So dank einer Flaschenteilung hab ich den nun auch "endlich" ins Glas bekommen. Da ich bei neuen Abfüllungen in letzter Zeit verstärkt einen Vergleich heranziehe, sozusagen als "Kalibration" meiner Tagesform, hab ich ins Regal gegriffen und mir die offene Flasche meines Ardbeg 10 Years L 65614 bottled 2016 geschnappt.
Mein Eindruck zunächst vom 19er:
Schöne feine typische Ardbeg Nase, leichte Vanille, Süße und alles insgesamt recht schön eingebunden. Die Geruchseindrücke setzten sich beim Verkosten fort, Textur aber irgendwie etwas dünn und nicht sonderlich komplex, wenig Veränderungen auf dem Gaumen und irgendwie "sehr nett", aber irgendwie nix was ich jetzt unmittelbar bejubeln würde. Den Nachklang würde ich als mittellang bezeichnen und die Aromen verweilen ein wenig auf der Zunge, aber nicht "anders" als ich es von anderen "normalen" Ardbegs in Erinnerung habe.
Ok dann spring ich mal als Vergleich zum Ardbeg 10: Grundsätzlich von der Nase sehr ähnlich allerdings etwas dumpfer, erdiger, kräftiger. Spontan hat mich das deutlicher an die Wetterverhältnisse auf Islay erinnert ;-) Vom Geschmack nicht so feinschichtig, aber kräftiger (mehr first fill Bourbon?) und einzelne Aromenzüge deutlicher ausgeprägt. Den Nachklang würde ich ähnlich beschreiben und ggf. sogar etwas "bleibender". Insgesamt recht ähnlich und irgendwie "burschikoser".
Jetzt kommt eigentlich der schwierigste Teil: Welche Erkenntnisse ziehe auch daraus?! Grundsätzlich empfinde ich den 19er als "gut gemachten Ardbeg", aber ... wo ist die erkennbare Veränderung, Weiterentwicklung zum 10er. Für mich erschließt sich da nichts. Zumal, wenn ich das Empfinden von der Insel mit berücksichtige und ich sogar genußmäßig den 10er vorziehen würde, da er noch einige Ecken und Kanten mehr von der Insel aufweist. Auch sehe ich keine wirkliche Veränderung des Inhaltes. Wenn er wenigstens deutlich "anders" wäre und müßte mir ja nicht unbedingt besser gefallen.
Vom Preisunterschied mal abgesehen bietet der aktuelle 19er aus meiner Sicht keinen Ansatz für "besondere Augenblicke" (war ggf auch nicht zu erwarten). Ich weiß natürlich nicht ob ich ein ziemlich gutes 10er Batch erwischt habe und die längere offene Lagerung das noch optimiert hat, aber insgesamt bin ich mit meinem 10er absolut zufrieden und mehr "reinen Ardbeg" brauche ich bei den derzeitigen Abfüllungen nicht.
Schade, hatte mit doch etwas mehr erwartet und ich werde den Eindruck nicht los, daß viele heutigen Spirits kaum noch ein wesentliches Potential zur Weiterentwicklung bei ich sag mal Alter 15+ haben. Daher insgesamt super danke für die FT, daß ich ihn probiert habe und bleib meinem 10er treu ;-)
Bin gespannt auf Eure Eindrücke.
Mein Eindruck zunächst vom 19er:
Schöne feine typische Ardbeg Nase, leichte Vanille, Süße und alles insgesamt recht schön eingebunden. Die Geruchseindrücke setzten sich beim Verkosten fort, Textur aber irgendwie etwas dünn und nicht sonderlich komplex, wenig Veränderungen auf dem Gaumen und irgendwie "sehr nett", aber irgendwie nix was ich jetzt unmittelbar bejubeln würde. Den Nachklang würde ich als mittellang bezeichnen und die Aromen verweilen ein wenig auf der Zunge, aber nicht "anders" als ich es von anderen "normalen" Ardbegs in Erinnerung habe.
Ok dann spring ich mal als Vergleich zum Ardbeg 10: Grundsätzlich von der Nase sehr ähnlich allerdings etwas dumpfer, erdiger, kräftiger. Spontan hat mich das deutlicher an die Wetterverhältnisse auf Islay erinnert ;-) Vom Geschmack nicht so feinschichtig, aber kräftiger (mehr first fill Bourbon?) und einzelne Aromenzüge deutlicher ausgeprägt. Den Nachklang würde ich ähnlich beschreiben und ggf. sogar etwas "bleibender". Insgesamt recht ähnlich und irgendwie "burschikoser".
Jetzt kommt eigentlich der schwierigste Teil: Welche Erkenntnisse ziehe auch daraus?! Grundsätzlich empfinde ich den 19er als "gut gemachten Ardbeg", aber ... wo ist die erkennbare Veränderung, Weiterentwicklung zum 10er. Für mich erschließt sich da nichts. Zumal, wenn ich das Empfinden von der Insel mit berücksichtige und ich sogar genußmäßig den 10er vorziehen würde, da er noch einige Ecken und Kanten mehr von der Insel aufweist. Auch sehe ich keine wirkliche Veränderung des Inhaltes. Wenn er wenigstens deutlich "anders" wäre und müßte mir ja nicht unbedingt besser gefallen.
Vom Preisunterschied mal abgesehen bietet der aktuelle 19er aus meiner Sicht keinen Ansatz für "besondere Augenblicke" (war ggf auch nicht zu erwarten). Ich weiß natürlich nicht ob ich ein ziemlich gutes 10er Batch erwischt habe und die längere offene Lagerung das noch optimiert hat, aber insgesamt bin ich mit meinem 10er absolut zufrieden und mehr "reinen Ardbeg" brauche ich bei den derzeitigen Abfüllungen nicht.
Schade, hatte mit doch etwas mehr erwartet und ich werde den Eindruck nicht los, daß viele heutigen Spirits kaum noch ein wesentliches Potential zur Weiterentwicklung bei ich sag mal Alter 15+ haben. Daher insgesamt super danke für die FT, daß ich ihn probiert habe und bleib meinem 10er treu ;-)
Bin gespannt auf Eure Eindrücke.
Wenn jemand ein Problem mit mir hat, kann er es behalten. Ist ja schließlich seins.