zweimal Schottland Teil 5 und Schluss

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      zweimal Schottland Teil 5 und Schluss

      Dann Umzug nach Kinlochewe. Vormittags noch ein schöner Forest Walk rund um ein WW2-Memorial (mit alten Eisenbahnbrücken im Wald etc.), ein kurzes Ausflug auf den Applecrosspass (Skye in Sicht - lohnenswerter Anblick von dort oben) und dann über Torridon hin zum gemieteten Wohnwagen im Vorgarten in Kinlochewe. Witzige Unterkunft für drei Nächte, Breakfast wurde in Kühltasche geliefert, campingmässig und gemütlich.





      Am nächsten Tag erst mal geschaut wie es denn so in Gairloch und umzu aussieht (...schön...) und dann in Aultbea geschaut ob sich was bei der Loch Ewe Distillery tut. Tut sich nichts. Ein vorbeikommenender Nachbar sagte, es gäbe Versuche das Hotel zu renovieren und wieder aufzumachen und auch eine neue Lizenz für die Distillery zu bekommen - aber wohl eher alles im frühen Stadium. So eine richtig kleine, schnuckelige Mikrodistillery ist anscheinend auch heute kein Garant für ein wirtschaftliches Überleben. Ich hatte aber auch nie einen Tropfen von denen im Glas, vielleicht war das ja gar nicht so lecker was da herkam.



      Nachmittags bin ich dann den Tollypath von Poolewe gewandert im Beinn Beighe Reservat. Einmal hoch und wieder runter bis fast zum Loch Maree - und dann wieder zurück. Sauwetter, nass nass nass. Leider wenig Sicht auf die Inseln im Loch Maree und sowieso keine Berge aussenrum erkennbar. Abends im Wohnwagen eine interessante Konstruktion aus dem Bügelbrett über dem Heizofen gebastelt damit die Wanderschuhe wieder trocknen konnten. Hat aber funktioniert.Am nächsten Tag den Mountain Trail im Beinn Beighe unter die Füße genommen. Der beste "Qualitätswanderweg" den ich je in Schottland gesehen habe. Am Parkplatz ist ein Spender für eine mehrseitige, farbige Broschüre über den Weg, überall Markierungen und eine schöne Führung mit schönen Blicken. Und es war trocken und warm, auch wenn so ab 600m die Wolken hingen und die Sonne nur ab und zu durchkam. Die Strecke ist nicht lang, es geht aber dafür bis auf 550m hoch. Und, von zwei anderen Wanderern in der Nähe des Parkplatzes abgesehen, niemand ausser mir unterwegs.



      Dann war wieder Transfer angesagt, es ging nach Crieff. Kleine, kleinste Nebenstrassen, Sonne, 22 Grad.



      Bei Aberfeldy einen kleinen Stop eingelegt, Paul von Lagavulin in der Distillery getroffen und nett unterhalten und natürlich auch die Ausstellung angeschaut und die Führung mitgemacht. Gerne konnte ich auch den 1999 handfill probieren, lecker, aber mit 150 GBP für meinen Geschmack zu teuer. Mit dem Fir Tree B&B hatte ich eine wirklich schöne Unterkunft. Crieff sieht nett aus, ist ein fein herausgeputztes Städtchen. Am nächsten und letzten Wandertag die Gegend aussenrum unsicher gemacht. Auch schön, nett und heimeliger als in den Highlands. Es gibt den Lady Mary Walk am River Earn entlang, bei schönem Wetter sehr schön und gemütlich, herrliche Bäume. Im Anschluss bin ich dann auf kleinen Pfaden Richtung Comrie gewandert, ziemlich weit aber es war halt überall so schön. Über 30km - abends brannten Beine und Füsse.Ja und dann ging es leider schon wieder los.



      Erstmal zu Glenturret. Nett da, lustige Führung mit ein paar Koreanern und einem Paar aus Ungarn. Hätte nicht gedacht, dass die Maische noch von Hand gerühert wird, der Kollege hatte aber auch durchaus muskulöse Oberarme. Man hat schon das Gefühl, dass die Zeit dort ein bischen stehengeblieben ist, das ist sympathisch führt dann aber vielleicht auch schneller zum Verkauf als zu hohen Investitionen. Zum Kosten nach der Tour gabs einen Famous Grouse und dann hatten sie irgendwo ein paar Flaschen gefunden auf denen Vintage 1988 draufstand. Die sind wohl 2014 gefüllt worden und dann in Vergessenheit geraten (...?...) - egal, auf jeden Fall war das ein sehr leckerer 48,2%iger Stoff. Wir hatten angeblich die letzten Drams. Das handfill habe ich natürlich auch probiert, sehr schöner Whisky, Butterscotch, Toffee, schmelzende Honigsüsse. Zum Glück war im Fluggepäck genug Platz für je eine Flasche für einen Mitforumisten und für mich.Und dann musste ich leider doch irgendwann weiter nach Glasgow.





      Rein zufällig führte mich der Weg noch bei Glengoyne vorbei. Ich habe mich aber nur umgeschaut, keine Führung oder Tasting gemacht und dann gefragt, ob ich das aktuelle handfill probieren könnte. 2004, 14 Jahre, Bourbon, Prozente weiss ich nicht mehr. Klar, gerne haben sie gesagt und mir dann einen kleinen Plastigfingerhut eingeschenkt. Oh Mann. Natürlich hat er mir nicht gut genug für 100 Pfund geschmeckt, viel schlimmer aber, dass man überhaupt auf eine solche Idee kommt. Das spricht nicht gerade für Wertschätzung für die eigenen Produkte.

      Ja und dann ab nach Glasgow, den Mietwagen abgegeben und ins Holiday Inn Express am Flughafen gegangen. Abends noch ein Abschluss Fish and Chips in Paisley und dann über München nach Hause - mit Cancellation München-Köln, Umbuchung von Lufthansa auf Eurowings, Gewitter in München, 2 Stunden Verspätung. Das war aber nach dem tollen Urlaub auch völlig egal.

      Und jetzt könnte ich schon wieder, hin wie ich zugeben muss. Da trifft es sich gut, dass ich übernächste Woche bei den Highland Games in Perth, beim Tattoo in Glasgow und beim vorletzen Konzert von Runrig in Stirling vorbeischauen werde ;-)