Ist das (noch) Kunst – oder kann das weg?

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      Meine Vergleichsmöglichkeiten UA zu OA sind schon eine paar Jahre alt, da meine Whiskykäufe zuletzt gegen null gingen. Dies allerdings auch der abnehmenden Qualität (meine Meinung) in Tateinhergang mit steigenden Preisen geschuldet. Und allen voran der fast immer fehlenden Möglichkeit des vorherigen Probierens.

      Wenn ich also einige Jahre mehr zurück denke, zu der Zeit, als es für mich in Sachen Whisky "ernst" wurde, da waren meine wirklich guten Erfahrungen eigentlich immer UA's. Ich erinnere 66er und 68er Bowmores von DT, 72-76er Ardbegs von OMC, 78er PE`s von DL (OMC und Platinum), Clynelish 1976 Whisky Fair, natürlich 71er und 72er Clynelish von Whiskyfässle, 76er Tomatin von SSMC, herrliche Sachen von Jack Wiebers, und so weiter und so fort. Aus dem Gedächtnis könnte ich hier sicher 2 Seiten füllen.

      Natürlich gab es auch prima OA's, 68er Bunnas z.B., natürlich Black Bowmore, aber eben bestenfalls im Verhältnis 19:1 pro UA.

      Fehlkäufe gab es gar nicht, man konnte vorher immer probieren (Flaschenteilungen, beim Händler vor Ort, auf Messen, oder einfach beim Whiskykumpel, der die Teile offen hatte).

      Für mich machten die oben genannten Ausnahme-Fässer starke Qualitätsschwankungen während der Herstellung erst möglich. Es gab sie eben, neben den unglaublich schlechten, auch die unglaublich guten Fässer. So ist im Zuge des verbesserten Qualitätsmanagement leider beides weggefallen. Ich wage daher ganz stark anzuzweifeln, dass wir jemals wieder Qualitäten wie oben genannt erreichen werden. Und wenn wider Erwarten doch, dann werde zumindest ich sie mir nicht leisten können. Selbst wenn ich wollte.

      Beste Grüße,
      pikesandmalts
      Wir alle sind Deutschland! (Jo Gauck)
      Toleranz ist die wichtigste Tugend einer jeden Gesellschaft! (eigene Meinung)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „pikesandmalts“ ()

      Ganz sicher hat der Single Malt und die Entwicklung ganz viel den UA zu verdanken.
      Das es heute so viele Single Malts und sogar Single Cask-Abfüllungen sogar von Herstellern gibt, wäre gar nicht denkbar, hätten die UA den Markt dafür nicht bereitet.
      Andererseits sieht man aber auch sehr gut an der Entwicklung von manchen UA, die man sehr viele Jahre fast blind kaufen konnte, das der Markt sich da sehr verändert. Ich nenne jetzt mal kleine Namen.
      Und ich finde, gerade wie es Seb schreibt, das UA jetzt im großen Stil junge, oder Namenlose/Phantasienamen, oder Blends bzw. Blendet Malts in teilweise zweifelhaftem PLV herausbringen, läßt sie an Wertigkeit für mich wirklich stark verlieren.

      Andererseits haben es einige UA durchaus noch drauf. Und das, aus meiner Sicht auch teilweise fair bepreist. Also ganz würde ich auf UA nicht verzichten wollen.
      ___Mortlach.de

      ____ „Kühner als das Unbekannte zu erforschen, kann es sein, das Bekannte zu bezweifeln.“ Alexander von Humboldt

      Wir alle seins Brüder,
      Wir alle seins gleich!

      rednose schrieb:

      <span style="color: #006400">Ganz sicher hat der <a href="http://scotswhisky-community.de/forum/lexicon/index.php/Entry/225-Single-Malt/">Single Malt</a> und die Entwicklung ganz viel den <a href="http://scotswhisky-community.de/forum/lexicon/index.php/Entry/311-UA/">UA</a> zu verdanken.
      Das es heute so viele Single Malts und sogar Single Cask-Abfüllungen sogar von Herstellern gibt, wäre gar nicht denkbar, hätten die <a href="http://scotswhisky-community.de/forum/lexicon/index.php/Entry/311-UA/">UA</a> den Markt dafür nicht</span>…


      Ja zu allem, was Du das sagst.
      Aber meinst Du nicht auch, dass dasselbe auch auf OA zutrifft? Auch viele Standards lassen qualitativ nach, und ebenso viele NAS-Abfüllungen mit tollen Namen werden auf den Markt geworfen.
      Deshalb sehe ich das Problem durchgehend - nicht nur UAs, auch OAs sind davon betroffen.
      mit einem Unterschied aus meiner Sicht: die OAs leben im Wesentlichen von den Standard-Abfüllungen, die sie weltweit in Massen durchschieben. Die UAs leben von dem „Besonderen“, das sie abfüllen. Ein UA, der (nur) Standard-Massenware rausbringt, wird nicht lange überleben.
      "Realität ist eine Illusion, die sich durch Mangel an Alkohol einstellt" - Udo Lindenberg
      Ich bin auch bei euerer UA-Kritik. Auch wenn ich jedem in der Whiskybranche seinen Arbeit und seinen Lohn gönne, sehe ich viele der UA-Produkte nicht mehr qualitativ vorne. Sehr viele Abfüllungen bewegen sich noch im Mittelmaß, einige sind katastrophal und nur sehr sehr wenige UA-Abfüllungen finde ich wirklch großartig.

      Das hat sich geändert. Ich kenne noch einige katastrophale alte OA-Abfüllungen, aber wenn man heute wirklich schlechten Whisky kaufen möchte, kann ich beratend primäre auf so manche UA-Abfüllung verweisen.

      Dass viele UAs nun wieder auch als Blender ihr Glück versuchen, finde ich dagegen legitim und ist auch eine Reminiszenz an vergangene Tage dieser Branche.
      Blends im Sortiment erlauben zum einen den Erwerb und die Reifung von jungen - ja sicherlich auf B-klassigen - Schnaps, zum anderen dient es dem Verkauf der drohenden Whiskyseen. Machen wir uns nichts vor, die Destillerien produzieren wie verrückt, die Mengen können nicht alle im Single Malt wandern.
      OK, preislich bleiben diese Blends natürlich jenseits von Gut und Böse, aber das sind ja am Ende wir, die den Quatsch kaufen, selber Schuld.

      Ein schönes Beispiel ist für mich da der wunderbare Big Peat. Macht es irgendeinen Sinn 40 mal den quasi gleichen Whisky nur mit einer anderen lustigen Nase drauf im Schrank zu horten? Vielleicht nervt mich der auch nur, weil ich mir mittlerweile still, leise und unbeachtet aus den Christmas Editionen einen ganzjährigen Weihnachtsbaum ins Wohnzimmer gestapelt habe....
      Immer schön Dram bleiben
      Auch wenn Seb es im Eingangspost glaube ich schon angesprochen hat, hier noch mal auf den Punkt gebracht:

      Ein UA kann nur abfüllen, was er hat bzw. ihm angeboten wird.

      Wenn die OAs ihre guten Fässer behalten und der UA keinen new make bekommt bzw. mangels entsprechender Möglichkeiten nichts damit anfangen kann, kann er auch nicht mehr so tolle Sachen rausbringen.
      The answer is 42!

      Glenturretsyndrom schrieb:


      Ein schönes Beispiel ist für mich da der wunderbare Big Peat. Macht es irgendeinen Sinn 40 mal den quasi gleichen Whisky nur mit einer anderen lustigen Nase drauf im Schrank zu horten? Vielleicht nervt mich der auch nur, weil ich mir mittlerweile still, leise und unbeachtet aus den Christmas Editionen einen ganzjährigen Weihnachtsbaum ins Wohnzimmer gestapelt habe....

      Da frage ich mich schon seit einer Weile, wieviele Abüllungen da noch auf den Markt kommen. Mittlerweile müsste doch jedes Hintertupfingen Dorf seine eigene Abfüllung haben :tired:

      guide42 schrieb:

      Auch wenn Seb es im Eingangspost glaube ich schon angesprochen hat, hier noch mal auf den Punkt gebracht:

      Ein UA kann nur abfüllen, was er hat bzw. ihm angeboten wird.

      Wenn die OAs ihre guten Fässer behalten und der UA keinen new make bekommt bzw. mangels entsprechender Möglichkeiten nichts damit anfangen kann, kann er auch nicht mehr so tolle Sachen rausbringen.

      Völlig korrekt, ändert aber nix an der Tatsache, dass die Qualität nicht mehr stimmt.
      "Realität ist eine Illusion, die sich durch Mangel an Alkohol einstellt" - Udo Lindenberg

      Glenturretsyndrom schrieb:



      Ein schönes Beispiel ist für mich da der wunderbare Big Peat. Macht es irgendeinen Sinn 40 mal den quasi gleichen Whisky nur mit einer anderen lustigen Nase drauf im Schrank zu horten? Vielleicht nervt mich der auch nur, weil ich mir mittlerweile still, leise und unbeachtet aus den Christmas Editionen einen ganzjährigen Weihnachtsbaum ins Wohnzimmer gestapelt habe....


      Hast Du mal nen Bild davon? :)
      (Also von dem ganzjährigen Weihnachtsbaum)
      Ich denke, dass es auch heute noch gute bis sehr gute UA Abfüllungen gibt. Es ist nur zum einen nicht mehr so leicht, die zu finden und zum anderen liegen die teilweise preislich jenseits von Gut und Böse.

      Die aktuelle 30th Anniversary Reihe von Signatory ist bestimmt der Knaller, aber für Leute wie mich - und vermutlich die meisten hier - leider unbezahlbar.

      Ich bin mal gespannt, was bei der neuen Local Dealers Selection dabei sein wird.
      Ein Leben ohne Whisky ist möglich, aber sinnlos.
      Grundsätzlich haben die UAs den Single Cask-Markt oder den "Ü40/43%"-Markt überhaupt erst bereitet. In den 1950er-1980er Jahren war es allerdings sehr viel eher möglich, an Fässer heranzukommen. Sogar direkt von den Destillerien. Das hat sich massiv verändert. Die letzten Jahre sind Fässer (fast) nur noch von Brokern zu beziehen und diese teilweise sogar blind. Dazu steigen die Preise wahnsinnig an und es wird zum Teil über Auktionsverfahren abgegeben. Leistungen der Vergangenheit, Markenpflege usw. interessiert keinen mehr, wie mir resigniert Carsten Ehrlich (Whisky Agency) auf der diesjährigen Whisky Fair berichtete.

      Es gibt natürlich die großen UAs, die noch immer viele hundert Fässer - auch als Tauschobjekte - auf Lager haben. Oder die sich wie Signatory (Edradour), Cadenheads (Springbank/Glengyle), G&M (Benromach), Adelphi (Ardnamurchan), Hunter Laing (Ardnahoe) oder Ian Macleod (Glengoyne/Tamdhu) eigene Brennerien zugelegt haben, um zum Einen überhaupt abfüllbaren Stoff zu haben und zum Anderen ggf. tauschen zu können. Schon alleine deswegen sind die UAs nicht mehr wegzudenken, da sie zunehmend selbst als "OA" in Erscheinung treten.

      Dennoch ist ganz klar die Zeit vorbei, wo man jedes Jahr hunderte interessante Abfüllungen der "A" & "B"-Destillieren zu bezahlenbaren Preisen bekommen hat. Großartig alte Bestände scheinen eh nur noch G&M, Cadenheads und Signatory zu haben, wobei Cadenheads zum Jubiläum letztes Jaht zu (einigermaßen) fairen Preisen verkauft hat, wohingegen Signatory dieses Jahr komplett überzieht (Bowmore 1972 für 5 T€ usw.) . Die gute alte Zeit der UAs ist vorbei - "weg" müssen sie allerdings nicht ;-).
      Mitglied der Bergsträsser Maltfreunde / Schottland- & Single Malt-Liebhaber (Ardbeg, Bowmore, Brora, Glenfarclas und Glen Grant)
      Bei der Whitelist bin ich auch weitest gehend bei Euch,

      Cadenhead, da gefällt mir wirklich sehr viel. Leider gehe ich mit ihren meisten Wein-Halbreifungen nicht mit, aber die Flaschen sind ja auch gesondert gelabelt. Alles gut. Wenn ich irgendwo noch ohne probieren zugreife, dann ist es bei Cadenhead

      Signatory, Andrew macht hier einen prima Job, hier gefällt mir wirklich auch sehr viel, und an wirklich schlechtes kann ich mich nicht erinnern.

      Bei G&M greife ich eigentlich bisher immer zu den günstigen Flaschen, die sind auch OK.

      Bei Adelphi muss ich wegen des Preises immer probieren. Hier scheint jemand für die Fasswahl zuständig zu sein, der so einen ganz anderen Geschmack wie den meinen sein eigen nett. Manchmal gibt es bei Adelphi so intensiv destillenuntypische Abfüllungen, die dann eigentlich nicht in das Preissegment gehören.... (Freundlicher kann ich Kritik wohl nicht niederschreiben.) Zur Belohnung für das durch Probieren sind aber auch sehr häufig wunderbare Schätze unter den Abfüllungen.

      Auf meiner persönlichen White List wären da noch Rest and Be Thankful, und Maltman, wenn auf der Abfüllung eine Destillerie und ein Alter steht. (Was sie leider immer weniger tun)

      Und bei den anderen gilt halt: probieren, probieren, probieren.

      Hghlights gibt es immer wieder: Der Überraschungswhisky im letzten Jahr war für mich Toms Glenfiddich, tolles Teil. Gefallen haben mir auch viele UA Caol Ilas und Ledaigs.. Aber da wären wir dann auch wieder beim Thema ... Immer der gleiche Whisky in unterschiedlicher Verpackung
      Immer schön Dram bleiben

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Glenturretsyndrom“ ()

      Man of Skye schrieb:

      Oder die sich wie Signatory (Edradour), Cadenheads (Springbank/Glengyle), G&M (Benromach), Adelphi (Ardnamurchan), Hunter Laing (Ardnahoe) oder Ian Macleod (Glengoyne/Tamdhu) eigene Brennerien zugelegt haben, um zum Einen überhaupt abfüllbaren Stoff zu haben und zum Anderen ggf. tauschen zu können. Schon alleine deswegen sind die UAs nicht mehr wegzudenken, da sie zunehmend selbst als "OA" in Erscheinung treten.

      Guter Gedanke, allerdings verfängt er bei Wm. Cadenhead nicht. Da ist es umgekehrt. J. & A. Mitchell and Co. hat als Eigentümer von Springbank den UA Wm. Cadenhead erworben. Aber bei denen ist sowieso alles anders, arbeiten bei Springbank doch. z.B. mehr Leute, als bei der vielfach größeren Glenfiddich Distillery.
      "The dirty little secret of the Scotch industry is they've become
      addicted to high prices, but they've run out of old whisky," says Ian
      Buxton, the whisky expert and author of 101 Whiskies to Try Before You Die.

      The One Shortage You Should Actually Be Worried About: Great Whiskey
      Ah yes, predictability, a word that has come to define today’s whisky in so many ways.

      “Nowadays people know the price of everything and the value of nothing.”
      Oscar Wilde

      Es besteht keine Verpflichtung obigen post zu lesen, zu mögen oder zu kommentieren.
      Sollte eine persönliche Meinung enthalten sein, besteht weiter keine Verpflichtung, sich diese zu eigen zu machen.

      kallaskander schrieb:

      "The dirty little secret of the Scotch industry is they've become
      addicted to high prices, but they've run out of old whisky," says Ian
      Buxton, the whisky expert and author of 101 Whiskies to Try Before You Die.

      The One Shortage You Should Actually Be Worried About: Great Whiskey


      Das erklärt unter anderem diese ganzen Finishing Orgien. Das was früher über Jahrzehnte entstanden ist, mal besser mal schlechter, wird heutzutage durch "umfruchten" versucht zu erzielen. Was meiner Meinung nach diesen Ergebnissen völlig abgeht, ist Struktur, Charakter und Eleganz, welche bei langsam und lang gereiften Schnäpsen beim Verkosten großartige olfaktorische Geschichten erzählen kann. Für mich drückt sich der Unterschied aus, wie ein Metallica-Gig und ein Klavierkonzert von Mozart. Hat beides seine Reize, aber wenn Metallica anfängt Mozart Sonaten zu spielen, dann hört der Spaß auf.

      kallaskander schrieb:

      "The dirty little secret of the Scotch industry is they've become
      addicted to high prices, but they've run out of old whisky," says Ian
      Buxton, the whisky expert and author of 101 Whiskies to Try Before You Die.

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      Schön finde ich die Aussage am Ende. Wenn das keine Rechtfertigung für Hamsterkäufe ist. :-)))

      "Unlike wine, whiskey stops aging once bottled – so buy as much as you can afford today, and keep some stashed away for a rainy day."
      The answer is 42!
      Zunächst mal ein Chapeau an Seb: Schön, dass du bei den Cutty News an Bord bist. :rauf:

      ted.striker schrieb:

      Probiert Ihr heute zehn unabhängige Abfüllungen quer durch das UA-Sortiment, wie viele davon sind geschmacklich aus Eurer Sicht preiswürdige Volltreffer? Hat sich die Leckerschmecker-zu-vertretbarem-Preis-Quote im Vergleich zu vor einigen Jahren gewandelt?

      Ja, und zwar leider ganz erheblich. Am besten kann ich das daran festmachen, dass ich mich früher beim Einkaufen auf den Messen einschränken musste, weil ich mehr als ein rundes Dutzend Pullen kaum nach Hause wuchten konnte. Das war dann schon Cherry-Picking vom Feinsten. Heute kann es passieren, dass ich ganz ohne Neuerwerbung den Heimweg antrete - mehr als zwei Pullen habe ich aber schon seit Jahren nicht mehr gekauft. Neben dem schon recht ansehnlichen Lager mit leckeren Schnäpsen ist dies v.a. der insgesamt sinkenden Qualität und mitunter abstrus verschlechterndem PLV zuzuschreiben.

      ted.striker schrieb:

      Hat sich bei Euch versierten und aktiven Genießern heute das OA-zu-UA-Verhältnis beim Kaufen geändert, shoppt Ihr also mehr OAs als noch vor ein paar Jahren?

      Nein. Ich kaufe nach wie vor hin und wieder einen Kalibrierungs-Standard, ansonsten aber weiterhin fast nur UAs.

      ted.striker schrieb:

      Welche unabhängigen Abfüller sind nach heutigem Stand auf Eurer „denen kann ich quasi blind vertrauen“-Whitelist, welche auf der „von denen hatte ich derartigen Mist im Glas: nie wieder!“-Blacklist? Haben sich diese Listen in den letzten Jahren geändert?

      Blind habe ich zwar schon immer nur in Extremfällen gekauft - bei der Whisky Agency hätte man es aber über etliche Jahre durchaus machen können. Das galt ähnlich auch für Adelphi, wo die Qualität jedoch nach meiner Wahrnehmung deutlich nachgelassen hat. Von denen hatte ich jetzt schon länger keine neue Abfüllung mehr im Glas, die mir wirklich geschmeckt hat. Unterm Strich ist es heute so, dass ich bei einigen Abfüllern gar nix mehr probiere (es sei denn, ich bekomme aus entsprechender Quelle einen Tipp), während andere schon noch für Qualität stehen und ensprechend auf Messen immer ziemlich zu Anfang angesteuert werden, als da wären:
      Whisky Agency
      Maltbarn
      Cadenhead's
      Jack Wieber's
      The Whisky Cask
      Wemyss
      Neben Adelphi in meinem Ranking nach unten durchgereicht wurde G&M (wird allerdings wieder besser), Berry Bros, Chieftain's und Best Dram. Von Duncan Taylor, Blackadder, Hart Brothers, Murray McDavid & Co., von denen kaum noch was Neues kommt (und wenn doch, meist Indiskutables), mal ganz zu schweigen.
      Positiv möchte ich noch die SMWS hervorheben, die zwar im Grunde ein UA ist, aber eben doch ganz anders aufgestellt ist.

      Glenturretsyndrom schrieb:

      Ich kenne noch einige katastrophale alte OA-Abfüllungen, aber wenn man heute wirklich schlechten Whisky kaufen möchte, kann ich beratend primäre auf so manche UA-Abfüllung verweisen.

      Das ist leider wahr. Die Standards sind heute überwiegend zumindest wieder leidlich trinkbar, was sich leider nicht über eine zunehmende Anzahl (überwiegend sehr junger) UA-Abfüllungen sagen lässt...
      "If you listen to fools - the mob rules!"
      Ronnie James Dio
      Bin da voll und ganz bei Jan. Kann mich noch gut an die Kisten erinnern welche ihr zum Bahnhof geschleppt habt. ( habe ja einige gepackt)Finde mich in deinem Beitrag zu 100% wieder.
      Nur bei dem "leidlich trinkbar" klinke ich mich aus. Für leidlich bin ich nun wirklich zu alt und mit Finish hatte ich immer schon Probleme.
      Wer nicht kommt zur rechten Zeit der kriegt die die übrig bleibt
      Ein schöner Artikel!
      Bin auch Seb´s Meinung. Allgemein versuch ich bei den OA und UA die Rosinen rauszupicken.
      Einigen wenigen UA vertraue ich (fast) noch blind.. Adelphi,Maltbarn z.B. , bei Signatory und G&M u.a. recherchiere ich schon mehr, habe aber überwiegend gute Erfahrungen gemacht.
      Best Dram und Anam na h-Alba (und einige wenige mehr )von den "kleinen" find ich auch immer wieder klasse.
      Bei Jura und Dalmore ziehe ich bei den aktuellen Abfüllungen (wie vielleicht auch einige von euch auch) die UA vor.
      P.S. Bekomm bald nen aktuelles Murray McDavid Sample.(Ledaig 2001 MM - Ratings and reviews - Whiskybase) bin mal gespannt :rolleyes:

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Donrickone“ ()