Whiskymessen - Was hat sich geändert?

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      Whiskymessen - Was hat sich geändert?

      Hallo zusammen,

      ist Euch das in der letzten Zeit auch aufgefallen? Es finden Whiskymessen statt und hier wird immer weniger darüber geschrieben. Wenn ich ein paar Jahre zurückdenke, so wurde hier oft schon Wochen vor Limburg, Köpenick oder Mülheim (vorher Essen) geschrieben wer kommt, was einen interessiert, sprich, die Vorfreude war groß. Und heute? Es findet alles immer weniger Erwähnung. Woran liegt das? Mittlerweile vielleicht auch einfach zu viele Messen, ist dadurch eine Sättigung eingetreten? Ist dadurch ja ss

      Auch bei mir hat sich da einiges verändert. Früher bin ich regelmäßig nach Limburg und Essen gefahren. Seit einigen 3 oder 4 Jahren gar nicht mehr. Wenn, dann hier noch in Berlin und eigentlich auch nur noch hinter dem Stand und nicht mehr davor. Warum nicht mehr als Besucher? Weil die Neugierde auf neue Abfüllungen bei mir verloren gegangen ist. Die Neuabfüllungen, die mich interessieren könnten, sind häufig preislich im astronomischen Bereich abgewandert. Und für einen, gefühlt, hundertsten 8jährigen Tomintoul nehme ich keine Reise von 6 oder 8 Stunden auf mich und bezahle ein teures Hotelzimmer.
      Bliebe noch das treffen alter Bekannter und neuer Forennasen. Ganz ehrlich, da fahre ich lieber im Januar zum Forentreffen nach Limburg, da geht das deutlich entspannter.

      Das alles ist natürlich, wie immer, nur meine ganz persönliche Sicht der Dinge und wenn man, so wie ich, mittlerweile auch 20 Jahre dabei ist, sieht man sicherlich einiges völlig anders, als jemand, der noch ziemlich frisch dabei ist. Umso mehr interessiert mich, wie Ihr das seht.
      Tach auch

      Ja, satt trifft es wohl ganz gut.
      Nun war ich ja nie der Mensch, der wie ein Schlachtenbummler von Messe zu Messe zieht. Die beiden "Hauptmessen" für mich - Whisky Fair u. Aquavitae - versuche ich ja immer noch jedes Jahr zu besuchen, wobei die AV ja quasi "unvermeidlich" für mich ist. Aber das is ja nu was anderes u. auch gut; so, wie es ist.

      Was ich festgestellt habe: Ich besuche immer weniger Gott u. die Welt an Ständen, sondern beschränke mich auf liebgewordene alte Bekannte. Das mag daran liegen, das ich immer eher ein Wanderer als ein Jäger i.d. Whiskywelt war u. - zum Glück - einige Beziehungen über die Jahre gewachsen sind, die ich auch nur ungerne missen möchte.

      So wie's is, isses für mich gut. Wer aber meint er hät noch nicht ü. müsst noch mal, bitteschön.

      BtW. is ja bald wieder AV. Auf die Menschen dort - neue als auch alte Gesichter - freue ich mich, wieder, zu sehen.


      Bis denn dann,
      Det
      They won't appreciate your long experience. They'll only notice when we've gone.
      No one remember, not that I can see. That we were defenders, we were the free.
      Hallo Hartmut,

      schön mal wieder etwas von Dir zu lesen!

      Natürlich empfinde ich Vieles von dem was Du geschrieben hast genauso. Aber das entspricht meines Erachtens auch einem normalen Lauf der Dinge. Wir fallen halt nach und nach aus der Hauptzielgruppe vieler Messen raus oder werden bezüglich der Berichterstattung etwas bequemer ... im Regelfall sogar beides. :zwinker: :D

      Die Vielzahl der Messen ist darauf angewiesen, sich neue Käuferschichten zu erschließen. Mit ein/ zwei Bussen voller Dachse, die hauptsächlich damit beschäftigt sind, grandiose Mitbringsel aus den Rücksäcken zu vertilgen, sich dabei mit Gleichgesinnten auszutauschen und über die aktuellen Preise zu stöhnen, ist kaum adäquater Umsatz zu erzielen. Also muß Frischfleisch ran.

      Und an diesem Punkt muß man vielleicht auch sehen, dass die junge Generation von Frischfleisch zwar auch über Messen berichtet, aber anders und vor allem nicht in einem Forum wie diesem. Davon bekommen wir einen Großteil einfach nicht mit, weil wir mitunter für diese Kommunikationskanäle ebenfalls nicht mehr Zielgruppe sind. ;( :D

      Stell Dir vor, hier würde jemand engagiert über die Verkostung verschiedener Neuerscheinungen (womöglich sogar ohne Altersangabe) berichten und darüber hinaus noch wagen, sich von einigen dieser Abfüllungen ganz angetan zu äußern.
      Puh ... den Wind, der hier dann entsteht, den muß man auch erstmal mögen und aushalten. Da schreibste dann vielleicht einmal und beim zweiten Mal läßt Du es besser. :zwinker: :D

      Insbesondere Forumsmitglieder, die hier noch relativ neu sind, bekommen immer wieder solche Sachen zu hören, wie:

      - Das Thema hatten wir schon
      - Ich kann das nicht mehr hören
      - Wie kann man 15 Seiten mit so´n Scheiß füllen
      - Das kann nur jemand behaupten, der von den alten Sachen noch nicht so viel probiert hat
      u. s. w. ...

      Ich glaube, uns als Forum ist diesbezüglich auch ein wenig die Toleranz und die Akzeptanz von Whisky- Interessierten mit anderen Meinungen und anderen Erfahrungshorizonten abhanden gekommen.

      Das zusammengenommen führt dann vielleicht zwangsläufig zu der von Dir geschilderten Situation.

      Aber es gibt von diesen Entwicklungen mittlerweile auch Ausnahmen. Ich finde zum Beispiel die Wege, die Uwe einschlägt, super interessant.
      Obgleich er als Ardbeg- Embassy auch die jüngere Anhängerschaft bedient und bespaßt, deckt er mit seinen Raritäten und dem Union Jack, aber insbesondere auch mit mit solchen Veranstaltungen wie der Finest Whisky Deluxe, die gesamte Whisky- Zielgruppe ab.
      Insbesondere die Finest Whisky Deluxe, ein mutiger Versuch, der sicherlich auch mit hohem finanziellem Risiko verbunden ist, hätte es meines Erachtens verdient, hier berichtstechnisch wesentlich ausführlicher und detaillierter einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt zu werden.

      Vielleicht könnten wir zukünftig auch als Forum solche Dinge mal geplanter und zielgerichteter angehen. Das könnte evtl. eine Win- Win- Win- Situation ergeben.
      Das Leben ist zu kurz für schlechten Alkohol! :slainte:

      Komm, wir essen Opa! ...Immer beachten: Satzzeichen können Leben retten!!!...



      Mr.Mooc schrieb:

      Insbesondere die Finest Whisky Deluxe, ein mutiger Versuch, der sicherlich auch mit hohem finanziellem Risiko verbunden ist, hätte es meines Erachtens verdient, hier berichtstechnisch wesentlich ausführlicher und detaillierter einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt zu werden.

      Da gebe ich Dir durchaus recht, Dirk. Neue Wege halte ich da durchaus auch für nötig. Was nutzen einem immer mehr Whiskymessen in Deutschland, wenn die Standbetreiber mehr oder weniger immer wieder die selben sind. Nur gelte ich bei Veranstaltungen vom Uwe zum einen durchaus als voreingenommen (natürlich rein positiv, Uwe), zum anderen sollte darüber nach meiner Meinung eher aus Besuchersicht berichtet werden. Der war ich da eher nicht. ;)
      Ich fahre zu deutlich weniger Messen, das hat hauptsächlich Zeitgründe. Daneben finde ich diese auch inzwischen weniger interessant, zudem durchschaut man man mit etwas Erfahrung auch das Marketinggedöns besser.

      Statttdessen fahre ich zu ganz anderen Veranstaltungen, um meinen Horizont zu erweitern, dieses Jahr geht es Ende September zur Whisky Show nach London. Dort arbeiotet man mit einem ganz anderem Konzept, sehr hoher Eintrittspreis (200 GBP für das gesamte Wochenende), dafür fast alle Drams for Free. Mal schauen, wie das wird.
      "Whisky-Agent" aus Leidenschaft

      Using all the wrong lines and the wrong signs with the wrong intensity
      - m.l.gore

      Ja Hartmut, so ist es. Der Lauf der Dinge. Gut, wenn Menschen noch andere Lebensinhalte haben :ups:
      Ich gebe nur zu bedenken, dass wir in Berlin Glück haben. Wir brauchen keine Messen um Gleichgesinnte zu treffen. Es gibt genug Lokalitäten hier. Und genug Enthusiasten die das am Leben erhalten. Das ist in anderen Teilen der Republik anders, wenn nicht gar trostlos.
      Und dann noch der Satz von Dirk:

      Mr.Mooc schrieb:

      Ich glaube, uns als Forum ist diesbezüglich auch ein wenig die Toleranz und die Akzeptanz von Whisky- Interessierten mit anderen Meinungen und anderen Erfahrungshorizonten abhanden gekommen.

      yepp :rauf:
      Der Satz bringt es für mich auf den Punkt. Es geht mir schon länger so, deswegen die zwischenzeitliche Auszeit. Aber trotzdem, auch wenn es ruhiger geworden ist,es lebt, das Forum!

      Ahab schrieb:

      Nur gelte ich bei Veranstaltungen vom Uwe zum einen durchaus als voreingenommen (natürlich rein positiv, Uwe), zum anderen sollte darüber nach meiner Meinung eher aus Besuchersicht berichtet werden.


      Vorsorglich, falls von Dir so verstanden --> Mein Appell bezüglich der dürren Berichterstattung über die Finest Whisky Deluxe war nicht speziell an Dich gerichtet!

      Aber bei Deinen o. g. Zeilen kam mir spontan in den Sinn:"Warum eigentlich nicht? Das eine muß das andere doch nicht ausschließen." Ich fände es interessant und sinnvoll auch mal einen Bericht über ein Messewochenende aus der Sicht eines Ausstellers/ Veranstalters zu lesen.

      Oftmals wird ja von uns als geneigtem Publikum auch schnell mal unbesehen all der Mühen, die im Vorfeld von Nöten sind, genörgelt. Ein bisschen Empathie auf beiden Seiten des Tresens kann der Sache eigentlich ja nur dienlich sein.

      Aber auch hier gilt sicherlich: Die Forumsgemeinde muß die Leute auch lassen, ohne dass danach ein Shitstorm über sie hereinbricht. Heißt nicht, dass gegenteilige Meinungen unerwünscht wären ... aber man muß auch respektvoll miteinander kommunizieren wollen.
      Das Leben ist zu kurz für schlechten Alkohol! :slainte:

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      Moin,

      Ahab schrieb:

      ist Euch das in der letzten Zeit auch aufgefallen? Es finden Whiskymessen statt und hier wird immer weniger darüber geschrieben. Wenn ich ein paar Jahre zurückdenke, so wurde hier oft schon Wochen vor Limburg, Köpenick oder Mülheim (vorher Essen) geschrieben wer kommt, was einen interessiert, sprich, die Vorfreude war groß. Und heute? Es findet alles immer weniger Erwähnung. Woran liegt das? Mittlerweile vielleicht auch einfach zu viele Messen, ist dadurch eine Sättigung eingetreten? Ist dadurch ja ss

      das kann ich so auch unterschreiben. Es sind in den letzten Jahren ja auch immer mehr Messen geworden. Allein hier im Ruhrgebiet bin ich in Übernachtungsreichweite von aquavitae (Mülheim), Just Whisky (Oberhausen), Whisky Fair (Düsseldorf) und Whisky'n'more (Hattingen). Selbst die Whisky Fair Niederrhein (Kerken) ist machbar.

      Die einzige weiter entfernte Messe, die ich bisher besucht habe, war die Village in Nürnberg. Das wird auch mein einziger Besuch dort bleiben. Denn die Messe war für meinen Geschmack viel zu Groß und vor allem viel zu laut! Das hat es mir auch verleidet, weitere Messebesuche "außerhalb" anzustreben. Allein den Whiskyherbst möchte ich mir irgendwann einmal geben.

      Ich bin ja noch relativ jung bei der Leidenschaft und insofern versuche ich schon, die lokalen Messen abzugrasen - sofern es meine spärliche Freizeit zulässt. Aber ich denke, mit dem Enthusiasmus der Community vor ein paar Jahren hat das wenig zu tun.
      Ein Leben ohne Whisky ist möglich, aber sinnlos.

      Mr.Mooc schrieb:

      Ahab schrieb:

      Nur gelte ich bei Veranstaltungen vom Uwe zum einen durchaus als voreingenommen (natürlich rein positiv, Uwe), zum anderen sollte darüber nach meiner Meinung eher aus Besuchersicht berichtet werden.


      Vorsorglich, falls von Dir so verstanden --> Mein Appell bezüglich der dürren Berichterstattung über die Finest Whisky Deluxe war nicht speziell an Dich gerichtet!

      Aber bei Deinen o. g. Zeilen kam mir spontan in den Sinn:"Warum eigentlich nicht? Das eine muß das andere doch nicht ausschließen." Ich fände es interessant und sinnvoll auch mal einen Bericht über ein Messewochenende aus der Sicht eines Ausstellers/ Veranstalters zu lesen.

      Oftmals wird ja von uns als geneigtem Publikum auch schnell mal unbesehen all der Mühen, die im Vorfeld von Nöten sind, genörgelt. Ein bisschen Empathie auf beiden Seiten des Tresens kann der Sache eigentlich ja nur dienlich sein.

      Aber auch hier gilt sicherlich: Die Forumsgemeinde muß die Leute auch lassen, ohne dass danach ein Shitstorm über sie hereinbricht. Heißt nicht, dass gegenteilige Meinungen unerwünscht wären ... aber man muß auch respektvoll miteinander kommunizieren wollen.


      Eigentlich hatte ich umfangreich über die Finest Whisky Deluxe berichtet... schmoll... sogar mit Fotos... Soll ich nochmal vorkramen??? ?(
      Mensch André,

      Jau... stimmt! Sorry! :abwuschel:

      Wer mag, hier kann man es nochmal nachlesen --> Finest Whisky Deluxe - Was soll ich dazu nur schreiben?

      Hatte ich beim Schreiben meiner Zeilen tatsächlich nicht mehr so richtig auf dem Schirm. Vermutlich hat sich aufgrund Deiner Überschrift in meinem Unterbewußtsein lediglich festgesetzt:"Gab nix zu schreiben!" :zwinker: :D :greenhole:

      Als Du es jetzt aber erwähntest, fiel es mir jedoch gleich wie Schuppen aus den Haaren ... Das Alter... Du verstehst?!? :zwinker: :D

      Und weil ich sowieso gerade "am gucken war", iss mir auch gleich aufgefallen, dass es zur Deluxe noch einen anderen Forumsthread gegeben hat ... mit 67 Postings und über 4200 Zugriffen! Also durchaus beachtlich.

      Es scheint also Messen zu geben, die entgegen der gefühlten Situation auch hier stattfinden und durchaus Interesse hervorrufen.
      Das Leben ist zu kurz für schlechten Alkohol! :slainte:

      Komm, wir essen Opa! ...Immer beachten: Satzzeichen können Leben retten!!!...



      Hi there,

      da ich faul bin ... und nichts doppelt posten möchte

      à propos Serge V.

      Greetings
      kallaskander

      *** Edit by Mr.Mooc --> Weil ich manchmal nicht faul bin und um den Kollegen die Sache etwas zu vereinfachen, habe ich hier Deinen Kommentar nochmal angefügt. :zwinker: Außerdem finde ich die verlinkten Texte ... und die von dort verlinkten Texte ... ebenfalls interessant! :rauf: Vielen Dank für diese Hinweise! :rauf:

      Hi there,

      Whisky Fun by Serge - blog, reviews and tasting notes since 2002

      But isn’t it amazing that just everyone loves Lagavulin? As if the very fact that the owners preserved it from any tinkering whatsoever throughout the years was actually a major and permanent advantage, while so many other brands/distilleries were, and still are very busy doing marketing-driven ‘innovations’ (but they all do the same) that may actually damage the brands’ reputations sooner or later as, in my opinion, Scotch malts whisky’s rather about heritage and tradition. But there, only figures tell the truth and we’re here to taste whisky, aren’t we…

      Paßt imo wunderbar zu dem thread hier
      Whiskymessen - Was hat sich geändert?

      "whisky" hat sich verändert und tut es weiter zu seinem Nachteil. Überall läßt die Begeisterung nach und whisky stirbt einen langen langsamen Tod der Langeweile und "Innovation". Lediglich die whisky Konzerne geblendet vom "Erfolg der Zahlen" besonders (noch) in Asien kriegen nix mit und machen immer weiter.

      Rückläufige Begeisterung ... paßt für mich zu dem hier.... Die saure Whisky-Reaktion » Eye For Spirits

      Greetings
      kallaskander


      Ah yes, predictability, a word that has come to define today’s whisky in so many ways.

      “Nowadays people know the price of everything and the value of nothing.”
      Oscar Wilde

      Es besteht keine Verpflichtung obigen post zu lesen, zu mögen oder zu kommentieren.
      Sollte eine persönliche Meinung enthalten sein, besteht weiter keine Verpflichtung, sich diese zu eigen zu machen.
      Es gibt für mich nur einen Begriff, der dazu paßt: Übersättigung.
      Stell Euch vor jede Woche wäre Weihnachten ;-)

      An jedem Wochenende finden Messen und andere Festivals statt. Das "ehemals Besondere" wird zum "eher langweiligen Standard" für die, die schon länger, lange dabei sind. Jeden Tag werden wir "überschüttet" mit den ultimativen Drams, die sich bei direkter Betrachtung eher als unterirdisch herausstellen oder einfach "überteuert" sind. Ich hab gerade letzte Woche bei einem Importeur einen wirklich leckeren 10 jährigen Sherry Bunna (Einzelfaß) probiert, den wir für rund 150,- Euro anbieten müßten. Da mach ich einfach nicht mit und greif mir noch noch an den Kopf.
      Ich sag mal ganz "provokant": Wozu brauche ich noch ne Messe. Mein Keller ist voll mit Stoff, den ich in meinem Leben nie mehr austrinken kann und ich kenn genügend "Spitzen Malts", die mich vollauf zufrieden stellen. Die Kauf ich lieber ruhig nach statt mich von einem Getümmel ins nächste zu stürzen.
      Aber das ist natürlich eine rein subjektive Sichtweise und ich würde bestimmt anders denken, wenn ich erst seit einem Jahr zum Whisky gefunden hätte. Für mich alles gut, denn ich muß da ja nicht hin.

      Die geringere Berichterstattung liegt aus meiner Sicht daran, daß es hier im Forum doch eher "konservativ" zugeht (und das ist gut so ;-) )

      LG René
      Wenn jemand ein Problem mit mir hat, kann er es behalten. Ist ja schließlich seins.

      MiddleCut schrieb:

      Ich sag mal ganz "provokant": Wozu brauche ich noch ne Messe. Mein Keller ist voll mit Stoff, den ich in meinem Leben nie mehr austrinken kann und ich kenn genügend "Spitzen Malts", die mich vollauf zufrieden stellen. Die Kauf ich lieber ruhig nach statt mich von einem Getümmel ins nächste zu stürzen.


      Ach so provokant ist das gar nicht. Ich finde mich da ganz gut wieder. Auch wenn ich erst 10 Jahre dabei bin. Ok ich war nie der große Messegänger. Das eine Mal Limburg (ich glaube 2012) war richtig toll und das nehme gern als wunderbare Erinnerung mit. Aber Lust auf eine Wiederholung hatte ich nie. Es war und sollte was Besonderes bleiben – ins besonders das Treffen am Abend im Restaurant und zwar ohne Whisky wo man ein schönen Tag ausklingen konnte.

      Hier in Berlin bin ich zu den Messen gegangen, wenn es gepasst hat und ich Lust hatte. Doch auch dann das deutlich nimmt ab. Letztes Jahr war ich auf den Whiskyherbst und habe das tolle Ü40 Ferkeltasting mitgemacht. Doch da das Tasting ganz früh am Nachmittag war, habe ich mir die Ferkel nur abgefüllt und „eingesackt“. Für so was „olles“ nehme ich mir lieber Zeit statt in einer Stunde es „runterzukippen“. Nach dem Tasting bin ich von Stand zu Stand gegangen und habe bei den dort angebotenen "guten" Tropfen nichts gefunden was mich angesprochen hat. Warum sollte ich aber auch für z.B. eine "Rarität" wie Craigellachie 13y - 1998 Dewar Rattray - Bourbon Cask für ein 1cl auch ganze 7 Euro zahlen. Nein danke! Also habe ich nur die Festivals-Abfüllung probiert und bin dann nach nur wirklich einen Dram mit dem Auto wieder nach Hause gefahren. Das soll jetzt nicht heißen, dass der Whiskyherbst 2017 schlecht war. Ganz und gar nicht denn gerade gestern habe ich Ferkel No.3 aus meinen Sample - eine 43 jährige Sherrybombe aus 1973 - echt genossen. Und so dann an das Event gern zurück denke. Ich merke gerade jetzt das man so was auch anderes genießen kann, als wenn man sich aus Panik was zu übersehen, sich +20 drams "reinwirft".

      Neulich zu Uwe's Finest Whisky hatte ich lange überlegt ob ich hingehen soll, aber am Ende waren es auch die zu sommerlichen heißen Temperaturen wo ich einfach keine Lust auf Whisky habe. Ich war auf der Diageo Party ein Tag zuvor und habe die tolle Lokation und Uwe's Einsatz bestaunt. Nur hatte ich keinen Bock auf Whisky - so hatte ich dann mein Spaß mit den tollen Cocktails und dem leckeren Catering. Der Whisky der positiv hängen geblieben war, war zu meiner Überraschung der Johnnie Walker - Blenders' Batch - Espresso Roast. Somit war es richtig für mich nicht zur Finest Whisky zu gehen. Diesmal zumindest!

      Dazu kommt das seitdem ich mich etwas mit Bier beschäftige ist da was mehr neben Whisky ist. So weiche ich gern mit ein (oder mehr) Bier - insbesondere den überteuerten und schlechten Whiskyabfüllungen der heutigen Zeit aus. Denn auf die kann ich sehr gut verzichten. So habe mit ein z.B. Lervig - Barley Wine 2016 (BA Jack Daniels), Founders - Lizard of Koz, Omnipollo - Noa Pecan Mud Cake, De Molen / Hair of the Dog - Binkie Claws (BA Woodford Reserve) oder The Bruery - Sucré (2014 Anniversary Blend - BA Madeira) genauso viel Spaß wie an ein Ferkel aus den 50er/60er Jahre und das mit ein deutlichen besseren Preisleistungsverhältnis.

      Dorain schrieb:


      Dazu kommt das seitdem ich mich etwas mit Bier beschäftige ist da was mehr neben Whisky ist. So weiche ich gern mit ein (oder mehr) Bier - insbesondere den überteuerten und schlechten Whiskyabfüllungen der heutigen Zeit aus. Denn auf die kann ich sehr gut verzichten.

      Das klingt für mich sehr negativ. Ich denke schon, dass es auch heute noch einige gute bis sehr gute Abfüllungen am Markt gibt. Allerdings mag es richtig sein, dass es aufwändiger ist, die zu suchen bzw. zu finden.
      Ein Leben ohne Whisky ist möglich, aber sinnlos.
      Gut beschrieben das Ganze von Ahab.
      Es gibt so an die 140 Messen oder ähnliche Veranstaltungen in dieser Republik, also gefühlt etwa drei an jedem Wochenende. Wer soll da überall hingehen? Natürlich werden die Leute die Veranstaltung besuchen, die ihnen räumlich am nächsten liegt.
      Und es ist auch richtig, dass Veranstaltungen dieser Art darauf aus sind neue Besucher anzusprechen. Das war auch einer der Gründe, warum der Whiskyherbst den Standort gewechselt hat. Die Aussteller brauchen nicht nur das Feierpublikum, sondern auch Leute, denen sie was Neues vermitteln können. Das bekommen sie als Vorgabe von ihren Verkaufsleitern, glaubt es mir.
      Als wir im Jahr 2000, völlig naiv ohne Zelte unter freiem Himmel, mit dem Whiskyherbst begannen, gab es gerade mal eine hand voll Messen. Die Leute kamen, um etwas Neues zu sehen, zu erleben, zu genießen. Viele Dinge haben sich in der Zwischenzeit überlebt. Manch einer erträgt laute Musik und Piper einfach nicht mehr, sowohl Aussteller als auch Besucher. Man ist gefordert immer etwas Neues zu bieten. Das mag fruchten bei den "Neuen", einige der "Alten" hingegen beschweren sich nur zu gerne, dass alles zu teuer, kaum was "Neues" aus den 70-gern dabei, und das Essen zu kalt ist. Offensichtlich ein Luxusproblem.
      Das kann ich so nicht bestätigen. Man muss nur suchen, und wer suchet der findet. Unser aller Holländer Michiel bietet seit Jahren beste Abfüllungen aus grauer Vorzeit und kann sich über Kundenandrang nicht beklagen. Jack W. geht es wohl ähnlich, jedenfalls lächelt er manchmal sogar...
      Die 7-8 Messen, auf denen ich ausstelle, bieten alle auf ihre Art etwas Besonderes. Sicher mit sehr viel Standard, aber auch mit verborgenen Trüffeln. Und wenn es nun eine weitere Luxusmesse gibt, dann ist das völlig in Ordnung weil sie eine sehr kleine Käuferschicht gezielt anspricht.
      Warum nicht mehr so viel geschrieben wird? Vielleicht wurde schon alles geschrieben...

      25.Whiskyherbst® am 13+14 September 2024 in der Malzfabrik in Berlin Tempelhof

      Trotz alledem...seit über 30 Jahren Sozi und das mit Stolz...
      Es gibt hier im Forum eine allgemeine "Früher-war-alles-besser-Stimmung", der Whisky, die Fässer, die Preise und nun die Messen. Mich amüsiert das. Klar sind die Preise gestiegen und aus der Masse der Whiskys ragen wenige empor. Aber Whisky ist für mich ein Hobby, warum sollte ich mir davon schlechte Laune machen lassen? Ich habe meine 4 Whiskymessen im Jahr, bequem mit den Öffentlichen erreichbar, auf denen ich immer den einen oder anderen leckeren Whisky finde. Mehr Erwartung habe ich gar nicht. Ich gehe seit über 20 Jahren auf Messen und sicherlich ähneln sich die Messen, was soll man also da jedesmal schreiben?

      Gruß Jochen
      Oh, danke Jochen! Du sprichst mir aus der Seele.

      In DK gibt es 1 (in Worten "eine"!) Whiskymesse, die diesen Namen auch verdient hat. Aber dort kostet mich der Eintritt alleine 40 Euro und eine Übernachtung. Plus die diversen Drams, von denen auch popelige Standards nicht unter 4-5 Euro verkauft werden. Und ohne große Auswahl an älteren nicht mehr im Handel erhältlichen Abfüllungen oder Leuten, die ich gar nicht kenne. Das ist das andere Extrem für mich.

      Ich freue mich aber jedes Jahr auf Limburg und Essen/Mülheim, weil ich dort nicht nur Whisky sondern auch nette Leute und Freunde (und Familie) treffe. Und das, obwohl mein Flugticket zur nächsten Aquavitae auch heute schon bei knapp 400 Euro liegt :angry2:

      jMalt92 schrieb:

      Aber Whisky ist für mich ein Hobby, warum sollte ich mir davon schlechte Laune machen lassen?
      Und genau darum geht es. Macht einfach das Beste draus. Seht die Möglichkeiten, nicht die Hindernisse. Wenn ihr keinen Spaß mehr an der Freude habt... tja, dann bleibt morgens lieber im Bett.

      Wie der Kanzler schon so ähnlich schrieb... es gibt immer irgendwo einen Dram, der interessant ist. Und wenn es keinen gibt, dann trifft man eben Maltheads, mit denen man Zeit verbringen mag.

      Doch keines von beiden muss man unbedingt jedes Wochenende haben, oder? Wie René schrieb... Weihnachten jeden Sonntag macht auch keinen Spaß.

      Es geht mir persönlich nicht nur um Whisky. Es geht auch um Gesellschaft. Es geht um die Freude an der Sache. Und das soll heute gelten wie vor 20 Jahren, solange es neben mir noch mehr Gleichgesinnte gibt (und ich weiß, dass es sie gibt!). Egal, wie viele Messen heute angeboten werden, und egal, wie viel darüber geschrieben wird.
      Whisky-Journal - von, über und wegen Whisky

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