Amazon steigt in den Spirituosenmarkt ein!

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Da schließe ich mich doch mal den Kritikern solcher globalen Konzerne an. Kann auch daran liegen, dass wir zum Teil in einer ähnlichen Altersklasse sind...
      Vor einigen Jahren habe ich begonnen mich für eine Whiskymarke zu engagieren. Der dazugehörige Weltkonzern baute mir eine Lounge für die Marke, machte zwei Veranstaltungen und dann war und kam da nix mehr. Mein Angebot auf Messen noch mehr zu tun, ohne dafür etwas zu bekommen außer der einen oder anderen raren Abfüllung für den Ausschank, die ich natürlich bezahlen wollte, wurde geflissentlich ignoriert. Alte Japaner dieses Weltkonzerns gehen an das Alsterhaus und das KaDeWe, weil die ja das entsprechende Publikum haben...andere Kollegen und ich aber auch...und die Standards werden zur Freude der Massen bei Amazon verramscht. Einige dieser Amazonen Jünger kommen auch gerne in die Läden, um sich beraten zu lassen und gerne auch mal einen Dram probieren, die Flasche wird dann online bestellt.
      Am Ende des Jahres bemängelt der Weltkonzern dann, dass mein Umsatz zurückgegangen ist, und man mich nicht weiter "unterstützen" könne. Eigentlich logisch, dass man da lieber auf Amazonien setzt, denn da kauft die neue Käufergeneration derer, die gerne mehr für sich auf dem monatlichen Gehaltskonto haben wollen, aber z.B. die Ausbeutung der Lieferfahrer schulterzuckend zur Kenntnis nimmt. Sollen die sich doch einen besseren Job suchen, selber schuld...
      Und nun kommt Amazon also mit einer eigenen Serie von Spirit in Dosen. Na endlich, hat aber auch gedauert. Und die Rum-Gin-Whisky Destillen werden folgen, um endlich den Amazonen, Amazoninnen und Amazonenden etwas für einen wirklich "fairen" Preis zu bieten. Der magere Gewinn wird dann in Serbo-Makreolien versteuert und alle sind froh.
      Mir fällt in diesem Zusammenhang das schöne alte Wort Scheinheiligkeit ein...warum nur?

      25.Whiskyherbst® am 13+14 September 2024 in der Malzfabrik in Berlin Tempelhof

      Trotz alledem...seit über 30 Jahren Sozi und das mit Stolz...
      Schon traurig... Und viel zu oft wird viel zu spät gemerkt wo das alles endet.

      Wenn Dir an der Discounterkasse schnell schnell vom Kassierer der Einkauf in den Wagen geworfen (!) wird.
      Wenn die Frau an der Kasse des Marktes die Selbstzahlerscannerkasse nebenan empfiehlt.
      Wenn die Verkäuferin im Buchladen Dich frägt, warum Du nicht im Onlineshop bestellst.
      ...

      Alles selbst erlebt.

      Geiz ist geil. Wirklich?!
      Warum eigentlich?

      Und, muss es jedes Jahr wirklich mehr als letztes Jahr sein?

      (Seit ich mit einem Amatzon-Mitarbeiter geredet habe, ist der Laden eh bei mir raus..)
      Früher war mehr Signatur.
      auch von marketingtypen habe ich oft gehört:
      "wer nicht mit der zeit geht, geht mit der zeit."

      bei zu vielen bäckern, metzgern und tante emma läden auf dem land haben sie bisher recht behalten, auch wenn viele landbewohner diese angeblich "voll solidarisch" unterstützen wollten.

      und in meinem ersten deutschen whiskyforum gab es anfangs noch keine FT-rubrik und auch keinen schnäppchen-thread.

      und heute...

      slainte und gute nacht
      skyed


      PS:
      ich lebe auf dem land und den nächsten interessanten whiskyhändler kann ich nicht mehr mit dem fahrrad und kaum mit dem ÖNV erreichen.

      "unser" kleines krankenhaus wird gerade geschlossen. der trend geht auch da zu größeren und damit in notfällen eventuell zu weit entfernten großkliniken.

      an die ankündigungen der politiker, in zukunft mehr mittel für die gleichstellung von stadt und land bereit zu stellen, habe ich nie geglaubt; auch weil ich so realistisch bin, dass ich diese gleichstellung z.b. in den bereichen öffentlicher nahverkehr oder medizinische versorgung für kaum finanzierbar halte...
      "Smells like wet roses on a tuesday morning... who needs this bullshit?" Jim McEwan in dieser TV-doku:
      Flüssiges Gold - Die Schotten und ihr Whisky - Doku, ARD/NDR, 2004 - YouTube

      skyed schrieb:

      "unser" kleines krankenhaus wird gerade geschlossen. der trend geht auch da zu größeren und damit in notfällen eventuell zu weit entfernten großkliniken.

      an die ankündigungen der politiker, in zukunft mehr mittel für die gleichstellung von stadt und land bereit zu stellen, habe ich nie geglaubt; auch weil ich so realistisch bin, dass ich diese gleichstellung z.b. in den bereichen öffentlicher nahverkehr oder medizinische versorgung für kaum finanzierbar halte..


      Da stellt sich mir aber die politische Frage, warum ging es "früher" ? Waren wir das so viel reicher, dass es auf dem Land Bahnhöfe, Kliniken (eben die, die nun geschlossen werden) und Schulen gab und noch gibt.....?
      Oder ist in der liberalen globalisierten Welt das Geld dafür halt nicht mehr da......weil die Kliniken von privaten gewinnorientierten Firmen betrieben werden und die Bahn ihr Geld in Bus-Unternehmen in Kanada und Südengland investiert.....?

      Viele Grüße,
      bahaa
      bei krankenhäusern dürfte die erklärung noch am einfachsten sein:
      für die kleinen krankenhäuser sind die randbedingen leider dramatisch härter geworden:

      - privatkliniken picken sich die "rosinen" heraus
      - und wir, die kunden, wollen im ernstfall oft das immer größer werdende komplettangebot.


      und beim ÖNV auf dem land ist es wohl das alte henne-ei problem:
      da das ÖVN-angebot nicht ausreicht, nimmt die zahl der privat genutzen pkws zu, was wiederum...
      so eine spirale entwicklung ist nur sehr schwer wieder umzukehren.

      und der trend zum online-einkauf und die konzentration auf immer weniger anbieter hat bei vielen artikeln, zu denen sicher der großteil der whiskys gehören, wohl auch eine ähnliche entwicklung, basierend auf der bequemlichkeit der kunden und der skalierungsgesetze des marktes.

      slainte
      skyed
      "Smells like wet roses on a tuesday morning... who needs this bullshit?" Jim McEwan in dieser TV-doku:
      Flüssiges Gold - Die Schotten und ihr Whisky - Doku, ARD/NDR, 2004 - YouTube
      Das Problem sind - genau wie Krankenhausschließungen - in meinen Augen die große Privatisierungswelle.

      Unser kleines Krankenhaus gibt es noch, aber es wird immer weniger Leistung geboten. Die Ärzte sind sowieso nur noch Araber und Konsorten. Das ist, wenn sie fachlich gut sind, nicht schlimm. Wenn der Narkosearzt aber keine Fragen beantworten kann und nur das vom Zettel abliest wird es schwierig.
      Geburtenstation? Geschlossen! Das übliche eben. Material anstatt Qualität aus Deutschland lieber aus Billiglohnländern gekauft. So ein Stück Faden zum Nähen macht auf das Jahr hoch gerechnet schon sehr viel aus :rolleyes:

      Genug Offtopic. Krankenhäuser gehören nicht Privatisiert und als AG geführt.
      eigentlich war schnell klar, dass bei amazon die bücher nur der anfang waren.

      einige buchhändler habe ich gefragt, wo die antwort des buchhandels auf amazons kindle bleibt. der tolino kam, aber vielleicht schon zu spät.

      und auch heute macht jeff bezos nicht nur bei whiskys konsequent weiter...
      "Smells like wet roses on a tuesday morning... who needs this bullshit?" Jim McEwan in dieser TV-doku:
      Flüssiges Gold - Die Schotten und ihr Whisky - Doku, ARD/NDR, 2004 - YouTube