo Douglas Laing Cask DL4945 und Cask DL4947
      Danke @Whiskinger :)

      Dann kommen wir zu Station 2, welche ich gerne als Highlight der 14 Tage etwas chronologisch aufbauen möchte (hinsichtlich Erlebtem) mit einer Kurzzusammenfassung am Ende für die tl:dr-Fraktion ;)

      Islay (Teil 1 von 2)

      Glücklicherweise hatte der Busfahrer des Citylink bereits im Voraus telefonisch Verspätung gemeldet - Und man hat auf uns insgesamt 5 Personen im Bus gewartet. Top! Wir hatten uns vorsichtshalber darauf eingestellt die Fähre nicht zu bekommen, und daher auch keine Tour etc gebucht.

      Nun waren wir in Port Askaig, und bis zum Einchecken im Youth Hostel waren es noch einige Stunden. Was tun? Klar, um 14:00 fägt ja die Cask Strength Experience in Caol Ila an laufen wir mal hin. Es hatte zwar etwas genieselt, aber 50% des Reiseduos waren hochmotiviert und euphorisch :D

      Caol Ila
      Angekommen haben wir erst im Shop die Tour gebucht. Wir hatten eigentlich für Dienstag schon reserviert, aber da wenig los war war das gar kein Problem. Dann erst mal im "Picknick-Bereich" gemütlich mitgebrachtes verzehrt, und gemütlich die Umgebung erkundet. Leider fing es dann doch richtig zu regnen an. Kein Problem, von einer netten Dame kurzum in den Warteraum eingeladen worden. Hier hatten wir einen schönen Blick auf die Bucht und auch Jura.

      Als es dann 14:00 war, wurden wir von Helen eingesammelt (die eigentlich Touren bei Lagavulin macht wie sie uns erzählte), den dicken Rucksack im Shop gelassen. Einmal kurz den ganzen Prozess durchlaufen, und dabei einigen interessante Informationen über Caol Ila bekommen:
      - Es wird "gefärbt", und zwar weil es massive Beschwerden bei Diageo gab, warum Batches des12er so inkonsitent von der Fabre wären, da könnte doch die Qualität nicht stimmen. Tatsächlich hatte man frühe Batches nicht gefärbt. Heute wird bis auf Special releases alles gefärbt, auch die Distillers Edition.
      - Das letzte 30yo Release waren wohl ausschließlich Sherry-Fässer

      Aber danach ging es zum Tasting.
      - Der Reigen begann mit einem Pfützchen New Make im Glas - Sollte man als CI-Fan probiert haben. Sehr sehr lecker. Ich würde den kaufen!
      - "Unpeated" style: Kommt vielleicht auch trotz Ausspülen von Restrückständen vom New make, aber eine dezente Rauchnote war da. Hatte ich vorher noch nie probiert, war eine interessante Geschmackserfahrung.
      - Distillery only: Meine Frau "machte den Serge" und verzog das Gesicht. Ich auch, aber eher vor Freude. Der Rotwein ist da, gibt interessante Noten dazu, alles in allem ein sehr leckerer Dram.
      - 2011 ex-Bourbon: Hat mir gezeigt, wie sehr CI ein paar Prozent mehr vertragen könnte. Mit etwas Wasser feinjustiert schon in dem Alter ein sehr leckerer Tropfen. Sicherlich nicht der komplexeste unter der Sonne, aber was er hat, hat er richtig: Volle Breitseite "Bonfire at the beach" mit ein paar dezenten Spritzern Zitrusfrucht.
      - 1996 first fill "Jerez Region Solera Sherry": Helens Kommentar "Christmas cake" trifft es gut - Leider aber auch den Destilleriecharakter zurück drängend. Er kam aber nach und nach etwas durch und hat das Fass zum klaren Favoriten gemacht.
      - 1988 First-fill Oloroso: Voll, nussig, leider auch mit einer Schwefelnote, die für mich off-flavour war. Mit Wasser war diese leider etwas stärker da. Und CI kam gar nicht mehr durch. Schade, aber es geht ja um Erfahrungen.

      Danach noch ein paar Fotos (Im Tastingraum waren die sogar erlaubt), und ab in den Shop. Erklärtes Ziel war es, aus jeder besuchten Destillerie etwas mitzunehmen. Hier war ich kurz davor, den Destillery only mitzunehmen. Aber nach kurzem In-mich-gehen war mir klar, dass einmal reicht und keine Flasche her muss. Wie bereits erwähnt, Stauraum ist begrenzt. So wurde es eine wunderschöne Postkarte.

      Danach mit dem Taxi nach Port Charlotte. Unser Plan, mit dem Rad nach Port Ellen zu fahren um dort zu Kajak-en wurde vom Taxifahrer mit Belustigung aufgenommen. Das Wetter soll schlecht werden - Wir ahnten böses.
      In Port Charlotte angekommen, und ab ins SYHA Youth Hostel. Dieses erwähnt ein ganz besonders Lob! Es war wenig los, weswegen wir an 3 Tagen ein leeres Doppelzimmer anstatt der gebuchten, nach Geschlecht getrennten 4-Bett Zimmer hatten. Auch im Vorhinein hatten wir bereits Kontakt aufgenommen, da wir einige Fragen hatten. In kürzester Zeit kam Antwort. Ein ganz, ganz dickes Lob an Karl und Lorna, die das Hostel spürbar mit Hingabe leiten, und immer hilfsbereit waren! Die beiden entwarnten uns auch, dass es am Sonntag schön sein soll.

      Am nächsten Tag dann der große Tag: Wir wollten Kajak fahren mit Dave (Kayak wild Islay). Und da meine Frau sehr fit auf dem Rad ist, und ich mich dafür hielt: Klar, ab auf's Rad! Schon in Bruichladdich habe ich das bereut. Das Rad war leider 0 für meinen Hintern geeignet, und schon in Bruichladdich hat es gezwackt. Ein Indianer kennt keinen Schmerz, weiter nach Bowmore! EIn bisschen kompensieren über die Sitzhaltung, geht ja nur ein bisschen auf die Oberschenkel... Später mehr.

      Dort die Round Church besucht, und andächtig über den Friedhof gewandert. Das ist im Gegensatz zu deutschen Friedhöfen beeindruckend, aufgrund der wirklich alten Gräber. Aufgrund des Sportes der noch kommt nichts in der Destille probiert, aber einen sehr schicken Water jug gekauft. Da das Tor zum Pier zu war, noch gefragt ob ich denn wohl bitte ein Bild machen könnte (Ich wollte eines von mir vor jedem der Schriftzüge): "Klar, nuuur weil ich es sei" mit einem netten Lächeln der Dame. Top!

      Die Uhr einmal 2h nach vorne drehen: Unter wirklich fiesen Steißschmerzen (Unpassende Sättel olé) und recht schweren Oberschenkeln (Vermeidungshaltug Doppel-olé) angekommen. Dave wartete schon, wir zogen uns an, bekamen eine Einweisung, und los ging es zu unvergesslichen 3 Stunden. Die Südküste vom Meer sehen, ganz nah an ein paar Seals paddeln, und einfach das Meer genießen. Ich könnte viel erzählen, aber es kommt nicht an das Selbst-Erleben ran. Seine Frau macht übrigens unheimlich leckere Flap-jacks die es in der Pause gab :)
      Alles hat ein Ende sagt man. Das trifft leider auf die Tour zu, aber nicht auf die Tortur die noch folgte. Dreieinhalb Stunden unpassender Sattel (Ich hatte noch bis Donnerstag die "Freude" die Rückwirkungen beim Hinsetzen zu merken) und der Versuch zu vermeiden, was auf Höhe Bridgend dann zu Frustration führte - So schwächlich sind die eigenen Muskel doch nicht! 35km wandern geht locker aber nicht diese Radtour?!
      Wieder auf Höhe Bruichladdich musste meine Herzdame mich motivieren nicht das Rad in die Wiese zu werfen und auf ein Auto zu warten. Es hat geklappt, und so fiel ich, kaum angekommen und frisch gemacht ins Bett. Der nächste Tag sollte großartig werden - Wir wollten zur Warehouse experienxe bei Laga und danach mit dem Rad zu Bunnahabhain. Was dann passiert ist, ist glaube ich nicht schwer zu erraten. Laga ja- Bunna nein. Aber morgen mehr, plus noch "Wanderung zur Kilchoman church", "Essen bei Yan's kitchen, Ardbeg und Kilchoman".
      Danke euch @Eggi, @Gadget und @berneray!

      Ich finde auch, dass meine Frau ein guter Fang ist :D

      Islay (Teil 2 von 2)

      Nächster Morgen, aufgestanden und.. Muskelkater. Zum Frühstücken hingesetzt und... Steißschmerzen. Sofort war klar: Heute wird das nichts mit Bunna, vor allem nicht per Rad oder per pedes.
      Naja gut, ab in den Bus (zum Glück sehr nah am Youth Hostel), und bis zur Endstation Ardbeg gefahren. Dort haben wir uns etwas umgesehen, schon erste Photos gemacht bevor es später noch zu voll wird, und sind gemütlich aufgebrochen zu Lagavulin.
      Der Weg ist sehr schön, und glücklicherweise gibt es dort einen separaten Rad/Fußweg. Auf der Straße laufen ist zwar sehr gut möglich da alle Rücksicht nehmen, aber mulmig wird einem mitunter doch wenn die Wagen recht flott vorbeibrausen.
      Früh genug sind wir bei Lagavulin angekommen, und haben noch etwas im Shop gestöbert und im Warteraum den letzten New Make von Malt Mill bestaunt. Dann schlug die Uhr 10:30, und wir wurden in das Warehouse geführt, wo Ian uns erwartete.
      Es folgte ein fachlich genauso gutes Tasting wie bei Helen, aber mit einer Extraprise Humor und Zoten. Wir erfuhren auch, dass Ians Meinung nach eigentlich alle Straßen auf Islay aus Gold sein sollten, wenn man die Steuern pro Fass bedenkt.
      Aber zum Tasing:
      - Feis 2017: Wiederum verzog meine Frau das Gesicht, Wein im Whisky ist nicht Ihres. Ihr Dram ging in ein Drivers Behälterchen und dann zu mir. ICh finde die Caol Ila DE schon sehr gut, dem Laga steht der Muskateller noch besser zu Gesicht. Sehr lecker!
      - 2012 Re-fill bourbon: Farblich fast Wasser. Geschmacklich sehr viel Malz, leicht grasig. Ian nannte in "Baby Lagavulin". Ein Baby mit einer Menge Wumms, da mussten einige Tropfen rein um ihm mehr zu entlocken
      - 2004 "Bodega Sherry": Ein sehr leckerer Tropfen, vermutlich Re-fill (Leider vergessen zu fragen). Eine sehr schöne Balance zwischen dem Rauch und dem Sherry-Einfluss.
      - 1998 "Bodega Sherry": Hier ist der Sherry deutlich stärker, aber immer noch viel Laga dabei. Etwas süßer als der 2004er, und der Favorit meiner Frau
      - 1993 "Bodega Sherry": Ians Favorit, wie er sagte, ein "Christmas Cake" Whisky. Und bei dem Tasting schon sehr gering im Füllstand. Der war auch deutlich schwerer im Mund als der 1998, und nussiger. Aber der eindeutige Favorit war...
      - 1982 Re-fill Bourbon: Unglaublich lecker. Ein schönes volles Mundgefühl, sehr komplex mit Möbelpolitur, sehr dunklem Waldhonig, Asche. Wasser öffnet ihn sogar noch etwas mehr, und ein paar Minuten atmen lassen war für mich dann das Nonplusultra. Meine Frau fand ihn nicht so besonders, weshalb ich das Glück zweimal hatte.

      Danach gab es noch ein kurzes Fotoshooting mit Ian, und ich bin flugs in den Shop für ein Pack Postkarten und die Sensory Box (Stand August mit 8, 16, Destillers Edition, Jazz 16, Feis 17 :mahlzeit: ).
      Da es genieselt hatte, haben wir Dunnyvaig links liegen lassen und sind sofort zu Ardbeg: Essen im Kiln Cafe war fest eingeplant. Für die Dame gab es ein tolles Pilzrisotto, ich hate Cod filet mit Spargel auf jungen Kartoffeln, einem Corryvreckan und einem Cheese cake mit frischen Beeren und einer Beeren-Dark-Cove Sauce :mahlzeit: :mahlzeit:
      Danach sind wir noch gemütlich (ich muskelkater-gepeinigt) zu Laphroaig. Ich weiß nicht, woran es lag, aber wir konnten nicht miteinander. Ich empfand es dort als recht lieblos, kann aber nicht sagen was mich gestört hat. Kurz eine Laphroaig-Seife zum Ardbeg-Pin gepackt, und noch etwas in Port Ellen spaziert. Dann haben wir den letzten Bus nach Port Charlotte genommen, und einen gemütlichen Abend mit netten Leuten im Common room im Hostel.

      Dienstag, vorletzter Tag. Leider immer noch nicht richtig fit. Die Radtour um den Rhinns also auch gestrichen. Der Plan war, früh aufzubrechen, zu Kilchoman und dort essen, die Church besuchen um dann am Nachmittag noch ins Museum of Islay life zu gehen, was bisher nicht klappte.
      Wir sind also gemütlich losspaziert, was auch ganz gut klappte. In Bruichladdich Halt gemacht, aber leider nicht passend zu einer Tour. Daher den Shop angeschaut, und flugs den PC 15 angeboten bekommen. Fresh bourbon cask, klingt gut... Schwupps war die leere Flasche in meiner Hand und ich war am Abfüllen :D Meine Frau probierte den Botanist Gin... Schwupps war noch ein 0.1l Fläschchen bei meinem, plus einem der schicken Leder-Glasuntersetzer. Naja, notfalls ist einer der Pullis auch nicht mehr der Neuste und bleibt eben da (Es hat aber tatsächlich doch noch alles gepasst, ohne Rückbleibsel)

      Die Wanderung nach Kilchoman ist sehr schön. Etwas hügelig, für lange Zeit mit einem tollen Ausblick auf Loch Gorm. Das Wetter wechselte zwischen Niesel und Sonne, was sehr schön war. Leider kamen und kamen wir nicht an, aber die Zeit verging. Im Endeffekt wurde es nichts mehr mit dem Museum of Islay life, leider.
      Schlussendlich waren wir dann da, und hungrig! Also erstmal ein paar Gefüllte Kartoffeln bestellt: Mit Brie und Speck, und mit Lachs, dazu einen Kilchoman aus dem Sauternes Fass. Danach noch etwas das Gelände anschauen: Toll, dass man auch außerhalb der Führungen überall zumindest einen kurzen Blick werfen kann,ohne dass jemand etwas sagt. Zu guter letzt noch in den Shop: Oha! Ein Glasständer, für drei Gläser, gefräst in eine Fassdaube von einem Kilchoman Fass?! Das MUSS in das Gepäck passen, andernfalls wird der in der Hand nach Deutschland getragen. Und ja, das sind wirklich alte Fassstücke: Die Unterseite ist getoastet und färbt ab, und am Ende der Reise roch der ganze Rucksack nach Whisky (und im heimischen Barbereich ist auch ein leichter Hauch davon zu riechen :D ).

      Danach sind wir noch zur Kilchoman Church. Die Atmosphäre dort ist eine ganz eigene, und der Ort hat etwas sehr schönes, fast magisches (auch wenn das abgedroschen klingt). Das Bild wird dem leider nicht gerecht, vermittelt aber hoffentlich einen guten Eindruck. Auf dem Rückweg hat es dann richtig angefangen zu regnen. Regen-Überhosen waren im Gepäck und flugs angezogen, daher kein Problem, aber glücklicherweise haben zwei Herren und aufgesammelt und sogar ins Youth Hostel gebracht. Großartig, diese Gastfreundschaft!
      Daher sind wir sogar fast trockenen Fußes angekommen, und ich habe erstmal die Neuerwerbungen in den Rucksack gepackt.

      Der TL:DR Teil:
      Sightseeing:
      Eine unglaublich vielseitige Natur, wie ich finde. Allein dort Rad zu fahren (Ich rate zu einem eigenen Gelsattel/Sattelaufsatz!) ist eine Augenweide.
      Natürlich die Destillerien, auch wenn das für mich eher zur Nebensache auf den Spaziergängen und Wanderungen wurde.
      Die Round church ist auch sehr schön,und wenn man Kilchoman besucht ist ein Besuch der Church kein wirklich großer Umweg.
      Und für Wassersport-Freunde kann ich Kajak mit Dave empfehlen. Wir als Neulinge fühlten uns gut aufgehoben.

      Essen:
      Yan's Kitchen: Nicht günstig, aber sehr sehr gute Qualität der Speisen. Der Fisch war super! Mein persönlicher Tipp: Der Black Pudding mit Ziegenkäse. Blutwurstartiges ist ja eigentlich gar nicht meins, aber das war wirklich sehr lecker.
      Kiln Cafe: Inzwischen bekannt wie ein bunter Hund, lecker Essen!
      Kilchoman: Super PLV! Nichts ausgefallenes an Speisen, aber gute Qualität.

      Übernachtung: Das Youth Hostel ist einfach super! Es gibt auch Doppelzimmer, aber hauptsächlich geschlechter-getrennte 4-Bett Zimmer. Wer nicht unbedingt ein eigenes Bad braucht und auch gern mal bescheiden nächtigt: Es geht wirklich kaum besser hinsichtlich Gastfreundschaft, guter Lektüre im Common Room, und sogar einigen freien Lebensmitteln, Shampoo für alle (von vorherigen Gästen zu viel gekauft etc.). Die Betten sind vollkommen in Ordnung. Fanden wir besser als das Easy Hotel in Glasgow.

      Leider kein Bunnahabhain, kein Museum of Islay life und die Woolen Mill musste auch gestrichen werden. Leider etwas zu viel vorgenommen, und (im Nachhinein zum Glück! ) viel Zeit für das Von-A-nach-B-Kommen gelassen. Aber wir kommen wieder, das steht fest.
      Am nächsten Tag ging es dann nach Oban, mit einer schönen Wanderung nach Dunstaffnage Castle und Dunollie.
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      Danke für den Bericht. Ich stelle fest, ich war viel zu lange nicht mehr auf Islay. Irgendwie könnte ich mal einen Tag nur auf Meer schauen mit einem Dram in der Hand gebrauchen.
      ___Mortlach.de

      ____ „Kühner als das Unbekannte zu erforschen, kann es sein, das Bekannte zu bezweifeln.“ Alexander von Humboldt

      Wir alle seins Brüder,
      Wir alle seins gleich!
      Freut mich, dass es weitergeht.

      Finde eure Art des Reisens klasse. Einfach mal ein paar Dinge auslassen und halt nicht alles sehen, dafür das, was man sieht, richtig wahrnehmen. Wir waren jetzt vor kurzem auch auf Islay, hatten Fahrräder dabei. (Aber wir haben es uns leicht gemacht: E-Bikes... mit Kinderanhänger wäre mir das bei den zwar kurzen, aber intensiven Steigungen bei vollem Gegenwind zu schwer.) Und einfach mal einen Tag nur von Port Charlotte nach Bruichladdich radeln, in die Brennerei gehen, in das geniale Café / Dorfladen / Treffpunkt der Einheimischen in Bruichladdich gehen, hinsetzen... alles auf sich wirken lassen, wieder zurück radeln, am Nachmittag mit dem Kurzen zum Spielplatz gehen und ausgiebig spielen und nichts anderes an dem Tag machen... das ist schön. Am Loch Indaal Muscheln sammeln. Eine Stunde mit dem Kurzem in Port Charlotte an dem kleinen Strand auf den Steinen sitzen, Boote gucken und nichts anderes...

      Islay lohnt sich auf jeden Fall, wiederhinzufahren. Das Museum of Islay Life ist übrigens absolut empfehlenswert. Bei mir hat es erst nach 5. Islayurlaub geklappt. Bunnahabhain ist auch super - sehr nett, sehr ursprünglich und viel vom "altem Charme". Wie sagte es ein anderer dt. Whiskyreisender, den ich dort traf und der das letzte mal auf Islay 2000 war so schön: "Islay ist so ein bißchen zum 'Whiskydisneyland' verkommen...". Und die Islay Woolen Mill ist genial. Meine Frau hat sich dort mit Tweed eingedeckt und auch die fertig genähten Kleidungsstücke sind toll - man fühlt sich wie in einem Industriemuseum des 19. Jh. und stellt fest, dass da noch gearbeitet wird.

      @Eggi
      Wir hatten auch ganz stark den Eindruck, dass die Insel etwas Entschleunigendes ausstrahlt.
      Wir wollen definitv noch einmal auf die Insel. Und das hört sich so an als würden sich die Ziele lohnen!

      Oban

      Nachdem die Busfahrt zur Fähre problemlos verlief, kamen wir an Colonsay vorbei nach Oban.
      Manchmal habe ich den Eindruck, bestimmte Worte sind für Orte/Dinge wie gemacht. So trifft es auch Oban und pittoresk zu. Schon vom Meer aus haben wir uns sofort auf die Stadt gefreut, wie sie so malerisch in der Bucht liegt.

      Sehenswürdigkeiten:
      Oban direkt hat den McCaig's Tower, von dem man einen sehr schönen Ausblick auf die Stadt, Kerrera und nach Mull hat. Vor allem wie man sieht bei Sonnenuntergang. Hier muss ich nur negativ die Destillerie erwähnen: Der Kamin ist von dort oben doch schon ein wenig deplatziert im Stadtbild.
      Die Destillerie haben wir uns nicht länger angeschaut. Es war dort leider wenig einladend, fand ich. Man konnte an der Distillery-Only Abfüllung riechen, es gab noch den 14yo und Little Bay, und eigentlich nahmen alle anderen Diageo-Abfüllungen (insbesondere einige Flora und Fauna Flaschen) mehr Raum ein als Oban selbst. Ich habe mir dort auch eine Postkarte und eine 0,2l Flasche Clynelish 14 mitgenommen. Leider war da schon nur noch für eine 0,2l Flasche Platz.
      Weiterhin gibt es das Museum of War and Peace, in dem sehr engagierte Menschen auch etwas zu Obans Historie erzählen, insbesondere zur Rolle im 2. WK. Mit einem Auto kann man in der Umgebung sicherlich noch mehr entdecken, da wir aber per pedes unterwegs waren, haben wir an einem Tag eine Wanderung nach Dunstaffnage Castle gemacht, und auf dem Weg Dunollie Castle.
      Dunollie Castle ist nur noch eine Ruine, siehe Bild, aber das angrenzende Herrenhäuschen ist besuchbar. Dort kann man die Sammlung von Hope McDougall bewundern (Welche Ihren Lebensalter mit dem Sammeln lokaler Antiquitäten und der Erforschung der lokalen Geschichte verbracht hat. Sie hat ebenso ein Buch über Kerrera und das Leben dot geschrieben). Dort gibt es auch leckere Sandwiches und Suppen zum Brunchen. Weiterhin kann man einiges über das Leben des Clans in dem Haus lernen, und auch die Bediensteten.
      Dunstaffnage Castle ist ebenso in einem Zustand, in welchem man nicht mehr viel vom früheren Leben dort erahnen kann. Nichtsdestotrotz kann man dort gut Zeit verbringen, in welcher man einen schönen Ausblick hat und einiges über die lokale Geschichte und auch ein wenig über die Campbells lernen kann. Die Wanderung dorthin würde ich jedem empfehlen, man ist von Oban aus gut 2h unterwegs, und man kommt ein wenig an einem Wald und einer schönen Heidelandschaft vorbei. Sollte es, wie bei uns, auf dem Rückweg Katzen hageln ist direkt bei Dunstaffnage eine Bushaltestelle nach Oban.

      Essen & Trinken:
      Sicherlich am gefragtesten vor Ort ist das Ee-Usk. Zu Recht! Wir hatten total Lust auf Seafood, schon gute Rezensionen gelesen, aber uns recht kurzfristig entschlossen. Es war ein 45 Minuten Fenster frei für uns zwei, und ich habe mit Pasta mit Seafood sehr gut gegessen, meine Frau die Seafood Platter (Großartig! Siehe Bild). Hinsichtlich Wein wird man gut beraten, und der Cheesecake ist auch richtig gut.
      Im Markie Dans kann man sehr nett ein Bierchen und einen Dram zu sich nehmen, es sind dort auch einige Einheimische.
      The Oban Bay Fish Bar and Restaurant bot ein gutes PLV. Das Essen war sicherlich nicht so üppig und hochqualitativ wie im Ee-Usk, es war aber ganz klar solide und leckere Kost.

      Übernachtung:
      The Corran House: Direkt über dem Markie Dans, könnte man meinen es wäre dort laut und vielleicht nicht so toll.
      Aber wieder einmal: "Never judge a book by it's cover". Wenn man nicht Abends gerade bei offenem Fenster in der Gemeinschaftsküche sitzt, bekommt man nicht wirklich etwas mit. Zudem bekommt man als Gast dort einen Gutschein für das Markie Dans.
      Die Räume sind schon leicht abgewohnt, aber hinsichtlich Sauberkeit gibt es nichts zu meckern. Etwas kritisch fand ich, dass es nur ein Bad pro Etage gab. Das war in Port Charlotte deutlich besser, aber zum Glück hatten wir damit gar kein Problem, trotz dass es aufgrund der Highland Games voll ausgebucht war.
      Die Gemeinschaftsküche ist gut ausgestattet, und einige Lebensmittel kann man auch gegen eine auf Ehrlichkeitsprinzip basierende Bezahlung kaufen. Etwa 70 Pence für eine Schale Cornflakes mit Milch, Instant-Café und Tee umsonst, das nahmen wir dankend an! Die Betten waren von der Gemütlichkeit noch o.k. Die Federn hat man manchmal etwas gemerkt, das war für uns kein Problem ist aber sicher nicht für jeden gemacht.

      Die nächste Etappe war dann Inverness. Mit Umstieg in Fort William (wir haben uns vom Bus aus das zukünftige Wander-Ziel genau angeschaut), welcher problemlos verlief. Dort erwarteten uns dann leider die schlechtesten Übernachtungen, und direkt bei der Ankunft eine "nette Überraschung". Dazu dann beim nächsten mal mehr.
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      Heute komme ich zur nächsten Station, Inverness. Leider habe ich die
      Busfahrt verschlafen, laut meiner Frau soll diese landschaftlich jedoch
      sehr schön sein.
      Inverness

      Inverness. Leider ist uns diese Stadt an sich nicht so gut in Erinnerung geblieben. Gut, wenn man auf dem Weh zum Hostel durch eine nicht wirklich einladende
      Unterführung muss, und man zur Begrüßung keine 5m vom Hostel eine Dame sieht, die über eine Pfütze lacht die sich zwischen Ihren Beinen
      ausbreitet... Aber das war ja nur der erste Eindruck. Der zweite Eindruck war dann das Hostelzimmer, das abgewohnt aber noch o.k. war.
      Der dritte Eindruck das Bad/die WCs und die Dusche, und die gingen hingegen eher mal gar nicht in Ordnung. Nun gut, dann eben so gut wie möglich vermeiden da auf Toilette zu müssen.

      Sehenswürdigkeiten:
      Für Naturfreunde ist sicherlich der Botanic Garden zu empfehlen. Er ist schön angleegt, hat einige interessante Sukkulenten, und ein sehr tolles Projekt, in dem traditionelle Landschaften angelegt und dann sich selbst überlassen werden (z.B. ein Bereich mit Heidelandschaft). Wenn man zu Fuß von der Innenstadt aus aufbricht, läuft mein ein schönes Stück am Ness entlang, und kann auch die kleinen Inselchen auf dem Fluss überqueren.
      Inverness Museum & Art Gallery bietet einiges an Informationen zur schottischen Geschichte, und der Geschichte von
      Inverness. Dort kann man nette 2-3h verbringen.
      Weiterhin schön zu besuchen ist die Old High Church. Sie ist architektonisch sehr schön, und die sehr alte, liebevoll restaurierte Orgel ist ebenfalls beeindruckend.
      Am sehenswürdigsten fanden wir jedoch nichts in Inverness selbst (welches wir im Rückblick
      als doch recht eintönig empfanden), sondern den Wanderweg nach Loch Ness. Wir sind den Weg gelaufen, der an der Südseite des Loch Ness
      entlang verläuft, und sind im Dores Inn direkt am See eingekehrt. Ein wirklich sehr schöner weg, mit einigen leichten Steigungen, an schönen Feldern
      und teils durch den Wald verlaufend. Der Blick auf den See war ebenfalls fantastisch.Ich denke Inverness sollte man schon mit dem Auto
      besuchen (falls man nicht total wanderbegeistert ist), da Ziele wie Urquhart Castle oder Fort George doch ein gutes Stück weg sind. Oder eben auf Öffentliche zurückgreifen, wobei wir die Wandernung nach Loch Ness bevorzgt haben.

      Essen & Trinken:
      The Auctioneers ist ein Pub/Sports Bar mit einer guten Auswahl an Bier und
      Cider (Dort haben wir Strongbow Dark fruit kennen- und lieben gelernt). Das Steak ist sehr gut gemacht, der Burger war ebenfalls gut. Sehr lecker waren die Fritten: nicht zu lätschrig, nicht zu kross und gut gesalzen. Für uns das beste der 3 Essen.
      Das Dores Inn am Loch Ness hat annehmbares Essen, jedoch waren wir übereinstimmend der Meinung,
      dass es da einen Ausblick-Aufschlag gibt. Etwas zum Vespern mitnehmen
      und abends in Inverness essen wäre da besser gewesen. Man muss aber sagen, dass die Portion reichlich ist, so dass man bei so-lala-Geschmack wenigstens einen vollen Magen hat. Überraschend war jedoch die Auswahl an Dalmore-Whisky, die recht umfassend war.
      Das Johnny Foxes ist ebenfalls eine Restaurant/Bar/Pub Melange. Dort gibt es gute Tagesgerichte zu einem normalen Preis und einer netten Atmosphäre.
      Sehr gut, und mit einem natürlichen und nicht übertrieben erzwungenem Hipster-Charme und einer wirklich sehr sehr guten Auswahl an Bieren, insbesondere Craft-Biere ist die Black Isle Bar. Sehr toll ist auch, dass man auch online die momentan verfügbaren Biere frisch aus dem Fass ansehen kann (Black Isle Bar - Home)

      Übernachtung:
      Tja,einmal muss man wohl auch ins Klo greifen. Anfangs fanden wir das Zimmer noch ok, bis wir ins Bett stiegen. Meine Matratze war wohl mutmaßlich einmal Opfer einer Menstruation, jedenfalls konnte meine Frau einen Blutfleck auf meiner Matratze ausmachen (Hochbett)... Oder etwas anderes, wir wollten es nicht so genau wissen. Weiterhin waren die Matratzen unbequem, die Duschen doch sehr heruntergekommen, und wenn wir das richtig gesehen haben auch mit ein wenig Schimmel befallen. Danach habe ich die Dusche gemieden und mich lediglich gut gewaschen. Auch die Küche hatte schon einmal bessere Tage gesehen, und die waren nicht letztes oder vorletztes Jahr. Das einzig positive war der Common room mit einer doch recht netten Auswahl an Filmen, wenn man denn unbedingt Filme schauen will. Wir haben dort lediglich etwas auf dem Sofa gesessen und gelesen.Wofür das Hostel natürlich nichts kann sind die Gäste, die aber ebenfalls leider nicht derart waren, dass man viel Lust auf Gespräche bekam. Da hatten wir auf Islay mit einem Schweden und einigen Schotten, und In Oban mit zwei Texanern nettere Bekanntschaften gemacht.
      Highland Backpackers: Nie wieder!

      Alles in allem war Inverness und Umgebung landschaftlich sehr schön, die Stadt vom Flair eher durchschnittlich mit mäßig interessanten innerstädtischen Museen/Sehenswürdigkeiten, und das Hostel überhaupt nicht positiv zu erwähnen. Wir waren dann wirklich froh, dass es zur letzten vollen Station in Stirling ging. Für Stirling hatten wir richtig geplant, doch auch einmal etwas Zweisamkeit zu haben, und hatten uns ein Zimmer im Old Tram House gebucht. Das war auch richtig super, weiterhin noch Berichte über großartiges indisches Essen (mit einem Erlebnis der dritten Art für meine Frau) und großartige Sehenswürdigkeiten: Das Wallace Monument, Stirling castle und der Church of the Holy Rude. Ein krönender Abschluss (Pun intended - more next time).
      Bilder
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      Danke für den weiterhin tollen Bericht.

      Mit "solchen Hostels" habe ich auch schon so meine Erfahrung gemacht... in Fort William habe ich mal auf einer ca. 5-10 cm dicken Schaumstoffmatte auf einer Spanplatte gepennt... schön ist anders. Und in Edinburgh bin ich mal in ein "Party-Hostel" geraten, wo ich dann abends spontan entschieden habe, doch nochmal im Pub heftig zu versacken, da man die Nacht da sonst mal nicht aushalten hätte können.
      Die besten Erfahrungen habe ich bisher in denen von SYHA gemacht.
      Danke für den schönen Bericht!
      Im Hostel in Oban war ich auch schon, dass ist wirklich gut, entgegen der ersten Erwartung. In dem schwachen Hostel in Inverness war ich auch mal vor ein paar Jahren, aber Doppelzimmer. Ist mir nicht positiv wie negativ in Erinnerung geblieben, außer dass es schöneres gibt. Grauselig sind die Hostels in Edinburgh ... mittlerweise meide ich Hostels in größeren Städen (da lieber mehr Geld für B&B), aber auf dem Land, wo vielleicht auch mal kein Zug hinkommt, ist das immer noch meine bevorzugte Unterkunft. Ganz toll war z.B. das neue Hostel auf der Isle of Mull in Craignure.
      Ach ja, wie Eggi beschrieb, die SYHA ist immer prima.
      In Lochranza auf Arran ist das SYHA spitze. Und wenn es euch mal nach Torridon verschlägt... ein Traum, vor allem der Ausblick. Liegt direkt unter Liathach, eine sportliche Herausforderung ist also auch gegeben. ;) (Nur leider absolut fernab jeglichen öffentlichen Personenverkehrs, Bahnhof ist glaube ich ca. 10-20 km, ein Bus fuhr damals 2011 nicht.) Und dann natürlich die abgelegenen Hostels im Glen Affric (nur fußläufig oder per Fahrrad zu erreichen, keine öffentliche Straße dorthin) sowie Loch Ossian bei der Corrour Station am Rand des Rannoch Moors (hier kommt man zumindest mit dem Zug hin, eine Straße führt aber nicht hin).

      Sorry für OffTopic.
      Ein kleiner Tipp in Sachen Gastronomie am Loch Ness: UNBEDINGT mal das Fiddler's in Drumnadrochit auschecken, wenn man in der Gegend ist (liegt so 2 bis 3 km nördlich vom Urquardt Castle) - der Laden ist urgemütlich, das Essen sehr lecker, und die Whisky-Auswahl gehört so mit zum besten, was man in Schottland zu Gesicht bekommt. Übrigens zu absolut fairen Kursen.
      "If you listen to fools - the mob rules!"
      Ronnie James Dio
      Erst einmal Danke für die Tipps zu Hostels und dem Fiddler's.
      Dann werden wir nächstes Jahr auf jeden Fall versuchen wo immer möglich SYHA Hostels als Nachtlager zu nehmen.

      Nun aber, leider recht spät, noch die letzte Station:
      Stirling

      Endlich aus dem Hostel in Inverness raus, und über Perth nach Stirling, noch einmal die volle Ladung Kultur genießen.

      Sightseeing:
      Das Wallace Monument! Der Weg dorthin ist (wenn man sich verläuft und den weiten Weg nimmt) nicht ganz unbeschwerlich, aber dort angekommen hat meinen einen tollen Ausblick. Wenn man dann noch nicht genug hat, kann man noch im Tauchen gegen Münzen/Scheine das Monument selbst erklimmen. Die Treppen sind sehr eng und es zieht wie Hechtsuppe, aber der Weg lohnt sich: In jedem Stockwerk gibt es Interessantes zu schottischer Geschichte, und dann oben einen fantastischen Ausblick.
      Fast ein Muss fanden wir auch das Castle. Etwas unglücklich war, dass dort eine recht penible Sicherheitsprüfung des Gepäck stattfand. Mit einem bis zum Rand gepackten Rucksack ist das kein Spaß, im Niesel zu zeigen, dass man da nichts Gefährliches drin hat. Das Personal war aber locker drauf, und wollte mich überreden den Port Charlotte direkt aufzumachen und zu teilen.
      Hier finde ich aber den Hinweis wichtig, dass das Schloss leider nicht mehr so ganz authentisch ist. Da dies bis in die 60er eine Kaserne war, wurde dort sehr viel restauriert, womit aber offen umgegangen wird. Es ist aber eben nicht mehr 100% historisch.
      Weiterhin war die Church of the Holy Rude noch sehr schön und interessant. Die Dachkonstruktion ist ohne Nägel ausgeführt!
      Ebenfalls besucht haben wir das Smith Art Gallery & Museum. Ein recht kleines, mitunter etwas gedrägtes Museum, was aber einige interessante Stücke zur Stadtgeschichte hat.

      Essen & Trinken:
      Sehr, sehr gut indisch gegessen haben wir im Maharaja. Jedoch war der Service aus europäischer Sicht leicht daneben. Ich habe es "vor Ort" zwar schon erlebt, dass Frauen schlecht behandelt werden, aber in Schottland selbst?
      Das ganze hat damit angefangen, dass der Herr mich fragte was wir den wollen: Dabei meiner Frau den Rücken zugedreht. Ich hatte natürlich meiner Frau beim Bestellen der Vortritt lassen wollen, und mit einem netten "The lady first, please", den Ball an meine Frau gespielt. Die Bestellung wurde dann auch aufgenommen, (meine Frau wurde sogar dabei angeschaut!) meine Frau schon leicht verdutzt. Dann beim Essen wurde gefragt wie es schmeckt, dabei nur den "Sir" angesprochen. Das Nonplusultra war dann aber, dass ich (!) gefagt wurde, ob "she" denn Milch in den Tee wolle. Auch an einem Nachbartisch lief das ähnlich ab. Anhand der Tripadvisor-Bewertungen scheint das aber eher die Ausnahme zu sein, vielleicht eine Aushilfe?
      Das Essen, was ja eigentlich auch die Hauptsache ist, war jedenfalls großartig.

      Übernachtung:
      Übernachtet haben wir im Old Tram House. Zu Fuß natürlich ein Stückchen von Castle und Monument weg, aber wir waren es ja auch schon gewohnt. Das Frühstück war sehr toll, und ingesamt haben wir uns richtig wohl gefühlt. Vor allem dann aber doch auch einmal wieder nur zu zweit auf einem eigenen Zimmer zu sein.

      In Stirling hatten wir keinen vollen Tag, aber rund 30h. Am zweiten Tag sind wir dann von der Smith Art Gallery direkt zum Busbahnhof, ab nach Glasgow! Wir haben im EasyHotel in Glasgow eingecheckt, und noch etwas gegessen. Das war auch schon das Ende des Urlaubs.
      Fazit:

      Mit dem Citylink reisen ist mit dem Explorer Pass natürlich schon sehr günstig. Leider muss/sollte man einige Routen im Voraus buchen (Fort William - Inverness z.B.), und hat natürlich etwas weniger Flexibilität als mit einem Mietwagen/ eigenen Auto.
      Wir haben damit kein Problem gehabt, und für uns war es für diese Reise genau das Richtige. Wir wollten ja explizit minimalistisch reisen, was uns auch gelungen ist. Im Nachhinein ärgern wir uns auch nicht über das Hostel in Inverness, denn der Rest der Eindrücke war so positiv und stark, dass das einfach im Hintergrund ist, und eigentlich waren wir dort fast nur zum schlafen und frühstücken.
      Was wir auf jeden Fall gaplant haben: Noch einmal 7-12 Tage Islay. Die Insel hat uns wirklich beeindruckt, und war im Grunde auch der Ort, den wir auf jeden Fall noch mal besuchen wollen.

      Zum Abschluss noch einmal vielen Dank für das positive Feedback!
      Jedem, der eine Reise gemacht hat kann ich nur empfehlen, auch einen Bericht zu schreiben. Für mich selbst war es total schön, die Reise so noch einmal Revue passieren zu lassen, und es ist mehr Spaß als Arbeit :D
      Bilder
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      HorrorVacui schrieb:

      Jedem, der eine Reise gemacht hat kann ich nur empfehlen, auch einen Bericht zu schreiben. Für mich selbst war es total schön, die Reise so noch einmal Revue passieren zu lassen, und es ist mehr Spaß als Arbeit
      Und nicht nur das... lies dir deine Zeilen in ein paar Jahren nochmal durch.
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      Whiskinger schrieb:

      HorrorVacui schrieb:

      Jedem, der eine Reise gemacht hat kann ich nur empfehlen, auch einen Bericht zu schreiben. Für mich selbst war es total schön, die Reise so noch einmal Revue passieren zu lassen, und es ist mehr Spaß als Arbeit
      Und nicht nur das... lies dir deine Zeilen in ein paar Jahren nochmal durch.

      Absolute Zustimmung bei beidem.

      Danke für den tollen Bericht.