92,5 PUNKTE!!!

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      rednose schrieb:

      Megadet schrieb:

      Nun ja: In einer Welt, die immer komplexer wird, in der Infos im Millisec. Takt einprasseln, "braucht" Mann (vielleicht auch Frau?) wohl Leuchtbarken, die das navigieren erleichtern?

      Sozusagen Führer. Oder Deutsche Alternativen. Die einem das Denken abnehmen. Vorgröhler bei denen man nur noch hinterhergröhlen muss. Och nö Det. Davon gibt es eh schon zu viele. Wie wäre es den mal, wenn man in seinem eigenen Kopf mal Leuchtbarken erstrahlen läßt.

      Welch schöne Welt wäre das, in der jeder für sich selber denkt. Ich muss hier Det leider zustimmen. Es gibt viel zu viele, die Führung/Anreize/Stupse/Ideengeber wollen und brauchen.
      Ein Leben ohne Whisky ist möglich, aber sinnlos.
      Für mich sind die Punkte eine von mir getroffene Einordnung in mein Geschmackssystem. Ich freue mich, wenn ich einen Whisky nach Jahren mal wieder probieren kann und ich meine damalige Bewertung wieder treffe. Da ich diese Punkte mit anderen vergleichen kann, kann ich meinen Geschmack im Vergleich zu anderen einordnen. Somit kann ich mich dann an den Whisky-Parkers, an den Freunden aus meinen Whisky-Runden oder der Base orientieren, da ich weiß, wie die im Verhältnis zu meinen Bewertungen stehen.

      Bei einer seeeeehr langen Liste an probierten Whiskys, darunter sicher 90% nur einmal im Glas gehabt, geben die Bewertungen auch nach Jahren einen Anhaltspunkt, wie ich den anno dazumal fand. Tastingsnotes ähneln sich doch irgendwann immer oder drehen ins komplett skurrile ab.

      Wer nun wissen will, was unter den 50 Punkten liegt, der braucht nur mal ein paar Referenzwerte. Wasser ist in der Regel im Bereich von 0-5 Punkten zu finden. Wodka liegt geschmacklich (die Optik spielt bei meinen Bewertungen nie eine Rolle) sicher unter 20 Punkten. Grappa ist nett und kann auch recht gut schmecken, dennoch vermisse ich zumeist die Komplexität (zumindest bei denen, die ich probiert habe), er liegt bei mit somit um die 50 Punkte. Nun habe ich schon einmal eine Basis, wo ich dann auch andere Spirituosen einordnen kann. Das Bewertungssystem ist somit für mich universell nutzbar.

      Und damit sind wir wieder bei der Orientierung. Dass diese Orientierung auch als Verkaufsargument genutzt wird, ist ein nicht weg zu diskutierender Faktor. Aber ein Bewertungssystem nach "schmeckt" und "schmeckt nicht", "würde ich mir kaufen oder nicht" oder die manchmal auch verwendeten 10-Systeme, sind mir dann doch zu eingeschränkt oder simpel.

      Ist halt Geschmackssache :)
      Viel Spaß allen beim Probieren, Genießen und natürlich auch beim Bewerten.
      Whisky - a Spirit I can belief in!
      Ich stimme ASWhisky voll und ganz zu. Es gibt Persönlichkeiten in der Branche, denen ich bei Geschmacksnotizen vertraue. Serge Valentin gehört klar dazu. Dies bedeutet nicht, dass ich alle seine 90+ Malts auch selber IMMER so bewerten würde. Allerdings lässt sich wohl bei 95% der von Ihm als excellent bewerteten Whiskies nicht bestreiten, dass es sich um qualitativ hochwertige Produkte handelt (Preise mal ausgeklammert).

      Viele schreiben hier, dass sie ihre Whiskies gut und gerne entlang der ihnen wichtigsten Metrik: "schmeckt" oder "schmeckt nicht" bewerten. Für mich persönlich empfinde ich dies als absolut unbrauchbar. Es gibt nur äußerst wenige (habe bisher nur 1-2 erlebt bei hunderten probierten Destillaten), welche ich als "schmeckt nicht" bewertet hab. Die überwältigende Mehrheit schmeckt mir! Vielleicht liegt es auch an mir, aber mir schmeckt Whisky einfach. Genauso Rum, Cognac oder viele Klare Destillate (Vodka ausgenommen, aber der Ansatz dieser Spirituose hat auch nichts mit "schmecken" zu tun ;) ). Was soll ich also tun? Es bleibt mir nichts anderes übrig, als die Punkte Skala zu benutzen. Ich finde es auch nicht verwerflich, dass sich 85% der Bewertungen zwischen 80 und 90 aufhalten -- wie gesagt. mir schmeckt ja auch sogut wie alles! Einige halt einfach nur ein wenig besser als andere.

      Noch andere, und hier sind wir dann bei 90+, offerieren halt NOCH mehr Geschmackserlebnis als einfach nur "schmeckt gut".

      Lange Rede kurzer SInn. Wenn man mit Punkteskala nichts anfangen kann, weil einem nur eine bestimmte Nische wirklich "schmeckt", dann ist man kein echter Malthead und sollte sich selbstreflektiert sowohl von aggregierten (WB) oder einzelnen Bewertungen fernhalten. Für Leute wie mich, geben solche Zahlen wichtige Informationen über potentielle Probierlücken. Alles über die eigenen Erfahrung zu erschließen und zu erkunden ist nunmal heute, mit der Zahl an Abfüllungen jedes Jahr, fast unmöglich.

      Corso_theRed schrieb:

      Viele schreiben hier, dass sie ihre Whiskies gut und gerne entlang der ihnen wichtigsten Metrik: "schmeckt" oder "schmeckt nicht" bewerten. Für mich persönlich empfinde ich dies als absolut unbrauchbar.

      Es geht ja um zwei verschiedene Dinge: diejenigen, die sagen, es gäbe nur "schmeckt" und "schmeckt nicht" lehnen eigentlich jede Qualitätsskala ab. Für die gibt es, um in der Logik zu bleiben, nur 0 und 1.
      Dann gibt es diejenigen (ich denke, dazu gehört der Autor des Blogbeitrags), die den Sinn einer numerischen Einordnung von Whiskys hinterfragen. Im Sinne von: wieso kann man nicht einfach schreiben "ordentlich, aber mit Fehlnoten", sondern schreibt "80"?
      Scheinbar gibt es nun einmal den Bedarf nach Komplexitätsreduktion. Natürlich hat das mit der Veröffentlichungsflut zu tun, aber auch mit der Preisentwicklung. Im Extremfall behilft man sich mit einem dualen "0-1-System", immer häufiger mit der 100-Punkte-Skala - auch wenn wir alle wissen, dass die nicht gut geeicht ist. Aber warum nutzt z.B. niemand das numerische Bewertungssystem von SV? Wäre genauso komplexitätsreduzierend, aber nicht verkürzend.

      Lehnhoff schrieb:

      Corso_theRed schrieb:

      Viele schreiben hier, dass sie ihre Whiskies gut und gerne entlang der ihnen wichtigsten Metrik: "schmeckt" oder "schmeckt nicht" bewerten. Für mich persönlich empfinde ich dies als absolut unbrauchbar.

      Es geht ja um zwei verschiedene Dinge: diejenigen, die sagen, es gäbe nur "schmeckt" und "schmeckt nicht" lehnen eigentlich jede Qualitätsskala ab. Für die gibt es, um in der Logik zu bleiben, nur 0 und 1.
      Dann gibt es diejenigen (ich denke, dazu gehört der Autor des Blogbeitrags), die den Sinn einer numerischen Einordnung von Whiskys hinterfragen. Im Sinne von: wieso kann man nicht einfach schreiben "ordentlich, aber mit Fehlnoten", sondern schreibt "80"?
      Scheinbar gibt es nun einmal den Bedarf nach Komplexitätsreduktion. Natürlich hat das mit der Veröffentlichungsflut zu tun, aber auch mit der Preisentwicklung. Im Extremfall behilft man sich mit einem dualen "0-1-System", immer häufiger mit der 100-Punkte-Skala - auch wenn wir alle wissen, dass die nicht gut geeicht ist. Aber warum nutzt z.B. niemand das numerische Bewertungssystem von SV? Wäre genauso komplexitätsreduzierend, aber nicht verkürzend.


      Vielleicht liegt hier auch ein wesentliches Problem. Zuviele Leute kochen ihren eigenen Brei, was Punkteskalen angeht. Das irritiert mich z.B. sehr, wenn diese dann in Aggregatsbewertungen, wie auf WB mit eingehen. Ich kenne dies auch zu Hauf vom Scotch-Reddit, wo gefühlt jeder zweite seine eigene Skala benutzt - teilweise nachvollziehbar, teilweise nicht. Dann kommen für Whiskies die (relativ) gleich gut bewertet werden, gut und gerne Bewertungsdisparitäten von 10-20 Punkten zustande. So fällt das System natürlich zusammen.
      Aus meiner Sicht fehlt in den Bewertungen ein Aspekt.

      Ich kann einem Whisky durchaus 90 Punkte geben, obwohl er mir nicht schmeckt. Wie geht das?!
      Der Aspekt "schmeckt" oder "schmeckt nicht" führt da etwas in die "Irre".
      Aus meiner Sicht gibt es durchaus "objektive Bewertungskriterien", die aber voraus setzen, daß man sehr gut informiert ist über den typischen Brennereicharakter und die Wechselwirkung mit unterschiedlichen Faßtypen und die Entwicklung einer bestimmten Brennerei über Jahre bzw. Jahrzehnte. Auch das Wissen über bestimmte Offnotes, die Balance zwischen Spirit und Faß gehört dazu sowie die Eigenarten einer "komplexen Geruchs- und Geschmacksbewertung". Sensorische Schulungen über bestimmte "chemische Komponenten" gehören ebenfalls dazu.
      Dies alles setzt aber voraus, daß man sich lange und intensiv mit der Materie auseinander setzt. All dies geht aus meiner Sicht nicht, wenn man erst 10 Malts im Glase hatte.
      Daher steht zu Beginn der Bewertung die Frage, was ich damit ausdrücken möchte.
      Möchte ich mein persönliches Genußempfinden (gut/schlecht) ausdrücken, dann mag eine "typische Bewertung" ok sein.
      Möchte ich aber eine "Qualitätsaussage" treffen, dann gehören sehr viele zusätzliche Aspekte dazu.
      Aus meiner Sicht kommen dem letztgenannten Punkt die alten Bücher vom Michael Jackson am nächsten.

      LG René
      Wenn jemand ein Problem mit mir hat, kann er es behalten. Ist ja schließlich seins.
      Hi there,

      der Clynelish 28 yo 1989 49,3%, Gordon & MacPhail Connoisseurs Choice 2018, refill American hogshead, 221 btl.

      bei Serge Whisky Fun by Serge - blog, reviews and tasting notes since 2002

      und bei Ruben Clynelish 1989 (Gordon & MacPhail) | WhiskyNotes review

      Welchen von beiden kaufe ich jetzt??? :rofl:
      Greetings
      kallaskander
      Ah yes, predictability, a word that has come to define today’s whisky in so many ways.

      “Nowadays people know the price of everything and the value of nothing.”
      Oscar Wilde

      Es besteht keine Verpflichtung obigen post zu lesen, zu mögen oder zu kommentieren.
      Sollte eine persönliche Meinung enthalten sein, besteht weiter keine Verpflichtung, sich diese zu eigen zu machen.
      René, obwohl ich mit diesen Punktebewertungen nichts anfangen, kann hast du mich mit deinem abschließenden Statement voll abgeholt. Danke, für diese Erinnerung.

      So verstehe ich den Wunsch nach Orientierung deutlich besser. Es ging mir damals eigentlich ja auch nicht anders. Trotzdem bleiben mir die Whiskypunkte (und eine daraus resultierende Orientierung) völlig verborgen.
      Wenn man 2, 10, oder 100 Menschen bitten würde, irgendetwas sehr subjektives auf einer Skala von 0 - 100 oder von mir aus auch von 70 - 100 zubewerten, dann kann doch im Durchschnitt nur Quatsch herauskommen, da ja die 2, 10, oder 100 Menschen die gewählte Skala unterschiedlich für sich definieren und - das ist ja noch wichtiger - völlig unter schiedliche Dinge in ihrer Bewertung einfließen lassen. Daher ist der Durchschnitt alle dieser Bewertungen nur der mathematische Durchschnitt. Mehr nicht. Diese Durchschnittswerte haben auch untereinander keine Aussagekraft, da ja nicht die gleichen 2, 10 oder Menschen die unterschiedlichen damit belegten Whiskys getestet haben.

      Natürlich kann man individuell zur Beschreibung eines Whiskys, diesem Punkte, Noten, Smilies oder Küsschen vergeben. Für den Adressaten dieser Beschreibung ist dann aber wichtig den Autor einschätzen zu können, um dann aus den Punkten, Noten oder Küsschen Schlüsse für sich selber ziehen zu können.

      Sebastian, schöner Artikel, ich fand ihn gut.
      Immer schön Dram bleiben
      Hi there,

      die Skala geht doch runter unter 50 Punkte...

      Whisky Fun by Serge - blog, reviews and tasting notes since 2002

      Greetings
      kallaskander
      Ah yes, predictability, a word that has come to define today’s whisky in so many ways.

      “Nowadays people know the price of everything and the value of nothing.”
      Oscar Wilde

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      Sollte eine persönliche Meinung enthalten sein, besteht weiter keine Verpflichtung, sich diese zu eigen zu machen.
      45 Serge Punkte, das ist schon ein harte Hausnummer und das bei einer neuen Flasche, die anderen Ausreißer bezogen sich ja eigentlich eher auf grenzwertige oder umgekippte Samples, bei denen sich Serge nicht sicher war, ob der Inhalt tatsächlich jemals so in einer Flasche abgefüllt wurde. (So meine Erinnerung, lese da aber auch nicht alles)
      Immer schön Dram bleiben
      Guten Abend!

      Erstmals ein grosses Dankeschön an Seb, der Artikel ist echt toll!

      Meine Gedanken zum Thema: Auch ich bin auf der Base aktiv. Früher habe ich alle Flaschen, die ich als einigermassen gut empfunden habe, im 80er-Bereich bewertet, die die ich Nachkaufen würde im 90er und die, die ich genusslos trinken kann in den 70er. Als ich dass meinen whiskygeniessenden Kollegen erzählt habe kam sofort die Gegenfrage wie ich dann 0 Punkte und 100 Punkte definiere. Ich konnte es zu diesem Zeitpunkt nicht beantworten. In der Zwischenzeit habe ich mir viel Gedanken darüber gemacht und jetzt bewerte ich die Whiskys total anders. Zum Beispiel was mittelmässig schmeckt, bekommt halt nur 50 Punkte.

      Mir ist jedoch klar, dass jeder 0 Punkte und 100 Punkte anders definiert und dass ist auch gut so. Es lebe die Vielfalt! ;)

      Generell schaue ich nicht zu doll auf Punkte oder Bewertungen, aber eine Tendenz lässt sich meines Erachten meistens erkennen. Oft blende ich die besten und die schlechtesten Bewertungen aus, sodass der Schnitt, in meinem Fall, zu meines Gunsten verändert.

      MfG Marcel
      where wolf's ears are, wolf's teeth are near - volsunga saga, chapter 19 [highland park 14y loyalty of the wolf]