Sjaunja schrieb:
Ist zwar Off-Topic, aber dazu muss ich etwas schreiben:
Springphroaig schrieb:
Das Problem ist übrigens auch bei HiFi-Audio bekannt. Z.B. hören manche Leute angeblich Klangunterschiede von Kabeln, sogar von Digitalkabeln (dazu kann ich nur empfehlen, sich die Ergebnisse der Blindhörvergleiche bei hifiaktiv.at mal anzuschauen :-)).
Kabel sind, elektrotechnisch betrachtet, ein Glied in der Wiedergabekette, oder ein Bauteil darin. Ein Kabel kann man mittels Kapazität, Induktivität und Widerstand beschreiben. Daher hat ein Kabel einen Einfluss auf das Signal.
Insbesondere wenn das Lautsprecherkabel zusammen mit dem Lautsprecher und dem Verstärker harmoniert oder eben nicht harmoniert.
Ein einfaches Beispiel: ein 2,5mm² Kabel klingt anders als ein 4mm², dieses widerum wie ein 6mm². Ich habe mal während meines Studiums aus Neugier die Hochfrequenztelegraphengleichung (so hieß die doch, oder?) auf NF umgerechnet. Und da kam raus: wenn man ein Kabel verwendet, sollte man ein 4mm² nehmen, bei Bi-Wiring oder gar Bi-Amping für den Hochtonbereich ein 2,5mm² und für den Tieftonbereich ein 6mm² Kabel.
Da ich mein Studium u.a. durch den Verkauf von Hi-Fi und High-End finanziert habe, habe ich mit den Kunden fast immer Hörvergleiche gemacht. Ohne den Kunden vorher zu sagen, was anders klingen wird. Das sollten diese immer selbst herausfinden und dann entscheiden, ob es den Preisunterschied wert ist. Unterschiede gab es immer zu hören.
Ich habe auch mit sehr skeptischen Kommilitonen Hörvergleiche gemacht. Nach den Hörproben gab es keine Diskussionen mehr. Probieren geht dann doch oft über Studieren. Ich behaupte sogar, dass man hören kann, ob ein CD-Spieler ganz unten im Rack oder ganz oben im Rack steht. Das ist natürlich nicht mit 49.-€ Playern möglich, weil die klingen so schon nicht. Es hat auch seinen Grund, warum Lautsprecher auf Spikes stehen.
Was ich allerdings nie begriff und auch nie begreifen werde, ist, wie man Tausende von Euro für Kabel ausgeben kann.
Die Lautsprecherkabel die ich verkaufte, hatten einen Meterpreis von bis zu 50.-€.
Ich kannte auch Händler, die auf Schulungen uns die Physik neu erklären wollten. So sollen angeblich die Elektronen im Kupfer umeinanderkugeln, wenn man das Kabel schüttelt. Das würde dann klangschädlich sein. Daher müsse man diese erst wieder "einnorden". Das Gerät dazu kostet natürlich mehrere hundert Euro.
Das war alles doch sehr NPV (Nobelpreisverdächtig ). Die haben dann Kabel im vierstelligen Eurobereich angepriesen. Das halte ich dann doch für ein wenig unseriös.
Aber es gibt Unterschiede bei Kabel. Definitiv.
Sehr schöne Ausführung. Vielen Dank, sehr interessant.
'Man muss dem Leben immer um mindestens einen Whisky voraus sein'
Humphrey Bogart
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