Ist das (noch) Kunst – oder kann das weg?

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      Ist das (noch) Kunst – oder kann das weg?



      Ist das (noch) Kunst – oder kann das weg?

      Zum Status quo unabhängiger Abfüller


      Moin Ihr,
      ich fang mal vorne an: füllt eine Destille Whisky ab und vertreibt diesen unter ihrem Namen, handelt es sich um eine so genannte Originalabfüllung (OA, englisch OB für Original Bottling).
      Kaufen freie Händler (so genannte Broker) Fässer von Destillen zum Weiterverkauf an kleinere, freie Abfüller oder kaufen große freie Abfüller direkt Fässer von Destillen, bezeichnen wir sämtliche von diesen Dritten veröffentlichten Produkte als unabhängige Abfüllungen (UA, englisch IB für Independent Bottling).

      Die Unterschiede lagen (Achtung: Vergangenheitsform) mal auf der Hand: Originalabfüllungen, allen voran dauerhaft erhältliche, in großen Batches aus vielen Fässern produzierte Standards, standen für ein mehr oder weniger gleichbleibendes Geschmacksprofil: schmeckte uns ein Whisky, konnten wir ihn nachkaufen und wussten, was wir bekamen.

      Unabhängige Abfüllungen hingegen machten den Reiz des ganz Besonderen aus: meist als Einzelfässer abgefüllt, öffneten sich uns Kunden einmalige Geschmackserlebnisse: jedes Fass schmeckt anders, als UA erhielten wir zudem meist die unverdünnte Fassstärke, keine Kühlfiltrierung und keine Färbung – mithin die oberste Stufe an Rarität und Reinheit in Sachen Whiskygenuss für Kenner.

      Für uns Genießer waren OAs und UAs stets nebeneinander zwei berechtigte Stilarten. War zwar die gern verbreitete Mär von unabhängigen Abfüllern, die durch die Lagerhäuser der Destillern stromern, frei probieren und sich die besten Fässer zum Kauf aussuchen konnten, schon immer ein Zerrbild, an das niemand mit Verstand so Recht glauben konnte, so waren doch viele extrem hochqualitative Fässer im Markt, die als UAs veröffentlicht wurden, zu deutlich attraktiveren Preisen als OAs vergleichbaren Alters.

      Für die Destillen, die jahre- und vor allem jahrzentelange Lagerzeiten in Kauf nehmen mussten, bis aus Kosten für den Rohbrand, die Fässer, die Lagerung und kontinuierliche Prüfung endlich Gewinn durch Verkäufe fertiger, abgefüllter Whiskies entstand, war der Verkauf junger Fässer an unabhängige Abfüller ein Segen: Geld floss in die Kassen und besserte das betriebswirtschaftliche Bild von einer Destille als Investitionsgrab, welche immer erst nach viel Vorlauf Renditen erwirtschaften konnte, deutlich auf.

      Irgendwann jedoch kam der Whisky-Boom. In den 90ern beginnend, deutlicher nach der Jahrtausendwende, richtig heiß laufend in 2010 ff. stieg die Nachfrage nach Whisky am Markt deutlich an. Mit Konsequenzen, die uns bekannt sind: steigende Preise, das Verschwinden von geliebten Standardabfüllungen mit großen Alterszahlen und die NAS-(no age Statement, ohne Altersangabe)-Schwemme (zur Entwicklung von Whiskypreisen und -Qualität habe ich hier etwas mehr ausgeführt).

      Zwar versuchten die Destillen und deren Besitzer, wo finanziell möglich, dem Boom folgend ihre Produktionskapazitäten signifikant auszubauen, da dies jedoch erst nach Jahren Effekte zeigte und es schnell steigende Bedarfe zu decken galt und gilt, war eine der spürbaren Auswirkungen, dass viele der beliebtesten Destillen keine Fässer mehr an Broker und unabhängige Abfüller verkauften.

      Die Landschaft von UAs heute bietet uns (gegenüber der vor einer Dekade) also mehr „B-Destillen“ statt der ganz großen Namen. Auch haben schon unabhängige Abfüller wegen der Probleme, qualitativ ansprechende Fässer ankaufen und abfüllen zu können, die Segel gestrichen: C&S Dram bsp. schloss 2017 sein Geschäft und ging 2018 vom Markt, Abfüller wie Kintra Whisky kaprizieren sich zusehends auf das Abfüllen von Rum und Gin; Adelphi als unabhängiger Abfüller hat mit Ardnamurchan eine 2013 eröffnete, eigene Destille gebaut – wohl wissend, dass die Zukunft für UAs düster aussieht. Ich würde nicht darauf wetten wollen, wer in fünf bzw. zehn Jahren noch am Markt ist und wer verschwunden.

      Weiter folgen die unabhängigen Abfüller dem erbarmungslosen NAS-Trend und bringen unter Fantasienamen junge – bisweilen auch sehr junge – Abfüllungen mit und ohne Altersangabe und neuerdings auch immer öfter ohne Nennung des dahinter stehenden Destillerienamens heraus.

      Derweil ist in der Landschaft der Originalabfüllungen zu erkennen, dass die Destillen das Leistungsversprechen der UAs aufgreifen und selbst vermarkten: viele Single-Cask-Abfüllungen kommen als OAs auf den Markt (allen voran bei BenRiach, GlenDronach und Kavalan), sodass das Kernargument für UAs, die so sonst nicht erhältliche, unique Einzelfassqualität, zu bröckeln beginnt. Zudem übertreffen UAs vor allem höheren Alters mittlerweile gern die Preise vergleichbarer OAs.

      Was bedeutet das?
      • Die Destillen selbst haben den besten, vollen Zugriff ihre Lager, Broker und unabhängige Abfüller erhalten von vielen Destillen gar keine Fässer mehr, von anderen in jedem Fall nur höchst selten qualitative Ausnahmefässer im positiven Sinne
      • Immer öfter ist unter der Hand von unabhängigen Abfüllern zu hören, dass Vorverkostungsproben/Fasssamples nicht mehr erhältlich sind, sondern nach den technischen Eckdaten eines Fasses blind über dessen Ankauf entschieden werden muss – was ebenfalls logischerweise alles andere als ein Garant für Qualität ist.
      Ich selbst tue mich sehr schwer, aus all dem ein Fazit zu ziehen. Ich liebe UAs und ich sehe, dass bestimmte Abfüller (Cadenhead’s, Maltbarn, Adelphi) in hoher Quote auch heute noch großartige Tropfen anzubieten haben, während ich Abfüllungen anderer (nennen wir exemplarisch mal Murray McDavid mit seinen fast durchweg schlechten Fässern, die qua Überfinishing verkaufsfertig zurechtgepimpt werden oder auch The Lost Destillery Company mit ihren NAS-aber-mit-viel-Marketing-Bullshit-von-verlorenen-Distillen-drumerhum-Abfüllungen) nicht mit der Kohlenzange anpacken würde.

      Mein Verstand sagt mir, dass sich die Verschiebungen und Trends fortsetzen werden und wir ggf. ein Sterben unabhängiger Abfüller erleben werden und/oder aber deren Sortimente weiter radikal jünger und qualitativ schlechter werden. Auch der Trend zu atemberaubenden Preisen im negativen Sinne für junge Whiskies von mäßiger Qualität wird sicherlich anhalten.

      Soweit mein Blick in Herz und Glaskugel – aber was seht Ihr, wenn Ihr in den Spiegel guckt? Denkt doch mal über folgende Fragen nach:
      • Probiert Ihr heute zehn unabhängige Abfüllungen quer durch das UA-Sortiment, wie viele davon sind geschmacklich aus Eurer Sicht preiswürdige Volltreffer? Hat sich die Leckerschmecker-zu-vertretbarem-Preis-Quote im Vergleich zu vor einigen Jahren gewandelt?
      • Hat sich bei Euch versierten und aktiven Genießern heute das OA-zu-UA-Verhältnis beim Kaufen geändert, shoppt Ihr also mehr OAs als noch vor ein paar Jahren?
      • Welche unabhängigen Abfüller sind nach heutigem Stand auf Eurer „denen kann ich quasi blind vertrauen“-Whitelist, welche auf der „von denen hatte ich derartigen Mist im Glas: nie wieder!“-Blacklist? Haben sich diese Listen in den letzten Jahren geändert?

      Ich bin gespannt auf Eure Bewertung der Lage,
      einen schönen Sonntag Euch,
      Seb


      Verweis:
      Der Autor dieser Zeilen schmiert gern mal unrecherchierte Halbwahrheiten und lose Versatzstücke zum Thema Whisky zusammen. Das findet sich hier.
      Whiskynerd und Tastingorganisator, mit Spaß am Glas seit 2009. Samples: ted.strikers Sample-Emporium :wh1:
      Tja die UA von heute. kunst ist das sicher nicht mehr. Für mich könnten, provokant gesagt, viele davon auch weg.
      Sicher finden die auch hin und wieder Perlen wie blinde Hühner ihre Körner, aber die Anzahl der UA hat immer weiter zugenommen (Insbesondere der Armchair-UA) und es gibt einige, da spare ich mir konsequent die Zeit und probiere aus ihrer Range gar nichts mehr.

      Ich habe im Kopf tatsächlich eine bei „denen kann ich quasi blind vertrauen“ mal probieren -Whitelist ... dazu zählt bei mir :
      G&M, SSMC (+5 Sympathiepunkte), Cadenhead's, inzwischen wieder Adelphi & Signatory (beide mit kleinen Abstrichen)
      Der ganze Rest ... naja ... Schwamm drüber.
      Da schaue ich wirklich lieber oft bei OA rein. Glen Scotia, Bunna, Kilkeran und manche andere machen einen echt guten Job. Da spare ich mir viele UA.
      Siehe auch diesen Fred ... Leckere Standardabfüllungen



      P.S.: Willkommen und Danke für den ersten Beitrag vom Seb bei den CN. Die Moderatoren haben Seb mal dazu angesprochen und nachdem wir uns ausführlich ausgetauscht haben, bin ich wirklich hoch erfreut Hilfe zu bekommen und bin gespannt, was wir noch alles umgesetzt bekommen an der Liste guter Ideen die wir so haben. :rauf:
      ___Mortlach.de

      ____ „Kühner als das Unbekannte zu erforschen, kann es sein, das Bekannte zu bezweifeln.“ Alexander von Humboldt

      Wir alle seins Brüder,
      Wir alle seins gleich!

      Seymon schrieb:

      Vielleicht ist es ja eine dumme Frage, aber was sind denn Armchair-UA?


      Ich hätte jetzt eher gedacht, er meint diejenigen, die sich zur Geschäftsabwicklung nicht aus ihrem Stuhl erheben. Also das genaue Gegenteil von denen, die (Achtung ein kleines Bisschen Ironie) zu stiller Nacht im Schein einer Grubenleuchte durch die Warehouses streifen.

      Beste Grüße,
      pikesandmalts
      Wir alle sind Deutschland! (Jo Gauck)
      Toleranz ist die wichtigste Tugend einer jeden Gesellschaft! (eigene Meinung)
      Hi there,

      was könnte man alles anmerken... aber ich will nur auf zwei Sachen hinweisen.

      Einmal das historische Verdienst der UA, single malts in der Breite und zum Teil Tiefe überhaupt bekannt gemacht zu haben. Ohne die UA hätte single malt heute nicht über 10% Anteil am whisky Markt. Das ist den OB gar nicht eingefallen und sie profitieren heute von Arbeit über die Jahre, die sie nicht selbst geleistet haben.
      Was die Eigentümer mit den UA machen, sie regelrecht auszutrocknen, ist schofel.

      Das andere ist die Breite. Es kommen zwar immer mehr malts auch von den OB heraus... Mortlach, die Ballantine malts oder zuletzt der Allt-á-Bhainne OB aber manches kriegt man immer noch nur von UA... wenn man es kriegt.

      Die Individualität mit den single cask bottlings ist bei den UA immer noch größer, aber insgesamt ist die Qualität eben gesunken und immer mehr casks von Destillerien aus der zweiten Reihe und casks die früher in blends gelandet wären, werden wohl zwangsläufig abgefüllt um am Markt zu bleiben.

      Wußtet ihr daß David Stirk auch verkauft hat? An wen ist bisher noch ein großes Geheimnis aber es werden UA auf der Strecke bleiben weil die OB das so betreiben.

      Greetings
      kallaskander
      Ah yes, predictability, a word that has come to define today’s whisky in so many ways.

      “Nowadays people know the price of everything and the value of nothing.”
      Oscar Wilde

      Es besteht keine Verpflichtung obigen post zu lesen, zu mögen oder zu kommentieren.
      Sollte eine persönliche Meinung enthalten sein, besteht weiter keine Verpflichtung, sich diese zu eigen zu machen.

      rednose schrieb:


      G&M, SSMC (+5 Sympathiepunkte), Cadenhead's, inzwischen wieder Adelphi & Signatory (beide mit kleinen Abstrichen)
      Der ganze Rest ... naja ... Schwamm drüber.

      Spannend, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen sind.

      Gerade Signatory habe ich als sehr wechselhaft im Kopf, wobei man da sicher die verschiedenen Linien unterscheiden muss. "Unchill Filtered" ist sicher wechselhafter als die "Blumenvasen", wobei auch eine Blumenvase leider keine Garantie für guten Stoff ist.

      Bei Adelphi sehe ich als Hauptproblem, dass die einfach sehr teuer geworden sind und es in der altersmäßigen Mitte, 12 - 19 Jahre alte Abfüllungen, derzeit sehr dünn aussieht. (Nach eigenen Aussagen liegt das daran, dass es derzeit sehr schwierig ist, in dem Bereich guten und bezahlbaren Stoff zu finden.)

      ...und den ganzen Rest so abzutun halte ich für ungerecht gegenüber einigen, die gute Arbeit leisten wie Malts of Scotland, Maltbarn, Anam na h-Alba, Best Dram/Scotch Universe, ...
      Ein Leben ohne Whisky ist möglich, aber sinnlos.
      den Hinweis von Kallaskander finde ich richtig. Leider ist die Whisky-Welt eine andere aber das wissen wir ja alle längst. Früher hatte ich 3 UAs, bei denen ich gerne probiert und gekauft hatte: Cadenheads, MoS und TWA. Mittlerweile kaufe ich bei keinem UA mehr blind, Gleiches gilt aber auch für OAs. Die Qualitäten sind mir generell zu schwankend, was für die Preise leider nicht mehr gilt ;)
      Ich befürchte auch, dass weitere UA in den kommenden Jahren vom Markt verschwinden werden. Ist das schlecht?: ja. Kann ich das ändern?: nein.
      "Realität ist eine Illusion, die sich durch Mangel an Alkohol einstellt" - Udo Lindenberg
      Aus meiner Sicht kommen für den Kauf einer UA-Abfüllung nur drei Gründe in Frage:
      1. Eine Abfüllung, die auf besondere Weise den Brennereicharakter darstellen ("Top-Fässer")
      2. Eine Abfüllung, die für mich persönliche einen Charakter aufweist, den ich gut finde, aber im Originalsegment nicht vorhanden ist
      3. Eine Abfüllung einer Brennerei, die keine OA-Abfüllungen anbietet.4. Eine Abfüllung mit einem Brennerei

      Blind kaufen ist generell keine Option zumindest wenn man das Zeug auch trinken möchte. In letzter Zeit gefallen mir insbesondere die große UAs wie Cadenheads bzw. Douglas/Hunter Laing, da es dort aus meiner Sicht gute Abfüllungen im Alter zwischen 10 bis 30 Jahre gibt, die partiell auch noch preislich ok sind, wenn man mal "Hyper" Aussen vor läßt.
      Beispiele für mich: Den aktuell schon besprochen Inchgower oder einen alten Sherry Mortlach von Cadenheads. Noch verfügbare ältere Bladnoch Abfüllungen Destillat aus den 90er z.B. von Wemyss.

      Das meiste ist aber in der Zwischenzeit halt (geschmacklich) nix mehr besonderes, außer das es limitiert ist und da greif ich eigentlich wieder lieber zu OAs z.B. Bowmore.
      Zur Zeit besteht von den Brennereien doch keine Notwendigkeit UA Abfüllungen zu fördern. Dies würde anders aussehen, wenn der Konsum wieder stark rückläufig wäre. Insgesamt ist es mit den UAs aber so wie mit der SPD. Wenn das Profil verloren geht, dann sind die halt austauschbar ;-)

      LG René
      Wenn jemand ein Problem mit mir hat, kann er es behalten. Ist ja schließlich seins.
      Ich denke auch das UA stark auf Boom & Bust der Whiskyindustrie angewiesen sind. Läuft es gut, werden weniger Fässer zu teuren Kursen an Sie abgegeben. Läuft es schlecht, gibt es mehr Qualität bei den Brokern weil die Brennereien cashflow generieren müssen. Sie sind also quasi (zumindest teilweise) Opfer ihres eigenen Erfolges geworden.

      ted.striker schrieb:

      C&S Dram bsp. schloss 2017 sein Geschäft und ging 2018 vom Markt,


      Servus,

      C&S besteht m. W. nach wie vor, Andrea und Schlumberger haben sich entschlossen, die Bottlings gemeinsam weiterzuführen (nachdem Andrea tatsächlich darüber nachdachte, aufzuhören). Auf FB z. B. sind die auch recht aktiv mit News etc.

      Grüße
      Jochen
      Did you know… In less than five years time 90% of all whisky retailers will be older than 90% of the products they sell. ( Whiskysponge )

      Sampleliste
      Dank für den Hinweis, Jochen,
      und ich habe mich schon gewundert, wo die 2018er Bottlings in der Base noch herkamen. Sieh an, sich selbt Totsagende leben also doch länger, passe ich im Blogpost an ;)

      :edit:
      aus „C&S Dram bsp. schloss 2017 sein Geschäft und ging 2018 vom Markt“
      mach „C&S Dram bsp. kündigte 2017 die Geschäftsschließung an und zog in letzter Sekunde zurück“

      Danke!

      Seb
      Whiskynerd und Tastingorganisator, mit Spaß am Glas seit 2009. Samples: ted.strikers Sample-Emporium :wh1:

      Seymon schrieb:

      Vielleicht ist es ja eine dumme Frage, aber was sind denn Armchair-UA?

      meines wissens stammt der begriff aus der ethnologie bzgl. der unterscheidung zwischen armchair (lehnstuhl) und teilnehmenden (vor ort) beobachtung. exemplarisch margaret mead bzw. bronislaw malinowski
      Was? du suchst? du möchtest dich verzehnfachen, verhundertfachen? du suchst Anhänger? - Suche Nullen! F.N. Götzen-Dämmerung

      ted.striker schrieb:

      Dank für den Hinweis, Jochen,
      und ich habe mich schon gewundert, wo die 2018er Bottlings in der Base noch herkamen. Sieh an, sich selbt Totsagende leben also doch länger, passe ich im Blogpost an ;)

      :edit:
      aus „C&S Dram bsp. schloss 2017 sein Geschäft und ging 2018 vom Markt“
      mach „C&S Dram bsp. kündigte 2017 die Geschäftsschließung an und zog in letzter Sekunde zurück“

      Danke!

      Seb


      Gerne,

      hier in Beitrag # 109 auch noch paar Worte von Andrea zu C&S (falls nochmals jemand nachlesen mag):

      Andrea Caminneci & CS-Dram hören auf

      Grüße
      Jochen
      Did you know… In less than five years time 90% of all whisky retailers will be older than 90% of the products they sell. ( Whiskysponge )

      Sampleliste

      micheluzzo schrieb:

      Seymon schrieb:

      Vielleicht ist es ja eine dumme Frage, aber was sind denn Armchair-UA?

      meines wissens stammt der begriff aus der ethnologie bzgl. der unterscheidung zwischen armchair (lehnstuhl) und teilnehmenden (vor ort) beobachtung. exemplarisch margaret mead bzw. bronislaw malinowski

      10 von 10, mein Tag ist ein gemachter :D

      Seb
      Whiskynerd und Tastingorganisator, mit Spaß am Glas seit 2009. Samples: ted.strikers Sample-Emporium :wh1:
      Ausfälle gab es bei den UA´s schon immer, nur zum einen nicht in dieser Menge, zum anderen war bei einem Ausfall der finanzielle Verlust noch einigermaßen überschaubar. Für Abfüllungen die vor einigen Jahren noch zwischen 50 und 100 Euro gekostet haben, muss man heute gerne mal 200 Euro (wenn es mal reicht) bezahlen. Da überlegt man sich den Kauf schon zweimal oder lässt es gleich ganz.

      Außerdem wollte von so manchem der Whiskyboom genutzt werden und man kam auf die zündende Idee unabhängiger Abfüller zu werden. Das mag zwar in der Zahl der angebotenen Einzelfassabfüllungen zu einer größeren Bandbreite geführt haben, aber eben nicht in der Qualität. Eher im Gegenteil. Was den UA´s angeboten wird, ist zu nicht unwesentlichen Teilen genau das, was früher vollkommen zu Recht in den blended Whiskys verschwunden ist.

      Die Frage wird sein, wie lange es noch ausreichend Konsumenten gibt, die dieses Spielchen mitmachen. Das platzen der Blase wird ja nun schon seit Jahren prophezeit und von so manchem herbei gesehnt. Na schaun mer mal.