Re: TUS IX Dr. Gonzo rief und wir kamen

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Re: TUS IX Dr. Gonzo rief und wir kamen

      Die neue Woche zeigt sich von ihrer besten Seite und mit ein wenig Erstaunen muß ich feststellen, dass ein Großereignis der Sonderklasse am vergangenen Wochenende hier noch nicht den ihm gebührenden Wiederhall gefunden hat. Nun, das lässt sich ja ändern.
      So begab es sich also, dass unser Manuel all die Kämpen aus alten und neuen Zeiten zu sich rief, auf einen festlichen Umtrunk, seinen Ehrentag zu begehen und sich lobpreisen zu lassen. Diesem Rufe zu folgen, führte mich also aus meiner Einsiedelei in die Tiefen der Großstadt mit ihren funkelnden Lichtern und den tiefen Schatten.
      Als einer der ersten Gäste wurde ich äußerst herzlich begrüßte und unser Gastgeber zeigte sich von seiner wohlaffectioniertesten Seite, während die Reihen sich langsam schlossen. Zur Stärkung nach der langen Reise wurde und zu Beginn eine äußerst leckere Hackfleisch-Käse-Lauch suppe serviert, die perfekt auf den Punkte gewürzt und gegart war. So langsam wurde uns warm ums Herz und wir harrten der Dinge die da kommen sollten.
      Versprochen wurden uns 12 Schnäpse: Fünf aus Wein, einer zum Kuchen, einer zum runterspülen und ein paar aus Getreide … Hier sollte jetzt von meiner Seite einer detaillierte Würdigung der guten Tropfen erscheinen, aber leider bin ich auf Reisen, habe meine Verkostungsbuch vergessen und mangels Ausrüstung konnte ich zum damaligen Zeitpunkt keine Daguerreotypien erstellen. Und ach, meine Erinnerungen. Nun ja wir werden alle älter. Aber zur Sache!

      Die ersten fünf Drams, der aufmerksame Leser ahnt es schon, waren Cognac, teilweise sehr alte Abfüllungen und meine Erinnerung war, je unaussprechlicher der Name war, desto besser der Inhalt. Und da war einer dabei, mit dieser für einen Cognac so ungewöhnlichen Schokoladennote, Wow :freu: :freu: :dance:
      Dann kam ein …. RUM! Ein 98er Bellevue aus der Kill Devil Reihe. Mit der ganzen Macht einer Breitseite der vollen Faßstärke umschmeichelte er den Gaumen erst mit exotischen Gewürzen und Trockenfrüchten, insbesondere Zimt, dann Menthol und in Alkohol marinierte frisch geteerter Dachpappe. Dazu gabs einen schweren saftigen Kuchen, der durchaus mit diesen Rum harmonisierte, weil auch in ihm sehr stimmig exotische Gewürze, wie Zimt und Kardamon verarbeitet waren. Alles zusammen STerneverdächtig :freu: :freu: :freu:
      Es wurde Zeit für die Getreideschnäpse. Hier waren es insbesondere Drei Vertreter, die mich zu träumen verleiten, zu flüssigen Bildern gewordene Sehnsucht
      Zunächst war da ein allervorzüglichster 25er Ambassador, sehr elegant und vollmundig in seiner Rauchnote. Ein Whisky, den man abends an einem Winterabende vor dem Kaminfeuer zu sich nimmt und seine Mitte findet. :freu: :freu: :freu: :freu:
      Dann war da noch ein sehr individueller Fettercairn 1975-??? TWA: Fossils. Alle waren begeistert. :dance: Ich würd es hier eher mit Nietsche halten, der dazu meinte: "Man muss den schlechten Geschmack von sich abtun, mit Vielen übereinstimmen zu wollen."

      Zum Ende hin, alle stimmten schon Lobeshymnen auf unseren Gastgeber an, gab es noch einen alten Dark-Sherry Caol Ila von Scoma in echter Fasstärke, der alles hatte, was man sich von einem CI versprechen mag: Kraft, Sauberer Sherry, Torf und eine kräftige Seebriese obendrauf. :freu:

      Für mich wurde es Zeit, Abschied zu nehmen, so schwer es mir auch fiel. Als ich aufbrach, näherte sich Dr. Gonzo den Arm voller Flaschen und ich meinte einen alten House of Peers (1955) erkannt zu haben, und noch einen 60er Jahre Glenburgie, entdeckt zuhaben und, und und … Nun davon mögen die anderen Recken berichten. Fakt ist, die Party begann jetzt erst richtig.
      Ich sage an dieser Stelle Manuel noch einmal Danke für diesen tollen Nachmittag und Abend von dem ich noch lange zehren werde! :abwuschel: :dankesch:
      "Ich glaube, ich würde die Freiheit in allen Zeiten geliebt haben; in der Zeit aber, in der wir leben, fühle ich mich geneigt, sie anzubeten."
      (Alexis de Tocqueville)

      "Freiheit und Whisky gehören zusammen." (Robert Burns)