Ist das (noch) Kunst – oder kann das weg?

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      Glenpitt schrieb:


      Nur bei dem "leidlich trinkbar" klinke ich mich aus. Für leidlich bin ich nun wirklich zu alt und mit Finish hatte ich immer schon Probleme.

      diesem Statement stimme ich auch 100%ig zu! :rauf:
      Bin zu alt und zu lange dabei um schlechten Stoff zu trinken. Auch „ganz gut trinkbar“ reicht mir persönlich nicht mehr. Dieses Jahr wurden nur 3 Pullen gekauft: ein 79er Speysider aus der TWA 10th Anniversary Serie und ein 83er Benriach Asta Morris und ein 78er Tomatin von Cadenhead. Somit steht es 2:1 für die UAs. Ich bin zufrieden :lecker:
      "Realität ist eine Illusion, die sich durch Mangel an Alkohol einstellt" - Udo Lindenberg
      Moin.

      Also ich kann eigentlich nicht bestätigen, dass die UA in der Breite deutlich schlechter geworden sind. Eher haben einzelne Abfüller stark nachgelassen (m. E. z.B. AD Rattray), andere wiederum an Qualität zugelegt (z.B. G&M). Dass das PLV mittlerweile deutlich nachgelassen hat bei den UA denke ich allerdings schon und da ich z.B. nicht bereit bin, für nen 20 jährigen aus ner "B"-Brennerei an die 200 Euro zu bezahlen (z.B. neue Range von G&M), verlieren einige UA für mich an Attraktivität. Ich kaufe nach wie vor am liebsten The Maltman, da hatte ich noch kaum negative Ausreißer und das PLV ist im Durchschnitt auch noch ok. Insgesamt kaufe ich aber wenig bei sehr kleinen UA, insofern fehlen mir da auch die Vergleichsmöglichkeiten.
      Ich glaube persönlich, dass der Markt im Mittelsegment 90-200 Euro mittlerweile an eine Übersättigung kommt, da wird denke ich in 1-2 Jahren der Preis wieder sinken, weil das einfach in der Masse nicht gekauft wird und immer was neues nachkommt. Ich kauf da jedenfalls fast nix mehr im Moment und kenne einige, denen das auch so geht.
      Ansonsten hab ich so meine Lieblingsstandards bei den OA (Glendronach 18, SherryMac 12, Talisker DE), die ich immer noch preislich akzeptabel finde und Qualitativ gleichbleibend hoch empfinde - daher werden sie regelmäßig gekauft und ihrer Bestimmung zugeführt. UA kaufe ich fast nur noch nach FT und/oder bei Messebesuchen.

      lg LM
      Bier. Macht aus armen Sündern fröhliche Seelen!

      Mein Lieblingstier: Der Zapfhahn..

      Samples: Samples vom Lord
      Erst mal allen meinen Dank für den Startartikel und die interessanten Beiträge dazu. Da ergibt sich ein vielschichtiges Bild über die Szene.

      Ja, es gibt UAs, bei denen ich auf Messen noch nie was probiert habe und die ich auch nicht weiter beachte. Vielleicht sind die anfänglichen Informationen zu einem unberechtigtem Vorurteil geworden und ich tue diesen Unrecht. Dennoch ist bei kleineren Abfüllern häufig deutlich zu merken, dass diese in der Hackordnung beim Bezug von Fässern hinten an stehen.

      Mein Verstand sagt mir, dass sich die Verschiebungen und Trends fortsetzen werden und wir ggf. ein Sterben unabhängiger Abfüller erleben werden und/oder aber deren Sortimente weiter radikal jünger und qualitativ schlechter werden.

      Das erinnert mich an einen Betrag von Hotte vom See vor vielen, vielen Jahren, der damals darauf hinweise, dass UA immer weniger (gute) Fässer erhalten werden, da die Destillerie-Besitzer verstärk auf ihre guten Fässer zugreifen werden. Dies hat mich damals als grüner Novize in der Whiskygemeinde enorm beeinflusst. Ich musste erst die richtigen Propheten kennenlernen, um auch UAs zu entdekcen.
      Aber war Hotte so vorausschauend oder einfach nur voreingenommen?

      Um noch einen Gedanken beizusteuern:
      - Wenn man nun sieht und hört, dass mehr und mehr Destillerien Privatfässer nur noch im eigenen Design abfüllen lassen. BenRiach/GlenDronach/Glengoyne/Kilchomen/Glenfarclas ...
      - Balvenie neben der 15-Single-Barrel-SC-Reihe iund den Batches aus den TUN-Reihen eigene Fässer gezielt selber aussucht und abfüllt.
      - Neuen Destillerien maximal zu Anschubfinanzierung an UAs Fässer abgeben etc.
      Dann kann ich die Befürchtungen von Seb und den prophetischen Hinweis von Hotte nur bekräftigen. OAs werden zum Teil interessanter, leider aber auch immer unverschämter mit den Preisen. Viele UAs, insbesondere die Kleineren, werden es schwer haben, von ihren Abfüllungen zu leben.
      Whisky - a Spirit I can belief in!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Inquisitor“ ()

      Ein toller Artikel. Dass Adelphi sehr dünn geworden ist finde ich sehr schade. Ich habe noch manch einen Adelphi Schatz im Regal stehen und habe die früher blind gekauft. Heute vertraue ich gerne Cadenhead.

      Der Trend ist klar: aufgrund der hohen Nachfrage und langer Prodktionszeit steht eine Verknappung des Whisky bevor, bzw. ist ja schon da. Die UA sind die leittragenden.

      Aber was ist mit der Zukunft? Wie sieht es mit den Fässern aus? Bourbon Fässer kommen aus den USA ohne Probleme. Wie sieht es denn aber mit den Sherry Fässern aus? Die werden auch knapper werden...
      LG Martin :)
      N'Abend allerseits,
      und auch von mir vielen Dank für den Artikel.

      Ich versuche mir die Whiskywelt seit aufgerundeten 25 Jahren zu ertrinken und habe dabei eine obere Preisschwelle von etwa 80€ / Flasche.
      Ich für meinen Teil konzentriere mich zu 95% auf die OA.
      Vielleicht liegt es am von mir gewählten Preissegment, aber bislang hatte ich keine grundsätzliche Veranlassung, mich den UA stärker zuzuwenden. Klar waren immer mal wieder Abfüllungen dabei, die ich mochte. Einzelne habe ich auch gekauft, aber gefühlt tun sich die UA schwer, unter 80€ mit den OA zu konkurrieren.

      Von den legendären Abfüllungen der 60er und 70er habe ich bislang nur gehört/gelesen - ich unterstelle einfach mal, auch damals wären sie schon (natürlich im Verhältnis) aus meinem Preisrahmen gefallen...

      Ich reite somit die Whiskywelle erst, seit sie schon einige Kraft und Fahrt aufgenommen hat und bin allen dankbar die sich als Pioniere verdient gemacht haben. Auch wenn viele derer, die heute von der guten alten Zeit schwärmen, den Qualitätsverfall bei Standardrange und überwiegend bei den NAS der OA beklagen - nach meinen Preis-/Leistungsmaßstäben habe ich schon bei den OA eine tolle Auswahl. Und meist auch dauerhafte Verfügbarkeit.
      Mir leuchtet ein, dass die UA viel für die "Whiskykultur" beigetragen haben - sie konnten mich dennoch (im Einzelnen und in der Summe) nicht für sich begeistern.

      Was die Zukunft angeht:
      Mein Geschmack wird sich (weiter) verändern, die "Whiskymoden" werden sich ändern und die Wege der Vermarktung werden sich ändern.
      Wird es schlechter? Wird es besser? Erstmal wird es nur anders!
      Damit kann ich leben!

      Tyrbomull schrieb:

      Ich versuche mir die Whiskywelt seit aufgerundeten 25 Jahren zu ertrinken und habe dabei eine obere Preisschwelle von etwa 80€ / Flasche.
      Ich für meinen Teil konzentriere mich zu 95% auf die OA.
      (...)
      Was die Zukunft angeht:
      Mein Geschmack wird sich (weiter) verändern, die "Whiskymoden" werden sich ändern und die Wege der Vermarktung werden sich ändern.
      Wird es schlechter? Wird es besser? Erstmal wird es nur anders!
      Damit kann ich leben!


      Danke für Deinen Beitrag!

      Du zeigst uns allen, dass man ein alter Whiskyhase und schon lange bei dem Thema dabei sein kann, ohne dabei olympisch zu werden (höher, schneller, weiter = älter, rarer, mehr Abfüllungen) und - was das wirklich wichtige ist - richtig Freude damit zu haben.
      The answer is 42!
      Sehr gut geschrieben und ich kann das nur teilen...

      Allerdings verwundert mich das keiner die Old Malt Cask von Douglas Laing erwähnt. Die finde ich tatsächlich alle kaufbar - allerdings muss man hier dazu sagen, das die Qualität in den Abfüllungen nach 2004 doch nachgelassen hat und seit es OMC bei Hunter Laing sind, verzichte ich gänzlich darauf.

      Ansonsten bin ich als Glenfarclas Fan zwiespältig - Ferkels immer OA (bleibt einem ja nicht viel übrig) und alle anderen Distillerien gern vom UA. Aber auch hier mache ich Abstriche - Signatory mit seiner Millenium-Edition war noch ganz gut und hatte meiner Meinung nach gute Fässer die wie ich finde unterbewertet sind.

      Im Prinzip kann man Abfüllungen die um die Jahrtausendwende abgefüllt wurden und vom UA sind (60er/70e Jahre) fast blind kaufen - alles was danach kam, würde ich nicht mehr blind kaufen - wobei ich mich hier ab und an doch dabei erwische...