SMWS 37.106, Cragganmore, “Apple harvest”, 15 Jahre, 54,5%

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      SMWS 37.106, Cragganmore, “Apple harvest”, 15 Jahre, 54,5%

      Hallo alle Maltistinnen und Maltisten,

      diesmal wieder in die Speyside zu einem Klassisker. Hierbei handelt es sich um eine Lagerung zuerst im Bourbon Fass und anschließend einer Nachreifung in einem Rotweinfass. Mal sehen was diese Kombination zu bieten hat.

      Die Fakten:
      SMWS 37.106
      “Apple harvest”
      Alter: 15
      Dist.: 1.10.2002
      Cask Type: 14 Jahre, Ex-Bourbon Hogshead, 1 Jahr 1st Fill Charred Ex-Red Wine Barrique
      Alk.geh.:54,5%

      Geruch:
      Der Geruch des Malts startet pur zu Beginn relativ zurückhaltend. Eine leicht alkoholische Nase ist zuerst erkennbar. Dann folgen Noten nach frischen Äpfeln und Birnen. Kurz darauf gesellt sich auch Honig dazu. Eine leichte Säurenote ergänzt den Geruchseindruck bevor Aromen nach Kumquats wahrnehmbar werden. Rote karamellisierte Zwiebeln sind ebenfalls zu riechen. Im Hintergrund entwickeln sich Vanillearomen immer stärker. Der Geruch wird je länger er Luft bekommt würziger und runder. Eine gewisse Fleischigkeit ist auch zu erkennen.

      Mit der Zugabe von Wasser steigen nun Aromen der Rotweinfasslagerung mehr in die Nase. Diese sind etwas schwer zu beschrieben. Leicht metallisch, dabei doch fruchtig und würzig mit etwas Säure und einem gewissen Schuss Bitterkeit. Teils erinnert es an bitter-fruchtige Aromen eines trockenen Weissweins (Grauburgunder). Die zu Beginn erwähnten Aromen der Äpfel und Birnen werden nun aber deutlich süßer. Vanillearomen werden nun auch derutlicher erkennbar. Dann aber auch wieder ein knackiges Malzaroma mit Vanille, reifen Äpfeln und einem Schuss Zimt. Mit Wasser gewinnt die Abfüllung deutlich.

      Geschmack:
      Der Geschmack ohne Zugabe von Wasser offeriert Vanille mit knackigem - ja fast krachenden - Malzaromen. Dazu ein Schuss Eiche und Frucht. Der Körper ist mittel und die Komplexität ebenfalls. Eine gewisse würzige Bitterkeit mit fruchtigen Noten weist auf das Rotweinfass hin.

      Durch Wasser verändert sich die knackige, malzige Basis nicht. Der Geschmack wird öliger und die Rotweinaromen (wie oben beschrieben) sind nun auch im Geschmack wahrnehmbar. Malz und Fassaromen stehen dabei nebeneinander. Je langer der Malt aber atmen kann, desto integrierter werden die Noten. Der Eindrück ist als würde sich der knackige Malt in eine Hülle aus Fassaromen hüllen.

      Abgang:
      Der Abgang ist lang, ölig mit leichten Eichennoten, bitter-fruchtigen Weintönen, malziger Süße und einem Schuss bitterer Mandeln. Daran ändert auch die Zugabe von Waser nichts.

      Fazit:
      Pur ein relativ verhaltener Malt, der aber mit Wasser deutlich im Geruch und Geschmack gewinnt. Je mehr der Whisky atmen kann desto komplexer wird er. Der Malt braucht definitiv Luft und Zeit. Daher die Flasche ruhig öffnen und einen Teil in eine kleine Flasche abfüllen, damit der große Bruder in Ruhe atmen kann. Die Dualität aus Malt und Rotwein machteinerseits den Kick der Abfüllung aus, zeigt aber auch deutlich, dass die Aromen manchmal nebeneinander stehen können. Ansonsten ein typischer37er mit rotem Umhang.

      Gelegenheit zum Trinken:
      Im Frühling wenn es Abends noch eine gewisse Kälte hat dürfte der Malt ein guter Begleiter sein.

      Slainte
      Openmind