whiskysite.nl verschickt vorläufig nicht mehr in die EU

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      whiskysite.nl verschickt vorläufig nicht mehr in die EU

      Da kam doch gerade ein witziger Newsletter von whiskysite.nl rein... hoffe, dass das keine Schule macht:

      News about our shippingpolicies!
      Shipping Whisky within the European Union:

      Recently we found out that shipping whisky and other liquids within the EU seems to be a problem. We never knew this before. This has to do with the VAT and the excise wich this products have.

      We as a seller seems to be responsible for taxes in the country of destination. After a small investigation which we had with our competitors it seems that 95% of the webshops ships to almost every country in the EU without paying any taxes in the country of destination. Offcourse they pay all the duties in the country of origin. This is all a gray area for us and for our competitors we think. When we call our customs nobody can answer the questions we have.

      To avoid any problems in the future we decided to stop shipping within the EU for now.

      Meanwhile we will investigate how to do it the right way… and we hope to ship to some countries again soon.

      Taxes within the EU are very weird. For example:
      - When you ship as a private person to a private person in another country it seems to be oke. You don’t pay taxes.
      - Driving over borders with 10 Liter of alcohol products is totally no problem.
      - Driving back from France with 90 bottles of wine, totally no problem!

      Offcourse we still ship in the Netherlands and Outside the European Union!

      Options:
      - You can still make an order on the website but you can only select pick up in shop. This means that in our store in Leiden, The Netherlands you products are reserved for you.
      - You can also send the goods to yourself, send us a shippinglabel on the shippingcompany you like to use and we make sure the order is packed well and available for pick up in our store.
      - Offcourse you are still able to order from our website when you change your adress to an Dutch delivery adress, for example, from friends who life in the Netherlands. They can easily ship to you.

      We understand that you don’t have any interest reveiving our newsletter for now wich we understand. When you scroll down this newsletter you can remove yourself from the list.

      All outstanding orders will be shipped the usual way!

      If you have any information that can be usefull, please let us know!


      Wobei die vorgeschlagenen Optionen ja auch nicht ganz legal sind... :angel:
      Whisky-Journal - von, über und wegen Whisky

      Suche:
      - SMWS 38.xxx (Caperdonich)
      - Caperdonich 24yo Whiskykanzler Uncollectable Collection
      - Caperdonich 36yo Douglas Laing Cask DL4945 und Cask DL4947
      Hilfreiche Links zu dem Thema:

      Grenzüberschreitende Mehrwertsteuersätze in Europa - Ihr Europa
      Wo wird besteuert? - EU-Kommission

      Kurzfassung: Wenn ein Shop eine Umsatzschwelle überschreitet (in den Niederlanden 100.000 €) muss für einen deutschen Kunden die in Deutschland gültige MwSt. an Deutschland entrichtet werden. Dazu muss der Händler sich bei den deutschen Finanzbehörden registrieren. Die Niederländische MwSt. fällt dann NICHT an.

      Jetzt kommt der Clou: es müsste für uns sogar günstiger sein, in NL zu bestellen, als für einen Niederländer. In NL beträgt der MwSt Satz 21%, in Deutschland 19%.

      Die vorgeschlagenen Optionen dürften aber durchaus legal sein.
      Ein Leben ohne Whisky ist möglich, aber sinnlos.
      das ist ja nichts neues ... erstaunlich, dass ein Versender von dieser Größe erst jetzt drauf stößt, TWE macht's z.B. seit Jahren korrekt

      Umsatzsteuer da, wo der Umsatz gemacht wird (bei großen Umsätzen offenbar mit o.g. Ausnahme), Verbrauchssteuer da, wo verbraucht wird - gilt im übrigen auch bei Versand von privat zu privat, die diesbezügliche Aussage im Text oben ist falsch und die Umschiffungsoptionen somit höchstens halblegal


      "The nobility show themselves very great before strangers; they ply you briskly with drink;
      for its their way of showing you'r welcome, by making you drunk"


      Thomas Kirke, during his travels around Scotland in 1679
      Hi there,

      es geht um jede Verbraussteuer, auch um die Alkoholsteuer und die ist überall unterschiedlich.

      Besonders hinderlich für einen freien Warenverkehr ist die Tatsache, daß der Versender für die
      Entrichtung der Differenzen in den Steuersätzen im jeweiligen Empfängerland haftbar gemacht wird.

      Privatpersonen können so viel kaufen wie sie wollen - sofern sie den Transport selbst übernehmen. Sobald von einem Händler innerhalb der EU verschickt wird, haftet er und kann wegen Steuerhinterziehung dran sein.

      Wie gerne würden Briten in Holland oder Deutschland whisky bestellen, um die Alkoholsteuer zu sparen....

      Die Wurzel allen Übels ist das hier.

      CURIA - Dokumente

      Und hier eine halbwegs verständliche Erklärung warum es so ist wie es ist.

      Verbrauchssteuerbefreiung nur bei Selbstbeförderung | Schlosser Aktuell

      Greetings
      kallaskander
      Ah yes, predictability, a word that has come to define today’s whisky in so many ways.

      “Nowadays people know the price of everything and the value of nothing.”
      Oscar Wilde

      Es besteht keine Verpflichtung obigen post zu lesen, zu mögen oder zu kommentieren.
      Sollte eine persönliche Meinung enthalten sein, besteht weiter keine Verpflichtung, sich diese zu eigen zu machen.

      HarryB schrieb:

      Hilfreiche Links zu dem Thema:

      Grenzüberschreitende Mehrwertsteuersätze in Europa - Ihr Europa
      Wo wird besteuert? - EU-Kommission

      Kurzfassung: Wenn ein Shop eine Umsatzschwelle überschreitet (in den Niederlanden 100.000 €) muss für einen deutschen Kunden die in Deutschland gültige MwSt. an Deutschland entrichtet werden. Dazu muss der Händler sich bei den deutschen Finanzbehörden registrieren. Die Niederländische MwSt. fällt dann NICHT an.

      Jetzt kommt der Clou: es müsste für uns sogar günstiger sein, in NL zu bestellen, als für einen Niederländer. In NL beträgt der MwSt Satz 21%, in Deutschland 19%.

      Die vorgeschlagenen Optionen dürften aber durchaus legal sein.


      Es geht nicht um die Ust., es geht um die Verbrauchssteuer. ich habe mal als Testballon vor Jahren eine Bestellung bei Springbank direkt aufgegeben und das mit einem befreundeten Zollbeamten, der in Düsseldorf in der Sparte Alkohol&Konsorten tätig ist, durchexerziert. Es handelte sich um zwei Pullen. Der Aufwand eine einmalige Verbrauchssteuernummer zu erhalten, betrug 2 Stunden Internet + diverse Schriftverkehre mit der Zollbehörde. Der Ertrag für den deutschen Staat lag irgendwo bei 10 Euro Verbrauchssteuer.
      Die Ust. wurde vom Springbank ganz legal und richtigerweise in GB abgeführt. Die hatten erst verschickt, als ich denen die einmalige Verbrauchssteuernummer per mail in Kopie des Originals zugeschickt habe. Diese mussten die dann in ihre Steuerunterlagen eintragen. Ansonsten hätte das gar nicht verschickt werden können. Der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Ertrag. Wenn man ein etablierter Händler ist, lässt man sich in jedem Land der EU eine Verbrauchssteuernummer geben. Das Zolltheater für zwei Flaschen hier, fünf Flaschen da ist unglaublich. Es wird ein Mechanismus, der für Moet/Hennessy, Guinness und Kollegen mit seiner ganzen Bürokratie gebaut wurde und bei Millionen Litern Alkohol super funktioniert, auf die Einzelhändler und Privatpersonen, die nicht selbst transportieren, drübergestülpt. Das ist reiner Protektionismus der lokalen Märkte und steht im kompletten Widerspruch zum Freihandelsgedanken der EU.

      Das der Händler diese länger als 10 Jahre geltende Regelung erst jetzt "entdeckt", wirft kein Ruhmesblatt auf ihn. Wahrscheinlich hat er es vorher daran vorbei gemacht und eine Prüfung hat es ihm voll ins Gesicht gehauen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „chico“ ()

      so, jetzt ist etwas mehr Zeit, ich drösel' das mal auseinander ...

      1. Es geht um Verbrauchssteuer, die eben dort zu entrichten ist, wo die Ware, die der VSt unterliegt, verbraucht wird - also beim Endkunden. Das das möglicherwiese Arbeit macht, ist klar, aber die Regelung ist wie oben mehrfach angemerkt nicht neu, sondern seit Jahren so gültig. Das sie praktizierbar ist, zeigt TWE - ob sie für einen kleinen Händler finanzierbar und den Aufwand letztlich wert ist, vermag ich nicht zu beurteilen, stelle ich aber zumindest in Frage. Das sie sperrig ist und dem Gedanken freien Handels entgegensteht, ist unstrittig.

      2. Ich denke, es geht auch um die Umsatzsteuer, da hat HarryB durchaus recht. War mir bislang nicht bekannt, aber die verlinkten Bestimmungen sagen doch eindeutig, das ab einem landesabhängigen Satz von 35.000 oder 100.000 Euro auch die USt im Empfängerland zu entrichten ist. Wieder das Besipiel TWE, wo statt der britischen Werte nicht nur die deutsche VSt, sondern auch die deutsche MwSt berechnet wird. Und ich habe keinen Zweifel daran, das whiskysite in Deutschland aber dicke über dem Grenzwert von 100.000 Euro Jahresumsatz liegt, also unter diese Regelung fällt.

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      3. Vorsicht bei Aussagen zum privaten Versand. Sobald die Ware nicht persönlich über die Grenze gebracht, sondern mit einem gewerblichen Versanddienst verschickt wird, wird der Vorgang als gewerblich betrachtet und unterliegt der VSt :

      Zoll online - Steuern

      Da muss kein Händler im Spiel sein, das gilt für jedes Paket. Dass das niemand so praktiziert, weiss ich auch, aber rechtlich ist es so - weshalb die ja immerhin öffentlich per Mail verbreiteten whiskysite-Problemlösungsoptionen 2 und 3 auf ganz dünnem Eis stehen ... ;)

      4. Wenn die Holländer das wirklich bei der Grösse ihres Ladens erst jetzt entdeckt haben, rate ich dringend, den Steuerberater zu wechseln. Ich glaube, dass das sehr wohl bekannt war, schlicht ignoriert wurde und es jetzt von irgendwo aus Steuerland böse Post gab.


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      Thomas Kirke, during his travels around Scotland in 1679

      cairdean schrieb:

      3. Vorsicht bei Aussagen zum privaten Versand. Sobald die Ware nicht persönlich über die Grenze gebracht, sondern mit einem gewerblichen Versanddienst verschickt wird, wird der Vorgang als gewerblich betrachtet und unterliegt der VSt :

      Zoll online - Steuern

      Da muss kein Händler im Spiel sein, das gilt für jedes Paket. Dass das niemand so praktiziert, weiss ich auch, aber rechtlich ist es so - weshalb die ja immerhin öffentlich per Mail verbreiteten whiskysite-Problemlösungsoptionen 2 und 3 auf ganz dünnem Eis stehen ...


      Kann nicht oft genug wiederholt werden! :rauf:

      Und ich finde es ... moderat ausgedrückt ... auch unschön, dass ein Händler mit solchen Vorschlägen in Kauf nimmt, seine Kundschaft möglicherweise zur Steuerhinterziehung zu verleiten.
      Denn an der grundsätzlichen Steuerpflicht ändert m. E. ein selbstadressiertes Paket nüscht; wohl aber daran WER Steuerpflichtiger und somit für evtl. Folgen verantwortlich ist.

      Für mich ist es auch sekundär, wie hoch das Risiko wäre, dabei aufzukippen. Es bleibt Steuerhinterziehung, unabhängig davon, ob es sanktioniert wird oder nicht.

      Darüber hinaus dürfte (wie Marco schon zwischen den Zeilen angedeutet hatte) auch klar sein, dass das Risiko erwischt zu werden, mit der Versendung eines solchen Newsletters in tausendfacher Auflage, zumindest nicht dramatisch sinken wird. :zwinker:
      Das Leben ist zu kurz für schlechten Alkohol! :slainte:

      Komm, wir essen Opa! ...Immer beachten: Satzzeichen können Leben retten!!!...



      cairdean schrieb:


      3. Vorsicht bei Aussagen zum privaten Versand. Sobald die Ware nicht persönlich über die Grenze gebracht, sondern mit einem gewerblichen Versanddienst verschickt wird, wird der Vorgang als gewerblich betrachtet und unterliegt der VSt :


      in Schottland gibt es mind. einen Paketdienst der Flüssigkeitenversand über Landesgrenzen von vorn herein ablehnt.
      Da hatte ich mal Paketpost, da stand im Inhaltsfeld auf dem Aufkleber "dekorative Flaschenlampen"...

      jocmueller schrieb:

      Ein "Hoch!" auf den sog. "gemeinsamen Binnenmarkt", der es dort Handelnden anstatt wie er es sollte erleichtert eher erschwert


      na, das ist ja nun Humbug - wirste selbst einsehen, wenn Du Dir mal vorstellst, wie es ohne den gemeinsamen Binnenmarkt aussehen würde ... und vielleicht können wir es alle demnächst selbst ausprobieren, indem wir einmal vor und einmal nach dem 29. März 2019 bei TWE 'ne Bestellung aufgeben ...

      Es gibt immer Raum für Verbesserungen, aber es pauschal schlechter zu reden als es ist wird der Sache nicht gerecht. Ich lebe in Deutschand, arbeite in Luxemburg, überquere morgens und abends einfach so die Grenze zwischen den Staaten, kaufe relativ uneingeschränkt in Frankreich und Belgien ein, hab' keinerlei Huddel mit Einkommensteuer und Sozialversicherung - wie das ohne einheitliche EU-Gesetzgebung aussähe, möchte ich mir nicht ausmalen.

      Und dieses Beispiel für Großindustrie-Lobbyarbeit heranzuziehen, passt auch nicht, sorry. Erstens sind TWE oder D12 oder whiskysite oder Hotte seine Frau ihr Laden wohl schon die größten Player im Schnapsversandgeschäft, welcher Großindustrielle mit Büro in Brüssel soll denn ein Interesse daran haben, denen das Geschäft schwerzumachen ? Zweitens wird grad bei der MwSt-Regelung der kleinere Händler, der unter der Umsatzgrenze bleibt, ausgenommen. Nee, diese Steuergeschichten sind ein rein nationalstaatliches Problem, weil die Mitgliedsstaaten ihre Einnahmequellen verteidigen. Auch dafür ist Luxemburg ein schönes Beispiel ... ;)


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      Thomas Kirke, during his travels around Scotland in 1679

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „cairdean“ ()

      cairdean schrieb:


      ...
      Nee, diese Steuergeschichten sind ein rein nationalstaatliches Problem, weil die Mitgliedsstaaten ihre Einnahmequellen verteidigen. Auch dafür ist Luxemburg ein schönes Beispiel ... ;)


      völlig richtig!

      aber auch sonst hat der "freihandel" nicht nur vorteile:
      z.b. wenn die EU hähnchenteile nach afrika schickt:
      "Smells like wet roses on a tuesday morning... who needs this bullshit?" Jim McEwan in dieser TV-doku:
      Flüssiges Gold - Die Schotten und ihr Whisky - Doku, ARD/NDR, 2004 - YouTube