Heute noch einsteigen?

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      Glenpitt schrieb:

      So langsam wirds albern hier. Klar kann ich auch mit meinem Corsa zum Porsche Treffen fahren und dort mal den Vorschlag machen mir einen 356er von 1956 für 5000 Euro zu verkaufen. Hat ja damals auch nur 10.000 DM gekostet.
      Ist doch ok wenn man sein Limit bei 50 oder 100 Euro sieht. Hat Niemand was dagegen.
      Wenn man Probleme hat an Teilungen zum aktuellen Preis teilzunehmen kenne ich ein Geheim Rezept : einfach sein lassen.
      Antworten zur Frage ob sich ein Einstieg noch lohnt kommen doch sehr dürftig.

      Ne, ne. Der Porsche wurde doch ausschließlich zum FAHREN angeschafft. Doch niemals mit Verkaufsabsicht. Der wird höchstens unter guten Freunden mal übers Wochenende ausgeliehen...

      macwhisky schrieb:

      Es lohnt sich immer, vorausgesetzt man entwickelt seinen Geschmack nicht weiter, trinkt nichts von früher - was halt anders war! - und ist bereit viel Geld für Geschichten und Drumherum auszugeben.


      Sehe ich genauso. Man kann immer noch sehr gut in alten guten Stoff einsteigen, denn die meisten heutigen "special releases" sind gnadenlos überteuert.
      Aber.. und das ist das Grundthema: Man muß es auch einfach kennen und viele der heutigen Medien / Brand Ambassadore trichtern den Leuten einfach ein, daß Sie das was sie im Glase haben "guter Whisky" sei und daß man auf so viele Dinge achten muß: z.B. Gerstensorte, ppm Gehalt, Faßstärke, Kühlfiltration, Transparenz, Rückverfolgbarkeit, Farbe (oh what a beautiful colour)
      Teilweise kaufe ich manche Flaschen, die ich vor 10 Jahren auch nicht teurer eingekauft habe und bin verwundert, daß viele bereit sind für aufgehübschte Sonderabfüllungen soviel auszugeben. Man sollte einfach seinem Geschmack und nicht den Ideologien folgen. Nur weil etwas ausverkauft ist, heißt es noch lange nicht, daß es vom Markt verschwunden ist und das werden spätestens in 10 Jahren u.a. die Whiskybase Jünger merken, die derzeit reihenweise die Sonderabfüllungen horten.
      Daher zurück auf die Eingangsfragestellung: Ja auf jeden Fall, denn es geht nicht darum, daß manche Flaschen einfach nur "alt sind, sondern, daß es früher Stilrichtungen, Aromenprofile gab, die für immer Geschichte sind und den Höhepunkt der "Austauschbarkeit" haben wir ja noch gar nicht erreicht, da die meisten Destillate ab ca. 2010 ja noch in Lagerhäuser schlummern.
      Einfach mal den Kopf einschalten. Die Produktionskapazitäten werden kontinuierlich erweitert, es werden nur die "besten Fässer" in immer größerer Anzahl benötigt. Konzerne haben top ausgebildete Controller. Wo ist da noch Platz für Charakter und Individualität. Auf der Suche nach etwas Besonderem wird daher zwangsläufig bei Genießern die Richtung "alt" vorgegeben sein. Dies soll nur zum Nachdenken dienen und ein kleiner Hinweis sein. Wer das anders sieht, .... gerne, denn dann kann ich immer noch manch "schlecht gemachte kühlgefilterte Standardabfüllung" mit 43Vol.% in Ruhe kaufen und genießen.
      Wenn jemand ein Problem mit mir hat, kann er es behalten. Ist ja schließlich seins.

      Farsund schrieb:

      HamburgMalt schrieb:

      cleaver schrieb:

      Dieses "Whiskys sind zum Trinken da, egal wie sich der Wert entwickelt hat", finde ich sehr fragwürdig.

      Da du auf mich Bezug genommen hast: Was ist daran fragwürdig, wenn ich die Whiskys aus meiner strategischen Trinkreserve aufmache, auf die ich Lust habe - unabhängig vom (Markt-)Wert? Erst recht, nachdem ich zuvor betont hatte, dass für mich zum Geldverdienen (ausschließlich) der Beruf da ist? Aus meinem Hobby ist Raffgier jeglicher Art ausgesperrt.

      Und das würdest Du ohne wenn und aber durchziehen? Auch wenn die Flasche z.B.ein Black Bowmore oder z.B. die jetzige Highlightflasche bei whiskyauction.com wäre und Du die bei Ausgabe zum Ausgabepreis gekauft hättest und sie jetzt ein wirklich vielfaches an Wert zugelegt hätte? Respekt! Dann hast Du es wirtschaftlich wirklich geschafft.


      Grundsätzlich eindeutig ja - immer vorausgesetzt, dass ich gerade kein Geld brauche, das ich nicht durch meinen Job verdiene. Aber die Frage ist ein Stück weit hypothetisch für mich, da zwar durchaus einige seit dem Kauf erheblich im Wert gestiegene Pullen in meinem Lager schlummern - aber nicht mal annähernd in Dimensionen wie die von dir genannten Abfüllungen.

      cleaver schrieb:

      Ich finde 3. insofern problematisch, als dass es einem Normalsterblichen schon schwer zu vermitteln ist mehr als 50 Euro für einen Whisky auszugeben. Bei den meisten Abfüllungen über 200 Euro steht doch der Mehrwert an Geschmack in keiner Relation mehr zum Mehrpreis. Und es haben nicht alle eine Gelddruckmaschine zu Hause.

      Genau dies sehen viele Leute hier eben anders - die geben lieber 500 Euro für eine Pulle mit geilem alten Scheiß aus als 120 Euro für eine neue, geschmacklich auswechselbare, Pulle. Und: Ja, ich finde, der Mehrwert an Geschmack steht dabei häufig sogar in einem ganz ausgezeichneten Verhältnis zum Mehrpreis.

      Nosferatu68 schrieb:

      Müssten nicht Alle, die ihre Flaschen mit Aufschlag teilen oder verkaufen Steuern auf den Gewinn bezahlen ...

      Die einfache Antwort lautet: Nein, sofern die Flasche nach der gesetzlich festgelegten Spekulationsfrist verkauft oder geteilt wird und erkennbar kein gewerbvlicher Rahmen gegeben ist.
      "If you listen to fools - the mob rules!"
      Ronnie James Dio
      Hier zu diskutieren ist fast schon müßig. Jeder hat seine Sichtweise und wird wohl kaum oder schwerlich von dieser abweichen. Sichtweisen ergeben sich aus gemachten Erfahrungen, und die sind bei Jedem anders. Ich zum Beispiel habe auch schon ein paar Mal solch von euch genannten "geilen Scheiß" probiert. Und ich habe des öfteren festgestelllt, dass dieser sogenannte "geile Scheiß" oft gar nicht so viel geiler ist und den dreifachen Preis einer Pulle wert ist, die nur marginal schlechter ist. Aber das ist ja eben auch Geschmackssache. Ich mag zum Beispiel auch die kleine Mühle und auch den Hafen von Ellen. Da hatte ich schon Einiges im Glas, aber bei den Preisen hörts bei mir auf. Mal davon abgesehen könnte ich meiner Frau glaube ich nicht plausibel erklären, warum ich jetzt eine 800€ Pulle haben muss. Und ich denke, das sich genau bei solchen Flaschen eine Aufreißhemmung einstellt.

      MiddleCut schrieb:

      .
      Einfach mal den Kopf einschalten. Die Produktionskapazitäten werden kontinuierlich erweitert, es werden nur die "besten Fässer" in immer größerer Anzahl benötigt. Konzerne haben top ausgebildete Controller. Wo ist da noch Platz für Charakter und Individualität. Auf der Suche nach etwas Besonderem wird daher zwangsläufig bei Genießern die Richtung "alt" vorgegeben sein. Dies soll nur zum Nachdenken dienen und ein kleiner Hinweis sein. Wer das anders sieht, .... gerne, denn dann kann ich immer noch manch "schlecht gemachte kühlgefilterte Standardabfüllung" mit 43Vol.% in Ruhe kaufen und genießen.

      Guter Gedanke! :rauf:
      Dies mache ich schon länger mit den Standards von gestern und vorgestern. Und es schmeckt und schmeckt. ;)
      My home is my castle, my malts are my life.
      LDBs Dram-o-matische - Samplebar

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Mickmac“ ()

      Man muss halt seine Prioritäten setzen. Altes Zeug mundet mir auch besser, aber das alleine am Preis auszumachen halte ich für sehr gewagt. Nicht alles was heute in die Flasche kommt ist nicht gleich schlecht, der Genießer muss heute nur sehr sorgfältig auswählen und nicht jeder Hype Abfüllung hinterherlaufen.

      Ich bin von der F5 Drückerei seit ein paar Jahren geheilt und mir geht es mit besser den jeh. Dann gebe ich lieber etwas mehr aus, erweitere meine TWA oder Kilchoman Sammlung und alles wird gut.

      Beste Grüße
      Sven
      If the kids are united then we'll never be divided!
      @Elmo

      Dieses F5 Phänomen gab es bei mir noch nie. Ich habe mir zwar auch die ein oder andere Hypeflasche gekauft, aber meistens erst dann, wenn sich alle Anderen schon totgerannt haben. Ich sag mir immer "ist noch was da und ich möchte die haben, gut. wenn nicht, es kommt sicher was anderes nach". Das mache ich schon von Anfang an so, denn dieses Gehype ist mir schon immer zuwider

      Nosferatu68 schrieb:

      macwhisky schrieb:

      Obwohl ich nicht der Neuling bin, den Du mit diesem Beitrag ansprechen möchtest, bezüglich des Preises was man bereit ist für eine Flasche zu zahlen oder ob man der letzte ist, der den unanständig hohen Preis für eine Flasche bezahlt hat, bevor alles den Bach runter ging.

      Ist ja auch eine Betrachtungsfrage, wie viel Flaschen von einzelnen teuer bezahlten Malts rausgekommen sind. Ich bin eher bereit eine 4stellige Summe für einen Bowmore 1966 von Duncan Taylor auszugeben, als für den gleichen Betrag einen 18jährigen Macallan aus irgendeinem Jahr aus den Endsiebzigern oder 80ern!

      Bei den Millionen von Flaschen Macallan aus älteren Tagen (70er und 80er) hätte ich so meine Bedenken das die Preise stabil bleiben. Die sind vielleicht gut zu trinken, aber als Überflieger würde ich die jetzt nicht bezeichnen.
      Wir werden sehen, wann was passiert und wie es ausfällt!
      Den Neuzeitsammlern und NAS Anlage-Profis wünsche ich dann viel Glück rechtzeitig ausgestiegen zu sein oder ein Leben lang durchschnittlichen Malt mit schönen Geschichten und Kisten zu trinken.


      Du behauptest also, das jeder Malt, der jetzt auf den Markt kommt, durchschnittlich ist. Naja, diese Meinung bleibt dir unbenommen. Und wenn du meinst, die dreifache Summe für einen Malt auszugeben, nur weil er in der Base eventuell 1-2 Pünktchen mehr bekommen würde, so kannst du das gerne tun. Aber schau nicht auf Leute herab, die ganz im Gegensatz zu dir aufs Geld schauen müssen oder wollen.


      Das liegt im Auge des Betrachters, ob er die heutigen Malts durchschnittlich, vergleichbar, austauschbar oder anders bezeichnet. Fakt ist das die Bandbreite, die Individualität, der Brennereicharakter und so manch anderes kaum noch vorhanden ist!
      Findet man mal ein Fass oder eine Abfüllung, die besser schmeckt wie der Durchschnitt, wird diese Abfüllung zum Kassenschlaget, obwohl da nicht ein Glanzstück rausgekommen ist, sondern was sich unabsichtlich etwas besser entwickelt hat als das "übliche Zeugs".
      Von diesem Umstand sind die alten Abfüllungen meilenweit entfernt und gleich vorab, wer sich da nicht durchgetrunken hat, kann auch nicht mitdiskutieren.
      Das ist nicht schlimm, wenn man keinen Drang verspürt das nachzuholen.

      Der Punkt nach Basepunkten zu kaufen spielte bei mir noch nie eine Rolle! Früher mal als Anhaltspunkt welche Leute den probiert haben und ob die auch auf meiner Wellenlänge liegen, war dann mal ein Anhaltspunkt eine Flasche blind zu kaufen.

      Die Frage eine Flasche mit 3-stelligen Preis zu kaufen die gut schmeckt stellt sich doch bei jedem und die Anzahl der heutigen Flaschen in diesem Preissegment ist heute deutlich höher als vor 10-20 Jahren.

      Der Preis einer Flasche oder was man bereit ist dafür auszugeben wiederum sagt nichts darüber aus ob derjenige im Geld schwimmt oder nicht!
      Darüber solltest Du Dir kein Urteil erlauben bevor man die damalige/momentane Situation, Lebensumstände von demjenigen oder ihn sogar persönlich kennt! Das würde ich mir nur bei Fakten erlauben, die Du mit Sicherheit nicht hast!
      Mitglied bei

      Berliner Whiskykarawane - Whisky Cup Winner 2010

      macwhisky schrieb:

      Nosferatu68 schrieb:

      macwhisky schrieb:

      Obwohl ich nicht der Neuling bin, den Du mit diesem Beitrag ansprechen möchtest, bezüglich des Preises was man bereit ist für eine Flasche zu zahlen oder ob man der letzte ist, der den unanständig hohen Preis für eine Flasche bezahlt hat, bevor alles den Bach runter ging.

      Ist ja auch eine Betrachtungsfrage, wie viel Flaschen von einzelnen teuer bezahlten Malts rausgekommen sind. Ich bin eher bereit eine 4stellige Summe für einen Bowmore 1966 von Duncan Taylor auszugeben, als für den gleichen Betrag einen 18jährigen Macallan aus irgendeinem Jahr aus den Endsiebzigern oder 80ern!

      Bei den Millionen von Flaschen Macallan aus älteren Tagen (70er und 80er) hätte ich so meine Bedenken das die Preise stabil bleiben. Die sind vielleicht gut zu trinken, aber als Überflieger würde ich die jetzt nicht bezeichnen.
      Wir werden sehen, wann was passiert und wie es ausfällt!
      Den Neuzeitsammlern und NAS Anlage-Profis wünsche ich dann viel Glück rechtzeitig ausgestiegen zu sein oder ein Leben lang durchschnittlichen Malt mit schönen Geschichten und Kisten zu trinken.


      Du behauptest also, das jeder Malt, der jetzt auf den Markt kommt, durchschnittlich ist. Naja, diese Meinung bleibt dir unbenommen. Und wenn du meinst, die dreifache Summe für einen Malt auszugeben, nur weil er in der Base eventuell 1-2 Pünktchen mehr bekommen würde, so kannst du das gerne tun. Aber schau nicht auf Leute herab, die ganz im Gegensatz zu dir aufs Geld schauen müssen oder wollen.


      Das liegt im Auge des Betrachters, ob er die heutigen Malts durchschnittlich, vergleichbar, austauschbar oder anders bezeichnet. Fakt ist das die Bandbreite, die Individualität, der Brennereicharakter und so manch anderes kaum noch vorhanden ist!
      Findet man mal ein Fass oder eine Abfüllung, die besser schmeckt wie der Durchschnitt, wird diese Abfüllung zum Kassenschlaget, obwohl da nicht ein Glanzstück rausgekommen ist, sondern was sich unabsichtlich etwas besser entwickelt hat als das "übliche Zeugs".
      Von diesem Umstand sind die alten Abfüllungen meilenweit entfernt und gleich vorab, wer sich da nicht durchgetrunken hat, kann auch nicht mitdiskutieren.
      Das ist nicht schlimm, wenn man keinen Drang verspürt das nachzuholen.

      Der Punkt nach Basepunkten zu kaufen spielte bei mir noch nie eine Rolle! Früher mal als Anhaltspunkt welche Leute den probiert haben und ob die auch auf meiner Wellenlänge liegen, war dann mal ein Anhaltspunkt eine Flasche blind zu kaufen.

      Die Frage eine Flasche mit 3-stelligen Preis zu kaufen die gut schmeckt stellt sich doch bei jedem und die Anzahl der heutigen Flaschen in diesem Preissegment ist heute deutlich höher als vor 10-20 Jahren.

      Der Preis einer Flasche oder was man bereit ist dafür auszugeben wiederum sagt nichts darüber aus ob derjenige im Geld schwimmt oder nicht!
      Darüber solltest Du Dir kein Urteil erlauben bevor man die damalige/momentane Situation, Lebensumstände von demjenigen oder ihn sogar persönlich kennt! Das würde ich mir nur bei Fakten erlauben, die Du mit Sicherheit nicht hast!


      Deine Einlassung zuvor hat aber genau so ausgesehen, als ob du auf Leute, die in deinen Augen nur "durchschnittlichen" Malt kaufen und trinken, herabschaust. Natürlich schaut Jeder drauf, was und wieviel er ausgibt und wofür. Und den Mund verbieten lasse ich mir von Niemandem! Editiert - HamburgMalt. Aber behalte du gerne deine Meinung, ich behalte meine.

      Elmo schrieb:

      Man muss halt seine Prioritäten setzen. Altes Zeug mundet mir auch besser, aber das alleine am Preis auszumachen halte ich für sehr gewagt. Nicht alles was heute in die Flasche kommt ist nicht gleich schlecht, der Genießer muss heute nur sehr sorgfältig auswählen und nicht jeder Hype Abfüllung hinterherlaufen.


      Genau dem stimme ich zu.
      Alt ist nicht immer besser. Aber wenn es Leute gibt, die bereit und betucht genug sind enorme Summen für alten Scheiß auszugeben, schön für Sie.
      Dann profitieren ja letztlich alle: der, der seine geliebte historische Abfüllung nochmal trinken kann und auch der, dem das Geld lieber ist um sich davon mehrere moderne Abfüllungen zu kaufen. Denn auch hier stimmt:
      nicht alles, was heute in Flaschen gefüllt ist, ist schlechter. Hier wie da muss man Perlen suchen - dann findet man Sie.
      :schlürf:
      Toll das Du dieses interessante Gesprächsthema eröffnet hast - das wollte ich auch schon längst mal gemacht haben (wie das immer so ist.....)
      ...hab mal das hier Geschriebene grob überflogen: Wirklich sehr interessant, vor allem die verschiedenen Meinungen zu diesem Thema......und hier kommt meine:

      Hatte mir mal die Auktionspreise von Sammlerflaschen in der Historie angeschaut und ja, die Preise sind zur Zeit leicht rückläufig. Allerdings würde ich daraus nicht gleich Rückschlüsse ziehen.
      Leichte Schwankungen hat es über die Jahre immer wieder mal gegeben. Sammler brauchen also keine Angst zu haben. Die Preise sind in den letzten Jahren stetig gestiegen. Wer mit dem Sammeln früh angefangen hat, wird keine Verluste machen. Es gilt allerdings zu bedenken, dass jede Steigerung endlich ist. Wer also spät angefangen hat, wird evtl. Verluste hinnehmen müssen. Grade Sonderabfüllungen der letzten Jahre für den größeren Geldbeutel weisen ein schlechtes Preis-Leistungsverhältnis auf & könnten in Zufunft ggf. im Wert sinken.
      Man muss aber auch bedenken, dass Malt, zB. aus den 50er/60er/70er jahren, nicht mehr produziert werden kann. Damit will ich sagen: Die Lager sind fast leer. Die ein oder andere Flasche wird ausgetrunken, der Inhalt verdunstet etc.
      So bleiben diese Flaschen eine Rarität und werden, unter Berücksichtigung einiger Schwankungen, ihren Wert behalten.
      Liebhaber gut gereifter Malts wird es immer geben - mal mehr, mal weniger....
      Meine Meinung :)

      macwhisky schrieb:



      (...)Fakt ist das die Bandbreite, die Individualität, der Brennereicharakter und so manch anderes kaum noch vorhanden ist!
      Findet man mal ein Fass oder eine Abfüllung, die besser schmeckt wie der Durchschnitt, wird diese Abfüllung zum Kassenschlaget, obwohl da nicht ein Glanzstück rausgekommen ist, sondern was sich unabsichtlich etwas besser entwickelt hat als das "übliche Zeugs".
      Von diesem Umstand sind die alten Abfüllungen meilenweit entfernt und gleich vorab, wer sich da nicht durchgetrunken hat, kann auch nicht mitdiskutieren(...)


      Zugegeben kann ich bei Abfüllungen aus früheren Jahren mangels eigener Erfahrung nicht mitreden. Was ich mich bei all den Diskussion um alte gegen neue Abfüllungen trotzdem frage ist, weshalb genau eigentlich alte - und damit seltener und teurer gewordene - besser schmecken sollen als Abfüllungen mit Etiketten neueren Jahrgangs. Verglichen werden sollte ja zunächst weitgehend jahrgangsbezogen. Ein Vergleich 8 Jahre gegen 18 Jahre verbietet sich also grundsätzlich, egal ob und wie gelagert, mit oder ohne Nachreifung, NAS, Einzelfass oder Badge.

      Nach meinem bescheidenen Whiskyverständnis ist also eine valide Beschreibung von Qualitätsunterschieden nur zulässig, wenn NAS mit NAS und Age Statement mit Age Statement verglichen wird. Dies vorausgesetzt möchte ich nun verstehen, warum "unterm Strich" die sagen wir 21-Jahr-Abfüllung besser schmeckt als die 2019 abgefüllte 21-Jahr-Abfüllung, beide gereift in vergleichbaren Fässern, sagen wir PX Sherry Cask.

      - War der Brennprozess früher anders (="besser") und wenn ja, warum wurde er nicht beibehalten?
      - Hat sich die Qualität der Brennblasen verschlechtert?
      - War das Malz früher leckerer?
      - Ist das Wasser schlechter geworden?
      - Hat Torf aus den 60ern/70ern beim Trocknen der Gerste ein besseres Aroma beigesteuert als heutiges Torf?
      - Gab es früher unterm Strich "bessere" Fässer?

      Der Geschmack in der Pulle ändert sich ja bekanntermaßen nach Abfüllung nicht mehr, des Rätsels Lösung kann also nur auf dem Weg von der Gerstenernte bis zur Flaschenabfüllung liegen.

      Puty123 schrieb:

      macwhisky schrieb:



      (...)Fakt ist das die Bandbreite, die Individualität, der Brennereicharakter und so manch anderes kaum noch vorhanden ist!
      Findet man mal ein Fass oder eine Abfüllung, die besser schmeckt wie der Durchschnitt, wird diese Abfüllung zum Kassenschlaget, obwohl da nicht ein Glanzstück rausgekommen ist, sondern was sich unabsichtlich etwas besser entwickelt hat als das "übliche Zeugs".
      Von diesem Umstand sind die alten Abfüllungen meilenweit entfernt und gleich vorab, wer sich da nicht durchgetrunken hat, kann auch nicht mitdiskutieren(...)


      Zugegeben kann ich bei Abfüllungen aus früheren Jahren mangels eigener Erfahrung nicht mitreden. Was ich mich bei all den Diskussion um alte gegen neue Abfüllungen trotzdem frage ist, weshalb genau eigentlich alte - und damit seltener und teurer gewordene - besser schmecken sollen als Abfüllungen mit Etiketten neueren Jahrgangs. Verglichen werden sollte ja zunächst weitgehend jahrgangsbezogen. Ein Vergleich 8 Jahre gegen 18 Jahre verbietet sich also grundsätzlich, egal ob und wie gelagert, mit oder ohne Nachreifung, NAS, Einzelfass oder Badge.

      Nach meinem bescheidenen Whiskyverständnis ist also eine valide Beschreibung von Qualitätsunterschieden nur zulässig, wenn NAS mit NAS und Age Statement mit Age Statement verglichen wird. Dies vorausgesetzt möchte ich nun verstehen, warum "unterm Strich" die sagen wir 21-Jahr-Abfüllung besser schmeckt als die 2019 abgefüllte 21-Jahr-Abfüllung, beide gereift in vergleichbaren Fässern, sagen wir PX Sherry Cask.

      - War der Brennprozess früher anders (="besser") und wenn ja, warum wurde er nicht beibehalten?
      - Hat sich die Qualität der Brennblasen verschlechtert?
      - War das Malz früher leckerer?
      - Ist das Wasser schlechter geworden?
      - Hat Torf aus den 60ern/70ern beim Trocknen der Gerste ein besseres Aroma beigesteuert als heutiges Torf?
      - Gab es früher unterm Strich "bessere" Fässer?

      Der Geschmack in der Pulle ändert sich ja bekanntermaßen nach Abfüllung nicht mehr, des Rätsels Lösung kann also nur auf dem Weg von der Gerstenernte bis zur Flaschenabfüllung liegen.


      Früher war der Stil anders. Man hat, wenn ich mich richtig entsinne, von schwereren Rohbränden auf leichtere Rohbrände umgestellt, weil es der amerikanische Markt so forderte. Natürlich gibt es auch heute noch genügend Brennereien, die auf den schweren Stil setzen, aber das Gro brennt hauptsächlich leichte Stile. Und ein aktives Fass kann den Charakter eines leichten Rohbrands erschlagen. Dazu kommt auch, das man früher mit Paxarette gearbeitet hat, bis es von der SWA verboten wurde. Die Umstellung der Brennstile ging meines Wissens nach Ende der 70iger bis 80iger von statten.

      Man möge mich verbessern wenn es nicht vollständig ist oder stimmt, aber das ist es wohl im Groben.

      Nosferatu68 schrieb:



      Früher war der Stil anders. Man hat, wenn ich mich richtig entsinne, von schwereren Rohbränden auf leichtere Rohbrände umgestellt, weil es der amerikanische Markt so forderte. Natürlich gibt es auch heute noch genügend Brennereien, die auf den schweren Stil setzen, aber das Gro brennt hauptsächlich leichte Stile. Und ein aktives Fass kann den Charakter eines leichten Rohbrands erschlagen. Dazu kommt auch, das man früher mit Paxarette gearbeitet hat, bis es von der SWA verboten wurde. Die Umstellung der Brennstile ging meines Wissens nach Ende der 70iger bis 80iger von statten.

      Man möge mich verbessern wenn es nicht vollständig ist oder stimmt, aber das ist es wohl im Groben.


      An einen Bericht von der Umstellung auf leichte Rohbrände erinnere ich mich, jetzt wo Du es sagst, aber das Thema Paxarette kannte ich noch nicht. Beides plausibel, dass dies entscheidende Unterschiedsmerkmale sein könnten im Vergleich zur Art und Weise, wie heutiger Whisky üblicherweise gebrannt wird. Danke! :rauf: