Heute noch einsteigen?

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      Spider_2000 schrieb:


      Mein Gott, hier wird ja ein Thema bis zum Ende ausgelutscht.
      ...


      und?

      und für wen ich diesen thread eröffnet habe, steht übrigens ganz am anfang. freut mich natürlich, wenn auch noch ein paar alte hasen etwas dazu schreiben. auch wenn sie ganz andere erfahrungen bei blindproben gemacht haben oder nicht die gleichen empfehlungen geben wie ich.

      übrigens auch weil nicht nur bei unseren whiskys die empfehlung "die preise werden sicher weiter steigen" doch AUCH das mantra vieler verkäufer ist,,,

      für mich war es jedenfalls eine prägende erfahrung, als ich nach dem crash am neuen markt auf einer whiskymesse in frankfurt eine gruppe junger whiskyfans traf, die sich ziemlich frustriert über die preise unterhielten, die ihnen für ihre flaschen geboten wurden, die sie gerade verkaufen wollten.

      sie hatten wohl beim kauf ihrer flaschen keine besonders guten "geheimtipps"-tipps erhalten und/oder nur zu oft "die preise werden sicher weiter steigen" gehört.

      ich habe dann versucht, ihnen zu erklären, wie das bei der spekulation läuft.

      angefangen bei karl valentins "prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die zukunft betreffen" über die zitate "kurz vor dem platzen einer blase kaufen die dienstmädchen" und "die letzten einsteiger beißen die hunde" des börsengurus a. kostolany. und habe ihnen empfohlen, vor den nächsten spekulativen käufen doch erst ein paar euro für das buch von n. taleb "der schwarze schwan" auszugeben und es auch zu lesen...

      mbMn gibt es in sachen spekulation deutliche unterschiede zwischen den sachwerten aktien und whisky:

      die preisangaben in den schaufenstern der raritätenhändler oder auf vielen internetseiten mussten damals schon, auch heute noch und wohl auch in zukunft bei den eigenen privaten verkäufen erst einmal erzielt werden, wobei die suche nach einem käufer wie auch der transport der flaschen mühsam und sehr zeitaufwändig sein können. es gibt natürlich auktionshäuser für whiskyflaschen, zu denen man die flaschen einfach schicken oder bringen kann. aber deren auktionsgebühren liegen schnell bei 20% und mehr.

      dagegen ist der handel mit aktien über die börsen fast reibungsfrei ideal:
      relativ kleine gebühren, transparente preisbildung und schnelle abwicklung.

      deshalb meine empfehlungen in sachen spekulation:

      nur mit dem geld spekulieren, das man langfristig nach der finanzierung der eigenen ausbildung oder der seiner kinder übrig hat. und dann eher mit großen aktien als mit hochgejubelten schnapsflaschen.

      und vorsicht bei tollen erfolgsberichten, die oft durch "spekulieren im nachhinein" zustande gekommen sind. da hat einer X flaschen gekauft, deren marktpreis mit der ausnahme nur eines kleinen bruchteils von X und damit nur bei y flaschen deutlich gestiegen ist. im lauf der zeit sind dann X-y getrunken worden und über die tolle wertsteigerung der restlichen y flaschen wird dann gerne berichtet...

      aber wer konnte z.b. bei der ausgabe des Talisker 20-year-old 1981 - Bewertungen und Rezensionen - Whiskybase schon ahnen, dass den jim murray später mit dem urteil "miss this one and your life will be incomplete" in der whisky bible preislich in den himmel hochjubeln würde?

      slainte
      skyed


      PS:
      einer limburger tasting runde scheint diese abfüllung jedenfalls nicht besonders gemundet zu haben, da der rest einer flasche davon noch drei viertel voll auf ebay für nen' apel und'n ei versteigert wurde.
      mir hat damals übrigens der erste dieser 25Y/20Y OA serie, also der Talisker 25-year-old - Bewertungen und Rezensionen - Whiskybase viel besser geschmeckt...

      und edith meint:
      der 25er hat aber doch von jim murray nur bescheidene 83 punkte bekommen und der 20er weit überdurchschnittliche 95......
      "Smells like wet roses on a tuesday morning... who needs this bullshit?" Jim McEwan in dieser TV-doku:
      Flüssiges Gold - Die Schotten und ihr Whisky - Doku, ARD/NDR, 2004 - YouTube

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „skyed“ ()

      skyed schrieb:

      ausgabe des Talisker 20-year-old 1981


      Ein für mich persönlich besonders schönes Beispiel. Den habe ich, nachdem er viele Jahre im Sampleschrank stand (zusammen mit sieben anderen bunt gemischten und nur nummerierten Talisker Samples), tatsächlich auch blind probiert.
      Ich war für ein paar Minuten außer mir vor Freude. Dann habe ich ihn nachgesehen und war ziemlich sauer ob des Preises und erstaunt, dass es ausgerechnet "der" war.
      Das war 2017. Die Unkenntnis des Wertes ist manchmal schon was Feines.
      ich finde, bei den flaschen, für die sich "connaisseurs" besonders interessieren, hat der preis meist nicht mehr viel mit dem geschmack zu tun.

      und wie oben mit "schaufensterpreisen" bereits erwähnt bekommt man jim murrays "miss this and your life will be incomplete" immer noch zu einem bruchteil der preishoffnungen von verkäufern auf whiskybase.
      z.b.bei krüger:
      in der im september 2019 abgelaufenen auktion dort etwa zu einem drittel des whiskybase TRAUMpreises von derzeit 4605,04€.

      slainte, weidmannsheil und gute nacht
      skyed


      PS für die im ersten beitrag genannten einsteiger:
      oft auch interessant sich anzusehen, wer
      - oder welche gruppen bei clubflaschen -
      auf der base die begeistertsten bewertungen abgeben.
      (auch hier geht es bei aktien oft transparenter zu als bei whiskyflaschen, wenn analysten bei einer bewertung auch ihr eigenes engagement offenlegen sollen oder müssen.)
      "Smells like wet roses on a tuesday morning... who needs this bullshit?" Jim McEwan in dieser TV-doku:
      Flüssiges Gold - Die Schotten und ihr Whisky - Doku, ARD/NDR, 2004 - YouTube