Whisky versenden? Hey: was kann da schon schiefgehen?

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      Whisky versenden? Hey: was kann da schon schiefgehen?



      Moin Ihr,
      die Adventszeit hat dem Namen nach ja irgendwas mit „Ankommen“ zu tun. Das ist doch ein königlicher Anlass, sich mal den Experten für das Ankommen von Waren, also Post & Co., zu widmen.
      Vor längerer Zeit habe ich mal tüchtig dicke Backen gemacht, als die DHL mir eine verschickte Flasche Whisky geschreddert hat und es dann Sperenzchen mit der Versandversicherung gab.
      Diese Geschichte – und daraus resultierend ein paar hilfreiche Tipps, wie wir nichtkommerziellen Flaschenteiler und Privatverkäufer hier mit dem Thema Versand(versicherung) umgehen können, habe ich auf den heutigen Sachstand gebracht (AGBs lesen, *würg*) und hier für Euch aufbereitet:

      Whisky versenden? Hey: was kann da schon schiefgehen? – regulars

      Lasst Euch den Spaß am Flaschenteilen und Flaschen versenden nicht nehmen – solange man Bescheid weiß, wie es um die Rechtslage steht, kann man ja zwischen Verkäufer und Käufer offen damit umgehen …

      Einen schönen Sonntag Euch,
      Seb
      Whiskynerd und Tastingorganisator, mit Spaß am Glas seit 2009. Samples: ted.strikers Sample-Emporium :wh1:
      Gern!

      In a nutshell:
      Wenn die Kartonage nicht draußen „DHL-zertifiziert“ draufstehen hat, ist egal, wie gut du innen polsterst: Haftung wird abgelehnt.
      Und wenn du in einen zertifizierten Karton, der für Flasche(n) gedacht ist, Sample(s) packst, gilt das ebenfalls. Keine sachgerechte Verwendung, keine Haftung.
      Und Bonusinfo aus dem Nachbarforum (unbestätigt): wenn du einen DHL-zertifizierten Karton ein zweites Mal verwendest, bekommste im Schadensfall auch ’ne Ablehnung. Hahaha, unfassbar.

      Gruß,
      Seb
      Whiskynerd und Tastingorganisator, mit Spaß am Glas seit 2009. Samples: ted.strikers Sample-Emporium :wh1:
      Danke, Seb, ich beschäftige mich gerade auch mit dem Thema, da DHL mir 2 Pakete zerlegt hat. Fakt ist, ich kenne kein Unternehmen was bei Reklamationen schlechter arbeitet bzw. zu erreichen ist als DHL Reklamation. Nur per Post in Hamburg, kein Telefon, keine Email, unfassbar! Dauert Monate bis man da mal weiterkommt. Mich würde aber mal interessieren, wer überhaupt schonmal was erstattet bekommen hat!? Bisher kenne ich eigentlich nur Leute die nichts bekommen haben, egal wie verpackt war ... Zitat "nicht richtig verpackt". Aber die Schreiben die ich immer bekomme sind alles auch nur standartisierte Antwortschreiben. Gibts nicht neuerdings vereinfachte Möglichkeiten einer Sammelklage? Hatte ich neulich mal was von gehört :greenhole:
      Ich bin immer wieder auf der Suche nach sehr guten älteren Abfüllungen (60er/70er)

      Bin immer an einem Tausch interessiert, gerne einfach eine PN schicken

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      richtig, wird aber noch besser : die Kartons sind nur für irgendwelche Weinflaschen zertifiziert, geht Whisky zu Bruch, wir die Haftung ebenfalls abgelehnt

      Fazit : wer es gegen Bruch versichert haben will, darf nicht mit DHL versenden.

      Aber : ich habe Hunderte Pakete mit DHL versendet und NOCH NIE bei selbst verpackten Flaschen Bruch gehabt. Die Behandlung der Pakete durch DHL scheint mir schon in Ordnung, denn auch das, was ich bekomme, ist i.d.R. unversehrt - bei anderen Carriern ist schon mal hier und da 'ne Macke dran. Und wenn ich manchmal sehe, wie abenteuerlich Flaschen, die ich erhalte, verpackt sind, wundert mich eigentlich auch nicht mehr, dass bei Bruch eine Haftung erstmal kategorisch ausgeschlossen wird.

      Und : es besteht immer noch die Möglichkeit, dass die Flasche vorgeschädigt ist. DHL macht von allen Schäden Fotos, um sich selbst abzusichern. Wenn darauf der Karton eigentlich unversehrt und lediglich völlig durchnässt ist, wird niemand mit dem Stapler drübergefahren sein.

      Ich will das Verhalten von DHL nicht gutheißen und habe mich selbst schon mehrfach auch anwaltlich mit denen gestritten, aber die Haltung "wenn's kaputtgeht ist der Carrier schuld" ist auch zu einfach.


      "The nobility show themselves very great before strangers; they ply you briskly with drink;
      for its their way of showing you'r welcome, by making you drunk"


      Thomas Kirke, during his travels around Scotland in 1679

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „cairdean“ ()

      Wobei ich auch mal eine Lanze für DHL brechen muss. Ich versende ziemlich viel mit DHL und zu 99,5% funktioniert alles top!
      Nur wenn mal was passiert, dann ist es eine Katastrophe.

      Die Frage bleibt aber offen, mit wem kann man versenden, um im Schadensfall abgesichert zu sein und gute Kontaktmöglichkeiten hat?
      Ich bin immer wieder auf der Suche nach sehr guten älteren Abfüllungen (60er/70er)

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      Hi,
      bei Verlust ist es wohl einfach(er), an die Versicherungssumme zu kommen. So mangels physischer Beweise auf DHL-Seite, um sich rauszureden ;)

      Ansonsten ist in Sachen Kundenservice, Zuverlässigkeit UND VOR ALLEM BEZAHLUNG DER MITARBEITER UPS wohl das Nonplusultra. Deren Versicherungs-Policies kenne ich aber leider nicht, da ich als Privatmensch UPS nicht zum Versenden nutzen kann.

      Gruß,
      Seb
      Whiskynerd und Tastingorganisator, mit Spaß am Glas seit 2009. Samples: ted.strikers Sample-Emporium :wh1:
      Danke für den Artikel, auch wenn das Thema leider gar nicht erfreulich ist. Wobei ich persönlich bisher Glück gehabt habe, da bei mir alle Sendungen (fast alle DHL, ein paar wenige mit Hermes) bisher mit unbeschädigtem Inhalt angekommen sind.

      Beim Lesen Deines Textes ist mir, einem Juristen (habe aber so was konkret noch nicht bearbeitet), eine Passage der AGB ins Auge gesprungen, die für mich spontan ein Ansatzpunkt sein könnte, um doch in dem von Dir geschilderten Fall eine Erstattung verlangen zu können:

      "Die Verpackung muss den Inhalt der Sendung gegen Belastungen, denen sie normalerweise während der Postbeförderung durch Druck, Stoß, Vibration und Temperatureinflüsse ausgesetzt ist, sicher schützen und hinreichend fest, druckstabil und ausreichend biegesteif sein."

      Das aus meiner Sicht relevante Wort ist hier "normalerweise". Der von Dir beschriebene Schaden kann eigentlich nicht durch eine "normale" Belastung entstanden sein. Damit sollte eigentlich dieser Ausschluss nicht greifen und doch ein ersatzfähiger Schaden vorliegen.

      Nur ist dann die Frage, ob man sich wegen "nur" 80 € den Stress und Aufwand eines Gerichtsverfahrens antut. Da das aber leider wahrscheinlich die Überlegung seitens der Versender ist, im größeren Teil der Fälle Ansprüche so abzuwehren, wäre eine von Kalleholzbein angesprochene Sammelklage vielleicht doch eine sinnvolle Vorgehensweise. Dafür müsste man dann aber eine Verbraucherzentrale oder ähnliche Organisation gewinnen, dass die sich des Themas einmal annehmen.
      The answer is 42!
      Tja das leidige Thema.....

      Erfahrung nur mit 2 zerstörten Maxies, dies aber schon vor gut 8 Jahren.
      Hier kann ich von Glück reden, dass ich via Hermes versandt habe.
      Einfach kurz den Sachverhalt via homepage angegeben und voll ersetzt bekommen.

      Ob dies heute noch klappen würde, da habe ich meine Zweifel.

      Leider habe ich das Bild eines via DHL gesendeten Maxi niicht mehr.
      Ein Teiilnehmer an der damaligen Ben Wyvis FT schickte mir Bilder.
      Gestochen scharf war das platte Maxi zu sehen und die Reifenspur mitten drüber ließ das Profil gut zu erkennen.

      Der Inhalt: 2 x 2cl Samples haben es unbeschadet überlebt :zwinker:
      `Sláinte linus

      Lounge und Bar geöffnet
      "Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken." (E.Kästner)
      "Die Hoffnung ist das wichtigste Organ und daher das größte."
      @guide42: Dank dir! Und ich bin pessimistisch: rollen zwei verschiedene DHL-Lkws über Sendungen, ist es nicht sammelklagefähig, sind ja individuelle, ganz unterschiedlich gelagerte bedauerliche Einzelfälle.
      Und was passiert, wenn auf einmal doch Potenzial für Sammelklagen entsteht, lässt sich ja gerade vortrefflich bei der Umwelthilfe betrachten, die von vorn bis hinten verleumdet und marginalisiert wird.

      Gruß,
      Seb
      Whiskynerd und Tastingorganisator, mit Spaß am Glas seit 2009. Samples: ted.strikers Sample-Emporium :wh1:

      Kalleholzbein schrieb:

      Mich würde aber mal interessieren, wer überhaupt schonmal was erstattet bekommen hat!?

      Ja, ich. Letzte Woche erst. Handelte sich am um einen "Paketverlust" seitens DHL.

      Habe am 2.11. drei Pakete versendet. Eines kam nach 3 Wochen, eines nach fast 4 Wochen und eines eben gar nicht an. Die Kommunikation mit DHL war in der Tat unterirdisch. Die Schadensregulierung hat am Ende aber gepasst.
      Regensburger Maltspatz

      ted.striker schrieb:

      @guide42: Dank dir! Und ich bin pessimistisch: rollen zwei verschiedene DHL-Lkws über Sendungen, ist es nicht sammelklagefähig, sind ja individuelle, ganz unterschiedlich gelagerte bedauerliche Einzelfälle.
      Und was passiert, wenn auf einmal doch Potenzial für Sammelklagen entsteht, lässt sich ja gerade vortrefflich bei der Umwelthilfe betrachten, die von vorn bis hinten verleumdet und marginalisiert wird.

      Gruß,
      Seb


      Von der neuen Sammelklagemöglichkeit habe ich (noch) keine Ahnung. Du hast sicherlich Recht, dass die konkreten, einzelnen Schäden dafür nicht geeignet sind, aber ...

      Die für die Beurteilung der Einzelfälle notwendige Auslegung der AGB könnte vielleicht Gegenstand solch einer Klage sein. Die müsste nämlich in allen Fällen gleich sein. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass über ein Paket zu fahren, "normal" ist.

      Alternativ könnte sich eine Verbraucherzentrale eines konkreten Einzelfalls annehmen und zumindest diesen als Musterklage führen.
      The answer is 42!

      Kalleholzbein schrieb:

      Mich würde aber mal interessieren, wer überhaupt schonmal was erstattet bekommen hat!?


      Auch hier. 8 Pakete gleichzeitig abgegeben, 4 bisher angekommen, für 3 eine Entschädigung bekommen und eins steht noch aus.

      Grausame Quote, oder?

      Aber die Pakete waren „nur“ unauffindbar und nicht kaputt. Dann geht‘s einfacher.
      Whisky-Journal - von, über und wegen Whisky

      Suche:
      - SMWS 38.xxx (Caperdonich)
      - Caperdonich 24yo Whiskykanzler Uncollectable Collection
      - Caperdonich 36yo Douglas Laing Cask DL4945 und Cask DL4947

      Whiskinger schrieb:

      Kalleholzbein schrieb:

      Mich würde aber mal interessieren, wer überhaupt schonmal was erstattet bekommen hat!?


      Auch hier. 8 Pakete gleichzeitig abgegeben, 4 bisher angekommen, für 3 eine Entschädigung bekommen und eins steht noch aus.

      Grausame Quote, oder?

      Aber die Pakete waren „nur“ unauffindbar und nicht kaputt. Dann geht‘s einfacher.


      Was für einen Betrag bekommt man in diesen Fällen zurück? z.B. wenn man eine Höherversicherung gemacht hat auf 2400€ - ist das die Summe, die man erstattet bekommt? Oder musstest du den Wert der versendeten Ware genau nachweisen?
      Bei Verlust bekommst du das was a) versichert ist und b) auch real bezahlt wurde.
      Also nix mit 600€ verschicken und für 2500€ versichern und bei Verlust die 2500€ einsacken.

      Btc: Ich habe in den letzten 10 Jahren genau zwei Pakete aufgrund Schusseligkeit meinerseits verloren. Ok. Ein Ardbeg MoS Hotel Bero tut schon weh. Hab ich aber gemacht obwohl ich es nicht hätte müssen.
      Ebenso ein Sample vom Springbank Private Stock TWA.
      Ansonsten habe ich unzählige Pakete verschickt und alles ward gut.

      Soll heissen: Don"t Panic
      Gründungsmitglied und Namensgeber der "Pangalaktischen Whiskygurgler"

      "Am Ende wird alles gut. Ist es nicht gut, ist es nicht das Ende"

      Unbekannt

      decadent schrieb:

      Oder musstest du den Wert der versendeten Ware genau nachweisen?
      Ja. Oder wie Peter auch schon schrieb, nur ein wenig umformuliert weil präziser:
      Bei Verlust bekommst du das, was real bezahlt wurde (also nachgewiesen werden kann) und unterhalb der Versicherungssumme liegt.
      Whisky-Journal - von, über und wegen Whisky

      Suche:
      - SMWS 38.xxx (Caperdonich)
      - Caperdonich 24yo Whiskykanzler Uncollectable Collection
      - Caperdonich 36yo Douglas Laing Cask DL4945 und Cask DL4947
      Das neue Zeitalter ist bei DHL angebrochen! Beamen ist möglich !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

      Man glaubt es kaum, die neue Epoche ist gestartet.
      Ich habe ein Paket mit DHL versendet zu einer Packstation. Nach 5 Tagen kam das Paket zurück mit dem Vermerk "Paket entspricht nicht den Versandbedingungen von DHL".
      Nun habe ich mir Gedanken gemacht woran es lag! Die Masse stimmten, das Gewicht war ok, der Karton hatte nichts aussergewöhnliches vom aussehen!
      Daher der Gang in meine Filiale des Vertrauens, keine Post-Filiale, aber ein netter Schreibwarenshop, einer von 3 in meinem Ort wo eine Nachfrage möglich wäre.
      Dort sagte man mir, man könne auch nichts machen, sei ja nur Vertragspartner und wenn DHL das sagt, stimme es wohl auch - die Devise "Der Kunde hat immer Unrecht und kann es im Zweifelfall auch nicht wiederlegen"

      Ich suchte mir die Servicetelefonnummer raus - 0228-4333112 - falls mal jemand lustige Unterhaltung braucht zu Lasten des Kunden.

      Dort sagte man mir nach kurzer und "intensiver" Prüfung - bei der Onlineübertragung der Daten wurde die Postnummer nicht mitgeteilt, daher kann auch keine Zustellung erfolgen.
      Dagegen erwiederte ich, da ich die Daten in der Eingabemaske eingetragen habe und auch so mit dem Paketschein ausdrucken konnte inkl. der Postnummer, muss ja ein Programmfehler bei der Postsoftware vorliegen, da es eindeutig auf dem Versandschein aufgedruckt ist und die Pakete ja nicht online sondern physisch versendet werden. Dadurch hätte der Postbote es ja eindeutig lesen können und somit auch der Packstation übergeben können.
      Nein so ist es nicht, der Postbote muss gar nicht lesen können, sondern die Elektronik im Netz macht das, somit gehe ich davon aus, das auch die Datenleitung für die Versendung der Ware zuständig ist.
      Was für ein Gewinn da möglich wäre wenn alle physischen Zusteller entlassen werden - wahnsinn, kauft Postaktien!!!

      Also da der Fehler eindeutig beim Kunden lag (wie jetzt?) muss der das Paket halt noch einmal versenden und auch noch einmal das Porto bezahlen !!!!!!!!!!!!!!!
      Ja das nenne ich mal eine Zurechtweisung, wer da wohl die Schulung gemacht hat für dieses Personal !!!

      Auf alle Fälle nehme ich jetzt für das zweite versenden mal Hermes, viel schlimmer kann es da auch nicht werden!

      einen schönen Tag allen Kunden von wem auch immer !!!
      Mitglied bei

      Berliner Whiskykarawane - Whisky Cup Winner 2010

      macwhisky schrieb:

      [...] Auf alle Fälle nehme ich jetzt für das zweite versenden mal Hermes, viel schlimmer kann es da auch nicht werden! [...]

      Hi!
      Ich leide mit dir – nur würde ich egal was passiert, von Hermes weitestmöglichen Abstand halten. Die Arbeitsbedingungen dort sind der rock bottom der flächig in der Hinsicht schon gruseligen Branche. Kuriere, die in ihren Autos wohnen und sich als Scheinselbstständige weit unter dem Mindestlohn ausbeuten müssen – danke nein.

      Gruß,
      Seb
      Whiskynerd und Tastingorganisator, mit Spaß am Glas seit 2009. Samples: ted.strikers Sample-Emporium :wh1: