DIE Preisdiskussion

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      DIE Preisdiskussion

      Fangen wir mal als Erstes mit dem an, was heute schon als normal eingestuft wird.
      Hier darf man ja ruhig mal von alten Zeiten schwärmen.
      2007 habe ich mal wegen Männergrippe vor lauter Langeweile Preislisten ausgewertet:
      Preis / Alter Verhältnis
      Ergebnis damals ...
      mittleren Preis pro Jahr :
      Sonderabfüllungen der Destille ... 5,83 €/a
      Unabhängige Abfüller ... 4,32 €/a
      Orginalabfüllungen ... 3,41 €/a
      Pauschal waren damals 5 €/a immer ein guter Wert. Über NAS haben wir damals ja noch gar nicht gesprochen.
      Irgendwan ging es auf 10 €/a hoch - ok - wenn er den schmeckt.
      Inzwischen ist das Alter eigentlich gar nicht mehr ausschlaggebend oder so ausschlaggebend, das alles was älter als 20 Jahre ist scheinbar mindestens 20 €/a kosten muss.
      Da braucht man sich nur mal die SR, GlenAllachie oder Glendronach ansehen.
      Super - Ausreißer sind auch in jungen Jahren unsere beliebten neuen Destillen wie Daftmill, Hypedestillen oder die Japaner.
      Ich bin da raus weil ich noch nicht mal die Zeit hätte den zu probieren bevor ich das meine Finanzberaterin angefragt habe.
      Die einfachen Faustregeln gibt es nicht mehr und die Preise haben sich von der Qualität eh lange entkoppelt.

      ___Mortlach.de

      ____ „Kühner als das Unbekannte zu erforschen, kann es sein, das Bekannte zu bezweifeln.“ Alexander von Humboldt

      Wir alle seins Brüder,
      Wir alle seins gleich!
      Hi there,

      da braucht es doch nur einen Blick auf die Preise, die heute von manchen für 10-12 jährige Standrds aufgerufen werden... manche wollen da wohl auf 50.- € für solche Abfüllungen kommen...

      Greetings
      kallaskander
      Ah yes, predictability, a word that has come to define today’s whisky in so many ways.

      “Nowadays people know the price of everything and the value of nothing.”
      Oscar Wilde

      Es besteht keine Verpflichtung obigen post zu lesen, zu mögen oder zu kommentieren.
      Sollte eine persönliche Meinung enthalten sein, besteht weiter keine Verpflichtung, sich diese zu eigen zu machen.

      rednose schrieb:

      Preise haben sich von der Qualität eh lange entkoppelt.

      Ich denke, das ist die Quintessenz und der springende Punkt. Das wird sich wohl auch leider zumindest so lange nicht ändern, wie die Industrie ihre überteuerte Ware ganz fabelhaft an Spekulanten und Arbitrage-Jäger los wird.
      Reine Genießer ziehen sich angenervt und desillusioniert sukzessive zurück und laben sich stattdessen an ihren strategischen Trinkreserven. Egal, mit welchem UA du sprichst - diesen Effekt spüren sie alle schon sehr deutlich.
      "If you listen to fools - the mob rules!"
      Ronnie James Dio

      rednose schrieb:

      Ich bin da raus weil ich noch nicht mal die Zeit hätte den zu probieren bevor ich das meine Finanzberaterin angefragt habe.


      Nicht nur Du. Ich bin immer wieder erstaunt, was für Preise für Ü20 oder Sonder-Editionen heute abgerufen werden. Mit ist es mehrfach die letzten Jahre so gegangen, dass ich bei Krüger alte Bottlings für deutlich weniger ersteigert habe, als das was die Destillerie oder UAs dazu heute auf den Makrt werfen. Verrückt ist, dass es scheinbar auch bezahlt wird! Noch verrückter sind nur noch Sonder-Bottlings wie aktuell das (geplante) von Rosebank, die irre viel Geld kosten und dann noch in die "Versteigerung" gehen. Kompletter Wahn.
      Mitglied der Bergsträsser Maltfreunde / Schottland- & Single Malt-Liebhaber (Ardbeg, Bowmore, Brora, Glenfarclas und Glen Grant)
      Ich weiss, das ist hier die PREISdiskussion - für mich ist der springende Punkt aber der, dass sich die Qualität heute deutlich von der Qualität damals entkoppelt hat, ganz unabhängig vom Preis.

      Der Preis hängt an der Nachfrage, nicht an der Qualität, und solange ausreichend hohe Nachfrage nach den durchschnittlichen heutigen Qualitäten herrscht, woran wohl kein Zweifel besteht, werden auch die Preise oben bleiben. Allerdings gibt's doch grad im Standard-Bereich genügend Beispiele, bei denen die Preise stabil sind und sogar die Qualität in den letzten Jahren wieder zugelegt hat, z.B. Talisker 10 oder Laga 16. Und bei UA gibt's mittleres Alter (+/- 25y aus Mitte der 90er) zuhauf zu imho fairen Preisen - die zu einem passende geschmackliche Qualität muss man selbst finden, das ist ob der Flut an eben zuhauf auch mittelmässigen Bottlings sicher nie ganz einfach, aber durchaus möglich, mir gelingt's jedenfalls ab und zu.

      Was es eben nicht meht gibt, sind die Quaiitäten der bpsw. Spät-Sechziger/Früh-Siebziger-Abfüllungen von Duncan Taylor, weder zu damaligen noch zu höheren Preisen. Und die werden auch nicht mehr kommen, da hat sich im Produktionsprozess zwischen 1970 und 1990 einfach zu vieles verändert. Kann man noch hunderte Male bedauern, iss einfach so ...


      "The nobility show themselves very great before strangers; they ply you briskly with drink;
      for its their way of showing you'r welcome, by making you drunk"


      Thomas Kirke, during his travels around Scotland in 1679

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „cairdean“ ()

      cairdean schrieb:

      Allerdings gibt's doch grad im Standard-Bereich genügend Beispiele, bei denen die Preise stabil sind


      Stimmt und hab mir gerade aus Neugierde mal einen Clynelish 14 Jahre Originalabfüllung für ca. 35,- Euro bestellt. Wenn der schmeckt, kann man nicht meckern, oder ?! ;-)
      Wenn jemand ein Problem mit mir hat, kann er es behalten. Ist ja schließlich seins.
      ja, Diageo hält die Classic Malts halbwegs unten....

      aber sonst ist kein Halten bei allem anderen
      Ah yes, predictability, a word that has come to define today’s whisky in so many ways.

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      Günstige OB-Standards von hoher Qualität gibt es auch heute noch!
      Aber es sind halt nicht mehr viele.
      Eigentlich unglaublich, aber die haben ihren moderaten Preis über die letzten 15 Jahre halten können, ohne an Qualität zu verlieren. Wegen der allgemeinen Inflation sind die eigentlich sogar billiger geworden.
      Der Springer 10 y/o (und auch der 12 y/o CS, der mein absoluter Lieblings-Springer ist) sind meiner Meinung nach in den letzten Jahren sogar deutlich besser geworden.
      Auch der Bunna 12 und der Clynelish 14 sind meiner Meinung nach besser geworden.

      Hier die OB Standards mit aus meiner Sicht sehr gutem PLV (die Reihenfolge ist willkürlich gewählt):

      Laphroaig Quarter Cask,
      Ardbeg Ten,
      Springbank 10,
      Bunnahabhain 12,
      Lagavulin 16,
      Caol Ila 12,
      Glenfarclas 15,
      Clynelish 14,
      Talisker 10.

      Diese neun Qualitäts-Standards sind immer noch zu sehr günstigen Preisen von meistens um die 35€ erhältlich (teilweise für unter 30€, und zwar der Laphi und der Talisker; der Laga für ca. 45€). Sie sind meines Erachtens nach echte "Bang for your Bucks".

      Bei Laphroaig habe ich bewusst den Quarter Cask (48%) genannt, weil ich den 10-Jährigen (40%) gerade im Hinblick auf die Erwartungshaltung bei Laphroaig für fade und langweilig halte.
      Beim Glenfarclas habe ich bewusst den 15-Jährigen genannt, da er meiner Meinung nach deutlich besser als der 12-Jährige und auch der 18-Jährige ist.

      Weitere persönliche Lieblingsdestillerien von mir - Bowmore, Glendronach, Glen Garioch - haben leider keine guten und günstigen Standards im Sortiment (nach meiner persönlichen Meinung natürlich nur). Z.B. Bowmore lebt sehr von den leider i.d.R. nicht günstigen Indies, die OBs im bezahlbaren Bereich finde ich nicht sonderlich überzeugend. Glendronach hatte im günstigen Standardbereich mal gute Sachen, sind aber nach der Produktionslücke stark abgestiegen. Immer noch genial finde ich den 18-Jährigen Allardice, der fällt mit inzwischen um die 90€ aber aus der Betrachtung heraus (ist allerdings inzwischen auch bis zu 23 Jahre alt [2019er Bottling] und wird mit den neuen Abfüllungen ab diesem Jahr (gebrannt nach Wiedereröffnung in 2002) wohl auch "nicht besser" werden ;-).

      cairdean schrieb:

      Ich weiss, das ist hier die PREISdiskussion - für mich ist der springende Punkt aber der, dass sich die Qualität heute deutlich von der Qualität damals entkoppelt hat, ganz unabhängig vom Preis.


      Habe seit langer Zeit mir mal wieder ein Fläschlein (Glenfarclas, wen wunderts) zugelegt. Konnte ihn vorher in der Villa verkosten und war doch sehr an getan. Der neue Robert Brown, mit um die 200 Euro und 30 Jahren endlich mal wieder etwas wo Glenfarclas deutlich ankommt. Dürfte im Preissegment der 30 jährigen deutlich unten an zu siedeln sein.
      Scheint ja doch noch Ausnahmen zu geben.
      Wer nicht kommt zur rechten Zeit der kriegt die die übrig bleibt
      ich habe auch gar nicht mehr Lust, für das ganze neue Gedöns Geld auf den Tisch zu legen. Bis vor ein paar Jahren hatte ich mal hin und wieder Singlecask Abfüllungen gekauft, die so um die 10 Jahre alt waren, wenn mich die Pulle gereizt hatte. Da waren Highland-Parks, Glendronachs, Benriachs usw. dabei. Diese Flaschen verstauben bei mir im Schrank bzw. ich habe diese zwischenzeitlich verschenkt. Das waren dann Flaschen, die mich so um die 50 - 70 Euro gekostet hatten. Alles nach 2000 destilliert (wobei ich das nicht an diesem Jahr als Qualitätsfaktor festmachen will), also relativ junges Zeug. Und meine Erkenntnis: das junge Zeug schmeckt mir nicht und dafür sind dann auch 50 - 70 Euro teuer weil rausgeschmissenes Geld.

      Klar, gibt es noch einige wenige gute Standards mit gutem PLV (zu denen meiner Meinung bspw. ein Laphie Quarter Cask nicht mehr zählt). Davon habe ich immer 1-2 in meiner Bar stehen aber eigentlich nur noch um am Anfang eines Tasting zu prüfen, wie gut meine Geschmacksknospen in Form sind und ob es sich lohnt, höherwertig an dem Abend weiterzumachen. Natürlich kann ich günstige & gute Standards trinken. Je älter ich aber werde, desto öfter frage ich mich: warum? Ich merke, dass mein Whiskykonsum sinkt und ich habe (hoffentlich)genug ordentliches Zeug gebunkert. Also lieber gute Pullen aufreißen und mit Freunden oder Gleichgesinnten geniessen.

      Meine Lernkurve hat sich dazu leider erst in den letzten Jahren entwickelt: ich spare mein Budget konsequent und kaufe mir dafür dann 3-4 alte Abfüllungen, mittlerweile recht regelmäßig in Auktionen. Das ist dann immer noch teuer und wird immer teurer aber dafür weiß ich dann wenigstens, dass mir der Inhalt schmeckt.

      Ich habe einen ungefähren "Budget-Kompass" für Single-Malts:

      destilliert ab 2000: 5 EUR/a aber eigentlich generell nicht kaufen (siehe oben)
      destilliert ab 1990: 6-8 EUR/a aber eigentlich auch nicht kaufen
      destilliert ab 1980: 9-10 EUR/a gelegentlich kaufen
      destilliert ab 1970: 11-15 EUR/a mein "Ziel-Territorium" ;)
      destilliert vor 1970: eigentlich out of Range - mit ganz seltenen Ausnahmen

      wenn ich mir meine letzten Käufe so anschaue, passen die da noch immer ganz gut rein. Gelegentlich erlaube ich mir, 10-20% über das Ziel hinauszuschiessen, dann ist aber bei auch Schluss!

      generell stimme ich hier zu, dass sich die Preise von der Qualität entkoppelt haben. Mit gestiegenen Kosten, Inflation usw. lassen sich die Preisschübe beim Whisky schon lange nicht mehr erklären. Ich habe daher entschieden, die Quantität deutlich herunterzuschrauben um einigermaßen weiterhin auf Qualität setzen zu können. Ausserdem habe ich seit ca. 2 Jahren das Thema alte Blends für mich entdeckt, hier kann man noch gute Qualität zu einigermaßen vernünftigen Preisen entdecken.
      Achtung Pauschal-Urteil, wir sind ja hier im Pub: das ganze junge und deutlich teurere Zeugs können guten alte Blends locker schlagen!
      "Realität ist eine Illusion, die sich durch Mangel an Alkohol einstellt" - Udo Lindenberg

      Springphroaig schrieb:


      Weitere persönliche Lieblingsdestillerien von mir - Bowmore, Glendronach, Glen Garioch - haben leider keine guten und günstigen Standards im Sortiment (nach meiner persönlichen Meinung natürlich nur). Z.B. Bowmore lebt sehr von den leider i.d.R. nicht günstigen Indies, die OBs im bezahlbaren Bereich finde ich nicht sonderlich überzeugend.


      Ja, so ganz verstehe ich die Strategie bei Bowmore auch nicht. Vor einigen Jahren hatten sie mit der Tempest-Reihe und dem Laimrig richtig tolle Abfüllungen im Angebot. Aktuell ist die gesamte Standard-Range mit 40 - 43 % einfach etwas zu schwach, auch wenn Bowmore eine der Destillerien ist, die schwache Alkoholwerte noch gut wegstecken.

      Trotzdem gibt's ein paar interessante Abfüllungen:
      - Den Bowmore 12 kann man hin und wieder für rund 20 Euro bekommen. Preislich liegt man da nahe an den Supermarktabfüllungen von Glen Grant oder Jack Daniels, qualitativ aber Welten darüber. Ist ein schöner tropisch-fruchtig-rauchiger Whisky, den man wegen der 40 % auch Anfängern schenken kann.
      - Der Bowmore 15, ehemals Darkest, ist für mich der interessanteste aus der Standard-Range. Trotz 43 % kann der was, und die Mischung aus Bowmore-Aromen und dunklem Sherry ohne Schwefel und ohne das Destillat komplett zu überdecken, funktioniert nach wie vor sehr gut.
      - Der Bowmore 15 Golden & Elegant (1 Liter) hat ein gutes PLV. Kommt mir vor, als wären das die Tempest Fässer, die jetzt einfach etwas älter und stärker verdünnt sind. Leider nicht mehr ganz so wild und für mich etwas zu viel vanilliger Faßeinfluß. Trotzdem ein guter tropisch-fruchtiger Bowmore.

      Was ich mir wünschen würde, wäre ein Abfüllung analog zum Ardbeg TEN: Primär tonangebend das wirklich tolle Destillat, nicht zu viel Holzeinsatz und 46 %. Was man sich aus meiner Sicht übrigens sparen sollte, ist der Dark & Intense; außer man möchte mal wissen, wie ein typisch auf weichgespült designter Travel-Retail-Whisky schmeckt...
      Sure they’ve always made NAS whiskies, but those were the cheapest ones. Like NAS–8–12–15–18–25. Not NAS–NAS–NAS–NAS–25. (Serge Valentin)
      Wann immer ich mich über die Whiskypreise aufrege, bin ich dann doch verwundert wie milde gerade diese Standards sich im Preis halten. Also die Whiskys, die überall verfügbar, in guten Hotels oder Restaurants zu finden sind. Wenn wir da mal die Preisrange von 35 - bis 55 Euro für 10 - 12, 14 oder 16 jährige nehmen, passt die Rechnung von Euro/Jahr ja noch recht gut. Und was die Qualität anbelangt so überraschen mich doch so manche, immer wieder mal:
      Glenkinchie 10 fand ich ja eigentlich früher nie so dollem da kann ich mich eigentlich nicht an ein positives Erlebnis erinnern. Aber der aktuelle 12y ist schon in Ordnung. Kein Highend-Geschoss, keine Lowland-Fruchtbombe, aber auch kein schlechter Whisky. Voll in Ordnung.
      Highland Park 12 konnte man ja früher, fand ich, nicht trinken, zu krass war der Unterschied zum 18er. (Vielleicht habe ich HP auch in meiner snobistischen Phase des Whiskykonsums kennengelernt) (Ähnlich wie beim Macallan). Aber die aktuelle 12 Version (um die 40 Euro?) finde ich gut, selbst die 10er Version, wenn man sich ran traut, enthält auch keinen schlechter Stoff.
      Mortlach 12, 16 finde ich auch erstaunlich gelungen, sind aber völlig anders als die Sherrybombe aus der F&F-Serie. Wer den erwartet wird enttäuscht.

      Ich finde, was die Qualität an belangt und damit auch das Preisleistungsverhältnis, sind die großen Standards aktuell durch das Tal der Tränen der letzten 10 -15 - 20 Jahre hin durch gelaufen. Hier lohnt auch wieder der Griff zum Standard. Natürlich mag es für jeden Standard auch immer vergleichbar bessere aus der Vergangenheit geben, aber die Tendenz der letzten Jahre geht hier - in meinen Augen, auf meiner Zunge - wieder nach oben.

      Aber bei allem was nicht Standard ist, geht diese Preisspirale so etwas von verrückt nach oben, so dass Qualität oder der Inhalt einfach eine untergeordnete Rolle spielt. Der Preis ermittelt sich einfach nur aus den nackten Fakten die auf dem Etikett stehen. Fertig. Hypedestillenaufschlag, Über-18-Aufschlag, Geschlossene-Destille-Aufschlag, Sherry-Aufschlag, Islay-Aufschlag, Bestandteil-einer-sinnfreien-Serie-Aufschlag und Aufschlag für irgendwo von irgendwem erwähnt. Wirklich nervig.

      Da ich schon seit einigen Jahren Whisky kaufe, bin ich nicht bereit da mit zu gehen. Auch wenn sich mein Limit im Laufe der Zeit immer wieder nach oben bewegt hat, bin ich nicht bereit, sagen wir mal 400 Euro für einen ollen Springer auszugeben. Da trinke ich lieber Vorräte.

      Wie macht ihr das? geht ihr mit den Preisen mit? Kauft ihr alte Schätze überteuert nach?
      Immer schön Dram bleiben

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Glenturretsyndrom“ ()

      Preise mal aus anderer Sicht...
      Mich wundern die hier genannten Preise für die Standards immer wieder, würde ich sie doch...wenn ich es täte...oft für mehr €uro vom Importeur einkaufen, als sie für den Endverbraucher angeboten werden.
      Fragt man die "Großen" der Branche, also speziell Diageo, Moet Hennessy und BeamSuntory wie so etwas sein kann, kommen immer wieder die selben Versuche das zu "erklären", also andere Strategien für der LEH (Lebensmitteleinzelhandel), Amazon und dergleichen. Man selbst könne da ja überhaupt nichts machen, weil das ja eben andere ganz Marketingbereiche sind. Leeres Geschwätz also...
      Im selben Zug, wie dem Fachhandel die Preise erhöht und die Zuschüsse gekürzt werden, hofiert man die "wichtigen", Häuser in den Brennpunkten, also das Alsterhaus in Hamburg, KaDeWe in Berlin, und die Kö in Düsseldorf. Warum? Weil dort die Schönen und Reichen dieser Welt einkaufen und dabei gesehen werden wollen wie sie den Hibiki 35y eintüten. Gerne hätte ich die eine oder andere Flasche in dieser Preisliga auch gekauft, um damit meinen Jahresbonus von knapp über einem Prozent zu erreichen und den einen oder anderen Kunden/Kollegen glücklich zu machen, aber leider gibt es auch da wieder andere Strategien...wie sollte es auch anders sein. So müssen sich Kollegen aus der näheren Umgebung das Zeug dann noch überteuerter, als es sowieso schon ist, im KaDeWe besorgen. Von mir hätte der Kollege einen weitaus günstigeren Preis bekommen.
      Bei der Qualitätsfrage halte ich mich eher zurück. Das meiste, was hier geschrieben wird kommt von Menschen, die über Jahre einen geschulten Geschmackssinn aufgebaut haben. Leider wird von ihnen auch zu gern vergessen, dass der "Normalkäufer" von den 60er Jahre Malts von Samaroli nichts weiß und eigentlich auch nichts wissen will, wenn er seinen 10y Standard kauft.
      Es gab noch nie so viel guten Whisky wie heute, aber auch noch nie so viel Durchschnitt. Leider wird dieser Durchschnitt dann oft zu einer Sensation...er muss nur aus der richtigen Brennerei kommen...

      25.Whiskyherbst® am 13+14 September 2024 in der Malzfabrik in Berlin Tempelhof

      Trotz alledem...seit über 30 Jahren Sozi und das mit Stolz...

      MiddleCut schrieb:

      whiskykanzler schrieb:

      Es gab noch nie so viel guten Whisky wie heute,


      Meinst Du das wirklich ernst, oder ist das Marketing in Eigenregie ;-)


      Ich seh das auch wie Werner, er sagt ja "guten" Whisky ;) . Es kommt eine Unmenge an Whisky auf den Markt, das Meiste ist tatsächlich "ordentlich" bis "gut" aber nicht "sehr gut". Es wird einfach immer mehr gute Durchschnittsware produziert. Das ist dann alles trinkbares Zeugs mMn, aber die genialen Ausreißer die es früher regelmäßiger gab, sind heute immer schwerer zu finden.
      Ich bin immer wieder auf der Suche nach sehr guten älteren Abfüllungen (60er/70er)

      Bin immer an einem Tausch interessiert, gerne einfach eine PN schicken

      Tauschflaschen

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      Glenturretsyndrom schrieb:



      Aber bei allem was nicht Standard ist, geht diese Preisspirale so etwas von verrückt nach oben, so dass Qualität oder der Inhalt einfach eine untergeordnete Rolle spielt. Der Preis ermittelt sich einfach nur aus den nackten Fakten die auf dem Etikett stehen. Fertig. Hypedestillenaufschlag, Über-18-Aufschlag, Geschlossene-Destille-Aufschlag, Sherry-Aufschlag, Islay-Aufschlag, Bestandteil-einer-sinnfreien-Serie-Aufschlag und Aufschlag für irgendwo von irgendwem erwähnt. Wirklich nervig.



      Ja, dem kann ich nur voll beipflichten! :rauf:

      Und bei folgender Aussage:

      Glenturretsyndrom schrieb:



      Hypedestillenaufschlag, Über-18-Aufschlag, Geschlossene-Destille-Aufschlag, Sherry-Aufschlag, Islay-Aufschlag, Bestandteil-einer-sinnfreien-Serie-Aufschlag und Aufschlag für irgendwo von irgendwem erwähnt. Wirklich nervig.



      ... habe ich mich förmlich weggeschmissen vor (zustimmendem) Lachen! Denn das trifft den Nagel auf den Kopf, genau so ist es! :rauf: :rauf: :rauf:

      MiddleCut schrieb:

      whiskykanzler schrieb:

      Es gab noch nie so viel guten Whisky wie heute,


      Meinst Du das wirklich ernst, oder ist das Marketing in Eigenregie ;-)

      Nun ja, an der Farbstellung der Antwort ist wohl ersichtlich, dass ich es in der Tat ernst meine.
      Nun bin ich aber schon so lange aus der Materie raus und mein Wissen ist eher als beschränkt zu betrachten, somit kann ich mich also auch täuschen...

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      Trotz alledem...seit über 30 Jahren Sozi und das mit Stolz...