Deutscher "Glen"-Whisky könnte Verbraucher irreführen

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      Deutscher "Glen"-Whisky könnte Verbraucher irreführen

      Laut dem EU-Generalstaatsanwalt besteht die Möglichkeit der Irreführung von Verbrauchern. Folge wäre ein Verbot von derartigen Namen außerhalb Schottlands. Anlass ist ein Verfahren der SWA gegen die Glen Buchenbach Brennerei aus dem Schwabenländle.

      Moneyquote:

      Das Hamburger Landgericht hatte den EuGH um Klärung gebeten und darauf verwiesen, dass nicht nur schottische, sondern auch Whiskys aus Kanada, Irland oder Deutschland den Namen "Glen" tragen.

      Laut Generalanwalt Henrik Saugmandsgaard Øe setzt das Verbot eines Produktnamens nicht zwingend klangliche oder visuelle Ähnlichkeiten mit einer in der EU geschützten geografischen Angabe voraus. Das Landgericht Hamburg müsse deshalb prüfen, ob "ein europäischer Durchschnittsverbraucher" in diesem Fall sofort an "Scotch Whisky" denke.

      Zusätzliche Informationen auf dem Etikett spielten keine Rolle.


      Ganzer Artikel bei SpOn

      Lord Melchett schrieb:

      Ja, dieses McDonalds ist auch eine echt fiese schottische Fastfoodkette. Oder war es eine irische Firma?

      Nein, das waren doch australische Kangaroo-Fänger, Neuseeländische Rinderschubser oder doch amerikanische Whatsoever?

      Ja, Glen-Trallala ist IMMER in Schottland.
      Selbst "Glenhausen", ach nee, das war "Gelnhausen" und vorneweg "Glen Berlin". :yes: ?( :smoke:

      Muss jetzt "Glentorf", Postleitzahl 38154, Königslutter am Elm, Kreis Helmstedt, Niedersachsen, auch den Namen ändern?
      Vielleicht kommt ja irgend ein Schnappsbrenner auf die Idee, seinen "Geist" nach der Gemeinde, in der er lebt, zu benennen. Und dann hat der vielleicht gar keinen Torf drin? 8o 8o

      Meine Erachtens haben die Kerle "was am Streuer", aber, schade, schade, schade, den längeren Arm.
      Sláinte!
      Martin


      I love to sing, and I love to drink whisky.
      Most people would rather listen to me drinking whisky. :prost:

      Lossemer Whiskyfreunde - die dunkle Seite des Malt! (sacht Dietmar) ;) :slainte:


      Ich gebe was ab: FT-Reste & Samples

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Martin_P“ ()

      Lord Melchett schrieb:

      Ja, dieses McDonalds ist auch eine echt fiese schottische Fastfoodkette. Oder war es eine irische Firma?

      Nein zwei Brüder mit dem Namen McDonald.

      Glenpitt schrieb:

      Bin ich jetzt Schotte???

      Nein, aber ich denke dein Nick ist deshalb nicht nur Pitt, weil du deine Affinität zu Schottland ausdrücken wolltest als du Glenpitt gewählt hast.

      Man kann von der SWA halten was man will. Ich halte nicht viel von ihr, aber das nur am Rande. Ihr Vorgehen halte ich für richtig. Warum heißt der Spirit der in diesem Fall verklagt wird nicht Waldhornbrennerei Whisky. Warum wird er nicht Berglen Malt genannt ? Buchenbach ist, so scheint mir, ein Bach der durch Berglen geht. Vielleicht kennt ja einer die Gegend besser als ich aber Berglen liegt eher an einem Hügel als in einem ausgeprägten Tal. Aber selbst wenn man das als Tal bezeichnet so heißt dieses doch gar nicht "Glen". Warum wird also der Whisky aus Berglen als "Glen Buchenbach" bezeichnet ? Nun die Brennerei schreibt auf der Homepage :
      >„Glen“ kommt hierbei aus der Gälischen Sprache und bedeutet „Tal“<
      Da darf man ruhig mal fragen warum wählen sie hier den gälischen Begriff ? Warum nicht das japanische
      ? Warum nicht das englische Valley? Oder das Finishe laakso ? Nunja vielleicht wollen sie damit die Nähe zu Schottischem Whisky ausdrücken, genau wie Iaaksopitt.
      ___Mortlach.de

      ____ „Kühner als das Unbekannte zu erforschen, kann es sein, das Bekannte zu bezweifeln.“ Alexander von Humboldt

      Wir alle seins Brüder,
      Wir alle seins gleich!
      Nachvollziehen kann das Vorgehen der SWA schon. Die Buchenbacher wollen doch, wie Markus das schon geschrieben hat, im merketingtechnischen Fahrwasser von schottischen Malts segeln. Lieschen Müller ihr Mann oder auch Lieschen selbst, wenn sie für ihren Mann ein Fläschchen zum Geburtstag kaufen will, kann das aber sicherlich nicht so gut unterscheiden wie wir.

      Wenn die SWA konsequent wäre, müsste Glen Els doch auch Ärger haben oder bekommen. Ist dazu etwas bekannt?
      Grob geschätzt würde ich mal sagen, daß weniger als ein viertel der schottischen Brennereien das "Glen" im Namen tragen. Sieht für mich etwas dürftig aus, um damit direkt die eindeutige Verbindung zur geschützten geografischen Angabe "Scotch Whisky" herzustellen.

      Und noch eine Frage: Müssen dann auch die russisch klingenden Handelsnamen für deutsche Billig-Wodkas verboten werden?
      Sure they’ve always made NAS whiskies, but those were the cheapest ones. Like NAS–8–12–15–18–25. Not NAS–NAS–NAS–NAS–25. (Serge Valentin)

      HamburgMalt schrieb:

      XLarge schrieb:

      Und wann gehen die deutschen Tomatenbauern,Taucher und Glausaugengersteller gegen die Schotten vor?
      Auch da kann es zu Verwechselungen kommen ... :moin:

      Häh?

      :)
      Ein blinder Deutscher, dem sein Blindenhund in einen Schnapsladen führt, und der dort 2 Kilo Tomaten bestellt, und sich dann zuhause wundert, dass er 2 Flaschen Schottischen Landweins aus dem Hause Tomatin in seine Bolognese gekippt hat, mag sich möglicherweise auch irregeführt fühlen....
      Aber diese trifft halt nur den einen blinden Deutschen und nicht die normalen Durchschnittsverbraucher....

      SWA hin oder her, aber ich bin bei dieser Geschichte (auch wenn das alles Sisyphos-Klagen sind, bei den Schotten. Natürlich versuchen Glen Els und SLYRS und wohl auch Glen Buchenbach beim Verbraucher eine nähe zum wunderbaren Scotch herzustellen. Das steht doch außer Frage und bei den Produkten sieht dies auch ein Blinder...

      Und ich finde, wenn wir von den Schotten fordern, sich nicht den Möglichkeiten des Marktes zu ergeben, sondern ihren Traditionen zu folgen und ihren Schnapps nach alter Väter Sitte zu produzieren. dann müssen wir sie auch vor einem "Bavarian Single Malt Whisky" schützen, der sich dieser guter alter Väter Sitte durch nichts verpflichtet hat.
      Immer schön Dram bleiben

      Glenturretsyndrom schrieb:


      Natürlich versuchen Glen Els und SLYRS und wohl auch Glen Buchenbach beim Verbraucher eine nähe zum wunderbaren Scotch herzustellen. Das steht doch außer Frage und bei den Produkten sieht dies auch ein Blinder...


      Das sehe ich zwar ähnlich. Aber ich finde auch, dass die SWA da auf Spatzen schießt. Sie sollten das Selbstbewusstsein haben, über solchen Namens-Schnick-Schnack zu stehen.
      Wenn ich recht weiß, hat die SWA in Kanada mal einen Prozess wegen des Namens "Glen..." verloren.

      Der schale Beigeschmack bzw. Imageverlust bei uns Maltheads wiegt meiner Ansicht nach schwerer.

      musicmann :smoke:
      "Es ist ein langer Weg zum Whisky-Experten - und es ist eine schöne Zeit bis dahin" :smoke:

      musicmann’s feine Whiskytropfen - Samples
      Hi there,

      musicmann schrieb:

      Wenn ich recht weiß, hat die SWA in Kanada mal einen Prozess wegen des Namens "Glen..." verloren.


      ja, weil sie gegen eine Firma namens The Glenora Distillery, Route 19/Ceilidh Trail, Glenville, Cape Breton, Nova Scotia, Canada Geklagt haben.
      Das übesetzt sich mit gelegen in Glenville, im kanadischen Inverness County, auf Cape Breton in der Provinz Nova Scotia, zwischen Inverness und Mabou in Canada in jenem Teil der Welt, wo außerhalb Schottlands und Irlands das Gälische gepflegt wird wie nirgends sonst. Glenoras Präsident hat den völlig un-gälischen Namen Lauchie MacLean.
      Denen wollten sie die Benutzung des Wortes Glen auch verbieten.

      Glen Buchenbach sollte sich auch auf das keltische Erbe berufen, denn Süddeutschland war einmal keltisches Kernland. Die Heuneburg, der Fürst von Hochdorf bis runter nach Österreich in Hallstadt.
      Hier hieß früher manches Tal glen und so mancher Bach allt.
      Greetings
      kallaskander
      Ah yes, predictability, a word that has come to define today’s whisky in so many ways.

      “Nowadays people know the price of everything and the value of nothing.”
      Oscar Wilde

      Es besteht keine Verpflichtung obigen post zu lesen, zu mögen oder zu kommentieren.
      Sollte eine persönliche Meinung enthalten sein, besteht weiter keine Verpflichtung, sich diese zu eigen zu machen.

      musicmann schrieb:


      Aber ich finde auch, dass die SWA da auf Spatzen schießt. Sie sollten das Selbstbewusstsein haben, über solchen Namens-Schnick-Schnack zu stehen.

      Der schale Beigeschmack bzw. Imageverlust bei uns Maltheads wiegt meiner Ansicht nach schwerer.

      musicmann :smoke:

      Zu Punkt 1: Mag sein, dass es Spatzen sind. Mit Selbstbewusstsein hat das aber mal gar nix zu tun. Sondern mit der Kernaufgabe der SWA - zu der man aus vielerlei Gründen durchaus sehr kritisch eingestellt sein kann -, das Image des Scotch Whisky hochzuhalten. Insofern fällt es auch in die Kernkompetenz dafür zu sorgen, dass nicht irgendein in Obstlerblasen gebrannter Getreideschnaps mit Scotch Whisky verwechselt werden kann. Das würde sich keine etablierte Marke bieten lassen. Und das mit Recht.

      Zu Punkt 2: Bei mir in meiner Eigenschaft als Malthead haben sie DESWEGEN null Imageverlust.
      "If you listen to fools - the mob rules!"
      Ronnie James Dio

      HamburgMalt schrieb:



      Zu Punkt 2: Bei mir in meiner Eigenschaft als Malthead haben sie DESWEGEN null Imageverlust.


      Deine Meinung ist nachvollziehbar, ich bin trotzdem nicht überzeugt von der Notwendigkeit der Klage.

      Vor allem ziehe ich hiermit die Verallgemeinerung der Maltheads zurück. Es fehlte ein "viele"; sicher sehen es einige so wie du.
      "Es ist ein langer Weg zum Whisky-Experten - und es ist eine schöne Zeit bis dahin" :smoke:

      musicmann’s feine Whiskytropfen - Samples
      Hi there,

      hätten sie man den Fall in Canada gewonnen...
      German distillery can keep ‘glen’ name
      Greetings
      kallaskander
      Ah yes, predictability, a word that has come to define today’s whisky in so many ways.

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      Slainte zusammen,

      für mich ist das Thema Glen aus zwei Seiten langweilig.

      Erstens haben die Schotten jetzt schon mehrmals in Gerichtsverfahren verloren. Begonnen hat das als sie in Kanada im Fall "Glen Ora" verloren haben. Lustigerweise hat Morrison Bowmore der Destillerie vorher beim Aufbau geholfen. Also ist das für mich kalter Kaffee, aber gut als Industrieverband muss ich meine Anwälte halt beschäftigen und manche Hersteller (früher Glen Mouse - heute Blaue Maus) geben halt nach oder müssen nachgeben weil die Anwaltskosten zu teuer sind.

      Aber was mich noch mehr "belustigt" ist, warum Hersteller sich immer noch auf das "Glen" im Brand festlegen. Ich würde das a) wegen der rechtlichen Thematik und viel mehr noch b) wegen der Manigfaltigkeit der Glen-Bezeichnungen nicht machen. Im Online-Shop sind die Glen-Kategorien drei bis viermal vertreten. Warum soll ich der xxxte Glen sein, wenn ich auch der erste "Schnäppsli-0815" sein kann. Da mach ich mir mehr Marke als mit Glen.

      Lieber einen prägnanten eigenen Namen als dieses verstaubte alte Glen. Slyers (abgesehen vom Whisky) prägnanter Name, klare Schriftart, gute Marketingstory. Alles ohne rechtliche Action. Kein Japaner oder Inder hat seinen Whisky Glen genannt.

      Also mehr Mut zum eigenständigen Marketing liebe Hersteller. Nicht den Schotten hinterherlaufen.

      Slainte
      Openmind
      Und der EuGH spielt den Ball wieder zurück nach Hamburg :D

      cp180083de.pdf

      CURIA - Ergebnisliste

      Gehört es eigentlich auch jedes mal zum Prozeß dazu, die jeweiligen verhandelten Produkte auch geschmacklich in Augenschein zu nehmen? Falls ja, kann ich das hin und her verstehen :wh2:
      Sure they’ve always made NAS whiskies, but those were the cheapest ones. Like NAS–8–12–15–18–25. Not NAS–NAS–NAS–NAS–25. (Serge Valentin)