Heute noch einsteigen?

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      cleaver schrieb:

      Dieses "Whiskys sind zum Trinken da, egal wie sich der Wert entwickelt hat", finde ich sehr fragwürdig.

      Da du auf mich Bezug genommen hast: Was ist daran fragwürdig, wenn ich die Whiskys aus meiner strategischen Trinkreserve aufmache, auf die ich Lust habe - unabhängig vom (Markt-)Wert? Erst recht, nachdem ich zuvor betont hatte, dass für mich zum Geldverdienen (ausschließlich) der Beruf da ist? Aus meinem Hobby ist Raffgier jeglicher Art ausgesperrt.
      "If you listen to fools - the mob rules!"
      Ronnie James Dio
      Schwieriges Thema. Ich habe zB um die 25 Flaschen PE aus meinem Geburtsjahr die ich vor langer Zeit, zu einem Bruchteil des aktuellen Preises eingesammelt habe. Es war Glück, da ich nicht viel Ahnung hatte und einfach alles aus 83 bei Krüger gekauft habe und eben viele PEs dabei waren. Mir stellt sich die Frage, ob der Stoff in den Flaschen sich wirklich aller zum Trinken "lohnt" (lohnen sicher, habe kein besseres Wort gefunden). Ja, damals zum schmalen Taler würde man gar nicht darüber nachdenken diese Pullen zu entkorken, aber man könnte jetzt sicher auch eine schöne Reise ins Heilige Land mit der Regierung machen. Nun gilt es halt abzuwägen. Lieber einen schönen Urlaub in Schottland??? Reicht es vielleicht auch, wenn ich die mich am meisten ansprechenden PE Flaschen (5-7 Stück) zum trinken habe und der Rest kommt weg??? Es ist ja auch noch genügend anderer Stoff da. Ich weis es nicht......
      'Man muss dem Leben immer um mindestens einen Whisky voraus sein'

      Humphrey Bogart
      Ich stehe da irgendwie in der Mitte der Argumentationsbreite...
      Grundsätzlich bin ich auch der Meinung, Whisky ist zum trinken da, und was man einmal für relativ bescheidenen Preis eingekauft hat, sollte auch aufgerissen werden.
      Allerdings gibt es durchaus ‚Problemflaschen‘, die inzwischen ein mehrfaches des ursprünglichen Kaufpreises bei einem Wiederverkauf abwerfen würden...und da halte ich es für durchaus legitim, sich disbezüglich Gedanken zu machen.
      Je nach finanzieller Gesammtsituation mehr oder weniger natürlich...
      Denn unbestritten kann man mit dem nicht zu verachtenden Erlös auch andere tolle Projekte finanzieren...

      Entscheidungshilfe könnte dabei der Inhalt besagter Flaschen bieten.
      Auf der einen Seite Abfüllungen wie z.b. Macallan...gerade deren OA‘s haben sich geradezu unanständig verteuert (sei es aus hype-, Sammler-, oder was weis ich für Gründen)
      Da wird der Inhalt aber bis auf ganz wenige Ausnahmen (und die sind dann erst recht nicht mehr zu bezahlen) bei weitem nicht mit den aufgerufenen Preisen schritt halten können (und ich sage dies als ehemaliger Macallan Liebhaber)...solche Flaschen dürfen mich dann gerne verlassen (sofern nicht noch eine besondere Geschichte/Erlebnis dahinter steckt)
      Auf der anderen Seite gibt es unglaublich leckeren Stoff aus den 50ern/60ern oder auch 70ern, der sich ebenfalls deutlich verteuert hat, aber da bekommt man dann auch eine Qualität ins Glas, die man heute (zu 99%) vergebens sucht...

      Wenn also abbauen, z.b. um mit dem Erlös was anderes tolles zu machen, oder weil sich ein finanzieller Zustupf gerade gut machen würde im Budget...dann darauf achten, Flaschen der ersten Kategorie zu Geld zu machen!
      Zumal die der 2. Kategorie beim geniessen sicher mehr Freude bereiten werden, und im Fall der Fälle wohl erst noch wertstabiler sein dürften...wenn sich die grosse Herde aufmacht, das ‚next big thing‘ zu küren...

      HamburgMalt schrieb:

      cleaver schrieb:

      Dieses "Whiskys sind zum Trinken da, egal wie sich der Wert entwickelt hat", finde ich sehr fragwürdig.

      Da du auf mich Bezug genommen hast: Was ist daran fragwürdig, wenn ich die Whiskys aus meiner strategischen Trinkreserve aufmache, auf die ich Lust habe - unabhängig vom (Markt-)Wert? Erst recht, nachdem ich zuvor betont hatte, dass für mich zum Geldverdienen (ausschließlich) der Beruf da ist? Aus meinem Hobby ist Raffgier jeglicher Art ausgesperrt.

      Und das würdest Du ohne wenn und aber durchziehen? Auch wenn die Flasche z.B.ein Black Bowmore oder z.B. die jetzige Highlightflasche bei whiskyauction.com wäre und Du die bei Ausgabe zum Ausgabepreis gekauft hättest und sie jetzt ein wirklich vielfaches an Wert zugelegt hätte? Respekt! Dann hast Du es wirtschaftlich wirklich geschafft.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Farsund“ ()

      HamburgMalt schrieb:

      cleaver schrieb:

      Dieses "Whiskys sind zum Trinken da, egal wie sich der Wert entwickelt hat", finde ich sehr fragwürdig.

      Da du auf mich Bezug genommen hast: Was ist daran fragwürdig, wenn ich die Whiskys aus meiner strategischen Trinkreserve aufmache, auf die ich Lust habe - unabhängig vom (Markt-)Wert? Erst recht, nachdem ich zuvor betont hatte, dass für mich zum Geldverdienen (ausschließlich) der Beruf da ist? Aus meinem Hobby ist Raffgier jeglicher Art ausgesperrt.


      Hey, alles gut. Habe Dich zwar zitiert, aber das war eher generell gemeint. Du hast ja selber geschrieben, dass Du es verstehen könntest, wenn jemand Whiskys veräußert.

      Was mich hier aber manchmal nervt ist eine gewisse Arroganz nach dem Motto

      1. "Früher war alles besser"
      2. "Ich hab den ganzen Keller voll altem geilen Zeugs und wer jetzt was Neues kauft trinkt nur Plörre" und das angesprochene
      3. "Whisky ist zum Trinken da, Scheiss aufs Geld Du Raffzahn"

      So kommt es zumindest oft rüber.

      Ich finde 3. insofern problematisch, als dass es einem Normalsterblichen schon schwer zu vermitteln ist mehr als 50 Euro für einen Whisky auszugeben. Bei den meisten Abfüllungen über 200 Euro steht doch der Mehrwert an Geschmack in keiner Relation mehr zum Mehrpreis. Und es haben nicht alle eine Gelddruckmaschine zu Hause.

      Und wo wir gerade dabei sind. Bezogen auf alte Flaschen ist eine Flaschenteilung auch nichts anderes als ein Verkauf mit der Mühe und der Absicht eine Vielzahl an Leuten am Geschmackserlebnis teilnehmen zu lassen. Ein Veräußerungserlös wird dabei in der Regel immer erzielt, sofern die Flasche nicht gerade erst angekauft wurde. Ich bin trotzdem für jede Flaschenteilung sehr dankbar, da jeder entscheiden kann, ob er ein Sample erwerben will oder nicht.

      Farsund schrieb:

      Das irritiert mich auch immer. Warum werden ältere Abfüllungen, die deutlich im monetären Wert gestiegen sind, von den Teilern nicht zu ihrem EK von vor 20 Jahren geteilt? Einen finanziellen Verlust hätten sie doch nicht.


      Exakt so ist es. Aufreißen werden sie die Flasche dann ja sowieso und widerbeschaffen ist vermutlich nicht drin. Die Diskussion hatten wir auch schon in einem anderen Forum. Ich komme zwar klar damit und habe nichts gegen Teilungen, wo der Zeitwert gerechnet wird, aber verstehen tu ich es nicht. Man muss aber auch nicht alles verstehen ...
      So langsam wirds albern hier. Klar kann ich auch mit meinem Corsa zum Porsche Treffen fahren und dort mal den Vorschlag machen mir einen 356er von 1956 für 5000 Euro zu verkaufen. Hat ja damals auch nur 10.000 DM gekostet.
      Ist doch ok wenn man sein Limit bei 50 oder 100 Euro sieht. Hat Niemand was dagegen.
      Wenn man Probleme hat an Teilungen zum aktuellen Preis teilzunehmen kenne ich ein Geheim Rezept : einfach sein lassen.
      Antworten zur Frage ob sich ein Einstieg noch lohnt kommen doch sehr dürftig.
      Wer nicht kommt zur rechten Zeit der kriegt die die übrig bleibt

      Glenpitt schrieb:

      Klar kann ich auch mit meinem Corsa zum Porsche Treffen fahren und dort mal den Vorschlag machen mir einen 356er von 1956 für 5000 Euro zu verkaufen. Hat ja damals auch nur 10.000 DM gekostet.


      neee, Peter, wenn Du ihn ganz kaufen willst, darfst Du auch den derzeitigen Marktpreis bezahlen - wenn der Verkäufer ihn aber in Einzelteilen veräußert, darf er am Ende nicht mehr als 5000 Euro einnehmen ... Grüße aus Absurdistan ... :rolleyes:


      "The nobility show themselves very great before strangers; they ply you briskly with drink;
      for its their way of showing you'r welcome, by making you drunk"


      Thomas Kirke, during his travels around Scotland in 1679

      cairdean schrieb:

      Glenpitt schrieb:

      Klar kann ich auch mit meinem Corsa zum Porsche Treffen fahren und dort mal den Vorschlag machen mir einen 356er von 1956 für 5000 Euro zu verkaufen. Hat ja damals auch nur 10.000 DM gekostet.


      neee, Peter, wenn Du ihn ganz kaufen willst, darfst Du auch den derzeitigen Marktpreis bezahlen - wenn der Verkäufer ihn aber in Einzelteilen veräußert, darf er am Ende nicht mehr als 5000 Euro einnehmen ... Grüße aus Absurdistan ... :rolleyes:


      Dabei stellt sich mir jetzt die Frage, wie du einen Whisky in seinen Einzelteilen verkaufen willst ... :D

      Glenpitt schrieb:

      Antworten zur Frage ob sich ein Einstieg noch lohnt kommen doch sehr dürftig.


      Es lohnt sich immer, vorausgesetzt man entwickelt seinen Geschmack nicht weiter, trinkt nichts von früher - was halt anders war! - und ist bereit viel Geld für Geschichten und Drumherum auszugeben.
      Dann hat man alles richtig gemacht aus der Sicht der "Neuen" und die zukünftigen Malts werden nicht besser sondern nur ähnlicher werden. Das hilft ungemein sich nicht für eine besondere Destillerie zu entscheiden sondern die Geschichte zu wählen, die einem besser gefällt und dazu gibt es sogar noch was zum Trinken, wenn man die tolle Kiste oder Box aufbekommt!
      Mitglied bei

      Berliner Whiskykarawane - Whisky Cup Winner 2010

      macwhisky schrieb:

      Glenpitt schrieb:

      Antworten zur Frage ob sich ein Einstieg noch lohnt kommen doch sehr dürftig.


      Es lohnt sich immer, vorausgesetzt man entwickelt seinen Geschmack nicht weiter, trinkt nichts von früher - was halt anders war! - und ist bereit viel Geld für Geschichten und Drumherum auszugeben.
      Dann hat man alles richtig gemacht aus der Sicht der "Neuen" und die zukünftigen Malts werden nicht besser sondern nur ähnlicher werden. Das hilft ungemein sich nicht für eine besondere Destillerie zu entscheiden sondern die Geschichte zu wählen, die einem besser gefällt und dazu gibt es sogar noch was zum Trinken, wenn man die tolle Kiste oder Box aufbekommt!


      Huh, das mit dem Geschmack nicht weiterentwickeln, geht das überhaupt? Mir ist das Drumherum egal, Hauptsache der Inhalt schmeckt. Aber grundsätzlich hast du recht. Und rein analytisch gesehen habe ich einen unschätzbaren Vorteil: Es gibt nicht so viel an Whisk(e)y, was mir nicht schmeckt. Also kann ich auf nicht-schottischen Whisk(e)y ausweichen. Bei mir ist die Bandbreite an Geschmack das Wichtigste und somit brauche ich keine Raritäten, um zufrieden zu sein. Dazu fische ich noch bewusst abseits des Hypes, weil mir dieses Hinterhergerenne tierisch auf den zeiger geht. Und ich würde mich nach 5 Jahren immer noch als Einsteiger bezeichnen, weil ich immer wieder Neues entdecke und davon zum Teil auch fasziniert bin. Also fahre ich für mich persönlich gar nicht so schlecht.

      Nosferatu68 schrieb:


      Exakt so ist es. Aufreißen werden sie die Flasche dann ja sowieso und widerbeschaffen ist vermutlich nicht drin. Die Diskussion hatten wir auch schon in einem anderen Forum. Ich komme zwar klar damit und habe nichts gegen Teilungen, wo der Zeitwert gerechnet wird, aber verstehen tu ich es nicht. Man muss aber auch nicht alles verstehen ...

      Um ein wenig albern zu bleiben:

      Müssten die Teilnehmer einer Flaschenteilung, die zum EK statt zum Zeitwert erfolgt, nicht konsequenter Weise Schenkungssteuer zahlen?

      PS:
      Ich habe 1997 hiervon drei Flaschen für ein Vermögen gekauft, nämlich 120 DM pro Flasche:

      Brora 1972 GM - Bewertungen und Rezensionen - Whiskybase

      Soll ich die jetzt für 60 Euro teilen?

      Nein!

      Die erste habe ich von meinen Eltern in dem Jahr zum 25. geschenkt bekommen und aufgemacht. Die zweite vor ein paar Jahren beim Whiskystammtisch. Und die letzte werde ich, wie beim Kauf geplant, zu meinem 50. öffnen und mit Freu(n)den genießen.
      The answer is 42!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „guide42“ ()

      guide42 schrieb:

      Nosferatu68 schrieb:


      Exakt so ist es. Aufreißen werden sie die Flasche dann ja sowieso und widerbeschaffen ist vermutlich nicht drin. Die Diskussion hatten wir auch schon in einem anderen Forum. Ich komme zwar klar damit und habe nichts gegen Teilungen, wo der Zeitwert gerechnet wird, aber verstehen tu ich es nicht. Man muss aber auch nicht alles verstehen ...

      Um ein wenig albern zu bleiben:

      Müssten die Teilnehmer einer Flaschenteilung, die zum EK statt zum Zeitwert erfolgt, nicht konsequenter Weise Schenkungssteuer zahlen?


      Müssten nicht Alle, die ihre Flaschen mit Aufschlag teilen oder verkaufen Steuern auf den Gewinn bezahlen ...