Glen Els -> Elsburn

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      @FrankH
      Ok, das macht einen Unterschied. (Und ergibt keinen Sinn, aber das trifft auf einige steuerrechtliche Regelungen zu.)

      Und die Bereitschaft, für den Preis einen 12- Jährigen zu kaufen, dürfte auch überschaubar sein.

      Wäre es ein Mortlach, wäre es bestimmt was ganz anders. Zumindest wenn man sich den Preis für den 26 Year Old aus dem 2019 Special Release anschaut. ;-)
      The answer is 42!

      applecross schrieb:

      Der 12 jährige Slyrs kostet 89,– €.
      So schlimm ist es also nicht mit der Steuer


      Man müßte jetzt jede Menge Rechenbeispiele anbringen, um die Problematik zu verdeutlichen.
      Ich hatte in meiner nicht-gekennzeichneten Ironie einen völlig überzogenen Preis gewählt und dann auch noch frecherweise nur Glen Els/Elsburn erwähnt. Auf die %Vol bin ich nicht näher eingegangen.

      Der Slyrs 12yo hat übrigens nur 43%vol. Trinkstärke. Das ergibt wesentlich mehr Buddels pro Fass als die limitierten Single Cask Abfüllungen mit Fassstärke.
      Wie gesagt, man müßte jetzt sehr viel gegeneinander aufrechnen.
      Aber dafür fehlt mir das steuerliche Hintergrundwissen.

      Bis dann

      Frank

      FrankH schrieb:


      Ich hatte in meiner nicht-gekennzeichneten Ironie einen völlig überzogenen Preis gewählt ...

      Sorry, aber das Dein Beitrag Ironie bzw. eine Übertreibung sein sollte, ist mir nicht aufgefallen. Da ich mich mit dem deutschen Whiskymarkt nicht auskenne, fand ich Deine Ausführung nachvollziehbar und dachte, die sei wahr. So können fake news entstehen.

      Nachvollziehbar fand ich es, weil nach meiner Wahrnehmung durch die Bank für drei Jahre alte deutsche Whiskys mindestens 50, wenn nicht sogar 100 € verlangt werden. Daher waren die über 400 € für einen 12 Jährigen nicht abwegig.

      Und ich hatte jetzt aufgrund Deiner Ausführungen auf einmal gedacht, dass die Steuer an allem Schuld ist und nicht die verfehlte Preispolitik der deutschen Produzenten.

      Daher danke für die nachträgliche Auflösung. Also hat meine bisherige Meinung weiter Bestand: Der Großteil der deutschen Whiskys schmeckt nicht gut und ist auch noch zu teuer, insbesondere vor dem Hintergrund seines Geschmacks.
      The answer is 42!

      FrankH schrieb:

      In Deutschland gilt ein komplett anderes Verfahren. Hier müssen die Brenner jedes Jahr Steuern auf den bereits im Fass befindlichen Alkohol bezahlen. Der absolute Betrag wird dann aufgrund des Angel's Share jedes Jahr weniger, aber das summiert sich im Laufe der Jahre

      Würde mich interessieren woher du diese Weisheit hast. In der Regel haben Hersteller ein so genanntes Steuerlager. Das soll sagen versteuert wird wenn die Ware das Lager verlässt. An der Höhe der zu entrichtenden Steuer ändert sich da nichts. :idee:

      Andara schrieb:

      Vielleicht müssen deutsche Brennereien sich einfach auch mehr auf einen eigenen Charakter konzentrieren als Schottland zu kopieren und dies dann auch im Namen zu versuchen. Das klappt ja in Taiwan und japan auch ganz gut :-)

      Problem wäre da nur Klima und Fass.

      FrankH schrieb:

      Der Slyrs 12yo hat übrigens nur 43%vol. Trinkstärke. Das ergibt wesentlich mehr Buddels pro Fass als die limitierten Single Cask Abfüllungen mit Fassstärke.
      Wie gesagt, man müßte jetzt sehr viel gegeneinander aufrechnen.
      Aber dafür fehlt mir das steuerliche Hintergrundwissen.

      Was gibt es da auf zu rechnen. Ob jetzt 100 Liter mit 50% Alkohol macht 50 Liter Alkohol oder 200 Liter mit 25% Alkohol macht doch auch 50 Liter Alkohol.
      Wer nicht kommt zur rechten Zeit der kriegt die die übrig bleibt
      Hallo zusammen,

      in Deutschland versteuern die Brenner, die lange lagern auch erst am Ende, sprich wenn aus dem Zollager entnommen und abgefüllt wird. Alles andere wäre nicht machbar. Jährlich wird vom Zoll die Dokumentation geprüft und Stichproben aus Fässern gezogen. Sprich geprüft ob der Schwund (Angels Share) im Rahmen des erlaubten ist. Jedes Leackage etc muss dokumentiert und dem Zoll gemeldet werden. Das Zolllager muss vorher mit Plan und verschiedenen Anträge genehmigt worden sein. Bestimmte Sicherheitsaspekte müssen nachgewiesen werden. Ist aber in Schottland genau gleich.

      Insofern gibts da keinen großen Unterschied.

      Slainte

      guide42 schrieb:

      FrankH schrieb:


      Ich hatte in meiner nicht-gekennzeichneten Ironie einen völlig überzogenen Preis gewählt ...

      Sorry, aber das Dein Beitrag Ironie bzw. eine Übertreibung sein sollte, ist mir nicht aufgefallen. Da ich mich mit dem deutschen Whiskymarkt nicht auskenne, fand ich Deine Ausführung nachvollziehbar und dachte, die sei wahr. So können fake news entstehen.


      Hallo Guide42,

      das ist immer so eine Sache mit der Ironie.
      Also, im Kern hatte ich den Sachverhalt so wiedergegeben, wie er mir einmal mitgeteilt wurde.
      Die Sache mit dem "hohen Preis" für alten deutschen Whisky hatte ich etwas überhöht, weil ich keine bekannten Beispiele parat hatte. Ich wollte auch nicht immer den Slyrs 12 als Beispiel anführen. Es gibt halt sehr viel mehr jungen deutschen Whisky.

      Mich hatte seinerzeit interessiert, weshalb es so selten älteren deutschen Whisky gibt und da hatte mir ein jemand, der sich schon intensiver mit dem Thema befasst hatte, die Sache mit der Versteuerung in Deutschland erklärt.

      Ich werde bei Gelegenheit noch einmal nachfragen, ob ich da grundsätzlich etwas falsch verstanden habe sollte. Ich wollte keine Fake News in die Welt setzen. Mir fehlen nur Erfahrungswerte in Bezug auf Preise für 15yo oder 20yo German Single Malt.

      Bis dann

      Frank

      Glenpitt schrieb:


      FrankH schrieb:

      Der Slyrs 12yo hat übrigens nur 43%vol. Trinkstärke. Das ergibt wesentlich mehr Buddels pro Fass als die limitierten Single Cask Abfüllungen mit Fassstärke.
      Wie gesagt, man müßte jetzt sehr viel gegeneinander aufrechnen.
      Aber dafür fehlt mir das steuerliche Hintergrundwissen.

      Was gibt es da auf zu rechnen. Ob jetzt 100 Liter mit 50% Alkohol macht 50 Liter Alkohol oder 200 Liter mit 25% Alkohol macht doch auch 50 Liter Alkohol.


      Hallo Glenpitt,

      hierbei ging es darum, warum es aktuell einen Slyrs 12 gibt, der nur €89 kostet, und nicht €495.
      Deswegen hatte ich angedeutet, dass der "günstige" Sylrs 12 mit 43% Trinkstärke verkauft wird, und kein Single Cask mit Cask Strength in limitierter Auflage sei. Hier ging es also nur um die Preisgestaltung und hat mit dem Thema der Seltenheit nicht viel zu tun.

      "Guide42" schrieb:

      Wenn Du hierzu neue Erkenntnisse hast, lass es uns bitte wissen. Wobei ich vermute, dass @Openmind es wahrscheinlich schon richtig dargestellt hat.


      Ja, die Erklärung mit dem Zollager, wie Openmind sie wiedergegeben hat, trifft auch zu. Das ist aber nicht das, was ich meinte. Ich werde mich bzgl. der Besteuerungsgeschichte nochmal erkundigen.


      EDIT: ich habe mich noch mal auf die Suche gemacht.
      Da habe ich doch einen deutschen Whisky namens HILLOCK 14 gefunden.
      Hillock 14 - Bewertungen und Rezensionen - Whiskybase

      Der Liter kostet knapp €400. Aktuell hat die Habbel-Brennerei noch einen 12jährigen im Shop, wo der Liter €205 kostet.
      Ich habe dann auch noch die Brennerei angeschrieben, weil die Inhaberin der Brennerei aktuell die Präsidentin des VDW (Verband Deutscher Whiskybrenner) ist. Mal schauen, ob ich von dort eine Antwort erhalte
      .


      Bis dann

      Frank

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „FrankH“ ()

      Das Thema des Preises der deutschen Whiskies hat einmal natürlich mit den Kosten für die Produktion etc. zu tun. Da haben es große Konzerne wie Pernod Ricard,... deutlich einfacher. Die nutzen ihre Effizienzkosten (Einkauf von größeren Mengen Malt, gemeinsame Nutzung Abfüllanlagen, Verteilung von Marketingkosten,...)
      Dann kommt der Aufschlag dazu in beiden Ländern "ist ja toller neuer Whisky" - und schwupps verlang ich mal mehr (siehe Preise für Flaschen von Kilchoman, Ballindalloch, ...)

      Die deutschen Whiskies sind jung relativ teuer im Vergleich zu den Standard-Schotten, weil eben die Investitionskosten reinkommen müssen. Aber die jungen Brennereien in Schottland langen da genauso zu. Da gibts wenig Unterschied.

      Was halt bei deutschen Whiskies ein Thema ist, ist, dass der Markt dafür überschaubar ist, weil eben viele einen Schotten oder Japaner :-) oder Bourbon dem deutschen vorziehen wenn das Alter etc. gleich und schwupps ist die Nachfrage für die erforderlichen Kosten zu gering um den Preis zu senken. Da macht sich das jahrhundertlange Branding eben bemerkbar. Die deutschen Hersteller hätten da Möglichkeiten, wenn sie sich einfach sinnvoll in einem schlagkräftigen Verband zusammenschließen würden, aber nach meiner Erfahrung sind es mehr so die "Eigenbrötler".

      Auf der anderen Seite greifen aber auch manche deutsche Hersteller, gemessen an der Geschmacksqualität des Destillats, zu stark zu.

      Beim Slyers ist es einfach so, dass er gegen die 12jährigen Schotten konkurriert und dann den kürzeren zieht (rein emotional). Dafür haben die in den früheren Jahren bei den jungen und neuen Abfüllungen heftig zugelangt. Ausserdem haben die mittlerweile auch einen ordentlichen Ausstoß, welcher das Umlegen der Kosten auf größere Menge ermöglicht. (Wahrscheinlich verdient aber Slyrs mit den Touritouren und dem Shopverkauf mehr als mit den Flaschen über den Handel und by the way kann er mit seiner Lantenhammer Obstlinie gut quersubventionieren).

      Slainte
      Openmind
      Hallo zusammen,

      da muss ich bzgl. der Versteuerung bei den Whiiskybrennern in Deutschland etwas grundsätzlich falsch verstanden haben. Das muss ich dann noch klären, was ich da durcheinander gebracht habe. Deshalb bitte ich hier um Verzeihung.

      Frau Habbel hat mir heute Morgen schon geantwortet und meine Aussage als absoluten Quatsch bezeichnet. Denn in Deutschland werden die Whiskybrenner, wie alle anderen Obst- und Kornbrenner auch, erst nach der Abfüllung besteuert.

      Es wurden bisher immer nur kleine Mengen Whisky produziert und erst seit 2012 sei die Nachfrage nach deutschem Whisky signifikant angestiegen. Die Brennerei Habbel wird nächstes Jahr erstmalig einen achtzehnjährigen Malt Whisky auf den Markt bringen.

      Frau Habbel hat auch bestätigt, was Openmind geschrieben hat. Der Zoll erlaube pro Jahr einen Angel's Share von maximal 4%.

      Es gibt auf Youtube einen Bericht vom BR, wo ein alteingesessener Brenner über seinen Selbstgebrannten befragt wurde. Er hatte mit seiner Obstler-Brennanlage mal einen Gerstenbrand produziert und ein Fass abgefüllt. Das wurde eingelangert, vergessen und nach 18 Jahren wiedergefunden und geöffnet. Der darin befindliche Whisky soll sehr gut gewesen sein, wurde aber nur seiner Gastwirtschaft ausgeschenkt. Der ist also nie in den Markt gekommen und so hat auch kaum jemand ausserhalb der Dorfgemeinschaft davon erfahren.

      Dann sind wir mal alle gespannt, was bei Habbel nächstes Jahr passiert, wenn der 18yo in einer stark limitierten Version angeboten werden wird.

      Bis dann

      Frank
      @Frank H:
      Die Brennerei Blaue Maus (eher Fleischmann) in Eggolsheim dürfte „offiziell“ die älteste deutsche Brennerei (1983) sein und hat schon vor längerem einen älteren Whisky abgefüllt. Für deren 35 jährige Jubiläum haben die gerade auch noch einen 30 Jahre alten Malt im Verkauf (0,7 Liter für 180,-)

      FrankH schrieb:



      Frau Habbel hat mir heute Morgen schon geantwortet und meine Aussage als absoluten Quatsch bezeichnet. Denn in Deutschland werden die Whiskybrenner, wie alle anderen Obst- und Kornbrenner auch, erst nach der Abfüllung besteuert.


      Moin zusammen,

      ich habe mich heute noch einmal mit meinem Gesprächspartner von damals getroffen und die Sache mit der Alkoholsteuer wieder aufgegriffen.

      Es geht hier in erster Linie um eine Verschlußbrennerei. Ob es sich um eine Obstler-, Korn- oder Whiskybrennerei handelt, spielt in Deutschland keine Rolle. Die Alkoholsteuer wird fällig, sobald der Alkohol die Destillieranlage verläßt, also nicht erst nach der Abfüllung des Whiskys in die Flaschen. In Schottland können die Brenner erstmal den Alkohol testen, ohne ihn zu versteuern, solange er nicht abgefüllt ist.
      Für Obstler, Kornbrand oder Gin spielt der Versteuerungszeitpunkt also keine Rolle, weil diese Brände ja nicht jahrelang fassgelagert werden, sondern quasi nach dem Destillieren gleich abgefüllt werden.
      Wenn aber ein New Make mit 70%vol die Verschlußbrennerei verläßt, ist die Alkoholsteuer für 70%vol fällig. Jetzt kommt er in ein Faß und der Angel's Share geht verloren. Wenn der Whisky nach 12 Jahren abgefüllt wird, hat er vllt. nur noch 50%vol Alkohol (Faßstärke). Versteuert wurden aber 70%vol.

      Mein Gesprächspartner hatte mir noch eine wahre Begebenheit erzählt. In einer Brennerei wurde die Destillieranlage über Nacht laufen gelassen. Man hatte sich aber bei der New Make-Menge verschätzt und der Auffangbehälter war zu klein bemessen. Am nächsten Morgen war der ganze Raum mit New Make geflutet. Um Steuerprobleme zu vermeiden, wurde sofort der Zoll gerufen und man hat den ganzen Sprit vom Boden "aufgesammelt" und gemessen. Danach mußte man sich nur noch mit dem Finanzamt auseinander setzen, um den unbrauchbaren Sprit nicht versteuern zu müssen.

      Ich glaube, ich muss dann Frau Habbel noch einmal anschreiben, um eine zweite Meinung zur Handhabung der Alkoholsteuer bei Verschlußbrennereien einzuholen.

      Bis dann

      Frank

      Andara schrieb:

      Vielleicht müssen deutsche Brennereien sich einfach auch mehr auf einen eigenen Charakter konzentrieren als Schottland zu kopieren und dies dann auch im Namen zu versuchen. Das klappt ja in Taiwan und japan auch ganz gut :-)



      Ein wahres Wort!
      Man muss seine eigene Identität finden: unabhägig von "Glen Irgendwas" und schottisches Kopien. Eine ganze Reihe deutscher Whiskys schmeckt mir persönlich überhaupt nicht - aber einigen davon muss ich dennoch zu Gute halten, dass sie eine eigene Identität schaffen anstatt Schottland zu kopieren.
      :schlürf: