Glenallachie VS Glendronach VS Benriach

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      Glenallachie VS Glendronach VS Benriach

      Nachdem ich doch mehrere Glenallachies in der letzten Zeit hatte, wird es für mich Zeit für ein erstes Fazit. Insbesondere natürlich der Vergleich mit Glendronach und Benriach (weniger Glenglassaugh, die haben mich nie überzeugt bislang) drängt sich anhand der Besitzerhistorie und des Profils in Marketing und Fassreifung auf.
      Ich persönlich finde, dass im Vergleich zum Glendronach den Glenallachies das fette und üppige abgeht. Beim Vergleich mit Benriach finde ich weniger Cremigkeit, dafür noch etwas mehr blumige Noten. Ich finde die bisherigen Glenallachie - Abfüllungen nicht schlecht aber keineswegs besonders herausragend.
      Da sich aber über Geschmack trefflich streiten lässt: wie seht ihr das?
      Bier. Macht aus armen Sündern fröhliche Seelen!

      Mein Lieblingstier: Der Zapfhahn..

      Samples: Samples vom Lord

      Lord Melchett schrieb:

      Da sich aber über Geschmack trefflich streiten lässt: wie seht ihr das?

      Leider exakt genauso. Ich hatte mir von GlenAllachie etwas mehr versprochen. Aber wer weiß, vielleicht kommt das noch. Bei GlenDronach hat Walker ja auch ein paar Jahre gebraucht, um die Granaten wie den 15 Revival rauszubringen.

      Malty schrieb:

      woran denkst Du bei Glenallachie? Vermutlich nicht an den einen oder anderen leckeren 73er wie ich, oder? :rolleyes:

      So wie ich das verstanden habe, geht es um die Abfüllungen, die unter der Regie von Billy Walker neu entstanden sind. Also die Standardrange 10CS, 12, 15, 18, 25
      Ein Leben ohne Whisky ist möglich, aber sinnlos.
      Ich finde das die drei sehr schwer miteinander zu vergleichen sind. Dazu sollte man sich vielleicht den Charakter des Spirits anschauen bevor er auf Teufel komm raus für den Markt entsprechend gepimpt wurde. Hier war Glenallachie immer schon eher ein leichter filigraner Malt.Habe mich gewundert als ich gehört habe das Billy Walker sich für den Kauf entschieden hat. Auch hat er sich ja hier nicht auf Sherry alleine versteift sondern pimpt die Bestände mit allen Fässern die nicht bei drei auf dem Baum sind. Der Spirit scheint aber (ähnlich wie Auchentoshan) mit den meisten Fässern ganz gut interagieren zu können und nimmt Aromen dankend an.
      Ich sehe Glendronach da ganz anders. Da gab es einen großen Bestand bereits vielfach gefüllter Sherryfässer die für viel Geld in neue Sherryfässer gelegt wurden und fett aufblühten. Der Spirit ist hier deutlich robuster und etwas fetter. Was auch in der Vergangenheit schon der Fall war.
      Benriach hatte früher immer einen typischen Speysider Spirit mit Hang zu starker Fruchtigkeit. Alledings hat man hier schon vor BW viel rumexperimentiert, was dem Ansehen der Destille, aus meiner Sicht nicht gutgetan hat. Heute rennen die für mich auf tausend Wegen jedem Trend hinterher ohne einen eigenen "Markenkern" zu haben. Für mich heute Nichtssagend. Und das sehe ich bei den Glasaugen ähnlich. Hochgefeiert und heute ausgebrannt.
      ___Mortlach.de

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      Wir alle seins Brüder,
      Wir alle seins gleich!
      Ich habe bisher vom jungen, fassgetriebenen Gemüse von Billy Walker kaum was probiert. Und das wird sich auch nicht ändern, wenn er weiter so den Markt flutet, in 2020 bisher rund 90 neue Abfüllungen, größtenteils OA. Verdenken kann man es Billy nicht, der nutzt in meinen Augen bloß die aktuelle Marktlage und schöpft Gewinn ab, solange der Markt solche Malts zu solchen Preisen noch annimmt. Das wird sich irgendwann ändern, denn alle brennen ja wie blöd. Mich als vermeinten Genießer verprellt so eine Verkaufsstrategie aber bloß. Ich bevorzuge Brennereien, deren Entwicklung ich entspannter verfolgen kann anhand einer kleineren Range und deutlich weniger Releases.
      Gemeinsamkeiten zwischen den genannten drei Brennereien sehe ich deshalb nur in der Strategie alles abzufüllen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Die Vorraussetzungen in Sachen Fasslager waren bei Riach und Dronach aber gänzlich andere und erschweren damit einen Vergleich.
      Huch, das Thema lag offensichtlich in der Luft. Ich war neulich kurz davor, einen Thread zu eröffnen mit der Fragestellung "Ist die Geschäftsstrategie von Billy Walker seriös und nachhaltig?" - habe mich dann aber dagegen entschieden, weil ich noch nix von Benriach und Glenallachie getrunken habe und Glendrochnach - 15yo (alte Ausstattung) - 15yo (Revival) - CS - nicht sonderlich mag und mit diesen Voraussetzungen gegen die Profis hier im Forum vermutlich schnell blöde dastehen würde.

      Auf mich jedenfalls wirkt es so, als sei Billy Walker derzeit die schlimmste Heuschrecke im Whiskygeschäft: Brennereien, die deutlich unter dem allgemeinen Radar laufen, kaufen. Dann schnell viele Produkte auf dem Markt bringen. Dabei vor allem Sammlerinstikte triggern. So einen wachsenden Markt für die eigene Marke schaffen. Dabei das Gute aus den Warehouses "plündern". Wenn die Marke groß genug und interessanten Bestände fast aufgebraucht sind, wird es höchste Zeit, die Brennerei an einen Großkonzern zu verscherbeln, der an "starken Marken" interessiert ist. Und dann halt auf zum nächsten Kandidaten/Opfer. In den Portfolios von Diageo und PernodRicard dürften sich einige Brennereien befinden, die bei der nächsten Delle im Whiskygeschäft für die Konzerne verzichtbar sind.

      Man mag einwenden, dass dies der Lauf der Zeit und der Geschäftswelt sei. Das mag stimmen. Doch wer weiß, vielleicht wird Billy Walker in der Whiskywelt dereinst in eine unschöne Reihe neben die Pattison-Brüder gestellt.