Frage bzgl. Preisentwicklung alter (25+) Whiskies in den letzten 15/10/5 Jahren

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      Frage bzgl. Preisentwicklung alter (25+) Whiskies in den letzten 15/10/5 Jahren

      Hallo zusammen,

      mir stellt sich eine Frage zu der Preisentwicklung älterer (25+) Whiskies

      Die Entwicklung in den letzten drei bis vier Jahren habe ich halbwegs verfolgen können.

      Was ich nicht mitbekommen habe war der Preisverlauf in den letzten 5 bis 15 Jahren.

      Auslöser meiner Frage ist ein 35 Jahre alter Benromach den ich für ca. 500 EUR erspäht habe und der mich brutal interessiert. Im Hinblick auf die Entwicklung in den letzten 3 bis 4 Jahren bei etwas bekannteren Destillen kam mir der Preis erstmal überraschend human vor. Dann habe ich mich gefragt was man für einen derart alten Whisky vor 5 bis 15 Jahren zahlen musste.

      Kann man Durchschnittswerte nennen?

      Also z.B.

      Vor 15 Jahren musste man für einen 25 / 30 / 35 Jahre alten Whisky mindestens XXX Eur auf den Tisch legen.

      Vor 10 Jahren musste man für einen 25 / 30 / 35 Jahre alten Whisky mindestens XXX Eur auf den Tisch legen.

      Vor 5 Jahren musste man für einen 25 / 30 / 35 Jahre alten Whisky mindestens XXX Eur auf den Tisch legen.

      Besten Dank im Voraus für eure Meinung/Hilfe,
      Dan
      solche Analysen sind wirklich nur was für Masochisten. Ich lass es lieber.

      Letztendlich kriegt man den Stoff ja eh nur zu heutigen Preisen und da bin ich ganz pragmatisch: ist mir das Ding die Summe wert, dann kaufe ich. Wenn nicht, dann nicht.
      Wenn ich das Gefühl habe, dass eine Buddel heute günstig ist und ich denke, mehr als nur eine Flasche davon trinken zu wollen, dann kaufe ich auch schon mal mehrere. Aber das kommt selten vor und eher nicht in der Kategorie Ü20.

      Für mich persönlich bringt es nichts, zu spekulieren, was wohl der frühere Preis war, aber auch nicht, was wohl der Preis in 5 oder 10 Jahren sein wird. Ich kaufe primär zum trinken und zwar im Hier und Heute.
      Hi there,

      Rare Scotch whisky prices soar 40pc in a year

      Rare Whisky 101 :: The Home of Rare Whisky – Whisky Investing, Old Whiskies, Whisky Collecting and Whisky Valuations Worldwide.

      Rare Whisky 101 ist eine Firma die davon lebt, die Preise alter whiskies zu treiben. Dennoch anschaulich, wie
      gut ihr das gelingt.

      eine Zusammenfassung der Situation Rare Scotch sales ‘to top £20m’ in 2017 | Scotch Whisky

      und eigentlich ein advertorial für Rare Whisky 101

      Greetings
      kallaskander
      Ah yes, predictability, a word that has come to define today’s whisky in so many ways.

      “Nowadays people know the price of everything and the value of nothing.”
      Oscar Wilde

      Es besteht keine Verpflichtung obigen post zu lesen, zu mögen oder zu kommentieren.
      Sollte eine persönliche Meinung enthalten sein, besteht weiter keine Verpflichtung, sich diese zu eigen zu machen.
      Moin!

      Hach, die alten Kataloge von Theresa...herrlich die Dinger mal wieder anzuschauen. Wie sich das Cover-Model mit den Jahren verändert hat :ups:

      M.E. wird die Preisentwicklung neben der allgemeinen Kostensteigerung von drei Faktoren beeinflusst:

      (Künstliche) Verknappung einer bestimmten Abfüllung - Beispiel Ardbeg 17: Als es den noch für weniger als 50 € zu kaufen gab, war der fast so etwas wie Kassengift. Viel zu Ardbeg-untypisch für die meisten Islay-Fans. Entwickelte sich dann zur Rarität und schwupps explodierte der Preis.

      Die "Ich-bastel-mir-eine-exklusive-Abfüllung" - Beispiel Glenlivet 21 Archive: 2004 noch 59,90 €, 2005 dann mit Brett drumherum 148,50 €. Ich kann mich noch gut erinnern, welche Begeisterung das in den Foren ausgelöst hat.

      Aus Schxxxx Gold machen oder Versuch macht klug. Immer mehr Abfüllungen mit blumigen Geschichten und dürftigem Inhalt werden der hörigen Gemeinde präsentiert. Passt die jahrelang von der Whiskyindustrie geschaffene Verbindung von Alter zu Preis nicht mehr zusammen, schafft man sich flugs einen neuen Mythos namens NAS und schon läuft's wieder. Gleiches gilt für die 18/21/25 usw. Abfüllungen. Plötzlich ist alles total knapp, leere Lagerhäuser, dramatisch sinkende Bestände, extremely rare. Da gibt es dann aber komischerweise zwischen dem unteren und (fast) ganz oberen Ende - Knockando/Glenfarclas vs. Mortlach/Macallan FO - Preisunterschiede von ~ 200 % und mehr. Und das für ein Produkt gleichen Alters und, wie ich glaube, zumindest sehr ähnlichen Herstellungs- und Lagerkosten. :suspekt:

      Gruß aus Steinfurt

      Carsten
      "Billiger Schnaps und fremde Frauen - beides bereut man(n) am nächsten Tag" aus dem Lehrbuch: "1001 Weisheiten für den ambitionierten Trinker"

      madison schrieb:



      Letztendlich kriegt man den Stoff ja eh nur zu heutigen Preisen und da bin ich ganz pragmatisch: ist mir das Ding die Summe wert, dann kaufe ich. Wenn nicht, dann nicht.
      Wenn ich das Gefühl habe, dass eine Buddel heute günstig ist und ich denke, mehr als nur eine Flasche davon trinken zu wollen, dann kaufe ich auch schon mal mehrere. Aber das kommt selten vor und eher nicht in der Kategorie Ü20.

      Für mich persönlich bringt es nichts, zu spekulieren, was wohl der frühere Preis war, aber auch nicht, was wohl der Preis in 5 oder 10 Jahren sein wird. Ich kaufe primär zum trinken und zwar im Hier und Heute.


      Das ist mir mal einen Applaus wert! So sehe ich das auch... Wir leben im hier und jetzt!!! :rauf:
      offtopic:
      Erstaunlich wie wenig die Standards im Preis gestiegen sind. Irgendwie will ich meinen Augen gar nicht glauben, dass z.B. der Laphroaig 10 1994 60 DM gekostet haben soll...Das war doch damals schon recht viel Geld gewesen.
      Da die Milch auf Islay in den letzten 23 Jahren auch nicht billiger geworden ist, wundert es mich da nicht, dass die Jungs heute nicht mehr Whisky mit der gleichen Qualität in die Flaschen füllen können wie noch im letzten Jahrhundert....

      Zum Thema:
      Ich finde auch 500 Euro ist ein hoch spekulativer Preis, der natürlich nur der Nachfrage und nicht der Qualität des Produkts geschuldet ist. Und da mag jeder selbst in die Glaskugel schauen, ob in 15 Jahren vielleicht noch jemand da ist der 510 Euro oder 1000 Euro für die Pulle hinlegt.

      Im Gegensatz zu anderen Dinge, darf man aber den Wertverfall bei unsachmäßiger Lagerung nicht unterschätzen.
      Immer schön Dram bleiben

      billehund schrieb:



      (Künstliche) Verknappung einer bestimmten Abfüllung - Beispiel Ardbeg 17: Als es den noch für weniger als 50 € zu kaufen gab, war der fast so etwas wie Kassengift. Viel zu Ardbeg-untypisch für die meisten Islay-Fans. Entwickelte sich dann zur Rarität und schwupps explodierte der Preis.



      Dafür gibt es eine Erklärung. Bei Luxuswaren ist teuer = besser aus Sicht der Kunden.

      Veblen-Effekt – Wikipedia
      Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern als ich in Berlin (nein nicht beim Kanzler) vor einer Flasche 1974er Laphroaig stand und dachte: "Welcher Bekloppte gibt 450,- Euro für ne Flasche Schnapps aus?!"
      Ich wette 99% aller Forumsmitglieder (wenn sie das Geld aufbringen können/wollen) würde das heute Kistenweise kaufen. Mit der Zeit verändern sich die Ansichten bei einem "intensiven Hobby".
      Ich empfehle nicht sich die Preise von früher anzusehen, denn einerseits kann man eh nix ändern und andererseits ist mir die eigene Gesundheit lieber ;-)

      Der Vergleich von Preisen ist auch insofern aus meiner Sicht schlecht möglich, da in diesem Fall der Inhalt gleich bzw. vergleichbar sein müßte. In vielen Fällen ist das aber heute nicht der Fall und z.B. zwischen einem aktuellen Glenlivet 12 Jahre und einer Abfüllung aus den 70ern liegen Welten (um mal einen "günstigen Standard" zu nehmen).
      Eine "künstliche Verknappung" bei aktuellen Abfüllungen z.B. durch "strenge Limitierung" gelingt eigentlich nur bei denen, die sich durch das Blubblub der Herausgeber beeinflussen lassen. Zumal diese Flaschen ja nicht wirklich selten sind, sondern nur kurzfristig beim Händler/Destillerie "aus" sind.
      Bei den derzeit "noch guten Standards" z.B. Ardbeg 10, Laga 16 ist die Preissteigerung wenn vorhanden eher moderat.
      Bei den Sonderabfüllungen ist sie eher "absurd" und ich kann mich an keine "limitierte Sonderabfüllung" der letzten zwei Jahre erinnern, die mich geschmacklich in Relation zu dem aufgerufenen Preis überzeugt hat. Viele waren "ganz nett".
      Auch hier wage ich mal die "provozierende These", daß die eigentliche Preissteigerung nicht von den Destillerien/Importeuren durchgeführt wird, sondern vom Verbraucher und das Mittel der Wahl heißt: Stehen lassen und ignorieren.

      Da ich nun mal dem schottischen Whisky verfallen bin, werde ich natürlich auch weiterhin relativ viel Geld dafür ausgeben, wenn ich aus meiner Sicht etwas Besonderes im Glase haben möchte. Das Leben ist zu kurz für schlechten Whisky ;-)
      Wenn jemand ein Problem mit mir hat, kann er es behalten. Ist ja schließlich seins.